Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Der deutsche Rüstungsexport
vom Kaiserreich bis Heute...

Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 20:08

Deutscher Rüstungsexport

Der Deutsche Rüstungsexport bezeichnet den Außenhandel von Unternehmen und Konsortien aus der Bundesrepublik Deutschland mit Rüstungsgütern und Kriegswaffen. Das Volumen der Einzelausfuhrgenehmigungen für allgemeine Rüstungsgüter betrug laut Rüstungsexportbericht der Bundesregierung im Jahr 2011 5,414 Milliarden Euro, dazu kamen noch 5,38 Mrd. Euro für Sammelausfuhrgenehmigungen. Von den tatsächlich stattgefundenen Ausfuhren wird im Rüstungsexportbericht jeweils nur der Anteil für die Kriegswaffen erfasst, der für 2011 1,285 Mrd. Euro betrug.[1]

Nach den USA (ca. 31 Prozent) und Russland (27 Prozent) gehört Deutschland neben China und Frankreich zu den größten Waffenexporteuren mit jeweils 5 Prozent Weltmarktanteil (Stand 2014).[2] Der Export dieser Güter unterliegt dem Kriegswaffenkontrollgesetz und bedarf der Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieses entscheidet dann in Abstimmung mit anderen relevanten Ressorts, wie dem Auswärtigen Amt, ob das Geschäft genehmigt wird.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI veröffentlicht seit 1950 Fünf-Jahres-Statistiken darüber, welche Länder besonders viele Waffen exportieren und/oder importieren.[3] In solchen Statistiken werden üblicherweise nur schwere Waffen wie Panzer, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe erfasst. Der Nominalwert der deutschen Rüstungsexporte hat sich im Zeitraum von 2005 bis 2009 etwa verdoppelt. Der Weltmarktanteil Deutschlands stieg in dem Zeitraum auf elf Prozent. Wichtigste Kunden der deutschen Rüstungsunternehmen waren 2009 die Türkei, Griechenland und Südafrika.[4] Deutschland exportierte zudem eine Reihe von Kleinwaffen wie Gewehre, Pistolen und Handgranaten.

Entwicklung

Die Aufrüstung der kaiserlichen Marine vor dem Ersten Weltkrieg sicherte in Deutschland aufstrebenden Unternehmen Aufträge und unterstützte den Ausbau ihrer Kapazitäten. Der Marinebedarf galt vor 1914 als der technologisch anspruchsvollste und innovativste Rüstungssektor. Von den damals produzierten Schiffen wurden keine exportiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Rüstungsindustrie im Rahmen der Demilitarisierung Deutschlands zunächst aufgelöst. In der Bundesrepublik Deutschland erlebte sie im Rahmen von Westintegration und Wiederbewaffnung in der Mitte der 1950er Jahre eine neue Blüte mit ersten Exportprodukten. In der Öffentlichkeit wollte keine Bundesregierung offen Stellung zu ihrer Exportpolitik nehmen.

Die Bundesrepublik liefert seit den 1950er Jahren Rüstungsgüter auch nach Israel. Lange war dies der allgemeinen Öffentlichkeit unbekannt: Die damaligen Bundesregierungen hatten Bedenken, vor der geteilten öffentlichen Meinung zur Position Israels im Nahostkonflikt, diese Lieferungen bekannt zu geben. Etwa ab dem Jahr 2000 wurde die sogenannte „maritime Komponente“ verstärkt: Es wurden Kriegsschiffe und U-Boote im Auftrag genommen und geliefert, die als Waffenträger fungieren, selbst aber keine Angriffswaffe darstellen sollten.

In Südafrika etablierte sich in den 1950er Jahren ein Apartheid-Regime, das bis etwa 1990 an der Macht blieb. Westdeutsche Firmen lieferten auch in dieser Zeit Waren nach Südafrika; meist waren es „unverdächtige“ Teile (Getriebe, Motoren etc.; siehe auch Dual-Use) oder Maschinen zur Herstellung von Teilen, die auch militärisch genutzt werden konnten. Südafrika galt aufgrund seiner Lage an der Südspitze Afrikas, seines Rohstoffreichtums und wegen seiner westlichen Orientierung als besonders wichtiger Partner.

