Rechtsextremisten verschiedener Gruppierungen und Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern waren im vergangenen Jahr an zahlreichen Orten in dem Bundesland und auch überregional zugange.
Ein entsprechendes Bewegungsprofil der rechten Szene geht aus einer langen Auflistung über diverse Aktivitäten hervor, welche die Landesregierung in Schwerin nun als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus den Reihen der Linksfraktion präsentierte. Der Aktionsradius der Rechtsextremisten erstreckte sich dabei sogar grenzüberschreitend bis nach Ungarn („Tag der Ehre“ in Budapest) beziehungsweise Frankreich (Internationale „Hammerskin“-Zusammenkunft in Oberhaslach). Demnach gab es diverse konspirativ vorbereitete und veranstaltete Vorgänge, die nicht von der Polizei begleitet wurden oder die von der Polizei erst im Nachgang erfasst wurden. Andere Treffen oder Kundgebungen waren hingegen öffentlich bekannt.
Regelmäßiger Treffpunkt für rechtsextreme Aktivitäten, das „Thinghaus“ in Grevesmühlen; Photo (Archiv): A.R.
Aus der kalendarischen Aufzählung geht hervor, dass bestimmte Örtlichkeiten regelmäßig frequentiert werden. Dazu gehört beispielsweise das so genannte „Thinghaus“ in Grevesmühlen, das sich im dortigen Gewerbegebiet im Besitz von Sven Krüger aus dem benachbarten Dorf Jamel befindet. 2019 stand es unter anderem zum Kampfsporttraining, für Vorträge oder Feierlichkeiten zur Verfügung. Jamel ist ein weiterer kontinuierlicher Treffpunkt für verschiedene Anlässe und feste Brauchtumstermine.
NPD in vielen Fällen involviert
Andere Rituale wie neonazistisches Heldengedenken im November, die Juli-Aktion „Schwarze Kreuze“, bei der pauschal von Ausländern an Deutschen begangene Gewalt einseitig szenewirksam mit Holzkreuzen an Straßen, Plätzen und Gebäuden dargestellt werden oder Brauchtumstreffen wie Sonnenwendfeiern finden seit Jahren parallel an verschiedenen Orten in Mecklenburg-Vorpommern statt. Ebenso zum Aktionsportfolio gehören Banneraktionen, Konzerte und Demonstrationen. In vielen Fällen ist dabei die NPD oder ihr Jugendverband Junge Nationalisten involviert. Seltener aktiv sind hingegen „Die Rechte“ oder „Der III. Weg“.
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