Militante Szene in Niedersachsen

Militante Szene in Niedersachsen

Beitragvon Interessierter » 27. Juni 2019, 11:49

Die Anzahl der Rechtsextremisten in Niedersachsen ist mit 1170 zwar rückläufig, rund drei Viertel davon gelten aber als gewaltorientiert. Das geht aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht hervor.

Der Landesverfassungsschutzbericht für 2018 widmet sich insbesondere der seit 1995 existierenden Gruppierung „Freistaat Preußen“, die mit ihrer mehrfach den Namen gewechselten Publikation kontinuierlich den Holocaust leugnende Beiträge streut. Das Mitteilungsorgan mit einer Auflage von rund 1500 Exemplaren und seiner antisemitischen, geschichts- wie gebietsrevisionistischen und ausländerfeindlichen Ausrichtung nannte sich lange „Stimme des Reiches“ (SdR), dann im Vorjahr „Stimme des Volkes“ (SdV). Unter dem Titel „Die Stimme des Volkes in Bewegung“ wurde zuletzt die Zusammenarbeit mit dem Periodikum „Volk in Bewegung – Der Reichsbote“ (ViB) vom thüringischen Nordland-Verlag bekannt gegeben. Beide Publikationen fielen bereits in der Vergangenheit mit inhaltsgleichen Texten auf.

Hinter „Freistaat Preußen“ steckt vor allem der Rechtsextremist Rigolf Hennig aus Verden, der bereits seit geraumer Zeit beim ViB als Schriftleiter fungiert. Zuletzt kassierte Hennig zwei Bewährungsstrafen wegen Holocaust-Leugnung, die beide noch nicht rechtskräftig geworden sind. Als Vielschreiber tauchten in der Vergangenheit auch Ursula Haverbeck-Wetzel und Arnold Höfs auf. Die aktuelle Inhaftierung von Haverbeck-Wetzel rührt aus einer letztinstanzlichen Verurteilung zu ihren SdR-Texten 2014 und 2015. Beiträge von Hennig und Höfs aus dem Vorjahr haben die Justiz auch schon wieder auf den Plan gerufen.

Ebenfalls auf geschichtsrevisionistischem Kurs befindet sich der Verein „Gedächtnisstätte“ aus Seevetal, der sich seit 2003 unter dem Vorsitz von Wolfram Schiedewitz befindet. Die Wahrnehmung der Aktivitäten ist vor allem mit der selbst ernannten Gedenkstätte im thüringischen Guthmannshausen in einem ehemaligen Rittergut verbunden. Das Angebot dort lockt inzwischen Rechtsextremisten unterschiedlicher Prägung an, hat das Areal zu einer stark frequentierten Pilgerstätte werden lassen. Ehemalige Vorsitzende des Vereins war Ursula Haverbeck-Wetzel.

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