"Böse" Erinnerungen

Bücher, die nicht in den Bereich politische Systeme oder Grenze gehören.

"Böse" Erinnerungen

Beitragvon Bogenschütze77 » 1. Oktober 2016, 11:56

„Böse“ Erinnerungen...

...anlässlich des bevorstehenden 03. Oktober 2016: Zum Beispiel: Wie war das nur möglich, einen Patienten acht Wochen lang im Krankenhaus zu betreuen, ohne dass er auch nur ein Pfennig dafür bezahlen musste? Schon allein dieser Fakt dürfte ausreichen, ins Grübeln zu kommen. Darum an dieser Stelle ein weiteres  „böses“ Gedenken. Siehe dieser Auszug aus einer Leseprobe:


Harry Popow: "DÄMMERZEIT.  EIN KESSEL STREITLUST", epubli-Verlag. Taschenbuch, Format DIN A5, 204 Seiten, ISBN: 978-3-7375-3822-0, Preis: 11,99 Euro, zu bestellen: 
http://www.epubli.de/shop/buch/D%C3%84M ... 8220/52205 

Telefon: 030/ 617 890 200


Ein Essay

Gefährliches Erbe

Eine Laudatio auf ein unbezahlbares DDR-Kapital

Hey, der macht einem wirklich Sorgen. Zum Beispiel der ehemalige Innenminister
von Brandenburg, Jörg Schönbohm (CDU). Hatte der doch allen Ernstes behauptet, in
den neuen Bundesländern gebe es „eine verbreitete Stillosigkeit – im Umgang wie
bei der Kleidung“. Aufgrund der „Entchristlichung“ in der DDR fehle vielen
Menschen außerdem „ein geistlicher Halt“. Ein Politiker kommentierte dazu treffend,
dieser Mann könne seinen „Ekel vor Ostdeutschen nicht mehr verbergen“. („junge
Welt“, 23.11.2009)

Das lässt einem keine Ruhe. Der arme Mann. Wie muss er sich während seiner
Amtszeit gequält haben. Lauter Ossis um ihn herum. Es muss wohl ein starkes
Gegengift in ihm gewesen sein, so etwas auszuhalten. Ist dem Mann überhaupt zu
helfen? Will er sich helfen lassen? Jedenfalls muss ein Virus in ihm stecken, der nicht
totzukriegen ist. Also her mit einem Eimer … Für einen Hartgesottenen aus der Gilde
der Unbelehrbaren.

Und diese Gilde ist riesengroß. Selbst wenn man die meisten Medien und die Reden
der Politikergarde unter die Lupe nimmt, dann weiß man, wie miserabel es den
heutigen Machtbeflissenen geht. Sie deckeln alles ab, was einmal der andere Teil
Deutschlands war. Sie lassen auch nach zwanzig Jahren keinen grünen Zweig an der
DDR. Was könnte denen - also auch dem einstigen General der Bundeswehr - in die
Quere gekommen sein?

Dabei haben die Oberen aus der vollständigen Vereinnahmung Ostdeutschlands
glänzend profitiert. Sämtliches Volkseigentum haben sie wieder an sich gerissen und
mit dem Osten neue Absatzmärkte geschaffen. „Vom Volkseigentum der DDR profitierten zu 85 Prozent Westdeutsche, zu zehn Prozent internationale Konzerne
und nur zu fünf Prozent DDR- Bürger. Das Eigentum der DDR wurde durch die
Treuhand verschleudert. Das alles nenne ich nicht Revolution. Es ist die Restauration
des Kapitalismus, was im Herbst keine Forderung des Volkes war.“ („junge welt“,
19.09.2009, Gespräch mit Egon Krenz. Über sein Buch »Herbst ’89«, den Untergang
der DDR und über Legenden und Realität am 9. November vor 20 Jahren). Henry
Nick dazu im ND vom 13.11.2009: „In den vom Zeitgeist so sehr bemühten Wende-
Erinnerungen hätte auch an das Schicksal der ostdeutschen Industrie erinnert werden
müssen. Deren Absturz in den Jahren 1990/92 ist schließlich der spektakulärste
Vorgang in der Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit: Mitten in Europa und mitten im
Frieden wurden über zwei Drittel des Industriepotenzials brach gelegt. Das hatte es
selbst im Gefolge der Weltkriege nicht gegeben.“

