"Die Sachsen im wiedervereinigten Deutschland"
Auch das ist lt. den Ergebnissen einer langjährigen Studie in einem Buch aus dem Jahr 2010 zu lesen.
Sachsens Sehnsucht nach dem Sozialismus
Dresden. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung wächst bei der Mehrheit der Sachsen die Sehnsucht nach der DDR. Das ist das Ergebnis der Studie „Die Sachsen im wiedervereinigten Deutschland“, die der Kommunikationsexperte Wolfgang Donsbach von der Universität Dresden am gestrigen Freitag vorstellt hat. Von Sven Heitkamp
Die Zahl derjenigen, die der Zeit in der DDR mehr gute als schlechte Seiten zuschreiben, habe sich fast verdreifacht: So habe sich ihr Anteil von 8 Prozent in einer Umfrage 1992 auf 23 Prozent erhöht. "Der DDR-Mythos verstärkt sich", so Donsbach. Auch die Vorstellung vom Sozialismus als das gerechtere System habe immer mehr Anhänger. Den Begriff des Sozialismus hätten 1990 noch 23 Prozent der Sachsen als "sympathisch" beschrieben. Jetzt seien dies 39 Prozent. Mittlerweile sage auch eine Mehrheit von 44 Prozent der Menschen, in der DDR sei es "im Großen und Ganzen gerecht zugegangen" - 1990 waren es nur 20 Prozent. Von der Bundesrepublik hätten dies 1990 noch mehr als die Hälfte gesagt, jetzt aber nur noch 19 Prozent.
Ostalgie und Verklärung
"Das Ausmaß der Ostalgie und der Verklärung der Vergangenheit hat mich überrascht", sagte Donsbach. Als Ursachen sieht der Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der TU Dresden sowohl die Sorge um fehlende soziale und familiäre Absicherung sowie mangelnde politische Bildung. Es sei erschreckend, was Schüler noch über die Unterdrückung und das Unrecht in der DDR wüssten. Dies sei auch eine Folge mangelnder Öffentlichkeitsarbeit, sagte der Forscher.
Donsbach stellte am Freitag sein neues Buch mit dem Titel "Die Sachsen im wiedervereinigten Deutschland" vor. Dafür hatte er mit der Doktorandin Caroline Förster Dutzende Meinungsumfragen der vergangenen 20 Jahre über Einstellungen der Bürger im Freistaat untersucht sowie eine Befragung in Auftrag gegeben.
Trotz der wachsenden Attraktivität des Sozialismus und der Einschätzung der Wirtschaftslage sei für die meisten Menschen nach 20 Jahre deutscher Einheit das Glas doch eher voll als leer, betonte Donsbach. Die Mehrheit der Sachsen bringe sich sogar zunehmend in das politische System ein. Es wachse das Gefühl, auf verschiedene Weise politisch Einfluss nehmen zu können. Sorge bereitet ihm allerdings eine teils verbreitete Neigung zu autoritären, undemokratischen und rassistischen Einstellungen.
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Mit seinem letzten Satz bestätigt der Autor, dass Rassismus/Fremdenhass schon seit Jahrzehnten in Sachsen vorhanden sind. Was ja gerne und permanent von hier schreibenden Sachsen bestritten wird. Schade, dass so eine Minderheit diesem schönen Bundesland und dem übergroßen Teil seiner demokratischen Bürger einen derartigen Schaden zufügen kann.