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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 20:10

Deutscher Rüstungsexport

Fortsetzung Entwicklung

Bald nach der Gründung der DDR begann deren Rüstungsindustrie mit der Produktion von Wehrtechnik. Die Nationale Volksarmee verwendete bis zu ihrem Ende vor allem sowjetische Waffen. Das Gesamtvolumen an wehrtechnischen Gütern und Dienstleistungen der DDR betrug 1989 insgesamt 3,7 Milliarden Mark, davon wurde Wehrtechnik in einem Wertvolumen von 1,4 Milliarden Mark exportiert. Hauptabnehmer war die Sowjetunion. Aus der UdSSR erhielt die DDR Lizenzen zur Produktion von z.B. Sturmgewehren der Serie AK-47 („Kalaschnikow“), die beim VEB Geräte- und Werkzeugbau Wiesa gefertigt wurden.[5] Die DDR exportierte auch in das „Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet“. Um 1980 gingen Rüstungslieferungen für etwa 200 Millionen Mark jährlich an afrikanische Länder. Außerdem wurden Reparaturen von sowjetischen Militärflugzeugen (VEB Flugzeugwerft Dresden, heute Elbe Flugzeugwerke GmbH) für befreundete Länder durchgeführt, wie auch für Iran und den Irak während deren gegeneinander geführtem Krieg.

Die DDR (VEB Wiesa) entwickelte auf der Grundlage des AK47 ab 1985 ein eigenes Sturmgewehr, das nach Peru und in afrikanische Staaten exportiert werden sollte. Zur Serienreife kam es aber aufgrund der Wende nicht mehr.

Nach dem Ende des Kalten Krieges um 1990 sanken in vielen Ländern die Rüstungs- und Verteidigungsausgaben stark. Im Rahmen von Abrüstungsvereinbarungen wurden viele Waffen verschrottet. Friedensdividende bezeichnet die Entlastung der Staatshaushalte bzw. den gesellschaftlichen Wohlstandsgewinn, der durch anderweitige Verwendung dieser Gelder entstehen konnte / kann.

Durch die Aufrüstung im Zuge des Kriegs gegen den Terror seit 2001 (9/11) expandierte die Rüstungsindustrie und ihre Exporte. So stieg der Jahresdurchschnitt des internationalen Handels mit schweren konventionellen Waffen in den Jahren 2005 bis 2009 um 22 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt für die Jahre 2000 bis 2004.[6] Unternehmen, die militärische und zivile Produkte herstellen, versuchen teilweise, den zivilen Anteil zu verkaufen (z. B. BAE Systems hat seinen Airbusanteil 2006 verkauft), um den militärischen Anteil zu erhöhen.

Gleichzeitig sank im deutschen Rüstungssektor die Zahl der Beschäftigten von etwa 290.000 (1990) auf 80.000 im Jahr 2002.[7]

Die deutsche Rüstungsindustrie steigerte in dem Zeitraum ab 2001 ihr Exportvolumen stetig. Während andere Branchen vor allem nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 stagnierten oder einbrachen, steigert sich der Gesamtwert der Ausfuhrgenehmigungen Jahr für Jahr. Politisch wurde die Aussage „Alles was schwimmt, geht!“ zu einer Art „rüstungspolitischem Grundsatz“ (Die Welt).[8] Deutlich wird dies vor der Realität, dass 2010 von 36 Staaten, die weltweit über nicht-nukleare U-Boote verfügen, mehr als die Hälfte U-Boote deutscher Herkunft im Einsatz haben. Der deutsche Kriegsschiffbau kann mit 44 Prozent Gesamtanteil als Motor der Rüstungsindustrie bezeichnet werden.

