Der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) – eine staatliche Fachhochschule in Niedersachsen mit den Standorten Hildesheim, Holzminden und Göttingen, an der zurzeit rund 6.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben sind – schlägt seit zwei Wochen vernehmliche Kritik entgegen. Der Grund dafür ist ein Seminar der Dozentin Ibtissam Köhler, das den Titel „Soziale Lage der Jugendlichen in Palästina“ trägt. Es wird bereits seit zehn Jahren an der HAWK angeboten, erfährt aber erst jetzt öffentliches Interesse, genauer gesagt: seit einem Beitrag, der unlängst in der Jüdischen Allgemeinen erschien. Darin berichtete der Autor Hans-Ulrich Dillmann über die Lehrveranstaltung und ihre Ausrichtung.
Dillmann hatte erfahren, dass die promovierte Religionspädagogin Rebecca Seidler die Anfrage für einen Lehrauftrag im Wintersemester 2015/16 zur jüdischen sozialen Arbeit in Deutschland und Israel an der HAWK abgelehnt hatte, weil Köhlers Seminar – das als Modul gemeinsam mit Seidlers geplanter Veranstaltung angeboten werden sollte – aus ihrer Sicht einen völlig einseitigen, extrem israelfeindlichen Inhalt hat und sich dabei vielfach auf untaugliche und unseriöse, teilweise sogar obskure Quellen stützt. Die Kritik von Seidler hatte die zuständige Dekanin zunächst ignoriert, wie Dillmann schrieb, und später als „persönliche Empfindlichkeit“ abgetan.
Jan Riebe dagegen, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berliner Amadeu Antonio Stiftung, kam zum gleichen Urteil wie Seidler: Das Seminarmaterial stelle „die Politik Israels in einer einseitigen, teils delegitimierenden bis antisemitischen Betrachtungsweise“ dar, den Studenten werde so „ein zutiefst antiisraelisches, in Teilen sogar antisemitisches Weltbild vermittelt“, schrieb er der Jüdischen Allgemeinen zufolge in einem Gutachten. Die Veranstaltung sei deshalb „unvereinbar mit den demokratischen Grundsätzen einer Hochschule“.
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