Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Bücher, deren Inhalt sich mit der innerdeutschen Grenze bschäftigt

Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon augenzeuge » 5. März 2016, 17:46

Der US-Historiker Andrew Ian Port kritisiert das in Deutschland herrschende Geschichtsbild von der DDR. Ihm geht es um regionale Unterschiede und kritisiert unter anderem, sich zu stark auf die Recherche der Stasi-Akten zu verlassen.

"Dieser Unmut, dass die Leute wirklich kein Blatt vor den Mund gehalten haben! Und das hat mich als Amerikaner, als Westler, der gedacht hat, dass alle wie die Schäfchen da im Osten gelebt haben, das hat mich wirklich umgehauen."

Aus diesem Erlebnis, diesem Forscherglück, hat Andrew Port seinen Ansatz entwickelt und die "rätselhafte Stabilität der DDR" analysiert. Eine Fragestellung, unter der auch die angeblich "überforschten" Aktenbestände neu zu sichten wären. Mit einer Methode, die sich dem Blick der angelsächsischen Historiker verdankt:

"New cultural history, neue kulturelle Geschichte! Nicht, wie die Leute gelebt haben, wie es ihnen wirtschaftlich ging. Sondern: wie haben sie die Welt betrachtet – und wie hat diese Betrachtungsweise ihre Aktionen, ihr Benehmen wesentlich beeinflusst."

http://www.deutschlandradiokultur.de/ne ... _id=347282

AZ
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Danny_1000 » 5. März 2016, 18:31

Zitatanfang :"Ich habe Wortprotokolle gelesen, wo sie (die Menschen in der DDR) klipp und klar gesagt haben, was ihnen nicht gefällt. Und die Funktionäre an der Basis haben wirklich ihre Politik so geformt, um zu einem gewissen Konsens zu kommen, wie es tagtäglich lief in der DDR. Ich glaube, es ist viel differenzierter und viel interessanter als Sie vielleicht annehmen." Zitatende

Erfrischend dieses Resüme von Andrew Port und viel näher an der Wirklichkeit der DDR als die sich Historiker nennenden deutschen Ideologen.

Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Dr. 213 » 6. März 2016, 01:27

Sich zu stark auf die Stasi- Akten verlassen, nein das darf man wirklich nicht.
Man muß das überlieferte Aktenmaterial analysieren und die bekannen Schweinereien der Stasi mit einem Multiplikator hochrechnen.
Einfach um den verbrannten und vertuschten Giftmüll dieser politischen Polizei in ausreichender Zahl zu würdigen.

Mit Schweinereien der Stasi meine ich explizit alles, was mit Zersetzung, Ermittlung und "Erarbeitung" von politischen Straftaten zu tun hat.
So viele LPG- Anzünder, Kartoffelkäferfreilasser und Spione gab es nämlich nicht, um damit einen solch großen Apparat zu rechtfertigen.

Die Zersetzungsmaßnahmen gegen Andersdenkende aus dem Verborgenen heraus, Verhaftungen, überlange Untersuchungshaft, Folter,
Mordpläne die ohne schlechtes Gewissen wie Neuerervorschläge diskutiert wurden, und sogar ausgeführt wurden. (der Fall Welsch)

Das man mit einer Dämonisierung der gesamten Stasi auch scheinbar legitime MfS- Abteilungen und deren Mitarbeiter trifft ist für mich
dabei von untergeordnetem Interesse. Ja, es gab auch die Funkaufklärung, Spionageabwehr und den Personenschutz für Politiker.
Wobei ich mich bei letzteren immer frage, ob es eine ehrenwerte berufliche Tätigkeit darstellt wenn man Diktatoren beschüzt, die ihr eigenes Volk
hinter Todesmauern einsperren und halbfertige junge Männer mit Kriegswaffen als Wächter dort hinstellen und zum Mord verleiten.

Der forschende Amerikaner ist wohl zu weit vom Schuss weg. Was weiß er denn schon vom Leben in der DDR.
Kennt er nicht die Begriffe Hoheneck oder Bautzen, die Hinrichtungen bis in die 80er ? Weiß er nichts vom mordlüsteren Mielke?

Das es Kritik gab und darauf hin eingelenkt wurde, das gab es ganz bestimmt. Aber niemals wurden mehr Zugeständnisse als nötig gemacht.
Ein schönes Beispiel ist das etwa Ende der 70er offiziell in das OST- Kabelnetz eingespeiste Westfernsehen.
Das war nicht etwa, damit jedes Hemdchen plötzlich Löwenthal und Kennzeichen D frei Haus bekam. Nein es waren doch wohl mehr
ökonomische Gründe. Weil es einfach billiger war als die vielen einzelnen Antennen, Antennekabel, Konverter und was man sonst noch
für den Westempfang brauchte. Vom Aspekt einer solchen Zweiklassengesellschaft aus Haushalten mit Westempfang und solchen ohne war es
ohnehin nicht mehr vermittelbar. Wer West gucken wollte machte es ja doch. Ich will das nicht weiter vertiefen, dazu gibt es bereits Beiträge.

Um es kurz zu machen, der Forscher kann so viele Akten durcharbeiten wie er will, er kommt zu spät, die Geschichte hat ihr Urteil bereits gefällt.
Das Arbeiter- und Bauernparadis was er vermutet zu finden gab es nicht. Ich vermute also Unrechtsleugnerei aus wirtschaftlichen Interesse.

Herzlichst und schönen Sonntag
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 08:56

Na dann vermute mal fröhlich weiter Doctore .....

Übrigens, Hinrichtungen gibt es noch Heute in den USA und sie werden auch vollzogen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Merkur » 6. März 2016, 09:39

Dr. 213 hat geschrieben:Ja, es gab auch die Funkaufklärung, Spionageabwehr und den Personenschutz für Politiker.
Wobei ich mich bei letzteren immer frage, ob es eine ehrenwerte berufliche Tätigkeit darstellt wenn man Diktatoren beschüzt, die ihr eigenes Volk hinter Todesmauern einsperren und halbfertige junge Männer mit Kriegswaffen als Wächter dort hinstellen und zum Mord verleiten.
Dr. 213


Stellte es denn eine ehrenwerte berufliche Tätigkeit dar, als Bundeskanzler Kohl 1987 den Staatsratsvorsitzenden Honecker mit militärischen Ehren und großem Protokoll als Staatsmann in Bonn empfing? Empfängt man so einen Dikatoren?
Honecker war ein anerkannter Staatsmann. Warum sollten da die Personenschützer eine andere Sichtweise haben?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Olaf Sch. » 6. März 2016, 09:49

Merkur hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Ja, es gab auch die Funkaufklärung, Spionageabwehr und den Personenschutz für Politiker.
Wobei ich mich bei letzteren immer frage, ob es eine ehrenwerte berufliche Tätigkeit darstellt wenn man Diktatoren beschüzt, die ihr eigenes Volk hinter Todesmauern einsperren und halbfertige junge Männer mit Kriegswaffen als Wächter dort hinstellen und zum Mord verleiten.
Dr. 213


Stellte es denn eine ehrenwerte berufliche Tätigkeit dar, als Bundeskanzler Kohl 1987 den Staatsratsvorsitzenden Honecker mit militärischen Ehren und großem Protokoll als Staatsmann in Bonn empfing? Empfängt man so einen Dikatoren?
Honecker war ein anerkannter Staatsmann. Warum sollten da die Personenschützer eine andere Sichtweise haben?



den Erich in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...

mit irgendjemanden mussten die ja reden.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Kumpel » 6. März 2016, 11:35

Thoth hat geschrieben:............
Übrigens, Hinrichtungen gibt es noch Heute in den USA und sie werden auch vollzogen.


Erkenne den Unterschied Thoth! Oder ist tot gleich tot?
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 11:45

Ein Mörder ist ein Mörder oder erklär mir den Unterschied Kumpel ....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Spartacus » 6. März 2016, 13:53

Thoth hat geschrieben:Ein Mörder ist ein Mörder oder erklär mir den Unterschied Kumpel ....


Ach du lieber Gott, blos nicht. [mundzu]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon augenzeuge » 6. März 2016, 13:56

Spartacus hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ein Mörder ist ein Mörder oder erklär mir den Unterschied Kumpel ....


