Heute in der Mitteldeutschen zu lesen...
Der Urenkel vom Walter Ulbricht hat ein Buch über seinen Uropa rausgebracht.
Der Kolummne nach scheint es interessant zu sein. Unaufgeregt und nüchtern hat er 7 Jahre dazu recherchiiert. Hier in Deutschland, in Frankreich, in Russland, den USA und Großbritannien.
Immerhin sind es nun schon 3 Ulbricht-Linien. Kein Wunder bei seiner Vielweiberei...
Ob ich jetzt 24 Euro berappe? Eher nicht. Später gebraucht ist früh genug.
https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/mein-u ... n-100.html
Er heißt Florian Heyden, lebt in der Schweiz und dass er der Urenkel aus Ulbrichts erster Ehe ist, weiß kaum einer. Allerdings stellte er sich irgendwann die Frage: Wer war Walter Ulbricht? Meist überwogen negative Urteile: Spalter, Mauerbauer, Lügner, Diktator. Jahrelang war Florian Heyden unterwegs und hat in deutschen, russischen und britischen Archiven recherchiert, Fachleute und Familienangehörige konsultiert, um sich selbst ein Bild von Walter Ulbricht, seinem Urgroßvater, zu machen.
"Wir sind anders". Sie schreiben, dieser Satz wurde wie ein Erbstück für Ihre Familie. Das Erbe war Abgrenzung und Außenseitertum, im Alltag, in der Schule, überall. Für Sie, der sieben Jahre nach Ulbrichts Tod erst auf die Welt gekommen ist, auch?
Total. Ganz klar. Das steckt in der Familie drin – bis heute. Überlegen Sie mal, was wir für eine Geschichte haben. Ulbricht ist schon in frühen Jugendjahren verfolgt worden. Der ist untergetaucht. Der hat seine Frau Martha und meine Großmutter Dora unter falschem Namen mit ins Ausland genommen.
Später ist meine Oma Dora während ihrer Ausbildung vom Chef gemobbt worden: "Dora Ulbricht? Ich weiß doch, wer du bist!" Die ist fertig gemacht worden. Sie mussten ständig umziehen. Das erst Mal 1947, als meine Oma (Walters Tochter) einen Zusammenbruch hatte und von Leipzig – ihrer Heimatstadt – nach Lübeck gegangen ist. Und das ging so weiter: über Karlsruhe, Mannheim und andere Orte. Oma wurde dauernd ausgequetscht, wo der Vater ist. Die haben gelernt, einen Graben um sich zu ziehen. Die haben sich abgeschottet.
Familiengeschichte prägt. Immer. Und ich habe dieses "Wir sind anders" verinnerlicht. Vielleicht auch, weil es oft gesagt wurde. Aber einfach, weil es eine Notwendigkeit wurde, um sich zu schützen. Es gibt in meiner Familie einen Leitsatz, den ich nicht ausstehen kann...
Gruß Volker