Inbesitznahme Ostdeutschlands nach der Implosion der DDR kann doch keinen Ekel
erregen. Oder? Es muss da etwas geben, was sie, die Hassprediger des politischen
Tieffliegergeschwaders und mediengeschädigte Einfaltspinsel nicht vereinnahmen
konnten, was sie nicht mit noch so großen Jubelfesten auch im Jahre 2010
totzuschweigen imstande sind: Das ist der ehrliche Gedanke zurück, der sich nicht
nur mit Halbwahrheiten und Lügen abgibt, sondern dann der Wahrheit näher kommt,
wenn er dabei den gesamten Entstehungsprozeß der DDR als einzigartige Alternative
zum Kapitalismus ins Blickfeld holt. Sicher, die jetzigen Herrschenden mögen es gar
nicht lustig finden, wenn nicht wenige der Älteren unter den einstigen DDR-Bürgern
die Geschichte - mit zwei prüfenden Augen sehend – erzählen und so ihr Wissen und
ihre Erfahrungen an Jüngere würdevoll übermitteln. Kann es nicht sein, dass dabei
Wertvolles zutage kommt, das, was man heute nicht mehr wahrhaben will, was kaum
noch zu finden ist? Kann es da nicht passieren, dass Kritik am Bestehenden
aufkommt, am Marktgebaren? Könnte da nicht ein Dacapo am Himmel aufleuchten?
Ein Wiederaufleben humanistischer Gesellschaftsideen? Herbert Willner hält in dem
Buch „Kundschafter im Westen“, edition ost, S. 310, folgendes fest: Die Herren der
Globalisierung, der Konzerne und Banken hätten längst entsorgt werden können. „Ihr
Fazit: Das darf sich niemals wiederholen! Entsprechend müssen die Reste
sozialistischen Aufbegehrens mit Stumpf und Stiel ausgemerzt werden. Selbst die
Erinnerung muss so gründlich wie möglich getilgt werden. Die Menschen müssen
entsozialisiert, entsolidarisiert und entpolitisiert werden, um sie – Teile und herrsche!
– beherrschen und um jegliche gesellschaftsverändernden Aktivitäten ausbremsen
oder verhindern zu können.“

Die Furcht davor wäre immerhin denkbar, jagt doch ein gewisses Gespenst seit der
Mitte des 19. Jahrhunderts den Geldmachtbeflissenen Angst und Schrecken ein. Und
nun revanchieren sie sich: Nie wieder Sozialismus/Kommunismus! Der Abgesang des
Sozialismus sei auch das Ende der Geschichte, sagen sie. Aber kann eine Idee so
leicht untergehen? Sind die Gründe dafür denn zu Grabe getragen worden? Wer zählt
die Vernunftbegabten, die dem widersprechen? Einer von vielen ist der Regisseur
Wolfgang Kohlhaase. Er sagt in einem nd-Interview „Wie die Wende ins Kino kam“:
„Das damals prognostizierte Ende der Geschichte ist ja nicht eingetreten, die
Geschichte geht weiter, als großes unbekanntes Abenteuer. Und der östliche
Gesellschaftsversuch ist ja nicht gescheitert, weil die Gründe für den sozialistischen
Welt - Verbesserungs - Entwurf aus dem 19. Jahrhundert sich erledigt haben. Die Gründe sind noch da.“ Gar nicht nebenbei gesagt: Eine englische Studie, eine Befragung in 27 europäischen Ländern ergab, dass 87 Prozent der Menschen sich eine andere, humanere Gesellschaftsordnung vorstellen können.

Gerade heraus: Alte „Ossis“ haben manches in petto, was einfach unbezahlbar ist. So
Generalmajor a.D. Heinz-Joachim Calvelage im „RotFuchs“ vom Dezember 2009.
Das gefiel mir. Man kann sogar von einem Reichtum sprechen der inneren Werte, der
Menschlichkeit, der Draufsicht auf ein Leben in Frieden und gegenseitiger Achtung,
auf die angestrebte – aber nicht immer praktizierte - Würde gegenüber jedem
Einzelnen. Nicht zuletzt auf die systembedingte Möglichkeit, sich nicht der Diktatur
des Geldes unterwerfen zu müssen. So unsere Anfangsbestrebungen. Und das sei zu vererben? So einfach liegen die Dinge nicht. Inge von Wangenheim schrieb in der Zeitschrift „neue deutsche literatur“ 3/81, Seite 99, dass sich die Kinder der ersten Generation, die die DDR aufgebaut haben, damals die Früchte dieses Sieges bereits genießen konnten, „ohne sich über sein Zustandekommen noch viel Gedanken zu machen. Warum auch sollten sie? Ständige Verbeugungen vor Eltern und Großeltern beschränken den Blick für die Weite des eigenen Horizonts.“ Wie aber kann man eine Hoffnung, eine Idee, eine Fackel weiterreichen? Wenigstens aber Antennen, sprich Neugier, für das, was da politisch gespielt wird. Wer will davon überhaupt noch etwas wissen?

Der Autor dieser Zeilen gehört auch zu den Alten. 1936 geboren und in der KVP sowie in der NVA gedient von 1954 bis 1986. Im Oktober 1949 mit der Fackel in der Hand auf dem Lustgarten stehend, jubelte auch ich der gerade gegründeten DDR zu. Später bildete auch ich junge Männer militärisch aus und griff schließlich zum Kugelschreiber und schrieb über jene, wie sie sich plagen, wie sie das Notwendige meistern lernten, den ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat zu schützen. Ja, ich habe als Offizier und Militärjournalist in der Nationalen Volksarmee zweiunddreißg Jahre mitgewirkt an einer Alternative zum Krieg, an einem Entwurf für ein großartiges
Gesellschaftsgemälde. Das trägt der Oberstleutnant a.D. mit Würde. Schmerz aber
erfüllte ihn und Millionen anderen Leuten, dass man im kleinen Land mit der Zeit
vieles vermasselt hatte. Eine ganze geschichtliche Periode, ein Startversuch in ein
menschenwürdigeres Dasein ist durch Unvermögen abgestürzt. Auf absehbare Zeit
unwiderruflich. Verspielte Chancen!

