Hamburger Hafen verliert Marktanteile an Konkurrenten

Hamburger Hafen verliert Marktanteile an Konkurrenten

Beitragvon Werner Thal » 16. Mai 2020, 09:04

Hamburgrt Hafen verliert Marktanteile an Konkurrenten

Hansestadt steht in der Corona-Krise schlechter da, als
Antwerpen, Rotterdam und Bremerhaven.
Containerumschlag sinkt um 6,6 Prozent

Hamburg :: Die Corona-Krise hat den Hamburger Hafen in den ersten drei Monaten
härter als die europäischen Wettbewerber getroffen. Der Seegüterumschlag ging im Vergleich zum ersten Quartal
des Vorjahres um 7,9 Prozent auf 31,9 Millionen Tonnen zurück. Der für den Hafen bedeutsame Containerumschlag
sank um 6,6 Prozent auf 2,2, Millionen Standardboxen (TEU), wie die Marketingorgabisation des Hafens am Freitag
bekannt gab.
Damit gab Hamburg Marktanteile an die Konkurrenzhäfen ab. In Rotterdam ging der Containerumschlag nur um
4,7 Prozent zurück, in Bremerhaven um 3,2, in Antwerpen konnte er aufgrund neuer Liniendienste und eines starken
US-Geschäfts sogar deutlich um 9,5 Prozent gesteigert werden.
Besonders deutlich zeigte sich der Hamburger Rückgang beim Containerverkehr mit dem wichtigsten Handelspartner
China (!). Insgesamt wurden 579.400 Stahlboxen im Im- und Export mit der Volksrepublik über die Kaikante gehoben.
Das ist im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Rückgang von 14,6 Prozent. Die Ursache dafür lässt sich klar benennen.
"Der Rückgang beim seeseitigen Güterumschlag mit China ist im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-
Krise zu erklären", sagt Axel Mattern, Vorstand von Hamburg Hafen Marketing. "Das Herunterfahren der chinesischen
Wirtschaft und die als Folge abgesagten Schiffsabfahrten haben auch in Hamburg zu geringeren Umschlagsmengen
geführt." Im Januar seien für Hamburg sechs Schiffsdienste gestrichen worden, im Februar einer und im März sogar 26.
Dieser Trend werde sich noch eine Weile fortsetzen, so Müttern. Im April und Mai würden jeweils 19 Schiffsabfahrten
ausgesetzt, im Juni 16.
Der Umschlag von Massengut erreichte im ersten Quartal 2020 insgesamt 9,4 Millionen Tonnen. Das entspricht einem
Rückgang im Vorjahresvergleich um 11,9 Prozent. Dabei entwickelte sich der Export mit insgesamt 2,7 Millionen
Tonnen (plus 11,9 Prozent) positiv. Getragen wurde dieser Trend durch sehr deutliche Steigerungen bei der Ausfuhr
von Getreide, die um 177,2 Prozent zulegten, und von Düngemitteln mit einem Plus von 8,1 Prozent. Der Weitertransport
der Seegüter vom Hafen ins Hinterland per Bahn, LKW und Binnenschiff wies im ersten Quartal bei einem Container-
transport von 1,4 Millionen TEU einen Rückgang von vier Prozent aus. "Unsere hervorragende Hinterlandanbindung hat
in den vergangenen Wochen erheblich dazu beigetragen, dass der Hamburger Hafen auch in schwierigen Zeiten
uneingeschränkt leistungsfähig geblieben ist", sagte Jens Meier, der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA).
Auch für das Gesamtjahr sieht es beim Umschlag düster aus: Statistiker haben für den Containerverkehr ein Minus von
11,4 Prozent hochgerechnet. "Das ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, aber wenn wir nicht zweistellig verlieren,
wäre das ein Erfolg", sagte Meier. Trotz der Rückgänge infolge der Pandemie sieht Mattern mittelfristig einen Licht-
blick: "Ab Juni ist es durchaus möglich, dass wir mit dem langsamen Anfahren der Wirtschaft in China und in Europa
auch wieder eine Zunahme der Schiffsabfahrten und wachsende Gütermengen im Hafenumschlag sehen werden."
Zudem sollen in diesem Jahr die Vorteile der Elbverteifung für besonders große Schiffe spürbar werden. "Wir sind
gerüstet, wenn es wieder bergauf geht", kündigte Meier an.

Aus dem HA

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 95334.html

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
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Werner Thal
 
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