Historische Bilder und Dokumente

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Dille » 30. November 2022, 18:09

karnak hat geschrieben:Hauptstadt der DDR war es nun mal unbestritten.


Das ist so natürlich nicht wahr -- der Status als "Hauptstadt der DDR" war von den westlichen Alliierten niemals anerkannt,
deshalb auch "..bei der DDR" und andere Feinheiten, die dem 4- Mächte Status geschuldet waren, z.B. bis in die 70er- Jahre
mußten Gesetze extra vom Magistrat "übernommen" werden, da die Ost- Berliner Abgeordneten in der Volkskammer KEIN
Stimmrecht hatten, der Flughafen "Berlin"- Schönefeld liegt außerhalb des Stadtgebietes von Groß- Berlin, da keine deutsche
Fluggesellschaft den von der Alliierten Luftsicherheitszentrale kontrollierten Luftraum von Groß- Berlin benutzen durfte.

Nach einigen Stänkereien nach dem Mauerbau bewegten sich die Alliierten frei und unkontrolliert in ganz Berlin, amerikanische
Uniformen waren nicht ungewöhnlich (und Objekt der Begierde) in Ost- Berlin.......

Alles keine "hauptstädtischen" Eigenschaften -- unbestritten ist nur, daß de facto etliche Hauptstadt- Funktionen (außer z.B.
"Verteidigungs"- Ministerium in Strausberg) in Ost- Berlin angesiedelt waren, da die UdSSR den 4- Mächte- Status in ihrem Sektor
aufgrund der geographischen Lage leicht unterlaufen konnte.

Abgesehen mal von den sprachlichen Krücken "Westberlin" und "Berlin -- Hauptstadt der DDR", in Berlin galt, daß es EIN Berlin
gibt, das leider in West- Berlin und Ost- Berlin geteilt war. Bei der Einreise in Hirschberg habe ich auf die Frage nach meinem
Reiseziel immer mit "Ost- Berlin" geantwortet, bin regelmäßig korrigiert worden, und habe dies immer mit einem Lächeln
quittiert. Ein Sachse wollte mir erklären, wie ich meine Heimatstadt zu sehen habe ?? Niemals !!

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon karnak » 30. November 2022, 18:29

Will ich ja gerne glauben, dass Berlin- Ost, also die sowjetische Besatzungszone, von den Westallierten nicht als Teil der DDR und ihre Hauptstadt anerkannt war. Dafür hat die DDR, und wahrscheinlich auch die SU, die drei anderen Teile nicht als Teil der Bundesrepublik anerkannt, was mit dem Ausstellen eines bundesrepublikanischen Reisepasses für Westberliner sozusagen amtlich gemacht war.Wo ist da der große Unterschied in den kalten Kriegsspielchen? Und deswegen wurde der Reispass BRD in Westberlin ausgestellt an der DDR G renze nicht anerkannt.Ein extra Westberliner RP wäre doch sonst logisch und zwingend gewesen. Den Bundesdeutschen RP hatte der Westberliner ja auch nicht um den Ostdeutschen Grenzwächter zu provozieren, den hatte er um in viele Länder der Welt mit Visapflicht zu reisen, dort galt nämlich sein" behelsmäßiger Personalausweis " nicht als Reisedokument, da war ja das Anbringen von Visa und Kontrollstempeln nicht möglich. [grin] Was der ursächliche Anlass und Zusammenhang meiner Einlassung hier war.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Dille » 30. November 2022, 20:16

@Karnak, mir ging es darum, daß man auch in Ost- Berlin (zähneknirschend) akzeptieren mußte, daß gewisse
Attribute einer "Hauptstadt" nicht existierten, sondern die "Souveränität" an den "Strippen" der 4 Siegermächte
hing. Es gab schlicht keine andere "Hauptstadt", wo die lokalen Abgeordneten nicht stimmberechtigt waren,
außer Berlin, West und Ost, d.h. für jederman sichtbar, fehlte da ein Batzen Souveränität.

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 1. Dezember 2022, 12:24

augenzeuge hat geschrieben:
Werner Thal hat geschrieben:Am 13. (ab 16.) August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet

Eine kleine Episode in den 1950er Jahren

Berlin-Wedding - Sektorenübergang Liesenstraße/Chausseestraße

https://www.dss-zfd.org/mauerbau-august-1961/

W. T.


Geil, die Karnaks wurden überlistet: [grin]

Und Oma wurde erfinderisch. Wegen der begrenzten Mengen der Einkäufe nahm meine Großmutter einen Korbkinderwagen, legte statt eines Babys eine Puppe hinein, nahm eine Decke und deckte nach dem Einkauf nicht nur die Puppe zu, sondern auch ihre Einkäufe. Auf dem Rückweg schob ich mutig den Kinderwagen, sprach mit der Puppe wie zu einem Baby vorbei über den Kontrollpunkt Chausseestraße. Der Grenzposten winkte uns durch, wir bogen rechts ab in unsere Liesenstraße und verließen erfolgreich und ohne Kontrolle den Demokratischen Sektor von Groß-Berlin.


