So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon augenzeuge » 12. November 2017, 15:20

Mensch Kumpel, nimm doch mal das Brett weg und siehe es lockerer. Warum sollte ich überheblich sein, ich esse immer noch gerne Bananen. 28 Jahre danach muss man auch über dieses Verhalten lachen dürfen. Das ist nicht überheblich oder böse gemeint. Du kannst das weiter bierernst sehen. [hallo]
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Sirius » 12. November 2017, 15:31

Hier ein von einem BGS-Angehörigen beschriebenes Beispiel für dieses "Ehrgefühl"; der beschriebene Major E. vertritt dieses. Seine Untergebenen hatten nicht dieses "Ehrgefühl", sonst hätten sie dieses Frühstück abgelehnt und gesagt, dass sie nichts vom Klassenfeind annehmen und essen. Wenn nicht mal untere PKE-Dienstgrade oder vom Zoll dieses "Ehrgefühl" hatten, wie sollten dann Kinder dieses haben? Wer den Link anklickt, sieht auch Fotos der Örtlichkeit und einiger Beteiligter.

Erheiterndes zum Schluss - Rosenmontag 1990

Im Laufe der Wochen wurde unser gegenseitiger Kontakt ausgebaut. Ich brachte mal Kuchen vom Bäcker und die Kollegen von den PKE-Kräften oder des Zolls brachten Hausschlachtewurst mit. So wurde immer mal eine Besprechung hüben wie drüben abgehalten.

Für Rosenmontag, ich hatte Frühdienst, verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Besprechung mit Frühstück. Ich kaufte verschiedene Brötchensorten ein und brachte für jeden ein Weizenbier mit. So kam es, dass der Zoll (West und Ost), die Kräfte der Pass-Kontroll-Einheit (PKE), eine Mot-Streife der DDR-Grenztruppen und ich gemeinsam in der Baracke frühstückten und dazu ein Weizenbier tranken. Weizenbier kannte man in der DDR ja nicht.

Wir waren gerade in Rosenmontagslaune, da ging die Tür auf und es stand der Kompanieführer, Major E. in der Tür. Er fragte, was das denn sei. Keiner sagte etwas. Da ergriff ich das Wort und sagte: „Herr Major, in der Bundesrepublik ist heute Rosenmontag. Und in ganz Deutschland wird traditionell am Rosenmontag um 09:00 Uhr gefrühstückt. Und dazu wird traditionell ein Weizenbier getrunken und das sieht so aus“.

Der Major bekam einen roten Kopf und verschwand wortlos.

Tage späte erfuhren wir, dass noch am selbigen Tag mittags der Befehl in der Abbenröder Kompanie aushing, dass seine Kräfte mit uns aus dem Westen keinen Kontakt mehr aufnehmen bzw. haben dürften!

http://www.wolfgangroehl.de/GUeSt-Locht ... ochtum.htm
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 12. November 2017, 21:24

Das ist doch eine ganz andere Geschichte. Es geht um das gönnerhafte Getue wenn sich einige Ostdeutsche in solche Situationen begeben haben.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Volker Zottmann » 12. November 2017, 22:27

Sirius hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Zum Anderen sollten die ehemals Geschassten dieses Systems DDR nicht vergessen , dass sie selbst es waren die versuchten ihre Bürger
hinter Mauer und Stacheldraht der Welt zu entwöhnen.
Dann darf man sich auch nicht wundern wenn sich manche DDR Bürger nachdem das Tor aufgeht eben so verhielten.
Diese gierig auf ein paar Bananen starrenden Zeitgenossen waren auch ein Produkt dieser DDR.
Das dürfen sich diese edlen ehr vollen ehemaligen Genossen hinter ihre Löffel schreiben.


Die Diskussion begann ja mit dem von einem User eingeworfenen Begriff "Ehrgefühl", weil zwei Kinder etwas Geld geschenkt bekamen. Warum nun schon Kinder ein Ehrgefühl haben und dieses Geld dann also ablehnen sollten, erschließt sich wohl nur den wenigsten. Oder sollten etwa die Eltern "dazwischen gehen" und dem Schenker untersagen den Kindern etwas zu schenken bzw. die Kinder auffordern, dieses Geschenk nicht anzunehmen? Alleine diese Vorstellung ist lächerlich! Wer hätte in dieser Zeit in dieser Situation so etwas gemacht? Im Prinzip doch nur Einhundertprozentige, und gerade die werden mit ihren Kindern kaum zur Grenzöffnung gegangen sein.

