Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Bücher, die nicht in den Bereich politische Systeme oder Grenze gehören.

Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon Merkur » 19. April 2019, 08:47

Anbei ein Buchhinweis, der gut ins Forum passt. Möglicherweise hat das Buch ja schon jemand gelesen.

Was geschah nach dem Einigungsvertrag? Ostdeutschland in der Analyse
Stets ein Medienthema: ein ernstes die politische Lage und die Lebensverhältnisse im Osten heute, ein heiteres die Erinnerungen an die DDR-Unterhaltungskunst, ein kurioses die zahllosen Eigentümlichkeiten im DDR-Alltag. Matthias Krauß hat sich mit allem, was Vergangenheit und Gegenwart auf DDR-Gebiet betrifft, gründlich befasst und versteht Nostalgie von Analyse zu trennen.
In Euphorie wegen der Wiedervereinigung mag er nicht ausbrechen. Nach dem Einigungsvertrag wurde der Osten zum Armenhaus Deutschlands, das bis heute alimentiert werden muss, das hoch verschuldet ist und selbst nach der Konjunktur der vergangenen zehn Jahre wenig mehr als die Hälfte dessen erwirtschaftet, was es verbraucht. In den zehn Jahren vor der Wende wurden in Ostdeutschland mehr als eine Million Kinder mehr geboren als in den zehn Jahren danach. Das und der Wegzug der Jugend versetzte der Sozialstruktur Ostdeutschlands Schläge, von denen sie sich bis heute nicht erholt hat. Der Nachteil des 'Ossis' vererbt sich auf seine Kinder, sie haben erwiesenermaßen geringere Chancen im Berufsleben als Gleichaltrige aus den alten Bundesländern.Die ausgezahlte Durchschnittsrente liegt unterhalb der gültigen Armutsgrenze. Die bedeutenden Massenmedien reagieren auf all dies - wenn überhaupt - relativierend, abstrakt oder formelhaft. Zweifelhafte Umfragen, die suggestiv den Optimismus trimmen, tragen zur Verdrossenheit und einem sich weiter verbreitenden Gefühl der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit bei, das sich auch im Hass auf Migranten entlädt.
Allgemein wird im Jubel- und Jubiläumsjahr 2019 an die Errungenschaften gedacht. Krauß fragt nach den Einbußen, die die DDR-Bürger hinnehmen mussten: bei Gleichstellung, Rechtsverhältnissen, auf Gebieten wie Gesundheit, Arbeit, Sozialverhalten, Bildung …
Über das Produkt
Der Osten wurde zum Armenhaus Deutschlands, das bis heute alimentiert werden muss, hoch verschuldet ist und nur wenig mehr als die Hälfte dessen erwirtschaftet, was er verbraucht. In den zehn Jahren vor der Wende wurden in Ostdeutschland mehr als eine Million Kinder mehr geboren als in den zehn Jahren danach. Das und der Wegzug der Jugend versetzte der Sozialstruktur Ostdeutschlands Schläge, von denen sie sich bis heute nicht erholt hat. Der Nachteil des »Ossis« vererbt sich auf seine Kinder, sie haben erwiesenermaßen geringere Chancen im Berufsleben als Gleichaltrige aus den alten Ländern. Die ausgezahlte Durchschnittsrente liegt unterhalb der gültigen Armutsgrenze. Umfragen, die suggestiv den Optimismus trimmen, tragen zur Verdrossenheit und einem Gefühl der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit bei, das sich auch im Hass auf Migranten entlädt. Dieser Befund regte den Autor an, ausnahmsweise nicht die Frage zu stellen, was sich für die Ostdeutschen nach 1990 verbessert hat (natürlich gab es Verbesserungen), sondern was sich für sie messbar verschlechtert hat.
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Matthias Krauß, geb. 1960 in Hennigsdorf (heute LK Oberhavel), volontierte bei der Märkischen Volksstimme Potsdam, Studium der Journalistik 1982-1986 an der Leipziger Karl-Marx-Universität, während Studium zwei Auslandseinsätze Erdgastrasse, 1986-1989 Redakteur der Märkischen Volksstimme , Bereich Jugendpolitik, seit 1990 freier Journalist in Potsdam, v.a.im Bereich Landespolitik Brandenburg, Gründungsmitglied der Landespressekonferenz Brandenburg, schreibt für diverse Blätter, Agenturen. Buchpublikationen: Der Wunderstaat richtige Geschichten aus einem falschen Leben , Das Mädchen für alles Angela Merkel, ein Annäherungsversuch , Völkermord statt Holocaust Jude und Judenbild im Literaturunterricht der DDR , Die Partei hatte manchmal Recht ein Rückblick der ungewohnten Art , Hoch über Sumpf und Sand 20 Jahre Neu-Brandenburg , Die Kommission Enquete in Brandenburg. Ein Zeitalter wird besichtigt , Wem nützt die Aufarbeitung ? Die institutionalisierte Abrechnung .
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon augenzeuge » 19. April 2019, 08:53