Ach du lieber Gott, blos nicht. [mundzu]

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Und ich dachte, dass wäre endlich mal ein Thema....dabei haltet ihr euch wieder an Nebensächlichkeiten auf. [blush]
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 14:40

Och ich habe nur auf Dummschwatz geantwortet ....... [mad]

Es ist natürlich bezeichnend das einem Historiker welcher nicht in der DDR gelebt hat hier mehr oder minder das Recht abgesprochen wird in die in seiner zeitgeschichtlichen Forschung gefundenen Erkenntnisse und Fakten zu benennen. Kann es eventuell daran liegen das diese Ergebnisse nicht den Erwartungen und Vorstellungen des Schreibers entsprechen?
Ich habe hier noch nie gelesen das einem Herrn Knabe in seiner Eigenschaft als Historiker die Kompetenz abgesprochen wird über die DDR zu Forschen und die daraus gewonnenen "Erkenntnisse" zu veröffentlichen.
Oder sind die die hier den US Amerikaner beanstanden durch die ideologische Manipulation und der Gehirnwäsche durch diese sich Historiker nennenden Kreuzzügler und die entsprechenden Medien bereits so beeinflusst das nur noch des Knabes Wort als unumstößliche Wahrheit gilt?

Es gibt inzwischen durchaus ernst zunehmende Ergebnisse in der Forschung von anglo-amerikanischen Historikern zu verschiedenen Themen welche das System DDR betreffen welche nicht vom missionarischen Eifer des verteufelnden Antikommunismus geprägt sind wie bei einer Vielzahl der deutschen Historiker.
Deren Forschungsansatz scheint nicht die Aufklärung zu sein, sondern auf biegen und brechen das Böse zu "beweisen". Sowas nenne ich höchst voreingenommen und einem Historiker nicht würdig, es sei denn er ist ein Propagandist einer bestimmten Ideologie.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Dr. 213 » 6. März 2016, 14:43

Mit den DDR- Diktatoren zu reden war völlig richtig. Mit den Geiselnehmern in einer Bank tut man das ja auch.
Sobald aber wieder ordentliche Verhältnisse hergestellt sind, ist der Kuschelkurs sofort wieder vorbei.

Der Umgang mit der Todesstrafe in den USA ist zweifellos ein düsteres Kapitel über das es sich zu diskutieren lohnt.
Aber nicht unter der Überschrift "der Andere hat aber auch......."
In einem solchen Verleich kommen übrigens rot gefärbte Diktaturen bis heute immer besonders schlecht weg.
Ich finde es heute noch schauerlich, wie Herr Teske am 26. Juni 1981, womöglich sogar ein schöner Sommertag, abgemurkst wurde.
Zu dieser Zeit hat sich die USA längst von politischen Hinrichtungen weg entwickelt und Jeffrey Carney z.B. durfte am Leben bleiben.

Herzlichst
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Spartacus » 6. März 2016, 14:56

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ein Mörder ist ein Mörder oder erklär mir den Unterschied Kumpel ....


Ach du lieber Gott, blos nicht. [mundzu]

Sparta


Und ich dachte, dass wäre endlich mal ein Thema....dabei haltet ihr euch wieder an Nebensächlichkeiten auf. [blush]
AZ


Nein AZ, ich musste das erst mal in Ruhe lesen.

Was den Historiker mit Abschlüssen in Harvard und Yale dagegen mächtig aufregt, das ist die Dominanz von Platzhirschen in der DDR-Forschung, des Instituts für Zeitgeschichte und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam.

"Die zitieren sich alle gegenseitig und was im Ausland erscheint wird überhaupt nicht wahrgenommen. Da steht in dieser Expertise: 'Wir brauchen Lokalstudien über Aushandlungsprozesse zwischen Herrschern und Beherrschten.' Das ist genau das Thema meines Buches!"


Da gehe ich voll mit und unsere sogenannten Historiker, also die deutschen, haben im Ausland keinen sehr guten Ruf. Warum ist einfach zu erklären, denn beim Thema II. WK sind
sie nicht neutral, können es nicht sein, das sie die "Schuld" mit der Muttermilch eingesaugt haben. Beim Thema DDR ist es so ähnlich, da vornehmlich westdeutsche Historiker natürlich
das kapitalistische System verteidigen und als überlegen darstellen müssen. Sozusagen aus innerem Antrieb heraus.

