DER TAGESSPIEGEL vom 09.11.2019
Kein Durchbruch am Checkpoint Bravo
Der alte Grenzkontrollpunkt der Alliierten in Zehlendorf (Albrechts Teerofen) verfällt seit Jahren -
eine Rückschau.
Wenn die Berliner Mauer eine Narbe auf dem Gesicht Europas war - wie es Nato-Generalsekretär
Jens Stoltenberg vor wenigen Tagen formulierte - dann war der Straßenabschnitt Albrechts Teerofen
so etwas wie der Blinddarm West-Berlins. In dieser Ortslage von Zehlendorf lag bis Ende der sechziger
Jahre der alte Checkpoint Bravo, bewacht von Streitkräften der USA. Während aktuell alle Welt
wieder einmal vom Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße spricht, weil dieser Touristen- und
geschichtsträchtige Ort neu bebaut werden soll, ist der alte Checkpoint Bravo dem Verfall
preisgegeben. Eine Spurensuche.
Checkpoint Bravo ist vernachlässigtes Baudenkmal
Das heutige Erscheinungsbild ist desaströs. Es geht im Kern zurück auf ein 1952 fertiggestelltes Kantinen-
gebäude für Beschäftigte des Grenzkontrollpunktes und für Fernfahrer. Die Buchstaben am Giebel der
früheren Raststätte Dreilinden wurden vor einigen Jahren abmontiert. Sie sind verschwunden.
Mit Pappe und Holz vernagelte Fenster sowie Schuttberge vor der Raststätte zeigen, dass dieses Denkmal
mit der Objekt-Dokumenten-Nummer 09065327 des Landesdenkmalamtes offenbar nicht geschützt wird.
Seit 2004 steht der Winkelbau in Holzfachwerkbauweise mit Satteldach leer. Der alte Grenzübergang liegt
am östlichen Ende der Straße Albrechts Teerofen - auf der Höhe Stahnsdorfs.
...und hier geht es weiter:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 02048.html
W. T.