Und die standen anfangs nicht schlecht. Was für einen Reichtum wir angehäuft hatten: Gerne zitiere ich an dieser Stelle noch einmal Egon Krenz („junge welt“,
19.09.2009), dem es vor allem zu verdanken ist, dass kein Schuss beim
Systemwechsel gefallen war: „In der Erinnerung vieler wird bleiben, was Menschen
heutzutage so schmerzlich vermissen: Eine solidarische Gemeinschaft, in der der
Mensch des Menschen Freund und nicht sein Wolf ist, in der nicht das Geld diktiert
und soziale Angst über den Tag hinaus regiert, in der es Arbeit für alle gibt und
gleiche Bildungschancen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Ohne Arbeit kann
es keine wirkliche Freiheit geben. DDR-Bürger kannten ein hohes Maß an sozialer
Gerechtigkeit, es gab gleichen Lohn für gleiche Arbeit, die Gleichberechtigung der
Geschlechter und der Generationen war selbstverständlich. Solange es die DDR gab,
kamen keine deutschen Soldaten aus Kriegsgebieten in Särgen nach Deutschland.“
Und man gibt dem einstigen Staatsratsvorsitzenden recht, wenn er Nachdenklichkeit
über Deutschland – nicht nur auf die DDR reduziert - einfordert und die Frage stellt,
was denn bewahrenswert aus den Erfahrungen der DDR ist? Wer soll den Enkeln und
Urenkeln Rede und Antwort stehen, falls diese Fragen irgendwann einmal gestellt
werden?
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Oktober 2016, 12:36

Mann, Mann, wie kann man nur....?
So kurz vor dem 26. Jahrestag unserer Befreiung wieder dem Greis Krenz huldigen? Der Totschläger saß wegen der Schüsse an seinem "Friedenswall" im bundesdeutschen Knast. Er vergisst in seiner Lobhudelei über die Solidargemeinschaft DDR, dass diese eher eine Notgemeinschaft war. Kein Wort zu seinen Verbrechen.

Bogenschütze verschone uns!

Volker
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon augenzeuge » 1. Oktober 2016, 13:03

Bogenschütze77 hat geschrieben:Gerne zitiere ich an dieser Stelle noch einmal Egon Krenz („junge welt“,
19.09.2009), dem es vor allem zu verdanken ist, dass kein Schuss beim
Systemwechsel gefallen war

Wer soll den Enkeln und
Urenkeln Rede und Antwort stehen, falls diese Fragen irgendwann einmal gestellt
werden?


Ich kann nur hoffen, dass die Mehrheit der Urenkel später diesen Unsinn nicht wiederholen.... [grins]

Krenz ist dies nun absolut nicht zu verdanken. Der hat sich ja schon verdrückt, als er bei der Demo in Leipzig am Telefon verlangt wurde.... [flash]

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Kumpel » 1. Oktober 2016, 13:10

"Verblüfft nimmt man zur Kenntnis, dass schier weltweit die deutsche Teilung immer nur als Provisorium galt – außer in der DDR....."

Hier mal ein Blick von aussen auf die größte DDR die es je gegeben hat, der aufzeigt wie falsch man liegen kann.
http://rita-kuczynski.de/r1.html


"Ein »Furz der Geschichte« sei sie gewesen,............"
Kumpel
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Bogenschütze77 » 1. Oktober 2016, 14:05

Es gibt sie also tatsächlich - die Windflüchter!!! Gruß von Bogenschütze77
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Kumpel » 1. Oktober 2016, 14:10

Kritische Selbstreflexion war noch nie das Ding der Genossen.
Stattdessen verlegt man sich auf das Vergolden der eigenen Vergangenheit. Wie arm ist das denn?
Kumpel
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon HPA » 1. Oktober 2016, 14:42

augenzeuge hat geschrieben:
Bogenschütze77 hat geschrieben:Gerne zitiere ich an dieser Stelle noch einmal Egon Krenz („junge welt“,
19.09.2009), dem es vor allem zu verdanken ist, dass kein Schuss beim
Systemwechsel gefallen war

Wer soll den Enkeln und
Urenkeln Rede und Antwort stehen, falls diese Fragen irgendwann einmal gestellt
werden?


Ich kann nur hoffen, dass die Mehrheit der Urenkel später diesen Unsinn nicht wiederholen.... [grins]

Krenz ist dies nun absolut nicht zu verdanken. Der hat sich ja schon verdrückt, als er bei der Demo in Leipzig am Telefon verlangt wurde.... [flash]

AZ


Egon Krenz war ja wohl eher derjenige, welcher mit der " chinesische Lösung" sympathisierte und von Militärs mit etwas mehr Blick für die realen Verhältnisse auf der Straße davon abgehalten wurde.
HPA
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Beethoven » 2. Oktober 2016, 09:55

@HPA, Du schreibst schon wieder Unsinn über die Wendezeit.