Das diese Diskussion überhaupt erst entstanden ist, zeigt doch, dass die "Einhundertprozentigen" den Untergang ihres Traumstaates nie wirklich verwunden/verarbeitet haben, was man ja noch nachvollziehen kann. Allerdings sollte man dann nicht diese Ehrgefühldiskussion beginnen, weil es völlig unrealistisch war, da die mit dem "Erich & Erich-Ehrgefühl" sicher nicht zur Grenzöffnung gegangen sind.


Kumpel sprichts an, Sirius hat erkannt. Seine Fragen gefallen mir.
Ich wurde hier schon niedergemacht, weil ich einen Bayrisch/Sächsischen Bahn-Grenzübergang beschrieb.... Alles war die Wahrheit und wurde bestritten. Bei meinem Wiedereintritt ins Arbeiterparadies wurde ich Augenzeuge, wie die offenbar schichtwechselnden Bediensteten (jeder) Bananen en Mass wegschleppten. Das ging über eine Holzbrücke, quer über die Bahnsteige/Gleise, weshalb ich es aus dem geschlossenen Waggon gut sehen konnte. Gleichzeitig wurde ein junger Mann mir MP im Anschlag auf dem Bahnsteig weggeführt.

Warum schreibe ich das nochmal?
Weil es mir belegt, dass diese Uniformträger kurz vor Untergang der DDR schon ausreichend mit Bananen gefüttert wurden. Die hatten reichlich.
Zum Grenzfall im Harz am 12.11.89 waren aber auch viele Menschen, die Bananen nur noch aus dem Westfernsehen kannten.... Logisch dass diese sich nach den hingehaltenen Spenden reckten. Ich hatte aber kein Verständnis, sich gierig mehrmals nach diesen Spenden zu recken. Ebenso kann mir von den dortigen Erstgrenzgängern keiner erzählen, zu Hause keinen Bohnenkaffee getrunken zu haben. Nicht alle hinterließen einen guten Eindruck.
In Harzburg dann sah ich mindestens 20 mal Gemüsestände wo ausschließlich Bananen verhökert wurden. Gemäßigte, anständige DDR-Leute die nie einen Vergleich hatten, gaben dort erstes Begrüßungsgeld aus. An etlichen Ständen wurden sie über den Tisch gezogen!

Die Beschenkung unserer beiden Kinder ging fast blitzartig. So schnell, da war gerade mal Zeit verdattert sich zu bedanken, denn es kam spontan und von Herzen.

Und nun bin ich wieder bei Karnaks Stolz:
Meine Frage nach seinem Stolz, als er seine 100.-DM Begrüßungsgeld einstrich, hatte ich mir bisher verkniffen.... Wo war da Dein Stolz? Oder hast Du gar verzichtet? Oder wolltest Du nur den Klassenfeind schädigen?

Kumpel hat es richtig adressiert: Den Jieper (die Gier) auf die elenden Bananen hat die DDR mit der 40-Jährigen Mangelwirtschaft gezüchtet.

Ich werde immer mehr bestätigt, dass es richtig war alle DDR-Facetten, die mir unter kamen, aufzuschreiben.

Gruß Volker
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon augenzeuge » 12. November 2017, 22:41

Den Jieper (die Gier) auf die elenden Bananen hat die DDR mit der 40-Jährigen Mangelwirtschaft gezüchtet.


Das ist ja auch korrekt, das Verhalten kam ja nicht einfach so. Wird auch keiner bestreiten, oder?
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 07:48

Volker Zottmann hat geschrieben:
Und nun bin ich wieder bei Karnaks Stolz:
Meine Frage nach seinem Stolz, als er seine 100.-DM Begrüßungsgeld einstrich, hatte ich mir bisher verkniffen.... Wo war da Dein Stolz? Oder hast Du gar verzichtet? Oder wolltest Du nur den Klassenfeind schädigen?


[flash] Mich kannst Du alles fragen. Der Gang zur Kasse gehört zu den Dingen im Leben auf die ich nicht SO stolz bin , ich war auch erst irgendwann im Frühjahr dort, meine Frau wollte die Kohle unbedingt, mir hat dieser Canassa Gang nicht so richtig gefallen, kann schon sein, dass die Gier mich übernannt hat, deswegen bekomme ich aber keine Tränen in die Augen wenn ich daran denke. Es geht aber auch gar nicht so darum, dass sich der Ostler endlich mal den Bauch mit Bananen vollschlagen und ein Westler einem Kind einen Bonbon schenken wollte. Es geht um den süffisanten Unterton des Westlers und besonders um das dankbare Beifallklatschen des Ostlers bis in alle Ewigkeit.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 08:50

Volker Zottmann hat geschrieben:
Warum schreibe ich das nochmal?
Weil es mir belegt, dass diese Uniformträger kurz vor Untergang der DDR schon ausreichend mit Bananen gefüttert wurden. Die hatten reichlich.

Nee, dass ist das Standard Rumgespinne und eine zum Wahn verhärtete Geisteshaltung der mit solchen Lächerlichkeiten Ausdruck verliehen werden soll. Und man könnte auf den Gedanken kommen Ausdruck einer tief sitzenden Verärgerung von jemanden der sich irgendwann mal entschlossen hat in Familie SED-Mitglied zu werden und trotzdem nicht in die Reihen der Privilegierten aufgenommen wurde, warum auch immer. Ich könnte es noch böser ausdrücken, dass will ich aber aussparen.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon HPA » 13. November 2017, 09:18

ich war auch erst irgendwann im Frühjahr dort,


Das kann nicht sein. Das Begrüßungsfeld wurde nur bis zum Ende 89 ausgezahlt.

Was Du eventuell meinst, sind die 100 DM ,welche man 1:1 umtauschen konnte?
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Interessierter » 13. November 2017, 09:37

Zitat karnak:
Es geht um den süffisanten Unterton des Westlers und besonders um das dankbare Beifallklatschen des Ostlers bis in alle Ewigkeit.


Das interpretierst du doch einfach wieder einmal da hinein. Das dir damals eingebläute Feindbild Wessi ist auch nach fast 30 Jahren immer noch unterschwellig vorhanden.
Weder die große Masse der Westler hat dabei einen süffisanten Unterton, noch erwartet man ewige Dankbarkeit.

Nur weil hier User gerne mit ihren Goldbarren prahlen, behauptet doch auch niemand, dass die Ostler alles Prahlsäcke seien.... [flash]
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Kumpel » 13. November 2017, 10:20

Interessierter hat geschrieben:Weder die große Masse der Westler hat dabei einen süffisanten Unterton, noch erwartet man ewige Dankbarkeit.


So ist es! Als ich hier 1989 mit einem Campingbeutel eintraf begegnete mir eine große Hilfsbereitschaft und Interesse von Menschen
die sich heute wieder in der Flüchtlingshilfe engagieren und so wie damals ohne gönnerische Attitüden oder süffisante Untertöne.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 10:23

[grin] Ich habe keine Goldbarren, nur das Geld, dass ich in lohnabhängiger Tätigkeit verdiene. Wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass das so manch einer vermutet und das hat schon wieder was mit diesem Wahn zu tun. Deswegen muss ich es mir ab und an einfach mal leisten diesem Affe Futter zu geben [flash] . Auch wenn ich mich dann der Prahlerei verdächtig mache, dass ist mir schon klar und das kalkuliere ich durchaus mit ein. Ich interpretiere das auch noch etwas um" Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten". Und denke mal nicht, dass ich Wende und Aufschlagen der Brüder im Beitrittsgebiet von einer Position hinter einer Dederongardine eines Stasi Büros beobachtet habe, ich weiß schon von was ich rede. Um da noch mal auf die Abholung des Begrüßungsgeldes zurückzukommen, zum Zeitpunkt der Abholung habe ich schon bei Schlüter und Bärenbrot im Noch Westberlin gearbeitet, war also gerade dabei mich an die Westkohle zu gewöhnen und hatte Gelegenheit ein paar ganz spezielle Marken des Siegervolkes der Geschichte zu analysieren, also erzähle mir nichts. Was den rein emotionalen Aspekt angeht habe ich ja sogar ein gewisses Verständnis dafür. [hallo]
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Kumpel » 13. November 2017, 10:37

karnak hat geschrieben:............... und hatte Gelegenheit ein paar ganz spezielle Marken des Siegervolkes der Geschichte zu analysieren, also erzähle mir nichts.
.................


Bei dem Intellekt den du hier sonst so an den Tag legst ist diese Bemerkung doch recht bescheiden.
Mir jedenfalls war die Form der Hilfsbereitschaft und Anteilnahme der von dir so Geschmähten des "Siegervolkes" völlig neu.
Das kannte ich aus der DDR so nicht.
Zugegeben begegneten mir tatsächlich auch Leute die es in Sachen DDR ja schon immer gewusst haben wollten und mir auch gleich erklärten warum und wieso
und die benannten mir dann auch gleich die Quellen ihres Wissens, die Bild Zeitung.
Diese Personen waren für mich jedoch nie ausschlaggebend für mein Bild über meine neuen Mitmenschen.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 10:45

Soll schon so sein, dass man dazu neigt seine Meinungsbildung nach den Negativbeispielen auszurichten, dass muss aber dann in jede Richtung gelten, nicht nur in die Eigene.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Interessierter » 13. November 2017, 11:01

Zitat karnak:
Ich habe keine Goldbarren, nur das Geld, dass ich in lohnabhängiger Tätigkeit verdiene. Wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass das so manch einer vermutet und das hat schon wieder was mit diesem Wahn zu tun.


Du weißt doch genau, dass die Prahlerei mit den Goldbarren sich nicht auf dich bezog. Das mit den Vermutungen und mit dem Wahn, ist jedoch ganz allein deine Macke und wie immer etwas was du vermutest und nicht beweisen kannst und einfach mal pauschalisierst.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 15:04

HPA hat geschrieben:
ich war auch erst irgendwann im Frühjahr dort,


Das kann nicht sein. Das Begrüßungsfeld wurde nur bis zum Ende 89 ausgezahlt.

Was Du eventuell meinst, sind die 100 DM ,welche man 1:1 umtauschen konnte?

Kannst Du recht haben, ich habe meine Frau noch mal gefragt, ich bin kurz vor Weihnachten nach Wannsee gefahren und habe die 100 DM geholt. Da habe ich noch nicht im Westen gearbeitet, aber ich wollte in dem Kaisers Markt gegenüber der Sparkasse dann Bananen [flash] oder sowas in der Art kaufen. Jedenfalls war mir das mit dem selber abwiegen nicht klar, kannte nur den Ablauf aus der HO, da bekam man die Bückware in einer braunen Papiertüte überreicht, also bin ich wieder raus ohne was zu kaufen, kann sein, dass ich da als potentieller Ladendieb verdächtig geworden bin.. [flash]
Konnte man nicht 3000 Mark der DDR 1:1 in DM umtauschen und den Rest 1:2. Rentner etwas mehr 1:1, 5000 ? Aber das lief doch sowieso über das Girokonto oder nicht?
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Volker Zottmann » 13. November 2017, 16:11

Na solche Wendung?
Deine 100.-DM Begrüßungsgeld waren doch auch ein Geschenk! Zwar nicht mehr so spontan, aber vom westdeutschen Steuerzahler finanziert.
Ob von denen jeder begeistert war, dass die Regime-Befürworter und hauptamtlichen Grenzwächter ihr Steuergeld verprassten? Ich glaube das nicht....
Da hätte doch, so geschult Du warst, Dein Gewissen rebellieren müssen! Oder hats nur gerufen: "Wo ist mein Fleischtopf?" [ich auch]
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Gruß Volker
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon pentium » 13. November 2017, 16:26

Nicht nur Berlin erinnerte an:
Das Novemberpogrom 1938


In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Angehörige von Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Wohnungen jüdischer Bürger und misshandelten ihre Bewohner. 91 Tote, 267 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte - das war die "offizielle" Bilanz des Terrors. Tatsächlich starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit mehr als 1.300 Menschen, mit mindestens 1.400 wurden über die Hälfte aller Synagogen oder Gebetshäuser in Deutschland und Österreich stark beschädigt oder ganz zerstört.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regi ... -1938.html


Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.

Chemnitz
Am Stephanplatz auf dem Kaßberg wird am Donnerstag mit einer Kranzniederlegung an die Opfer der Pogromnacht von 1938 erinnert. Am 9. November vor 79 Jahren hatten die Nazis ihre systematische Verfolgung der Juden begonnen.
Damals wurde auch die Chemnitzer Synagoge zerstört, die früher am Stephanplatz stand.

...
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 16:32

Volker Zottmann hat geschrieben:Na solche Wendung?
Deine 100.-DM Begrüßungsgeld waren doch auch ein Geschenk! Zwar nicht mehr so spontan, aber vom westdeutschen Steuerzahler finanziert.
Ob von denen jeder begeistert war, dass die Regime-Befürworter und hauptamtlichen Grenzwächter ihr Steuergeld verprassten? Ich glaube das nicht....
Da hätte doch, so geschult Du warst, Dein Gewissen rebellieren müssen! Oder hats nur gerufen: "Wo ist mein Fleischtopf?" [ich auch]
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Gruß Volker

