Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon Werner Thal » 19. Oktober 2019, 09:56

Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Mitte Juni (2019) an der Einmündung Mengerzeile/Harzer Straße. Zwei ältere Damen
reichen sich die Hand. Vor 58 Jahren standen sie schon einmal hier. Drei Tage zuvor hatte
der SED-Chef Walter Ulbricht Berlin auch eine Mauer geteilt (aber noch nicht durch eine Mauer,
sondern zunächst durch Stacheldraht etc.-W.T.) Rosemarie Badaczewski (links) stand in Treptow,
ihre Schulfreundin Kriemhild Meyer auf Neukölln Seite. Dazwischen schon die brusthohe Mauer.
Auf Neukölln Seite stand auch Fotograf Horst Stegmann, der das bekannte historische Foto der
damals 15-jährigen schoss.
Die Berliner Woche hatte das Foto im März 2018 veröffentlicht und um Unterstützung bei
der Suche nach den beiden Frauen gebeten. Eine damalige Schulfreundin las den Artikel und
meldete sich beim Museum Treptow-Köpenick. Jetzt kam es auf Initiative des Bezirksmuseum
zum Treffen der beiden "Mauermädchen".

Hier eine aktualisierte, umfangreiche Version des Beitrags:

https://www.berliner-woche.de/alt-trept ... en_a219424

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4144
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21

Re: Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2019, 10:00

Super Story. [super]
Das Treffen 1961 war kein Zufall. „Der Vater von Rosemarie war ja am 13. August im Westen geblieben. Er hatte bei uns angerufen und mich gebeten, seiner Tochter Bescheid zu geben, dass sie mit ihrer Mutter in den Westen kommen soll. Da die Familie in Treptow kein Telefon hatte, wollte ich versuchen, diese wichtige Nachricht persönlich an der Mauer zu überbringen“, erklärt Kriemhild Meyer. Am 19. August gelang dann die Flucht von Rosemarie Badaczewski und ihrer Mutter. Von ihrem Wohnhaus in der grenznahen Mengerzeile gingen sie über den Hof zwei Häuser weiter, betraten eine Wohnung an der Harzer Straße und sprangen dort aus dem Hochparterre auf den Bürgersteig, der bereits zum Westbezirk Neukölln gehörte. „Dort stand eine Grüne Minna der Westberliner Polizei. Die Beamten hatten, von meinem Vater informiert, bereits auf uns gewartet“, berichtet Rosemarie Badaczeweski. Dann gab es noch einen großen Schreck. Im Polizeiauto saß bereits in DDR-Grenzpolizist. Der sollte eigentlich die Mauer bewachen, hatte aber gerade ebenfalls die Flucht angetreten.

AZ
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84814
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2019, 10:13

Über solche Fluchtgeschichten freue ich mich auch heute immer wieder...
Ebenso bei einem meiner Schulkameraden, den ich später mal wieder traf. Oder aber die vielen Kollegen meines Vaters in der HO, die ich schon als Kind alle kannte, und zu denen oft Jahre nach ihrer Flucht wieder Kontakt bestand.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2019, 10:18

Mich würde interessieren, was der Soldat nach dem Foto für Ärger bekommen hat.... [angst]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84814
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon zonenhasser » 19. Oktober 2019, 10:21

Das Bild, auf dem sich die beiden Frauen die Hände reichen und der DDR-Grenzer mit einer Blume in der Hand zuschaut, ist fast surreal - als ob sich zwei Frauen übern Gartenzaun begrüßen.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Das Wiedersehen der "Mauermädchen"

Beitragvon zoll » 19. Oktober 2019, 11:03

Bei dem Bild von 1961 wird einem so richtig bewusst, welche unmenschliche Maßnahme der Mauerbau für die Menschen in Ost und West war.
zoll
zoll
 


Zurück zu Die Berliner Mauer

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron