Aktuell ist das Buch polnischen Historikers Dr. habil. Tytus Jaskulowski: "Von einer Freundschaft, die es nicht gab. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR und das polnische Innenministerium 1974-1990" erschienen. Der Autor berichtet auf 464 Seiten über die Beziehung des MfS zum polnischen Ministerium für Innere Angelegenheiten MSW (In der VR Polen gab es kein eigenständiges Ministerium mit ausschließlichen Aufgaben der staatlichen Sicherheit). Das Buch beschreibt das Mit- und Gegeneinander der beiden Behörden anhand umfangreicher Quellen beider Seiten sowie Zeitzeugen.
Auf der Seite 18 startet der Autor mit folgender Aussage:
"Kein Geheimdienst arbeitet im Vakuum. Wie er funktioniert, wie der die eigenen Instrumente anwenden kann, können nicht die Opfer bewerten, die die politische Polizei in erster Linie subjektiv betrachten und über kein oder unzureichendes institutionelles Wissen verfügen. Die besten Beobachter eines Geheimdienstes sind seine ebenbürtigen Konkurrenten, also andere Geheimdienste, und zwar jene, die einen doppelten Status haben, also sowohl den eines Gegners als auch gleichzeitig des eines Verbündeten."
Das Buch verspricht durch die polnische Sichtweise auf die Thematik neue Erkenntnisse.