[grin] Haste schon recht, ich jubel ja auch nicht zu meinem Tun, ob nun zu Entgegennahme des"Geschenkes " oder zu meinem Beitrag zur Aufrechterhaltung des Grenzregimes.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon karnak » 13. November 2017, 17:20

Hat jemand die"Schuld der Anderen" bei Arte gesehen? Bei allem Ärger zur GEZ, ich bin immer wieder mal froh, daß wir dieses System haben, anderes wären solche Beiträge nicht möglich.
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Spartacus » 13. November 2017, 19:25

Ich habe keine Goldbarren, nur das Geld, dass ich in lohnabhängiger Tätigkeit verdiene. Wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass das so manch einer vermutet und das hat schon wieder was mit diesem Wahn zu tun. Deswegen muss ich es mir ab und an einfach mal leisten diesem Affe Futter zu geben [flash] . Auch wenn ich mich dann der Prahlerei verdächtig mache, dass ist mir schon klar und das kalkuliere ich durchaus mit ein. Ich interpretiere das auch noch etwas um" Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten".


Du hättest schon längst ein paar Goldbarren haben können. [grins]

Aber da bin ich genauso wie du, hau mal auf den Putz um zu zeigen, dass nicht alle ehemaligen Häftlinge der DDR Hartz IV Empfänger sind. [hallo]

In der Beziehung gleichen wir uns irgendwie, denn wir haben es zu etwas gebracht. 90 % ( oder so) unserer ehemaligen Gefährten sind dagegen nur am Jammern.

LG

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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2017, 19:34

karnak hat geschrieben:Hat jemand die"Schuld der Anderen" bei Arte gesehen? Bei allem Ärger zur GEZ, ich bin immer wieder mal froh, daß wir dieses System haben, anderes wären solche Beiträge nicht möglich.


Ich bin dabei, hab es mir eben geholt. [hallo]

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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Teresa » 21. Januar 2018, 19:27

Volker Zottmann hat geschrieben:Wahnsinn....
War damals das meistgehörte Wort. Mir ist es in Erinnerung, als wäre es erst gestern gewesen. So wird es wohl allen, die nach Freiheit drängten, gehen.
In den 28 Jahren aber ist so unendlich viel passiert....

Statt sofort zu reisen, bauten wir erstmal unsere Firma um, knüpften gute, uns weiterbringende Kontakte. Tausende Fenster, Tore, Türen und Sicherheitsanlagen haben wir verbaut. Doch manches verblasst in den letzten, meinen ersten 12 Rentnerjahren. Es ist offensichtlich nie so einschneidend gewesen, wie den Honecker und sein Gefolge fort zu jagen.

Wilfried, lass ein paar uns ruhig belächeln. Ich bekomme heute noch Gänsehaut und ein schauriges Wohlgefühl, wenn ich an Schabowskis Stotterfolgen denke. Welch ein Glück!

Gruß Volker


Ja... es war so schön... und ich ärgere mich noch heute, denn Anfang 89 zogen wir wieder von Berlin zurück...wäre so gerne direkt dabei gewesen. Natürlich bin ich dann später mal wieder nach Berlin gefahren und habe eine Freundin besucht: das erste mal durch das Brandenburger Tor zu gehen, alleine der Gedanke lässt die Gänsehaut erneut entstehen...

Liebe Grüße

Teresa
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon augenzeuge » 21. Januar 2018, 19:38

Schau mal, Teresa, so sah es am Tag danach in Rudow aus. Ich war damals dabei.... [hallo]

viewtopic.php?f=143&t=878&p=77383&hilit=rudow#p77383

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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Spartacus » 21. Januar 2018, 19:39

das erste mal durch das Brandenburger Tor zu gehen, alleine der Gedanke lässt die Gänsehaut erneut entstehen


Das geht mir auch heute noch so Teresa, auch wenn ich über die ehemalige grüne Grenze von Bayern nach Sachsen fahre, kommt dieses Gribbeln auf der Haut.
Meine Tochter kennt das schon und weiß, jetzt kommt gleich wieder der Spruch von Papa: Schau genau hin Kleines, hier war einmal die Grenze zwischen den
beiden deutschen Staaten.