Ich begrüße es immer, wenn neue Facetten der DDR an`s Licht kommen und sachlich diskutiert werden. Es war nun mal nicht alles schlecht in der DDR, dass werden wir immer wieder
feststellen und wenn es dazu dienen kann, eine bessere Ordnung zu schaffen, warum eigentlich nicht? Nur da es aus der DDR kam?

LG

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Kumpel » 6. März 2016, 15:09

Herr Knabe wir stets besonders gerne hergenommen wenn es darum geht die manchen Leuten unangenehme Aufarbeitung der Diktatur DDR pauschal zu diffamieren.
Allerdings gibt es erheblich mehr an Forschern die sich mit dem Thema sachlich beschäftigen, dies findet bei bestimmten Menschen kaum Erwähnung. Da auch hier ihr eigenes Bild der DDR nicht wieder gegeben wird.
Das Buch von Stefan Wolle Die heile Welt der Diktatur z.B. ist ein Buch in dem sich der Autor sachlich mit dem Alltag in der DDR auseinandersetzt.
......und Sparta, in Nord-Korea ist bestimmt auch nicht alles schlecht.
Ich wüßte auch nicht wer das denn behauptet.
Kumpel
 

Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Merkur » 6. März 2016, 15:25

augenzeuge hat geschrieben:Und ich dachte, dass wäre endlich mal ein Thema....
AZ


Das wird in 40 bis 50 Jahren ein Thema, wenn aufgrund der biologischen Lösung junge Wissenschaftler einen objektiven Blick auf die Thematik haben.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Merkur » 6. März 2016, 15:32

Dr. 213 hat geschrieben:Mit den DDR- Diktatoren zu reden war völlig richtig. Mit den Geiselnehmern in einer Bank tut man das ja auch.
Dr. 213


Obwohl ich Deinen Vergleich hirnrissig finde, sehe ich dennoch einen Unterschied zwischen reden und Empfang mit großem Protokoll und militärischer Ehrenformation. Ich habe auch noch nie die Ehrenformation des Wachbataillons des BMVg angetreten gesehen, die durch einen Bankräuber abgeschritten wird.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Spartacus » 6. März 2016, 15:46

und Sparta, in Nord-Korea ist bestimmt auch nicht alles schlecht


Vergiss es Kumpel. Im Scherz ziehe ich zwar auch diesen Vergleich, aber die DDR war gegenüber dem heutigen Nord - Korea geradezu hochentwickelt.

Das Problem das wir heute haben ( und wohl gerade in Sachsen aufbrechen sehen) ist nun mal, dass es eben nicht nur egoistische, narzisstische Einzelkämpfer gibt,
die sich im Turbokapitalismus behaupten, sondern eben auch viele (angeblich) schwache Menschen, die an und in diesem System kaputt gehen. Solche Probleme
gab es natürlich in der DDR nicht, wir alle wissen warum und wir wissen auch, dass dies nun auch nicht die Lösung ist. Aber es muss erlaubt sein, in diese Richtung
zu denken. Das bedingungslose Grundeinkommen ginge in diese Richtung und deshalb bin ich dafür. Ist ja nichts anderes, als eine Vollsubventionierung des Staates
für jeden einzelnen Bürger, also fast wie in der DDR, nur das hier halt damals die Lebensmittel, Mieten etc. subventioniert wurden.

Und ja ich weiß schon, jeder ist seines Glückes Schmied im Kapitalismus und die Eigenverantwortung angesagt.

Und da gehe ich auch mit, aber gerade da ich es in diesem sinne geschafft habe und es mir so gut geht, sehe ich mit wachsendem Unbehagen, wie vielen Menschen
und vor allem Kindern es in unserem Land schlecht und immer schlechter geht. Früher war mir das eigentlich egal, aber mit wachsendem eigenem Wohlstand, nahm
dann plötzlich das Unbehagen in dieser Richtung zu und mündete darin, dass ich monatlich die örtliche Tafel für bedürftige Menschen finanziell unterstütze. Kein großer
Betrag, aber er hilft, so wie die vielen anderen, den Laden am laufen zu halten. Ein Freund von mir, in den selben Verhältnissen wie ich lebend, meinte mal zu mir, man
müsse wohl erst selber einen gewissen Wohlstand erreicht haben, um sich über die Zustände in unserem Land aufzuregen und sie überhaupt wahrzunehmen. Da hat er
wohl Recht, denn die Menschen die in diesen Zuständen leben müssen, haben wohl andere Sorgen, als sich einen Kopf darüber zu machen, wie das geändert werden kann.

