Alexander Kissler spürt in seinem Buch „Widerworte“ politischen Phrasen als Feinden der Freiheit nach.
Das Buch ist wichtig und klug, schreibt NWZ-Nachrichtenchef Alexander Will.
Nwz-Rezension „Widerworte“
In Zeiten der Framing-Diskussion kommt dieses Buch eben recht: Alexander Kissler, Kulturchef des Magazins „Cicero“, hat sich politische Phrasen vorgenommen. Die seziert er ebenso klug wie gnadenlos, denn „die Phrase beginnt, wo das Denken endet. ... Sie will Einverständnis, nicht Eigensinn. Akklamation nicht Reflexion.“
Das ist schon einmal gut gebrüllt – sind doch politische Phrasen wie „Wir schaffen das“, „Haltung zeigen!“ oder „Das ist alternativlos“ nicht nur sprachliche Blindladungen, die „den irrigen Eindruck (vermitteln), sie wären das Ergebnis langen Nachdenkens“. Sie sind auch Versuche, Debatten in einen gewünschten Rahmen zu lenken, um dessen Überschreitung als unzulässig zu brandmarken. Wie Phrasen gezielt geschöpft werden, ist im jüngst bekannt gewordenen ARD-Framing-Manual zu besichtigen.
https://www.nwzonline.de/meinung/oldenb ... 93957.html
Richtiges Buch zur richtigen Zeit.