2011 stieg das Volumen gegenüber dem Vorjahr um 13,9 Prozent oder 660 Millionen Euro auf insgesamt mehr als 5,4 Milliarden Euro. 2010 wurden noch Exporte im Wert von 4,754 Milliarden Euro und 2009 im Wert von 5,043 Milliarden Euro genehmigt.[9]

Ab 2014 genehmigte der Bundessicherheitsrat zahlreiche Ausfuhren in arabische Länder (VAE, Katar, Jordanien, Saudi-Arabien u.a.) mit der Begründung, die Staaten müssten sich gegen die Bedrohung des Islamischen Staates wehren.

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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 20:20

Rechtlicher Rahmen

In der Bundesrepublik regelt das Kriegswaffenkontrollgesetz die Herstellung, den Handel, die Vermittlung und die Ausfuhr von Kriegswaffen. Formal hat kein Antragsteller das Recht auf eine Genehmigung. Unter Kriegswaffen werden laut dem Kriegswaffenkontrollgesetz jene Waffen verstanden, die tatsächlich zur Kriegsführung eingesetzt werden. Der Begriff „Rüstungsgüter“ ist weiter gefasst und bezeichnet Produkte, die für militärische Zwecke hergestellt werden. Hierunter fallen beispielsweise auch LKWs mit Tarnanstrich oder Aufklärungsdrohnen.

Wichtige Kriterien sind zudem die Menschenrechts­lage im Empfängerland und die Frage, ob sich das Empfängerland in einem Krisengebiet befindet. 2008 beschloss der Europäische Rat einen „Gemeinsamen Standpunkt“, worin die Staats- und Regierungschefs ebenfalls Menschenrechte und regionale Stabilität als zentrale Kriterien hervorhoben. In dem Papier forderten sie eine Vereinheitlichung der Bestimmungen, die aber bisher nicht umgesetzt wurde.

Auf einer Konferenz im Juli 2012 in New York führten die UN Verhandlungen mit allen Mitgliedsländern, um ein weltweites Waffenhandelsabkommen für Kleinwaffen zu erreichen. Der Vertrag über den Waffenhandel soll den Handel mit konventionellen Waffen, vor allem Handfeuerwaffen, regeln und beschränken. In Deutschland betrifft dies vor allem den Hersteller Heckler & Koch (H&K). Durch das Abkommen würden sich die Staaten zu einer scharfen Ausfuhrkontrolle verpflichten. Die europäischen Staaten setzten sich für strikte Regelungen ein, während viele andere Länder Ausnahmen durchsetzen wollten, darunter China, das seine Geschäfte mit leichten Waffen in Dritte-Welt-Staaten in Gefahr sah.[10][11] Das Abkommen wurde im April 2013 abgeschlossen. Die USA, Russland und China enthielten sich allerdings bei der Abstimmung, was darauf hindeutet, dass sie das Abkommen nicht ratifizieren werden. Kritiker bemängeln, dass der Export von Munition nicht Teil des Abkommen geworden ist.[12]

Genehmigungsverfahren

Bevor ein Konzern eine offizielle Anfrage für ein Geschäft stellen kann, kommt es zu Kontakten mit den entsprechenden Ressorts, um die Chancen einer Genehmigung zu klären.[13]

Bundessicherheitsrat

Bei Geschäften in Ländern, die aus verschiedenen Gründen (Menschenrechtsverletzungen, Diktaturen etc.) als „kritisch“ gelten, entscheidet der Bundessicherheitsrat über ein Zustandekommen. Dies gilt auch, wenn sich die beteiligten Ressorts nicht einigen können. Der Bundessicherheitsrat ist ein Kabinettsausschuss und das höchste Organ für die deutsche Sicherheitspolitik. Das Gremium hat neun ständige Mitglieder. Neben der Kanzlerin, dem Vizekanzler und dem Bundeskanzleramtschef gehören ihm die Minister für Finanzen, Auswärtiges, Inneres, Justiz, Verteidigung und Entwicklung an.

Der Rat entscheidet mit einfacher Mehrheit über Exportgenehmigungen für Waffen und andere Rüstungserzeugnisse. Seine Beratungen finden bei Bedarf statt und sind geheim – die Öffentlichkeit wird über Termine und Tagesordnungen nicht informiert. Die Protokolle werden als geheime Verschlusssache im Bundeskanzleramt behandelt.