Man kann zu E. Krenz stehen wie man will, er hat jedoch den Befehl erlassen und der wurde umgesetzt, dass gegen die Demonstranten und somit gegen Teile der Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik, keine Waffen und keine schwere Technik einzusetzen sind. Dieser Befehl liegt vor und ist heute einsehbar.
Ich vermute, weiß es aber nicht genau, dass dies eine Reaktion darauf war, dass AG Kessler Panzer auf die Straße bringen wollte.

Was soll also die Mähr über den "schießwütigen Krenz"? Sie ist schlicht - unwahr und jeder weiß das, außer natürlich Du - HPA.

Als 1961 die Grenze zu Berlin-West dicht gemacht wurde war Egon Krenz 1. Sekretär der FDJ im Bezirk Rostock und hatte somit mit der militärischen Sicherung der Grenze nichts zu tun.
Anfang der 80-er Jahre wurde er dann Mitglied im Politbüro und war für Sicherheitsfragen verantwortlich. Ab diesem Zeitpunkt hatte er sicherlich auch Einfluss auf das Grenzregime. Ob sein Einfluss jedoch so groß gewesen wäre, dass er die Schußwaffenanwendungsordnung, die heute als "Schiebefehl" deklariert wird, außer Kraft zu setzen, darf bezweifelt werden. Da waren die Sowjets und ganz sicher auch E.H. und der Minister für Staatssicherheit davor. Also selbst wenn er gewollt hätte, was ich bezweifle, hätte er an dem Fakt, der militärischen Sicherung der Grenze zwischen den beiden sich gegenüber stehenden militärischen- und ökonomischen Weltsysteme, nichts ändern können.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Oktober 2016, 10:06

Als Krenz zum Nachfolger Honeckers bestimmt wurde, waren wir gerade im Quedlinburger Hof tanzen.
Und so entspann sich eine heiße Diskussion am Tisch. Sinngemäß, dass sich unter dem nichts ändern wird, und dass das Grinsegesicht ein falscher Hund ist, der die Gewalt kurz zuvor im Sommer in China mit den zweieinhalbtausend Toten bejubelte. Krenz wird heute saubergewaschen, mit Hilfe solcher Geschichtsverdreher wie Dir @Beethoven. An der Ostsee wird Opa Krenz in Dierhagen auch gern gelitten. Ein Beweis für mich, dass da noch mehr solche unbelehrbaren roten Socken Unterschlupf fanden.
Mir kann keiner erzählen, sich so schlecht erinnern zu können.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon HPA » 2. Oktober 2016, 10:09

Was soll also die Mähr über den "schießwütigen Krenz"? Sie ist schlicht - unwahr und jeder weiß das, außer natürlich Du - HPA.


Du solltest nichts in Sätze hinein interpretieren was ich so nicht geschrieben habe.

Krenz hat sehr wohl mit der " chinesischen Lösung " sympathisiert. Siehe seine Aussagen damals im DDR TV .

https://www.bundesregierung.de/Content/ ... eking.html

Nachtrag: Wegen der Vorgänge in China und dem Verhalten von Krenz und Konsorten hat es selbst an der Parteibasis der SED in der Provinz laut und vernehmlich rumort. ( Quelle: eigener Familien und Freundeskreis)
Es lies sich nämlich nicht mehr länger verheimlichen , dass die Chniesen dort ein Massaker unter den Protestierenden angerichtet hatten.
Das böse Westfernsehen.... [flash]
Es kann natürlich schon sein, dass dies nicht bis in die "Heile-DDR-Welt-Käseglocken" von Berlin und Strausberg vorgedrungen ist
HPA
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 2. Oktober 2016, 11:29

@Bogenschütze - 77 das Alter oder Geburtsjahr?

entweder Altersdemenz oder jugendlicher Wahn, such dir was aus. Wenn ich schon "Junge Welt" lese [laugh]

zitat: Solange es die DDR gab,
kamen keine deutschen Soldaten aus Kriegsgebieten in Särgen nach Deutschland.“

das ist schon mal beinhart gelogen!
Zuletzt geändert von Olaf Sch. am 2. Oktober 2016, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2016, 11:36

AkkuGK1 hat geschrieben:@Bogenschütze - 77 das Alter oder Geburtsjahr?

entweder Altersdemenz oder jugendlicher Wahn, such dir was aus. Wenn ich schon "Junge Welt" lese [laugh]


Ist doch einfach Akku...
Zitat:
Der Autor dieser Zeilen gehört auch zu den Alten. 1936 geboren und in der KVP sowie in der NVA gedient von 1954 bis 1986. Im Oktober 1949 mit der Fackel in der Hand auf dem Lustgarten stehend, jubelte auch ich der gerade gegründeten DDR zu. Später bildete auch ich junge Männer militärisch aus und griff schließlich zum Kugelschreiber und schrieb über jene, wie sie sich plagen, wie sie das Notwendige meistern lernten, den ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat zu schützen. Ja, ich habe als Offizier und Militärjournalist in der Nationalen Volksarmee zweiunddreißg Jahre mitgewirkt an einer Alternative zum Krieg, an einem Entwurf für ein großartiges
Gesellschaftsgemälde. Das trägt der Oberstleutnant a.D. mit Würde.