Karnak, du kannst bestimmt erklären, warum die DDR damals von der "Hauptstadt der DDR" sprach, und gleichzeitig vom "demokratischen Berlin". [denken]
Interessant aber, dass sie selbst einen Unterschied zwischen Ostberlin und der DDR machten.

Bizarr:
Blick vom Todesstreifen Alter Domfriedhof auf die Häuserreihe Liesenstraße......Es befand sich dort, wo Grabsteine für die Friedhöfe angeboten werden.

AZ


So ganz an den Haaren herbeigezogen war das allerdings nicht, dass Ostberliner nach dem 13. August 1961 in den
Westteil fahren durften. Ein Beispiel ist Karl Eduard von Schnitzler, der deswegen mal von einem West-Berliner
angezeigt wurde. Diese Episode stand damals in einem SPIEGEL- Beitrag.

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 1. Dezember 2022, 12:46

Auch dieses war 1961 dem "SPIEGEL" eine Notiz über den Herrn von und zu wert.:

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/43366491

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 1. Dezember 2022, 14:06

Werner Thal hat geschrieben:Auch dieses war 1961 dem "SPIEGEL" eine Notiz über den Herrn von und zu wert.:

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/43366491

W. T.


Das war mir so noch nicht bekannt.....

AZ
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2022, 15:06

Der Jeep der "sowjetischen Streitkräfte" war mit Sicherheit eines der Militärmission und diese Fahrzeuge durften von keinem deutschen oder Ostdeutschen kontrolliert werden.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 1. Dezember 2022, 15:22

Stresemannstr..jpg

Stresemannstraße- 29. August 1962

Quelle: U. S. Army

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 1. Dezember 2022, 16:00

karnak hat geschrieben:Der Jeep der "sowjetischen Streitkräfte" war mit Sicherheit eines der Militärmission und diese Fahrzeuge durften von keinem deutschen oder Ostdeutschen kontrolliert werden.


Heißt das, ich ziehe mir ne russ. Uniform an, greif mir den Jeep und du salutierst, wenn ich ankomme? [flash]

AZ
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Verratnix » 1. Dezember 2022, 16:17

Hmm, hatten die 3 Sektorenkräfte nicht auch Fahrzeuge, z.T. aus westdeutscher Produktion wie z.B. Kadett, die auch im Ostteil unterwegs waren? Ich meine ich hätte Bilder gesehen.

Bilder find' ich gerade nicht.

Aber: https://www.ddr-im-blick.de/jahrgaenge/ ... tberlin-1/
Zuletzt geändert von Verratnix am 1. Dezember 2022, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 1. Dezember 2022, 16:27

Auch diese Farce gab es im Herbst an der GÜST / Check Point Charlie / Friedrichstraße:
Fluchtwillige besorgten sich einen „Popjeda“. In der Zwischenzeit waren einige sowjetische Phantasie-
Militätuniformen geschneidert worden. Und am Kontrollpunkt legten die Insassen am Kontrollpunkt
die Hand zum Gruß an. Die Kontrolleure sollen die gleiche Geste durchgeführt haben. Und so fuhren
sie unbehelligt über die Zimmerstraße nach Kreuzberg. Auch diese Story hatte damals der SPIEGEL
hämisch glossiert.

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon pentium » 1. Dezember 2022, 16:30

Mehrmals am Tag passieren sowjetische Militärpatrouillen, meist zu viert in ihren olivfarbenen Ladas und Wolgas, auf dem Weg nach West-Berlin die Mauer. Dann nehmen Ost-Berlins Grenzorgane Haltung an. »Wenn die Tellermützen sehen«, weiß die West-Berliner Polizei, »öffnen sie schon ziemlich automatisch den Schlagbaum.«

So auch Mittwoch vergangener Woche gegen 19 Uhr am Übergang Invalidenstraße. Ein Lada-Kombi mit der sowjetischen Militärnummer CA 37-40 fährt vor, der Ostposten salutiert. Der Mann am Steuer fährt weiter. Die Passagiere - auf dem Beifahrersitz ein Oberstleutnant, im Fond zwei Leutnants - lächeln sich eins.

