Zwischen den Zeiten

Hier können Bücher vorgestellt und besprochen werden, die in den Bereich politische Systeme gehören.

Zwischen den Zeiten

Beitragvon Nostalgiker » 1. Februar 2021, 10:06

... ist der Titel eines Buches von Gunnar Decker welches im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurde.

Ich würde meinen das dieses Buch eine Fortsetzung des Buches "1965. Der kurze Sommer der DDR" ist.

Schwerpunktmäßig beschränkt sich das Buch "Zwischen den Zeiten" auf die Literatur, Filme und Theaterstücke in der Endphase der DDR, beginnend mit den Folgen der Ausbürgerung von Biermann.
Natürlich kann solch ein Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und der Autor befasst sich Hauptsächlich mit Publikationen/Filmen/Theaterstücken welche auch in der DDR erschienen und nicht wie zum Beispiel Ines Geipel mit ihrer Sicht auf unveröffentlichte DDR Literatur oder Marko Martin die die geistigen Vorarbeiter, dissidentischen Denker und Wortführer der Kritik am Regime und der Ideologie aus der Sicht der um sich selbst kreisenden, überaus nichthomogenen Szene aus dem Prenzlauer Berg mit Ablegern in der DDR Provinz, als die wahren und einzig legimitierten "Kritiker" der DDR sehen deren erklärtes Ziel nicht der Versuch einer Reform, sondern die postulierte Abschaffung der DDR war.

Sowas ruft natürlich die bekannten Kritiker auf den Plan welche dem Autor den Versuch einer Reinwaschung der angeblichen "Staatdichter" und Denker vorhalten.

Das Buch kann sich für den Leser schnell als schwere Kost erweisen, denn der Autor beruft sich in seinen Thesen und der Argumentation auf sehr viel Bücher, Filme, Theaterstücke und deren Autoren welche ab 1976 publiziert wurden und auf den Einfluß der Perestroika auf das künstlerische Schaffen in der damaligen DDR und UdSSR.

Interessant für mich zu lesen, zumal ich festgestellt habe das ein (kleiner)Teil der Literatur und der Filme, besonders aus den 80er Jahren damals an mir vorbeigegangen sind.
Nach 30 Jahren durchaus eine Bereicherung dieser Blick, mit heutigem Wissen. auf eine vergangene Zeit.

Hier noch eine Kritik zum Buch welche bei Deutschlandfunkkultur erschien;
Ein neuer Blick auf die Literatur der späten DDR-Jahre
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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