Nach dem Einigungsvertrag wurde der Osten zum Armenhaus Deutschlands,


Hier bin ich schon hängengeblieben. Was für eine Lüge!
Umgekehrt ist es. Und das sagen mir ausnahmslos alle, die ich kenne. Nicht allen geht es besser als 1985,aber einer großen Mehrheit.

Allerdings wurde nie so viel gejammert. Auf einem so hohen Level.

AZ

P. S.
Noch eine Lüge
Die ausgezahlte Durchschnittsrente liegt unterhalb der gültigen Armutsgrenze.


Wo lag eigentlich die Armutsgrenze vor der Wende? Nun sag mir keiner, da war keiner arm.
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Re: Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon Nostalgiker » 19. April 2019, 09:01

Augenzeuge, wie es scheint unterhältst du dich permanent mit den falschen Leuten oder anders gesagt nur mit denen die a) dein pauschales Vorurteil und deine Ablehnung von allem was 'DDR' betrifft unterstützen und befeuern und b) jubelst du wie weiland die Parteipresse alles im Heute als grandiose Erfolge hoch bzw. glaubst der Jubelpresse in der Frage wie tolle es den Menschen im Osten doch gehe und du unterhältst dich auch hier wieder mit den falschen Leuten.

Du verschließt die Augen vor der Realität.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon augenzeuge » 19. April 2019, 09:02

Nostalgiker, auch du gehörst als Bestätigung dazu. [grins]
AZ
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Re: Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon Nostalgiker » 19. April 2019, 09:29

Bestätigung als was?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Matthias Krauß Die große Freiheit ist es nicht geworden

Beitragvon augenzeuge » 19. April 2019, 09:52

Nostalgiker hat geschrieben:Bestätigung als was?


Das die Infos oben stimmen.

Ich komme viel rum. Und ich versichere dir, dass die Armut in einigen Ecken des Westens weitaus schlimmer ist, als in den "Jammergebieten des Ostens".
Wer vom Osten jetzt allgemein als Armutshaus spricht, leugnet die Realitäten. So ist es nicht, wobei man das sicher in Berlin nicht unbedingt erkennen kann.

Mit der Armutsgrenze wird viel Dummfang betrieben. Armut ist ein Begriff, den man heute in D missdeutet. Viele, die zur Mittelschicht gezählt werden, sind eigentlich arm. Alle alleinlebenden Personen in D mit einem monatlichen Nettoeinkommen unterhalb von 999 Euro gelten als arm. Sind die das? Wollen wir deren Kaufkraft mal mit der DDR 1985 vergleichen? 12 Jahre früher galt man als arm, wenn man 730 EUR hatte, also 170 EUR weniger. Die aktuelle Durchschnittsrente liegt im Osten heute bei 1381 EUR. Im Westen sinds 60 EUR mehr. Wollen wir mal vergleichen, wer am Ende wirklich mehr hat? Allein die geringere Miete deckt im Osten diese 60 EUR ab. Also, bitte nicht jammern. Und wenn doch, dann nur vor dem Spiegel. [hallo]

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ar ... 05054.html

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