Während in der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder auf eine einvernehmliche Entscheidung des geheim tagenden und seine Mitglieder zu Verschwiegenheit anhaltenden Rates geachtet wurde, wurden unter Kanzlerin Angela Merkel (Kabinett Merkel I und II) Mehrheitsentscheidungen eingeführt und immer öfter gelangen auch wirtschaftlich interessante Tagungspunkte wohldosiert in die einschlägig informierende Presse.

Parlamentarische Kontrolle

Der Bundestag oder der Bundesrat hat keine unmittelbare Mitsprache bei den Genehmigungsverfahren: Die Exportgenehmigungen sind nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts verfassungsmäßig garantierter (Art. 26 Abs. 2) „Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung“.[14] Der Bundestag kann protestieren oder gesetzgeberisch tätig werden oder das Kriegswaffenkontrollgesetz durch eine Zweidrittelmehrheit ändern.

Politische Kontroversen

Der Export von Kriegswaffen ist seit jeher ein Politikum. Die Genehmigungspolitik der jeweiligen Bundesregierung spiegelt auch ihre spezifischen außenpolitischen Interessen wider.

Die Fraktionen von CDU/CSU und FDP sehen mehrheitlich die Wahrung einer starken deutschen Stellung in der weltweiten Konkurrenz von Wehrtechnik-Produzenten als wichtig an. Jedoch kritisierte der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) 2012 die deutsche Rüstungsexport-Politik des Kabinetts Merkel II: „Die deutsche Zurückhaltung in der Rüstungsexportpolitik hat sich auch rückblickend als richtig erwiesen, und man sollte daran festhalten“, sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.[15]

SPD und Bündnis90/Die Grünen sehen Rüstungsexporte mehrheitlich kritisch. „Rüstungsexporte zu begrenzen und zu kontrollieren ist ein unmittelbarer Beitrag zu Friedenssicherung und Konfliktprävention“, schrieb Edelgard Bulmahn, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses für die SPD 2012 in der taz. Jedoch müsse man zwischen NATO-Staaten und anderen Ländern trennen und ein generelles Verbot von Rüstungsexporten trage der wichtigen Unterscheidung nicht Rechnung.[16]

Die Linke lehnt deutsche Rüstungsexporte an alle Staaten – gleich in welchem Verteidigungsbündnis – ab.

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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 20:22

Bundeswehr

Die Bundeswehr arbeitet mit Rüstungsherstellern auf verschiedene Weise zusammen. Sie testet neue Waffensysteme und bildet befreundete Armeen an diesen aus. Nach einer Anfrage der Linken im Bundestag an das Kabinett Merkel II ist eine Ausbildungsunterstützung „nur im Rahmen freier Kapazitäten und gegen Vollkostenerstattung durch das Empfängerland“ möglich.

Die Deutsche Marine hilft bei der Ausbildung von U-Boot-Besatzungen. Gelistet waren 2013 Besatzungen aus Südafrika, Portugal und Griechenland. In diesen Fällen handelt es sich jeweils um eine U-Boot-Rettungsausbildung.[17]

Auch Israel wird mit U-Boot-Ausbildung unterstützt. Hier geht es um „Taktik­ausbildung (U-Boot)“. Diese dauert in der Regel fünf Tage und wurde zwischen 2007 und 2012 durch drei Experten meist drei Mal pro Jahr durchgeführt.

Testfahrten für ThyssenKrupp Marine Systems der für Israel gebauten Boote in der Ostsee werden von der Deutschen Marine ausgeführt.

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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Interessierter » 18. Juli 2018, 07:12

Ist Deutschland wirklich die Waffenkammer der Welt?