Noch Fragen? [hallo]

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Kumpel » 6. März 2016, 16:11

Spartacus hat geschrieben:...............................
Das Problem das wir heute haben ( und wohl gerade in Sachsen aufbrechen sehen) ist nun mal, dass es eben nicht nur egoistische, narzisstische Einzelkämpfer gibt,
die sich im Turbokapitalismus behaupten, sondern eben auch viele (angeblich) schwache Menschen, die an und in diesem System kaputt gehen.
........................
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Ich sehe bei Pegida oder der AfD in Sachsen allerdings keine Menschen die an dem System kaputt gehen , sondern eher aufgehetzte Provinzler ,die sich gegenseitig hochschaukeln und die sich ihre Intoleranz und ihr kleinbürgerliches Denken aus dem DDR Staat in die BRD herüber gerettet haben oder von ihren Eltern aus DDR Zeiten übernommen haben.
Kumpel
 

Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Spartacus » 6. März 2016, 16:29

Ich sehe bei Pegida oder der AfD in Sachsen allerdings keine Menschen die an dem System kaputt gehen , sondern eher aufgehetzte Provinzler ,die sich gegenseitig hochschaukeln und die sich ihre Intoleranz und ihr kleinbürgerliches Denken aus dem DDR Staat in die BRD herüber gerettet haben oder von ihren Eltern aus DDR Zeiten übernommen haben.


Da bin ich mir eben gar nicht so sicher, wie Du Kumpel, denn wenn da so wäre, dann würde das ja bedeuten, dass das gutsituierte Bürgertum hier auf der Straße wäre, also die
Menschen die vom Kapitalismus profitiert haben, denen es sehr gut geht und das, wäre ja noch schlimmer.

Aber wir weichen mal wieder vom Thema ab. [hallo]

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon augenzeuge » 6. März 2016, 16:38

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Und ich dachte, dass wäre endlich mal ein Thema....
AZ


Das wird in 40 bis 50 Jahren ein Thema...


Da siehst du mal, ich bin der Zeit wieder mal voraus..... [grin]
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon HPA » 6. März 2016, 16:51

Thoth hat geschrieben: Ich habe hier noch nie gelesen das einem Herrn Knabe in seiner Eigenschaft als Historiker die Kompetenz abgesprochen wird über die DDR zu Forschen und die daraus gewonnenen "Erkenntnisse" zu veröffentlichen.


[grins]

Das war Dein Bester heute!

Re: Schalck-Golodkowski ist tot
Beitragvon Thoth » 26. Juni 2015, 17:44

Ach Hubertus, verbreitest mal wieder populistische Lügen.
Ein erbärmlicher Historiker der auch nichts von Wirtschaftswissenschaften versteht.



Historiker zu diffamieren, welche nicht in deren Weltbild passen ist ja nun eine besondere Spezialität der Täterähh Fans [flash]
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Merkur » 6. März 2016, 17:30

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Und ich dachte, dass wäre endlich mal ein Thema....
AZ


Das wird in 40 bis 50 Jahren ein Thema...


Da siehst du mal, ich bin der Zeit wieder mal voraus..... [grin]
AZ


Leider nicht wirklich
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 17:48

Historiker welche ihren 'Untersuchungsgegestand' negativ werten und verurteilen wie ein Herr Knabe haben es nicht verdient Historiker genannt zu werden.
Ich würde gerne mal erfahren wie es um die Reputation eines Historikers gestellt ist der die Zustände im frühen Mittelalter aus der Sicht heutiger Moral und Wertevorstellungen beurteilt und wertet. Den würde die Gilde der Historiker gemeinschaftlich vom Hof jagen.