Sie können gar nicht anders, es sind kostümierte Schaufensterpuppen. Am Steuer sitzt, in der Uniform eines Gefreiten der Roten Armee, der Vulkanisierer Heinz Braun, Jahrgang 1938, Inhaber der Firma »Reifendienst Braun« in Berlin-Pankow.

Noch hat er die perfekte Sperrapparatur vor sich, mit Hundelaufanlage und Panzersperren, MG-Schußfeld und waffenstarrenden Grenzpolizisten. Doch Uniformträger Braun fährt einfach durch: Seine Spekulation auf die »Wirksamkeit sowjetischer Hoheit« ist, 80 Jahre nach dem gelungenen Coup des »Hauptmanns von Köpenick«, aufgegangen. Mit seinen grinsenden Pappkameraden rollt Braun nach Westen und nimmt, im »Bristol« am Ku'damm erst einmal ein Glas Sekt.

https://www.spiegel.de/politik/grinsend ... 0013518152
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2022, 16:31

Natürlich, stationiert waren sie in Potsdam in Villen in den Seitenstraßen der Berliner Straße Richtung Glienicker Brücke. Für DDR Ordnungskräfte haben sie sich nicht die Bohne interessiert Sie waren Vertreter der Siegermächte und Deutsche die Besiegten, dass war die Grundlage ihres Auftritts auf deutschen Boden.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon pentium » 1. Dezember 2022, 16:40

Freizeit beim Feind

US-amerikanische Soldaten in Ost-Berlin

Wie ging die Grenzpassage nun konkret vonstatten? Zunächst kann festgehalten werden: Die private Fahrt von West- nach Ost-Berlin war nicht durch Kontrollen seitens der DDR und der Sowjetunion ein kompliziertes Unterfangen, sondern aufgrund amerikanischer Sicherheitsvorkehrungen. Militärangehörige, die individuell nach Ost-Berlin reisten, mussten im Besitz bestimmter Papiere sein: Sie hatten ihre ID-Card und Soldaten unterhalb des Offiziersranges zusätzlich einen Special Pass für den sowjetischen Sektor mitzuführen, Zivilangestellte des Verteidigungsministeriums ihren Pass oder die Uniformed Services Identification. Informationsschreiben und Regularien klärten vorab über Ge- und Verbote auf: Militäreinrichtungen oder Militärangehörige der DDR und der Sowjetunion durften nicht fotografiert werden. Dokumente der US-Armee wie Karten oder Zeichnungen sollten nicht mitgenommen werden. Einkäufe waren nur für den Eigenbedarf gestattet; Geld musste bei Banken oder offiziellen Wechselstuben getauscht werden. Ein Aufenthalt nach 24 Uhr war nur mit Ausnahmegenehmigung möglich. Gastronomische Einrichtungen durften nur besucht werden, wenn dort nicht primär Alkohol ausgeschenkt wurde.[24] Jeder US-Soldat musste eine Erklärung unterschreiben, dass er über diese Regularien informiert worden war und sich an die Straßenverkehrsordnung halten werde. Diese Erklärung wurde in einen Umschlag gesteckt (Travel Briefing Slip) und am Checkpoint Charlie abgegeben. Der Umschlag enthielt zudem ein weiteres Dokument, auf dem Name und Rang des Soldaten, Anlass der Grenzüberquerung sowie eine Beschreibung des benutzten Privatfahrzeugs und dessen Kennzeichen notiert wurden – eine Sicherheitsmaßnahme, sollte der Fahrer nicht rechtzeitig zurückkehren.
https://zeithistorische-forschungen.de/1-2018/5555

Zwei weitere Dokumente – die Entry and Exit Instructions sowie die Special Instructions for Travel to East Berlin – beschrieben detailliert, was bei der Grenzpassage geschehen werde und wie man sich in einer Konfliktsituation zu verhalten habe.[26] Besonders wichtig war die Vorgabe, jegliche Aufforderung sich auszuweisen zu verweigern und nach einem sowjetischen Gesprächspartner zu verlangen. Die Uniform diente als Beleg für die Zugehörigkeit zu den Alliierten, weitere Kontrollen waren verboten. Reisten US-Soldaten in ziviler Kleidung nach Ost-Berlin, mussten sie zwar ihre ID-Card vorzeigen, durften sie jedoch niemals aus der Hand geben. War nach fünf Minuten der Schlagbaum noch immer nicht offen und auch kein sowjetischer Offizier anwesend, hatte man unverzüglich zum Checkpoint Charlie zurückzukehren. Unter keinen Umständen durfte das Fahrzeug verlassen werden. Kam es während des Aufenthaltes in Ost-Berlin zu einem Verkehrsunfall oder zu anderen Problemen, galten ähnliche Regeln: Die US-Soldaten hatten auch hier auf einem uniformierten sowjetischen Offizier als Gesprächspartner zu bestehen, den Checkpoint Charlie zu informieren und am Wagen zu warten.[27] Mit Verweis auf die Viermächte-Verantwortung für Groß-Berlin wurden den DDR-Sicherheitsorganen keinerlei Befugnisse zugestanden, und jeder noch so kleine Vorfall erforderte das Hinzuziehen des sowjetischen Militärs.[28] Das MfS versuchte mehrfach vergeblich, etwas an diesem Umstand zu ändern, doch auch die Sowjetunion hielt an der etablierten Praxis fest.[29]