Deutsche Waffenexporte sind schuld, dass die Welt instabil wird – diese Meinung ist weit verbreitet. Nun hat ein Experte Zahlen und Zusammenhänge geprüft.

https://www.tagesspiegel.de/politik/rue ... 10256.html
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juli 2018, 11:53

NIE WIEDER!
Dieser nach 1945 oft gebrauchte Satz ist in Deutschland sehr schnell vergessen worden.
Statt mit Waffen könnte Deutschland der Welt überall human helfen. Ist aber nicht gewollt. Ein "wenig" Ruinen schaffen und nun wieder mitverantwortlich für Millionen Tote und Flüchtlinge zu sein, scheint mehr zu gefallen.
Auch Deutschland ist Schürer und Kriegstreiber. Mir ist egal, ob wir im Waffenexport nun die Nummer 1 oder 15 sind. Kriegsverbrecher ist Deutschland allemal.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Bahndamm 68 » 18. Juli 2018, 12:37

Volker Zottmann hat geschrieben:NIE WIEDER!
Mir ist egal, ob wir im Waffenexport nun die Nummer 1 oder 15 sind. Kriegsverbrecher ist Deutschland allemal.
Gruß Volker

@Volker, dem kann ich nur zustimmen. Wir sind und bleiben Kriegsverbrecher und haben Schande über Europa gebracht. Selbst wenn wir Reparationen oder Wiedergutmachungen geleistet haben, wir bleiben eben Kriegsverbrecher.
Was nun die Rüstungsexporte anbetrifft, dies wird immer bei uns sehr groß aufgezogen. Wenn wir, und davon hängen auch jede Menge Arbeitsplätze ab, die Exporte nicht tätigen, dann werden das andere Staaten, andere Kriegstreiber exportieren.
Wenn wir gute Waffen herstellen können, dann können wir auch andere Güter, die nicht für Kriegszwecke dienen, auch in gute Qualität liefern.
So etwas nennt man Synergieeffekte.

Was andere Staaten liefern können, können wir doch auch. Dann profitieren wir ja alle und haben entsprechend auch viel Geld für Europa, für Griechenland, für Migranten und nicht zu vergessen auch für unsere Rente.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Interessierter » 18. Juli 2018, 15:12

Bahndamm 68 » 18. Jul 2018, 13:37

Volker Zottmann hat geschrieben:
NIE WIEDER!
Mir ist egal, ob wir im Waffenexport nun die Nummer 1 oder 15 sind. Kriegsverbrecher ist Deutschland allemal.
Gruß Volker


@Volker, dem kann ich nur zustimmen. Wir sind und bleiben Kriegsverbrecher und haben Schande über Europa gebracht. Selbst wenn wir Reparationen oder Wiedergutmachungen geleistet haben, wir bleiben eben Kriegsverbrecher.


WIR sind KEINE Kriegsverbrecher. Das war eine andere Generation, die Krieg und Greueltaten über andere Völker brachten.Das sollten wir zwar nie vergessen; aber deswegen ist und bleibt die nachgewachsene Generation noch lange kein Kriegsverbrecher.

Wenn wir gute Waffen herstellen können, dann können wir auch andere Güter, die nicht für Kriegszwecke dienen, auch in gute Qualität liefern.
So etwas nennt man Synergieeffekte.


Die Bedeutung des Wortes Synergien in der Wirtschaft, scheinst du missverstanden zu haben. Synergien schafft man, wenn beispielsweise ein Spediteur, der bislang ausschließlich als Fuhrunternehmer tätig war, zusätzlich Lagerhaltung für andere Unternehmen betreibt und dessen Artikel nicht nur ausliefert, sondern auch an der Lagerhaltung und Komissionierung verdient.

Sinn und Zweck ist die Kostenminimierung und Ertragssteigerung durch die dazu passende Erweiterung der betrieblichen Palette.
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juli 2018, 18:53