Was also soll die Frage nach dem Geburtsjahr von Harry Popow.
http://www.buecher-wiki.de/index.php/Bu ... PopowHarry

Der Herr Popow taucht immer wieder mal hier oder in vielen anderen Foren auf um seine Bücher bzw. Bücher anderer Autoren die seiner politischen Linie folgen anzupreisen....

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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 2. Oktober 2016, 12:03

naja - so geläufig war mir hier im Forum der Name nicht - aber dann wird mir einiges klar.

@Bogenschütze Menschen wie du haben die Chance der Arbeiter & Bauern auf wahre Gerechtigkeit verspielt.
Zuletzt geändert von Olaf Sch. am 2. Oktober 2016, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon HPA » 2. Oktober 2016, 12:04

Kann er doch. Das trägt immer zur allgemeinen Erheiterung bei. [grins]

Und das Schöne ist, er darf das. Keine hindert ihn daran. Das nennt man Toleranz.

Ich gebe zu, ich lese ja auch immer mal den rotfuchs. Wegen des Gruselns, was einem da immer den Rücken runterläuft...

Keine Ahnung, ob " Schwerter zu Pflugscharen" je in der " Volksarmee" publizieren durfte.

Ich denke mal: nö.


[flash]
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 2. Oktober 2016, 19:44

Bogenschütze77 hat geschrieben:„Böse“ Erinnerungen...

...anlässlich des bevorstehenden 03. Oktober 2016: Zum Beispiel: Wie war das nur möglich, einen Patienten acht Wochen lang im Krankenhaus zu betreuen, ohne dass er auch nur ein Pfennig dafür bezahlen musste? Schon allein dieser Fakt dürfte ausreichen, ins Grübeln zu kommen. Darum an dieser Stelle ein weiteres  „böses“ Gedenken. Siehe dieser Auszug aus einer Leseprobe:


Harry Popow: "DÄMMERZEIT.  EIN KESSEL STREITLUST", epubli-Verlag. Taschenbuch, Format DIN A5, 204 Seiten, ISBN: 978-3-7375-3822-0, Preis: 11,99 Euro, zu bestellen: 
http://www.epubli.de/shop/buch/D%C3%84M ... 8220/52205 

Telefon: 030/ 617 890 200




kost nix, taugt nix. [zunge]
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2016, 19:53

AkkuGK1 hat geschrieben:kost nix, taugt nix.


Gib dir keine Mühe Akku. Der Harry pflegt Diskussionen über seine Beiträge oder Texte meistens aus dem Wege zu gehen. (Erfahrungen aus anderen Foren)

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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon augenzeuge » 2. Oktober 2016, 21:27

Bogenschütze77 hat geschrieben:wie war das nur möglich, einen Patienten acht Wochen lang im Krankenhaus zu betreuen, ohne dass er auch nur ein Pfennig dafür bezahlen musste?


Ach Harry, du armer Schriftsteller...welcher gebildete Mensch soll denn so einen Mist lesen? [flash] Mensch, du mit deiner Lebenserfahrung weißt es doch besser. Einer der selbst am Ende der DDR in die Mühlen der Parteidisziplin geriet und gemaßregelt wurde, einer der erlebte, dass seine Tochter ihr Heil im Westen suchen musste. Weiß man das nicht mehr, wenn man über 80 ist?

Wohin diese DDR-Sozialkultur geführt hat, musstest du doch miterleben. Wer je in einem DDR Krankenhaus war, weiß es besser. Du nicht? Ich hätte als Kind in einem DDR Krankenhaus fast ein Bein verloren, so toll war das alles. Nein, nicht auf der Kinderstation, sondern allein zwischen alten Männern. Man musste dorthin, weil es nichts anderes gab. Die dann folgende Behandlung war einfach katastrophal. Warum sind Rentner in den Westen gefahren, um sich z.B. kostenlos am Auge operieren zu lassen? Weil es zu Hause keine technischen Möglichkeiten gab, weil die Medikamente nicht vorhanden waren.

Achso, es gab auch Brot für Pfennige. Billig genug, um es den Schweinen zu geben. Was meinst du, ob ich auch mal ein Buch schreiben sollte?

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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 3. Oktober 2016, 07:35

AZ gut zusammengefasst, aber du brauchst kein Buch schreiben, es steht alles hier im Forum drin und da danke ich den Interessierten für seine Mühe an dieser Stelle.

