karnak » 16. Okt 2019, 14:50
Es geht doch gar nicht darum zu wissen was Du und andere bei welchen Gelegenheiten spüren , es geht darum dass sich eine politische Diktatur die Du und Andere auch noch als eine Menschenverachtende definieren nicht durch ein paar Kerzenträger von irgendwelcher Gewaltanwendung abhalten lässt.
Nostalgiker hat geschrieben:Auf welche Kerzen haltenden Menschen wurde denn im Herbst 1989 "eingedroschen" Nov65? Erzähl mal genaueres und zeig mal Bilder davon.
Die einzig dokumentierten gewalttätigen Übergriffe sind die im September 1989 in Leipzig und die um den 7.Oktober in Berlin Mitte und Prenzlauer Berg. Und da hatten die Demonstranten gerade keine Kerzen dabei.
karnak hat geschrieben:.................... was aber nervend ist , der eigentlich wahre Hintergrund dieser Geschichtchen, sich selbst in der Historie aufzuwerten, auch wenn man FAST gar nicht daran beteiligt war , und den " Gegner" als den absoluten Vollidioten hinzustellen.
Nov65 hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:Auf welche Kerzen haltenden Menschen wurde denn im Herbst 1989 "eingedroschen" Nov65? Erzähl mal genaueres und zeig mal Bilder davon.
Die einzig dokumentierten gewalttätigen Übergriffe sind die im September 1989 in Leipzig und die um den 7.Oktober in Berlin Mitte und Prenzlauer Berg. Und da hatten die Demonstranten gerade keine Kerzen dabei.
Ganz logisch und bezeichnend deine Gegenwehr. Die Demonstranten waren nicht bewaffnet, hatten Plakate und keine Messer, auch bei von dir angemerkten Terminen. Aber eingedroschen haben die Regimetreuen natürlich nicht. Nein, die jungen Burschen in und ohne Uniform haben den Demonstranten Eis und Lutscher überreicht. Leider kann ich dir davon keine Fotos übergeben. Besorg`sie dir doch aus Archiven.
Für wie blöd hältst du eigentlich deine Umgebung?
Andreas
karnak hat geschrieben:Oder die Diktatur war eben doch nicht ganz so Menschenverachtend , eine dieser beiden Varianten kann nur stimmen.
Die Demonstration, in kurzer Zeit auf circa 3.000 Teilnehmer angewachsen, skandiert nun Rufe wie „Gorbi hilf uns!“, „Keine Gewalt!“ und „Wir sind das Volk!“. Sie sind von den Leipziger Montagsdemonstrationen bekannt. Erst nachdem Michail Gorbatschow das Festbankett in der Innenstadt in Richtung Flughafen Schönefeld verlassen hat, geben Stasi und Volkspolizei ihre Zurückhaltung auf. Ordnungsgruppen der Freien Deutschen Jugend werden eingesetzt, um den Demonstrationszug aufzuhalten.
Der Zug wird aus dem Stadtzentrum abgedrängt und bewegt sich in Richtung Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg, wo seit Tagen eine Mahnwache mit vielen jugendlichen Teilnehmern abgehalten wird. An der Hans-Beimler-Straße (heute Otto-Braun-Straße), Ecke Mollstrasse, dem Sitz der DDR-Nachrichtenagentur ADN, skandieren die Teilnehmer: „Lügner! Lügner!“, „Pressefreiheit!“, Meinungsfreiheit!“. Inzwischen sind Mannschaftswagen der Polizei vorgefahren. Es kommt zu ersten Handgreiflichkeiten. Dann gehen Spezialeinheiten der Stasi brutal gegen die friedlichen Demonstranten vor.
„Gorbi hilf uns!“, „Keine Gewalt!“, „Wir sind das Volk!“
Es wird wahllos zugegriffen, Frauen werden herausgezerrt und verprügelt – ein Trick, um die männlichen Demonstranten zu provozieren. Die Volkspolizei folgt dem Vorbild der Stasi-Einsatzkräfte und prügelt Demonstranten in die bereitstehenden LKW, mit denen Verhaftete abtransportiert werden. Dazu setzt die Volkspolizei Wasserwerfer und, erstmals in der DDR-Geschichte, eigens für diese Art Einsatz entwickelte Räumfahrzeuge ein.
Auch um die Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg gruppieren sich am Abend des 7. Oktober 1989 Sicherheitskräfte. Die Kirche ist schon seit Tagen ein zentraler Treffpunkt der Berliner oppositionellen Szene. Als die Teilnehmer einer Bittandacht für inhaftierte Oppositionelle aus Leipzig das Gotteshaus verlassen wollen, greift die Polizei zu. Sie bildet einen Kessel und verhaftet zahlreiche Leute. Viele Menschen – auch völlig unbeteiligte Anwohner – werden stundenlang auf Ostberliner Polizeirevieren festgehalten, erniedrigt und misshandelt.
Nach ihrer Freilassung schildern viele Verhaftete ihre Erlebnisse in Gedächtnisprotokollen. Diese werden in der Gethsemanekirche gesammelt, wo sich mittlerweile das Zentrum der demokratischen Bewegung in Ost-Berlin befindet. Die Gedächtnisprotokolle vermitteln ein erschütterndes Bild der staatlich angeordneten Gewalt gegen das Volk. (Uta Ihlow, damals 24 Jahre alt, berichtet im Zeitzeugen-Interview über die Ereignisse am 7. Oktober 1989.)
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