Wilfried, wir driften in unseren Ansichten auseinander! Ich rede von heute und dieser Generation!
Solange Deutschland Waffen und Munition an Kriegsbeteiligte liefert, machen wir uns auch an deren Verbrechen schuldig.
Wenn die Merkel und alle anderen Beteiligten Gutes tun wollten, sollten sie statt Flüchtlinge einzuschleusen lieber Waffenexporte untersagen und so grenzenlose Gewalt und Flüchtlinge verhindern.
Nur so kann auf Dauer Frieden geschaffen werden!
Derzeit macht Deutschland das Gleiche wie die USA. Nur dass es nicht im Lande aufrüstet, sondern außerhalb. Irre ist das ebenso.
Mir wären 500000 arbeitslose Waffenproduzierer lieber, als diesen ganzen Scheißdreck in der Welt zu verteilen.
Diese noch fiktiven Arbeitslosen könnten zum Beispiel ein Leben lang Meerwasserentsalzungen produzieren und Not mit Gutem bekämpfen.
Dass dann Dritte an Deutschlands Stelle liefern würde, mag erst mal stimmen. Aber muss man sich am Völkermord beteiligen?
Wenn niemals jemand den Anfang macht, ist der Planet bald verloren.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 18. Juli 2018, 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon augenzeuge » 18. Juli 2018, 18:55

Interessierter hat geschrieben:WIR sind KEINE Kriegsverbrecher. Das war eine andere Generation, die Krieg und Greueltaten über andere Völker brachten.Das sollten wir zwar nie vergessen; aber deswegen ist und bleibt die nachgewachsene Generation noch lange kein Kriegsverbrecher.



So seh ich das auch. Und so wurde/wird man auch im Ausland behandelt. Ich erinnere mich eines Privatbesuchs bei einer russ. Familie 1984 in Leningrad, die im Krieg große Opfer gebracht hat.
AZ
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juli 2018, 21:28

augenzeuge hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:WIR sind KEINE Kriegsverbrecher. Das war eine andere Generation, die Krieg und Greueltaten über andere Völker brachten.Das sollten wir zwar nie vergessen; aber deswegen ist und bleibt die nachgewachsene Generation noch lange kein Kriegsverbrecher.



So seh ich das auch. Und so wurde/wird man auch im Ausland behandelt. Ich erinnere mich eines Privatbesuchs bei einer russ. Familie 1984 in Leningrad, die im Krieg große Opfer gebracht hat.
AZ

Ich bin in Moskau 1970 auch nie als deutscher Kriegsverbrecher gesehen worden!
In dem Punkt gebe ich Euch beiden auch gerne Recht.

Ich rede von heutigen Kriegen und massiver deutscher direkter und vor allem indirekter Beteiligung durch Waffenlieferungen.
Die Meinung werde ich immer vertreten, wohl wissend, dass man nicht erhört wird. Falsch ist sie dennnoch nicht. Denn wenn Deutschland irgend wo hin Lebensmittelhilfe leistet, ist es "schuld" dass keiner verhungert. Liefern wir aber Waffen, haben wir kausal potentielle Schuld am Völkermord.

Gruß Volker
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Ari@D187 » 18. Juli 2018, 21:44

Interessierter hat geschrieben:WIR sind KEINE Kriegsverbrecher. Das war eine andere Generation, die Krieg und Greueltaten über andere Völker brachten.Das sollten wir zwar nie vergessen; aber deswegen ist und bleibt die nachgewachsene Generation noch lange kein Kriegsverbrecher. [...]

Die damalige Generation ist auch noch lange nicht Kriegsverbrecher, weil sie 1933 erwachsen war und einen deutschen Pass hatte.

Ari
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juli 2018, 22:01

Auch das stimmt Ari.
Kriegsverbrecher gab es jedoch in jeder Generation und leider bleibt das wohl so.
Die Kriegsverbrecher, die wirklichen von damals kennen wir, auch die Waffenlieferanten. Die sind die wirklichen Kriegsverbrecher, weil ihre "Werkzeuge" erst Kriege möglich machen. Und jeder der heute liefert ist für mich auch Kriegsverbrecher, denn längs schon weiß keiner mehr, wann und wo seine Waffen eingesetzt werden.
Zu DDR-Zeiten hätte ich direkt vor der Haustür in Silberhütte gut Geld verdienen können. Hätte...
Nur zog ich weder freiwillig eine Uniform an, noch wollte ich je Kriegsgerät produzieren. Das ist eine Einstellungssache. Geld kann mich da nie locken.
Leider sehen das viele Menschen viel pragmatischer.... "Sie können ja nichts tun"... und lassen sich einspannen.

