Die Vorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, verdächtigt Russlands Präsidenten Putin, etwas mit der Randale am Kapitol vor knapp zwei Wochen zu tun zu haben. "Alle Spuren führen zu Putin", sagte sie laut CNN in einem von der früheren Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton moderierten Podcast ("You and me both"). "Ich weiß nicht, was Putin gegen ihn politisch, finanziell oder persönlich in der Hand hat, aber was vergangene Woche passiert ist, war ein Geschenk für Putin", sagte sie demnach. Die Randalierer bezeichnete sie als "Putin-Marionetten". Clinton sagte, sie würde gern sehen, ob Trump an dem Tag mit Putin telefonierte.
Nach der Erstürmung des US-Kapitols soll eine junge Teilnehmerin den Laptop der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, erfolglos dem russischen Geheimdienst angeboten haben. Das geht aus einer Strafanzeige der Bundespolizei FBI von Sonntagabend hervor. Darin beantragt die Behörde die Festnahme der 22-Jährigen wegen "gewaltsamen Eindringens und ordnungswidrigen Verhaltens" im Kapitol. Einem Zeugen zufolge habe die Frau den Laptop einem Freund in Russland schicken wollen, der ihn an den russischen Auslandsgeheimdienst SWR verkaufen sollte, hieß es in der Strafanzeige. Aus unbekannten Gründen sei der Verkauf gescheitert. Die Frau "besitzt den Computer noch oder hat ihn zerstört", wird der Zeuge zitiert.
Eine junge Teilnehmerin findet so einfach den Weg zum russ. Geheimdienst in den USA?
Wir krank ist das denn?
Das FBI, zentrale Sicherheitsbehörde der USA, hat Hinweise auf mögliche Extremisten in den Reihen der Nationalgarde, die am kommenden Mittwoch die Amtsübergabe an den gewählten Präsidenten Joe Biden sichern soll. Die Washington Post meldet unter Berufung auf eine anonyme Quelle, nun würden alle insgesamt 25.000 Gardisten überprüft.
Bewaffnete Trump-Unterstützergruppen stellten sich am Wochenende in Washington D.C. und vor Parlamentsgebäuden in mehreren anderen US-Bundesstaaten auf. In Ohio, Texas, Oregon und Michigan zeigten sich die zum Teil schwer bewaffnet und in Camouflage gekleideten Aktivisten. Vor dem Kapitol in Columbus, Ohio, bauten sich 25 Mitglieder der "Boogaloo"-Bewegung auf. Die Gruppe setzt sich die Entfachung eines Bürgerkrieges zum Ziel und einen Sturz der amerikanischen Regierung. Die nationale Sicherheitsbehörde FBI hatte schon vor dem Wochenende gewarnt, dass bewaffnete Protestler Regierungssitze in anderen Bundesstaaten attackieren könnten. Mindestens 19 Staaten hatten Truppen der Nationalgarde angefordert, um ihre Hauptstädte zu schützen. Die Parlamentsgebäude wurden teilweise abgesperrt. Nach Informationen des FBI sollen militante Gruppen planen, die Amtseinführung Bidens am Mittwoch zu stören und in allen 50 Bundesstaaten Regierungseinrichtungen zu stürmen.
AZ