Superkran knickt in Rostock um

Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Ari@D187 » 13. Mai 2020, 19:36

Hier kann man das Geschehen im Zusammenhang sehen:
-> Link

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Werner Thal » 16. Mai 2020, 18:33

Liebherr Kran Unfall in Rostock Südwestpresse vom Do, 14. Mai 2020:

Neues Video zum Unglück des Superkrans HLC295000 - Das sagt der Lieferant des gebrochenen Hakens

In Rostock ist Liebherrs Riesenkran HLC295000 zusammengebrochen. Jetzt gibt es ein neues Video zum Unglück -
und der Lieferant des gebrochenen Hakens äußert sich: Die Firma habe den Haken nur entworfen, aber hergestellt.

https://www.swp.de/panorama/liebherr-kr ... 82554.html

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Ari@D187 » 16. Mai 2020, 19:04

Sieht meinem Link weiter oben sehr ähnlich. [wink]

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Werner Thal » 16. Mai 2020, 19:18

Genauso ist es, aber nun werden die Streitigkeiten fortgesetzt werden, wenn nicht über Schlichtungen, dann
aber über Anwälte und mögliche Gerichtsentscheidungen, denn hier geht es um einen Millionen-Schaden -
und - um viel Prestige und Ansehen.

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Ari@D187 » 16. Mai 2020, 19:55

Irgendwie liegt der Fokus, nach wie vor, auf dem gebrochenen Haken.
-> Link

Der HLC295000 hat eine Hubkapazität von 5.000 Tonnen. Wenn dann die komplette Konstruktion bei einer Entlastung von 2.600 Tonnon auf null zusammenbricht, dann ist das in meinen Augen das eigentliche Problem. Wäre das Ganze bei 5.000 Tonnen Hublast passiert, hätte es wohl tatsächlich einige Tote gegeben. So einen Kran auf ein solches Schiff zu montieren ist irgendwie mehr als grenzwertig.

Mal schauen, wie sich diese Sache noch entwickelt.

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Werner Thal » 6. Juni 2020, 10:11

Kranunfall in Rostock: Bergung bei Liebherr nicht in Sicht

Eigentlich wäre das Offshore-Spezialschiff "Orion 1" bald vor Schottlands Küste für den Bau des
Windparks Moray East unterwegs. Jetzt liegt es seit gut vier Wochen beschädigt im Hafenbecken B
des Rostocker Überseehafens, auf ihr der kaputte Schwerlastkran HLC 295000 von Liebherr.
Ausgelegt war der Kran eigentlich für 5.500 Tonnen Last. Nach etlichen Berechnungen und Checks
sollte er am 2. Mai final getestet werden. Doch bei einer Last von 2.600 Tonnen geschieht das,
womit keiner in diesem Moment gerechnet hat: Etwas geht kaputt und die mit Wasser gefüllte
angehängte Barge (Leichter (Schiffstyp), Schubleichter, der von einem Motorschiff geschoben wird)
rauscht ins Wasser. Die Kraft, mit der sich der Kranausleger überschlägt, ist enorm. Das belegt
auch ein Zufallsvideo, das im Netz sofort die Runde macht.

Unfall weltweit bekannt

Nahezu jeder in der Branche bekommt den Vorfall mit (...)

Zertifizierungsprozess lief zum Zeitpunkt des Unfalls

Und noch ein wichtiger Player ist beteiligt: DNV GL (Det Norske Veritas Germanischer Lloyd),
quasi ein maritimer TÜV, mit Sitz in Hamburg. Diese Klassifizierungsgesellschaft hat die "Orion 1"
klassifiziert. Ein Sprecher bestätigt, der Liebherr-Offshore-Kran inklusive Kranhaken habe sich zum
Zeitpunkt des Vorfalls im sogenannten Zertifizierungsprozess befunden. An der Technischen Universität
Hamburg-Harburg beschäftigt sich das Institute for Ship Structural Design and Analysis unter anderem
mit Offshore-Konstruktionen. (...)

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... an176.html

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Ari@D187 » 15. Juni 2020, 11:38

Nach dem Kran-Fiasko kämpft Liebherr um den „Made in Germany“-Bonus
[...]
Der Ballast sollte das Schiff beim ultimativen Test des leistungsstärksten jemals von Liebherr gebauten Schiffskrans waagerecht halten. Auf der einen Seite des Schiffes ein Megagewicht zum Anheben, auf der anderen Seite der Wasserballast. So war der Balanceakt zum Triumph geplant.
[...]

-> Link

Wie weiter vorne angedeutet, ein Balance-Akt, welcher Schlagartig aus der Balance geriet. Das die Konstruktion für das Anheben von 5000 Tonnen ausgelegt ist und den daraus entstehenden Beanspruchungen standgehalten hätte, steht nach wie vor außer Zweifel. Auch und insbesondere bei dem maritimen Einsatz, gilt es jedoch das Gesamtsystem zu betrachten.

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2020, 13:36

Eine Woche vor dem Krankollaps habe am 25. April bereits ein Test stattgefunden, bei dem 836 Tonnen in 115 Meter Kranauslegung-Entfernung angehoben und um 360 Grad gedreht wurden. Das sei die gleiche Belastung für den Kran wie 5000 Tonnen in 30 Meter Entfernung. Bei diesem Versuch mit dem gleichen Kranhaken habe alles geklappt. Dieser Test habe gezeigt, dass die Konstruktion sicher bemessen sei, betont der Hersteller mit der indirekten Botschaft, dass die Liebherr-Ingenieure nicht falsch rechneten.


Dann gehe ich davon aus, dass der Gutachter zum gleichen Ergebnis kommen wird. Allerdings bricht alles zusammen, wenn ein Teil in der Kette fehlerhaft ist. Wars doch der Kranhaken?
Zukünftig wird man eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme einbauen müssen.

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Werner Thal » 13. November 2020, 09:14

Rostock: Verunglückter Offshore-Kran wird verlegt.

Der Rückbau des umgeknickten Offshore-Krans im Überseehafen Rostock verläuft nach Angaben der
Firma Liebherr nach Plan. Heute - Freitag, 13. November 2020 - soll das Schiff an einen
anderen Liegeplatz wechseln.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... an182.html

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Werner Thal » 2. Mai 2021, 16:45

Ein Jahr danach: Reparatur des Offshore-Krans bis Ende 2021

2020 war kein gutes Jahr für den Rostocker Kranbauer Liebherr-MCCtec: Im Februar 2020 stürzen
beim Verladen zwei 400-Tonnen Krane (exakte technische Bezeichnung-W.T.) ins Hafenbecken.

Am 2. Mai, vor genau einem Jahr, knickt bei einem Belastungstest ein auf einem Spezialschiff montierter
Riesenkran um wie ein Streichholz.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... an188.html

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Re: Superkran knickt in Rostock um

Beitragvon Ari@D187 » 2. Mai 2021, 17:40

Bis heute ist da noch nichts durchgedrungen zu den Ermittlungen/Untersuchungen. Kran- und Lasthakenhersteller sind wahrscheinlich aufeinander angewiesen. Mal abwarten.

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