Naja es ist wohl die Sehne gerissen bei seinem Flitzebogen, oder Feigheit vor dem Feind.
Olaf Sch.
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Bogenschütze77 » 3. Oktober 2016, 09:45

Gerade, weil ich - wie andere auch - Lebenserfahrung habe, verachte ich ein System, dass den Menschen ganz außen vor lässt und um des Profits willen die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr in beängstigender Weise auseinanderklaffen lässt. "Kost nix, ist nix"???? Da gehen nicht nur Ansichten auseinander, sondern Welten. Lieber Gerechtigkeit, sage auch ich, und vorläufige relative Armut als erneute Großmachtpolitik, man weiß, wohin das führen kann... Brecht meinte einst, lieber ein schlechter Sozialismus als gar keiner. Nebenbei: Oben führte ich mit dem Wort "Windflüchter" meine neueste Rezension an. Da machen aber die winzigen auf einem Auge blinden Wadenbeisser (mit denen es in der Regel keine Diskussion gibt) einen Bogen drum, Nachdenklichkeit ist heutzutage überhaupt nicht gefragt von der Elite. Und die Medien hauen mit oberflächlicher Berichterstattung in die gleiche Kerbe. Und so stehen denn viele Leute im Dunkeln... Schönen Gruß von Bogenschütze77
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Beethoven » 3. Oktober 2016, 09:57

HPA hat geschrieben:
Was soll also die Mähr über den "schießwütigen Krenz"? Sie ist schlicht - unwahr und jeder weiß das, außer natürlich Du - HPA.


Du solltest nichts in Sätze hinein interpretieren was ich so nicht geschrieben habe.

Krenz hat sehr wohl mit der " chinesischen Lösung " sympathisiert. Siehe seine Aussagen damals im DDR TV .

https://www.bundesregierung.de/Content/ ... eking.html

Nachtrag: Wegen der Vorgänge in China und dem Verhalten von Krenz und Konsorten hat es selbst an der Parteibasis der SED in der Provinz laut und vernehmlich rumort. ( Quelle: eigener Familien und Freundeskreis)
Es lies sich nämlich nicht mehr länger verheimlichen , dass die Chniesen dort ein Massaker unter den Protestierenden angerichtet hatten.
Das böse Westfernsehen.... [flash]
Es kann natürlich schon sein, dass dies nicht bis in die "Heile-DDR-Welt-Käseglocken" von Berlin und Strausberg vorgedrungen ist


Tja, wenn Deine Familie die Parteibasis in der Provinz gewesen ist, war diese aber verflucht klein. [grins]
Ich kann mich erinnern, dass wir in meiner Parteigrundorganisation aber auch beim normalen Kaffee trinken in der "Runde", über China sprachen und die Verfahrensweise dort als völlig überzogen und falsch bewertet haben. Gleiches galt übrigens auch für Jugoslawien. Insofern lebten wir eher nicht unter der "heile Welt Käseglocke", wie Du es bezeichnest. Aber das wirst Du sowieso nicht verstehen.

Noch ein Wort zu Egon Krenz. Ich möchte dazu mal Worte von Fridericus Rex strapazieren: "Viel Feind, viel Ehr." [hallo]

Ja, der "Rotfuchs" ist seit dem Tode seines Chefredakteurs, auch in meinen Augen, nicht mehr ganz so toll und so mancher Beitrag stößt bei mir auch nicht so auf Gegenliebe, erkennt man doch, das so mach Schreiber von Beiträgen, im Geiste noch tief in den 70-er oder 80-er Jahren lebt. Rot - Schwarzmalerei. Jedoch, auch in diesen Beiträgen sind viele Körnchen der Wahrheit. Dass dies natürlich einen Wendehals, der einst Offizier in der NVA werden wollte und dies nicht geschafft hat oder der einst Parteimitglied war und davon heute nichts mehr wissen will, anficht, kann ich schon verstehen.

Mir ist ein Mensch 1000 x lieber, der zu seinen Prinzipien, seiner Einstellung steht jedoch auch anerkennt und akzeptiert, dass wir (eigentlich die obere Partei- und Staatsführung) damals viele Fehler gemacht haben. Ob diese nun bewußt gemacht wurden, aus der Not geboren wurden oder man es einfach nicht besser gewußt hat, steht auf einem anderen Blatt.
Es war damals ganz einfach die Zeit des kalten Krieges und durch die Übernahme vieler Handlungen, Ansichten von der SU und dem saublöden Satz "die Partei hat immer Recht" wurden Fehler schön geredet und ja, sogar, aus heutiger Sicht, Verbrechen begangen, die eigentlich nicht hätten sein müssen.
Daran ist keiner Schuld der hier schreibt. Selbst Bogenschütze, Karnak und ich nicht.
Das wir jedoch für die DDR, so wie mit uns Millionen, standen und die Politik richtig empfanden, uns für diesen Staat hätten zerfleischen lassen, rechne ich uns als Ehre an. Wir verurteilen ja auch nicht unsere Väter und Großväter, die für Ihr Vaterland sogar in fremden Land standen und das faschistische Deutschland im Kaukasus oder Nordafrika sowie West- und Südeuropa "verteidigten".
Da könnt Ihr, die es "schon immer wußten" uns sonst was vorwerfen. Ihr erreicht uns in unserer Grundüberzeugung nicht. Andererseits sind wir klug genug zu erkennen, was schief gelaufen ist und hätte anders gestaltet werden können.
Deshalb sind wir auch nicht auf alles stolz, was einst gelaufen ist aber wir verstecken uns deshalb nicht oder hängen unser Mäntelchen nicht in den Wind und heulen mit den Wölfen. Wir stehen zu unserer Vergangenheit.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon augenzeuge » 3. Oktober 2016, 10:05