...
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 1. Dezember 2022, 17:18

Einkäufe waren nur für den Eigenbedarf gestattet; Geld musste bei Banken oder offiziellen Wechselstuben getauscht werden.

Das war die Theorie. Die Praxis war ganz anders.

Ganze Klein-Busse von US Militärangehörigen kamen ständig nach Ostberlin. Die Autos wurden immer größer. Da sie nicht kontrolliert wurden, hatten sie in West-Berlin billig DDR Mark getauscht.
Im Kaufhaus am Alex kauften sie auch das, was eigentlich nicht ausführbar war, z.B. Kindersachen. Es hat sie nicht interessiert. Eine Kontrolle gab es ja nicht.

Mich würde mal interessieren, was es dazu vom MfS für Dokumente dazu gibt.

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Dille » 1. Dezember 2022, 17:24

Ich habe da noch ein Ereignis im Hinterkopf, über das ich seinerzeit diebisch gefeixt habe : anläßlich der Kranzniederlegung
zum 8. Mai am Ehrenmal im Tiergarten hat sich in der Friedrichstraße ein russisch ausstaffierter Pkw mit Kranz auf dem Dach
an die Kolonne gehängt und ist unbehelligt über den Checkpoint Charlie nach West- Berlin gefahren.

Ich habe da später nie mehr etwas drüber gelesen, gibt es da Quellen ??

Sowas hat mir immer imponiert, gerade wenn man (wie ich) vorzugsweise mit Nachtzügen gefahren ist, um den konstruktiven
Aufbau von D- Zug- Wagen zu studieren, --- da waren solche Ideen (Kranz auf dem Pkw) doch die "hohe Schule".

Nun ja, letztlich war mein Weg ja auch erfolgreich und sicher, weit und breit kein Hindernis auf ungarischer/ jugoslawischer
Seite.....

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Verratnix » 1. Dezember 2022, 18:40

Karnak, neben der MVM fuhren auch MI (Militärinspektion) ein.

Hier ein Bericht vom MfS:

[...]Die Aufklärungsfahrzeuge des MI-Großbritanniens stehen von der Aufenthaltsdauer und Intensität der Aufklärungstätigkeit ihrer Besatzungen weiterhin an der Spitze der drei westlichen Militärinspektionen.Im Berichtszeitraum wurde der Pkw Mercedes-Jeep 09 XK 10 als neues Fahrzeug zu Aufklärungsfahrten eingesetzt. Während der Ehrenparade der NVA anlässlich des Nationalfeiertages der DDR kamen weiterhin die Kfz vom Typ Opel Kadett 04 XK 07, 04 XK 06 und 05 XK 44 zum Einsatz.[...]


Quelle: https://www.ddr-im-blick.de/jahrgaenge/ ... rtal-1987/
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 2. Dezember 2022, 10:22

Titelblatt.jpg

DER SPIEGEL Heft 13/1962 vom Di, 27. März 1962.

https://www.spiegel.de/politik/der-drit ... text=issue

W. T.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 2. Dezember 2022, 13:17

Das ist doch mal wieder ein Link, über den sich Karnak und Dille besonders freuen. Etwas unterschiedlich, versteht sich. [grins]
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Dille » 2. Dezember 2022, 18:34

Ja, richtig gedacht -- über solche Aktionen habe ich mich immer diebisch gefreut !

Eine Anekdote kann ich noch anfügen : Mitte der 70er- Jahre war ich mit einer unserer Anlagen in Bogota/
Kolumbien, unser dortiger (deutscher) Projektleiter war Hubert H. Ich war ganz neu dort, und unser
kolumbianischer Ansprechpartner Julio V. hatte die Mannschaft an einem Abend zu sich nach Hause ein-
geladen.
Er wohnte "kolumbianisch", d.h. in einer Siedlung am Rand von Bogota mit Mauer umgeben und Einfahrt-
kontrolle, seine Frau öffnete und sprach uns in feinstem thüringerisch an -- der Julio hatte in Ilmenau
studiert und seine Frau dort kennnengelernt und mit nach Kolumbien genommen.
Wir machten uns bekannt, kamen auf unsere Herkunft, ich erzählte meine Geschichte von Flucht über
das Ausland, wir feixten so herum, es wurde getrunken --- nur unser Hubert wurde immer schweigsamer !

