In allen Punkten schuldig, aber da er kein Präsident mehr ist......
Nach der Abstimmung meldete sich
Mitch McConnell zu Wort:
Er bleibe dabei, Trump sei "moralisch und praktisch verantwortlich" für den Sturm auf das Kapitol. Der damals mächtigste Mann der Welt habe seine Anhänger über Monate mit Lügen und Verschwörungsmärchen gefüttert. Das habe "vorhersehbar" zu diesem Ausbruch der Gewalt geführt. Und statt seine Anhänger umgehend aufzufordern, das Kapitol zu verlassen, habe Trump die Ereignisse offenbar "fröhlich" am Fernseher verfolgt. Die Angreifer seien "im Namen Trumps" vorgegangen. "Nur er", der Präsident, habe die Angreifer zurückhalten können. Niemand sonst.
McConnell hat sich damit die Argumentation der Anklage zu eigen gemacht. Dennoch hat er Trump für "nicht schuldig" erklärt. Weil er, wie er sagt, überzeugt sei, dass ein nicht mehr amtierender Präsident nicht vom Senat verurteilt werden dürfe. Immerhin gesteht er ein, dass das auch anders gesehen werden könne. Er respektiere jeden Republikaner, der sich anders entschieden habe.
Allein der Umstand, dass Trump während des Angriffs offenbar über Stunden nichts unternommen hat, um den Angegriffenen zu Hilfe zu eilen, hätte nach Ansicht der Ankläger für eine Verurteilung reichen müssen. Am Freitag sind dazu verstörende neue Details ans Licht gekommen.
Es gab offenbar mehrere Versuche republikanischer Führer, mit Trump in Kontakt zu treten. Zu einem Zeitpunkt, als Trump klar gewesen sein muss, dass sein eigener Vize-Präsident in akuter Gefahr war, soll er einen Senator gedrängt haben, die für jenen Tag terminierte Zertifizierung des Wahlergebnisses weiter hinauszuzögern. Das schien ihm wichtiger gewesen zu sein als das Wohlergehen des Mannes, der ihm über vier Jahre treu zur Seite stand.
Deutlicher kann man es nicht sagen. Schwer vorstellbar, dass es Trump noch einmal schafft.
AZ