Beethoven hat geschrieben:Das wir jedoch für die DDR, so wie mit uns Millionen, standen und die Politik richtig empfanden, uns für diesen Staat hätten zerfleischen lassen, rechne ich uns als Ehre an.
Gruß


Und das ist dein unerkannter Fehler. Mit Ehre hat es nichts zu tun, wenn man sich für einen Staat zerfleischen lassen würde. Heute nicht, damals nicht! Eher mit fehlendem Denken und blindem Gehorsam. Hilfreich oder gut ist das niemals. Weil es niemanden nützt. Nicht mal dem Staat.
AZ
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Kumpel » 3. Oktober 2016, 10:28

Das ist doch von Genosse Beethoven nur wieder einmal ein mickriger Versuch seinen eigenen blinden Kadavergehorsam gegenüber der SED und ihren sowjetischen Befehlsgebern als patriotische Großtat zu verbrämen.
Das man allerdings damit eine vielleicht einmalige Chance auf eine tatsächlich gerechtere Gesellschaft tatkräftig zerstörte kommt den Herren Genossen dabei nicht in den Sinn.
Genosse Harry ist dafür ein ebenso plastisches Beispiel.

Ich wünsche allen einen schönen sonnigen Tag der deutschen Einheit. [hallo]
Kumpel
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon HPA » 3. Oktober 2016, 10:42

Dass dies natürlich einen Wendehals, der einst Offizier in der NVA werden wollte und dies nicht geschafft hat oder der einst Parteimitglied war und davon heute nichts mehr wissen will, anficht, kann ich schon verstehen.


Ich wusste es doch, getroffene Hunde bellen. [grins]
Abgesehen davon ist es wohl ehrenhafter , eine aufoktroyierte Weltanschauung abzulegen als dieser ein Leben lang wie ein kleines Trotzkind nachzuhängen.
Nennt sich Erkenntnisprozess. Diese Gabe ist allerdings nicht jedem gegeben.
Und das ich nicht mehr studieren durfte, trotz bereits erteilter Studienzulassung für 1990 , lag ja wohl nicht an mir, so dern....? Naaaa? [laugh]
Haben wir schon xmal hier durchgekaut und mir ist es mittlerweile völlig schnuppe ob Du das anzweifelst oder nicht.
Wo habe ich geschrieben, dass ich Parteimitglied war? Ich war noch nicht mal Kandidat. Hatte ich auch nie Drang danach.
Nur hatte ich damals schon Augen und Ohren .
Allerdings hätte ich spätestens bei der Asche in diesen sauren Apfel beissen müssen.
Und ich bezweifle ganz stark , dass Du auch nur einen blassen Schimmer hast, was ausserhalb Deiner Nomenklatura (SED-Bezirksleitung/NVA) Familie und Berlin-Straussberger Käseglocke in der grauen DDR Provinz so vor sich ging.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon pentium » 3. Oktober 2016, 11:02

Beethoven hat geschrieben:
Noch ein Wort zu Egon Krenz. Ich möchte dazu mal Worte von Fridericus Rex strapazieren: "Viel Feind, viel Ehr." [hallo]


Gruß


Und das am Tag der Deutschen Einheit! Mal davon abgesehen, mein Geschichtsprofessor hätte mich von der Uni gejagt, wenn ich dieses Zitat dem alten Fritz in den Mund gelegt hätte, möge dir der alte Fritz im Traum erscheinen @Beethoven. Viel Feind’, viel Ehr’! Stammt von Georg von Frundsberg. 1513 schlug er ein zahlenmäßig vierfach überlegenes venezianisches Heer bei Creazzo vernichtend. Aus dieser Schlacht stammt sein Motto „Viel Feind’, viel Ehr’!“

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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Interessierter » 3. Oktober 2016, 11:12

Den Beethoven hat man doch nur gelehrt ein Militär zu sein; daher ist er im Denken, das heute noch.. [grins]
Er kannte es nur Befehle zu erteilen und Befehle brauchen keine Begründung.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Kumpel » 3. Oktober 2016, 11:40

Bogenschütze77 hat geschrieben:„Böse“ Erinnerungen...

...anlässlich des bevorstehenden 03. Oktober 2016: Zum Beispiel: Wie war das nur möglich, einen Patienten acht Wochen lang im Krankenhaus zu betreuen, ohne dass er auch nur ein Pfennig dafür bezahlen musste? Schon allein dieser Fakt dürfte ausreichen, ins Grübeln zu kommen. Darum an dieser Stelle ein weiteres  „böses“ Gedenken.
werden?
...................



Ausgerchnet dem maroden DDR Gesundheitssystem nachzutrauern ist schon eher grotesk.
Offenbar hat der Genosse Harry den Zustand der späten DDR mit ihrem desolaten Zuständen speziell auch im Gesundheitswesen nicht erfassen können.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 3. Oktober 2016, 12:03

kostenfrei war es ja nun doch nicht - SV Beiträge wurden ja auch bezahlt. Und auch von dem Lohn, der eigentlich nie ausgezahlt wurde.