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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Teresa » 21. Januar 2018, 19:53

augenzeuge hat geschrieben:Schau mal, Teresa, so sah es am Tag danach in Rudow aus. Ich war damals dabei.... [hallo]

viewtopic.php?f=143&t=878&p=77383&hilit=rudow#p77383

AZ



Hallo Augenzeuge,

vielen lieben Dank für den Link.... und auch wenn es sich jetzt übertrieben anhört, beim Anschauen kamen mir wieder die Tränen... [blush]

Liebe Grüße

Teresa
Zuletzt geändert von Teresa am 21. Januar 2018, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
Teresa
 

Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Teresa » 21. Januar 2018, 19:58

Spartacus hat geschrieben:
das erste mal durch das Brandenburger Tor zu gehen, alleine der Gedanke lässt die Gänsehaut erneut entstehen


Das geht mir auch heute noch so Teresa, auch wenn ich über die ehemalige grüne Grenze von Bayern nach Sachsen fahre, kommt dieses Gribbeln auf der Haut.
Meine Tochter kennt das schon und weiß, jetzt kommt gleich wieder der Spruch von Papa: Schau genau hin Kleines, hier war einmal die Grenze zwischen den
beiden deutschen Staaten.

Sparta



Ja, auch ich kenne das. Als meine Tochter noch klein war und ich ihr erklärte, dass wir jetzt eine Stelle passieren, an der mal eine Grenze stand, konnte sie sich überhaupt nichts vorstellen... da man doch in kein anderes Land fuhr.....

Liebe Grüße

Teresa
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon steffen52 » 21. Januar 2018, 20:06

So ging es mir zur Wendezeit(Gänsehaut), als ich endlich von der Westberliner Seite auf so einen Aussichtplattform rüber nach Ostberlin schauen konnte. Das vergisst man
nie und vor allem das Gefühl!!!! [super] Habe mir ein echtes Stück von der Mauer mit genommen.
Gruß steffen52
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Teresa » 21. Januar 2018, 20:14

steffen52 hat geschrieben:So ging es mir zur Wendezeit(Gänsehaut), als ich endlich von der Westberliner Seite auf so einen Aussichtplattform rüber nach Ostberlin schauen konnte. Das vergisst man
nie und vor allem das Gefühl!!!! [super] Habe mir ein echtes Stück von der Mauer mit genommen.
Gruß steffen52



Hallo Steffen,

daran kann ich mich noch erinnern, als ich dann wieder zurück nach Berlin kam, konnte man an diversen Verkaufsstände solche Stücke der Mauer kaufen. Damals dachte ich: möchte ich mich wirklich an diese schreckliche Mauer erinnern? ... ich denke heute hätte ich ein solches Stück gekauft (nicht weil ich sie heute besser finde, als vielmehr ein Stück der Geschichte zu haben)

Ich hatte übrigens zur Überbrückung ganz zu Beginn kurzzeitig direkt an der Mauer gewohnt... nur ca 1 Monaten. Später dann in Mariendorf

Liebe Grüße

Teresa
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon steffen52 » 21. Januar 2018, 20:19

Teresa hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:So ging es mir zur Wendezeit(Gänsehaut), als ich endlich von der Westberliner Seite auf so einen Aussichtplattform rüber nach Ostberlin schauen konnte. Das vergisst man
nie und vor allem das Gefühl!!!! [super] Habe mir ein echtes Stück von der Mauer mit genommen.
Gruß steffen52



Hallo Steffen,

daran kann ich mich noch erinnern, als ich dann wieder zurück nach Berlin kam, konnte man an diversen Verkaufsstände solche Stücke der Mauer kaufen. Damals dachte ich: möchte ich mich wirklich an diese schreckliche Mauer erinnern? ... ich denke heute hätte ich ein solches Stück gekauft (nicht weil ich sie heute besser finde, als vielmehr ein Stück der Geschichte zu haben)

Ich hatte übrigens zur Überbrückung ganz zu Beginn kurzzeitig direkt an der Mauer gewohnt... nur ca 1 Monaten. Später dann in Mariendorf

Liebe Grüße

Teresa

Hallo Teresa, habe das Stück Mauer nicht gekauft, sondern selbst abgeschlagen, ist sehr anstrengend gewesen, die Genossen hatten ganz schön Beton vermauert!
Schön Abend noch! [hallo]
Gruß steffen52
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steffen52
 
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Re: So erinnert Berlin heute an den Mauerfall und die Pogrome

Beitragvon Teresa » 21. Januar 2018, 22:07

Hallo Steffen,

na dann hat dein Stück Mauer noch mal eine zusätzliche Erinnerung für dich und ist noch wertvoller. Diese Verkaufsstände waren dann auch ca 1 Jahr später oder so...

Dir auch einen schönen Abend und eine gute Nacht.

Teresa
Zuletzt geändert von Teresa am 21. Januar 2018, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
Teresa
 

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