Germanischer Lloyd - GL

Germanischer Lloyd - GL

Beitragvon Werner Thal » 14. Januar 2021, 10:27

GL - ein Name mit großer Tradition verschwindet

Der Germanischer Lloyd ist Vergangenheit. Norweger streichen Marke für immer

HAMBURG :: Eine bedeutende Marke in Hamburgs Unternehmenslandschaft verschwindet.
Der Germanische Lloyd verliert seinen Namen. Die traditionsreiche Schiffsklassifikationsgesellschaft, die seit 2017
vollständig im Eigentum der norwegischen Prüfgesellschaft Det Norske Veritas ist und bisher unter dem Kurznamen
DNV GL firmierte, gibt das "GL" im Namen ab. Künftig heißt sie nur noch DNV. Das gab der norwegische Konzern am
Mittwoch (13.04.2021) bekannt. Grund: Der Name sei zu kompliziert.
"Wir haben zwei führende Unternehmen mit komplementären Stärken zusammengeführt, sodass eine Kombination
beider Namen zu Beginn die richtige Entscheidung war. Allerdings ist dieser Name alles andere als einprägsam, sodass
viele uns bereits DNV nennen.
Zudem nutzen viele unserer Kunden unsere Marke, um Vertrauen gegenüber eigenen Stakeholdern aufzubauen. Wir glauben,
dass ein einfacherer Name sie hierbei unterstützt", sagte Vorstandschef Remi Eriksen. Es handele sich nur um eine
Namensänderung, es würden keine operativen Veränderungen am Standort Hamburg vorgenommen, ergänzte eine
Hamburger Sprecherin. "Wir sind auch ein bisschen traurig, aber das Erbe bleibt ja erhalten."
Der Germanische Lloyd, der 1862 auf Initiative bedeutender Hamburger Reeder gegründet worden war, ist nicht nur
ein weltweit bedeutender Schiffs-TÜV, sondern hat sich auch in den Sparten Öl- und Gasförderung sowie Windenergie
einen Namen als eines der weltweit führenden Unternehmen in der Prüfung und Zertifizierung technischer Anlagen gemacht.
Zudem beschäftigt sich der GL mit der Entwicklung von effizienten Schiffsdesigns.
2006 hatte der Tchibo-Erbe Günter Herz auf Vermittlung des Senats 90 Prozent der GL-Anteile übernommen, um eine
drohende feindliche Übernahme durch das französische Bureau Veritas zu verhindern. 2012 kam es zur Fusion mit
Det Norske Veritas. Das Unternehmen übernahm mit mehr als 63 Prozent auch die Mehrheit des GL. Damals hatte der GL
noch 1450 Mitarbeiter in der Hansestadt. 2017 verkaufte Herz seine restlichen 36,5 Prozent an die Norweger.
Unternehmenschef Eriksen versprach damals, dass sich in Hamburg nichts ändern würde. Heute sind es aber noch
850 Mitarbeiter in der Stadt.

Quelle: Funke Mediengruppe

W. T.
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