Gruß Volker
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Bahndamm 68 » 19. Juli 2018, 11:52

Ari@D187 » 18. Juli 2018, 22:44 Die damalige Generation ist auch noch lange nicht Kriegsverbrecher, weil sie 1933 erwachsen war und einen deutschen Pass hatte.

Ich glaube, hier muss ich einiges richtigstellen für mich.
Mein Vater ist 1941 aus dem Krieg gekommen und hat nach 45 seinen Beitrag geleistet. Ich als Nachfolger dieses Staates habe auch meinen Beitrag geleistet, für das, was die Generation vor uns hinterlassen hat.

Mit anderen Worten, ich identifiziere mich mit den Kriegen überhaupt nicht.

Mein Vorwurf liegt in der Tatsache, dass andere Länder von uns noch Reparationszahlungen haben wollen und Deutschland als ein Böses, ja auch als Kriegstreiber, darstellen. Siehe Griechenland und Polen gehört auch dazu. Nur unser Geld stinkt nicht.

An anderer Stelle habe ich bereits geschrieben, ein Menschenleben kann mit Geld nicht wieder in das Leben zurückgeholt werden.
Große Teile der Bevölkerung standen hinter den Machenschaften einer einzelnen Person und wer nicht mitzog, musste fliehen und ging in den Knast oder sonst wohin.

Für mich, ich bin Jahrgang 47, ich akzeptiere die jetzigen Grenzen. Etwas anderes gibt es für mich nicht. Irgendwann muss im Leben eine Linie gezogen werden und das, was vor 100 Jahren gegeben hat, das gibt es heute nicht mehr.
Wenn wir heute, als Deutsche, als Europäer für Wasser und Brot in der Welt sorgen, dann brauchen wir Geld, was erwirtschaftet werden muss. Und woher kommt dieses Geld, diese Frage muss erlaubt sein.
Wenn nun Amerika und Russland Waffen exportieren, warum sollte aus wirtschaftlichen Interessen Deutschland nicht das gleiche Geschäft ausführen.
Problem ist nur, dass mit diesen Waffen Menschen vernichtet werden. Hier liegen wieder die Ursachen in Macht und Geld.
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Spartacus » 19. Juli 2018, 18:03

Nur mal zu Erinnerung. Deutschland gibt im Schnitt rund 16 Milliarden Euro pro Jahr für Entwicklungshilfe aus und ist damit
der drittgrößte Geber weltweit.

In der Beziehung braucht also keiner was sagen. [mundzu]

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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon augenzeuge » 19. Juli 2018, 18:53

Spartacus hat geschrieben: und ist damit der drittgrößte Geber weltweit.

Sparta


Nein, sogar der zweitgrößte (24 Milliarden $)....nach den USA (35 Milliarden $).

AZ
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Grenzwolf62 » 19. Juli 2018, 19:00

Nicht zu vergessen das wir auch inländisch mit einem ähnlichen Betrag, ich glaube sogar leicht höher, ja auch noch das Elend in der Welt etwas abfedern.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Deutscher Rüstungsexport - Überblick

Beitragvon Interessierter » 28. Dezember 2018, 07:48

Deutsche Rüstungsexporte schrumpfen deutlich

Zum dritten Mal in Folge verkauft die deutsche Rüstungsindustrie weniger Waffen ins Ausland - das berichtet das Bundeswirtschaftsministerium. Saudi-Arabien ist trotz des Lieferstopps einer der größten Kunden

Bei den deutschen Rüstungsexporten zeichnet sich in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang ab. Bis zum 13. Dezember wurden nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums Ausfuhren von Waffen und anderen Rüstungsgütern im Wert von 4,62 Milliarden Euro genehmigt. Im gesamten Vorjahr waren es 6,24 Milliarden Euro. Der Umfang der genehmigten Exporte dürfte damit 2018 zum dritten Mal in Folge schrumpfen. Ein Wachstum gab es zuletzt 2015, damals auf einen Rekordwert von 7,86 Milliarden Euro.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 45600.html
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