Wanderung entlang der Mauer - Aufbruch in ein Land namens VergangenheitTag 1, an dem ich mich in Dreilinden noch einmal ins Abenteuer stürze und abends ein Schiff verpasseEin Abenteuer, so hatte ich mir das vorgestellt. Eine Reise ins Niemandsland. Einmal quer durch die Stadt raus bis ganz an den Rand und wieder zurück. Eine Wanderung auf den Spuren der Berliner Mauer: Zu Menschen, deren Leben die deutsche Teilung bestimmte. An Orte, die aufgeladen sind mit Geschichte. Vorbei an den geteilten Seen und verbotenen Schlössern von einst. Über 167 Kilometer zerriss der Todesstreifen die Stadt. Er hinterließ eine Narbe, die nur langsam verheilt. Wie geht es Berlin heute, 25 Jahre nach dem Mauerfall? Höchste Zeit, einmal nachzusehen.
Zum Start meiner Wanderung bin ich nach Dreilinden gefahren. An den Ort, wo bis 1989 meine meisten Reisen begannen. Der Grenzübergang
war der größte der Stadt. Er lag an der Autobahn Richtung Hannover. Im Sommer mussten die West-Berliner hier oft stundenlang warten. Die Kontrollen auf DDR-Seite waren penibel und oft schikanös.
Wir West-Berliner Studenten nutzen das aus. Am Grenzübergang hielten wir Pappschilder hoch: „München“ oder „Frankfurt“ stand darauf, oder auch gleich: „Italien“. Italien! Manchmal hielt tatsächlich ein Lkw, der bis ans Mittelmeer fuhr.
Früher:
Heute:
Jetzt sitze ich allein auf der Leitplanke. Die Grenzgebäude stehen noch, doch sie sind weitgehend leer. Nur im Zollamt arbeiten noch Männer an Resopal-Schreibtischen, die aussehen, als habe man sie zusammen mit dem gesamten Areal unter Denkmalschutz gestellt.
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