Mann, wacht auf, ihr dientet keinem sozialistischen Staat, sondern einer neuen Form von Feudalismus! Gorbatschow war der dies erkannt hatte und versuchte dies zu ändern, aber die Fürsten waren wohl stärker. Aber ich versteh euch schon, wer gibt denn gern zu auf der Verliererseite zu stehen, da wird lieber die Dolchstoßlegende 2.0 aus dem Schrank geholt. Diese ganze gequirlte Scheisse von Großmachtfantasien Deutschlands - womit denn? 3 defekten Hubschraubern? Wenn ich an unseren Militärhaushalt zurück denke, da kommt mir heute noch das Grausen. Eine ganze Völkerschar in Geiselhaft genommen und uns eure verschwurbelten, idiotischen, lebensfernen Theorien aufgewzungen und nun hier den intellektuellen Literaten vorgaukeln. Pawel Kortschagin läßt grüßen.

Weggetreten.
Olaf Sch.
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Beethoven » 3. Oktober 2016, 21:45

pentium hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:
Noch ein Wort zu Egon Krenz. Ich möchte dazu mal Worte von Fridericus Rex strapazieren: "Viel Feind, viel Ehr." [hallo]


Gruß


Und das am Tag der Deutschen Einheit! Mal davon abgesehen, mein Geschichtsprofessor hätte mich von der Uni gejagt, wenn ich dieses Zitat dem alten Fritz in den Mund gelegt hätte, möge dir der alte Fritz im Traum erscheinen @Beethoven. Viel Feind’, viel Ehr’! Stammt von Georg von Frundsberg. 1513 schlug er ein zahlenmäßig vierfach überlegenes venezianisches Heer bei Creazzo vernichtend. Aus dieser Schlacht stammt sein Motto „Viel Feind’, viel Ehr’!“

pentium


Richtig, der Satz war von G. v. Fundsberg. Hab ich auch hier schon mal geschrieben. Macht nichts war von mir falsch benannt. Den Sinn ändert dies nicht.

Trennung

Lieber HPA, Du warst mit dem "Mitglied der SED" auch nicht gemeint. Wolltest Du nicht schon vor vielen Monaten die "Zulassungsurkunde" zum Studium an einer Offiziershochschule der NVA hier zeigen. Na ja, das wird wohl nichts und so habe ich immer einen schönen Hebel anzusetzen. [grins]

Trennung

Lieber sich "Interessierter" Nennender. Man merkt, dass Du nie richtig gedient hast. Selbst in der Bundeswehr, wird ein Befehl mit "Ich befehle" angekündigt oder im zusammen hängenden Satz, einformuliert.
Insofern denke ich, hat man als Vorgesetzter, wenn überhaupt, im Monat 1 - 2 x Befehle erteilt. Alles andere ergab sich aus der Hierarchie im Unterstellungsverhältnis nach dem Gelöbnis, innerhalb einer Armee.
Wichtige Befehle wurden sogar schriftlich gegeben mit Befehlsnummer und Ausfertigungen.
Aber das wurde erst so Regiment, Brigade, Division und höher gemacht.

Und mein lieber sich "Interessierter" nennender, Du liegst völlig falsch, wenn Du vermutest, dass der vorgesetzte Kommandeur, Leiter oder was auch immer, sich über Befehle keine Gedanken gemacht hat. Diese wurden, bevor sie erteilt wurden, 5 bis 100 x durchdacht, abgeändert, verbessert um den höchstmöglichen Nutzen, bei geringsten eigenen (damit meine ich die Truppe) Aufwand und Verlusten erfüllen zu können.

Das es natürlich auch unsinnige Befehle gibt (gab) die eben nicht genügend durchdacht waren, ist leider nun mal so. Und gerade bei solchen Befehlen hat die Truppe geblutet, wenn ich da an die "Durchhaltebefehle" von Adolfnazi denke oder eben auch an solche Befehle von Shukow während der Schlacht um die Seelower Höhen. Krassestes Beispiel war da die Einführung der zweiten Staffel, einer Panzerarmee. Pentium kann dazu bestimmt was sagen.

Schlaft schön
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon HPA » 3. Oktober 2016, 23:46

Lieber HPA, Du warst mit dem "Mitglied der SED" auch nicht gemeint. Wolltest Du nicht schon vor vielen Monaten die "Zulassungsurkunde" zum Studium an einer Offiziershochschule der NVA hier zeigen. Na ja, das wird wohl nichts und so habe ich immer einen schönen Hebel anzusetzen.


Wie ich schon schrieb:
Haben wir schon xmal hier durchgekaut und mir ist es mittlerweile völlig schnuppe ob Du das anzweifelst oder nicht.


Abgesehen davon hast Du keinerlei Grundlagen , das anzuzweifeln. So bleibt Dir also nur noch , Zweifel zu säen.

Wie armseelig.

Bild

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Schon blöd, wenn uns Kuno bei VEB Fallschirmjäger zwischen allen Stühlen sitzt und jetzt hier auf einsamen Posten im Schützengraben liegt.

In diesem Sinne [grins]
HPA
 

Re: "Böse" Erinnerungen

Beitragvon Olaf Sch. » 4. Oktober 2016, 07:01

also HPA das sind ja schon fast Stasimethoden! [laugh] [laugh]
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