Herr Wolle gehört zBsp. zu der Gilde der seriösen Historiker, welche sich ihrem Forschungsgegenstand mit Sachverstand nähern und nicht mit einer verurteilenden ideologischen Sichtweise. Das macht den großen Unterschied zu einem Herrn Knabe.
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Interessierter » 6. März 2016, 18:02

Einmal davon abgesehen, dass man nicht pauschal behaupten kann, die deutschen Historiker hätten einen schlechten Ruf, würde ich gerne wissen, was denn der Andrew Port so wesentlich, praktiziertes, demokratisches, bezahlbares und nicht gescheitertes in der Politik des SED - Regimes entdeckt hat oder was er in der Schilderung des Alltagslebens der Bürger wirklich neues erkannt haben will.

Dann könnten wir ja einmal konkret darüber diskutieren und brauchten uns nicht über militärische Ehrenformation - fern des eigentlich Themas - unterhalten.
Interessierter
 

Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Dr. 213 » 6. März 2016, 18:15

Merkur hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Mit den DDR- Diktatoren zu reden war völlig richtig. Mit den Geiselnehmern in einer Bank tut man das ja auch.
Dr. 213


Obwohl ich Deinen Vergleich hirnrissig finde, sehe ich dennoch einen Unterschied zwischen reden und Empfang mit großem Protokoll und militärischer Ehrenformation. Ich habe auch noch nie die Ehrenformation des Wachbataillons des BMVg angetreten gesehen, die durch einen Bankräuber abgeschritten wird.


Ich mag keine Denkverbote und darum habe ich kein Problem mit "hirnrissigen" Vergleichen.
Nett ausgedrückt könnte man es auch Kreativität nennen. Dank u.a. dieser Fähigkeit konnte ich damals aus der DDR entkommen.

Und die Gleichsetzung von DDR- Diktatoren im Politbüro mit ganz gewöhnlichen Geiselnehmern finde ich äußerst treffend. Überleg mal warum.

Wie Amerikaner die Forschung zur DDR- Diktatur angehen zeigt die Journalistin und Buchautorin Inga Markovits.
Hier eine Sendung im DRadio vom 3. Oktober 2013, 08:05 Uhr . Der immer noch abrufbare Hörbeitrag passt sehr gut zu unserem Thema.
http://www.deutschlandradio.de/audio-archiv.260.de.html?drau:broadcast_id=&drau:from=&drau:searchterm=Inga+Markovits&drau:station_id=1&drau:submit=1&drau:to=&drau:page=1&drau:audio_id=221852&drau:play=1

In vielen Dingen kann ich der Dame folgen, ihre Ansicht zu Hilde Benjamin "sie hat ja nur 2 Todesurteile unterschrieben" teile ich ganz bestimmt nicht.
Das mit den "nur" 2 Todesurteilen mag mathematisch sogar richtig sein. Sie war aber mit ihrem Beispiel ein Vorbild für nachfolgende Generationen
von DDR- Richtern die dann ebenso bei Gericht auftraten. Ansonsten aber schöner Hörbeitrag dem sicher beide Seiten etwas abgewinnen können.

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon HPA » 6. März 2016, 20:10

Thoth hat geschrieben:Historiker welche ihren 'Untersuchungsgegestand' negativ werten und verurteilen wie ein Herr Knabe haben es nicht verdient Historiker genannt zu werden.


Das ist eine lustige " Argumentation".

Trifft dass dann auch auf die Historiker zu, welche sich mit dem Untersuchungsgegenstand "Nationalsozialimus und seine Verbrechen" beschäftigen und dieses entsprechend negativ werten und verurteilen ? [grins]
HPA
 

Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 20:28

HPA, wie es scheint liest du die falschen Bücher, zumindest was historische Abhandlungen betrifft.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon HPA » 6. März 2016, 20:32

Das ist keine Antwort auf meine Frage, aber keine Sorge, ich habe auch nichts anderes erwartet. [grin]
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2016, 20:34

Polemik ist keine Frage und du hast polemisiert und keine Frage gestellt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Neue Perspektiven in der Forschung, die DDR als Chance?

Beitragvon HPA » 6. März 2016, 22:17

Wer polemisiert hier gleich nochmal? Soll ich Dich nochmal zitieren? [grin]
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