Es war wohl eine seltsame Konstellation -- diese Frau mit Thüringer Dialekt, der (angebliche ??) Republik-
flüchtling -- und das im fernen Kolumbien.

Später habe ich dann erfahren, daß jener Hubert H. einer jener Tunnelgräber der TU Berlin war, er war
auch in verschiedenen Dokumentationen zu sehen, und hat sich offensichtlich in Bogota unwohl in seiner
Umgebung gefühlt, möglicherweise "eingekreist" vom langen Arm aus Ost- Berlin.....

Gruß, Dille
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Spartacus » 2. Dezember 2022, 19:18

Dille hat geschrieben:Ja, richtig gedacht -- über solche Aktionen habe ich mich immer diebisch gefreut !

Eine Anekdote kann ich noch anfügen : Mitte der 70er- Jahre war ich mit einer unserer Anlagen in Bogota/
Kolumbien, unser dortiger (deutscher) Projektleiter war Hubert H. Ich war ganz neu dort, und unser
kolumbianischer Ansprechpartner Julio V. hatte die Mannschaft an einem Abend zu sich nach Hause ein-
geladen.
Er wohnte "kolumbianisch", d.h. in einer Siedlung am Rand von Bogota mit Mauer umgeben und Einfahrt-
kontrolle, seine Frau öffnete und sprach uns in feinstem thüringerisch an -- der Julio hatte in Ilmenau
studiert und seine Frau dort kennnengelernt und mit nach Kolumbien genommen.
Wir machten uns bekannt, kamen auf unsere Herkunft, ich erzählte meine Geschichte von Flucht über
das Ausland, wir feixten so herum, es wurde getrunken --- nur unser Hubert wurde immer schweigsamer !

Es war wohl eine seltsame Konstellation -- diese Frau mit Thüringer Dialekt, der (angebliche ??) Republik-
flüchtling -- und das im fernen Kolumbien.

Später habe ich dann erfahren, daß jener Hubert H. einer jener Tunnelgräber der TU Berlin war, er war
auch in verschiedenen Dokumentationen zu sehen, und hat sich offensichtlich in Bogota unwohl in seiner
Umgebung gefühlt, möglicherweise "eingekreist" vom langen Arm aus Ost- Berlin.....

Gruß, Dille


Geile Geschichte und nachvollziehbar das der gute Hubert wohl ins schwitzen geraten ist. [hallo]

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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 3. Dezember 2022, 09:52

Invalidenstr.jpg

Mir ist nur dieses Foto bekannt, dass ein Auto mit einem Kranz auf dem Dach
nach Moabit/Tiergarten überwechseln konnte - 7. November 1961.

Quelle: Johann Willa

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Zuletzt geändert von Werner Thal am 3. Dezember 2022, 09:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 3. Dezember 2022, 09:57

Man sieht, wer was zu sagen hat und locker über den Strich tritt! [grins] Und welche Automarke bevorzugt wird.

AZ
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 3. Dezember 2022, 10:00

Westen.jpg

Die vorausschauende Vorhersage

W. T.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Verratnix » 3. Dezember 2022, 10:23

augenzeuge hat geschrieben:[...] Und welche Automarke bevorzugt wird.

AZ


Ja. DKW Munga.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 3. Dezember 2022, 12:18

Verratnix hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...] Und welche Automarke bevorzugt wird.

AZ


Ja. DKW Munga.


Das andere Auto mit Kranz kennst du auch? [grin]

AZ
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon augenzeuge » 3. Dezember 2022, 12:29

November '89

"Es gab keine unfreien Wahlen." [shocked]
https://streamable.com/fw59x6

AZ [flash]
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Verratnix » 3. Dezember 2022, 13:27

Nööö.... [grins]

Doch klar. Heute ein gesuchter Oldie. Ich kenn' den noch als Diesel.
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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 4. Dezember 2022, 09:35

Karte.jpg
Invalidenstr.-Luft.jpg
Invalidenstraße.jpg


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Re: Historische Bilder und Dokumente

Beitragvon Werner Thal » 6. Dezember 2022, 14:29

Swinemünder.jpg

Bernauer-/Swinemünder-Straße am Sonntag, 13. August 1961.

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Werner Thal
 
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