Wie Rechtsextreme im brandenburgischen Rheinsberg gegen Geflüchtete vorgehen„Kehrt nach Hause zurück“ steht auf Flyern, die in einem Wohngebiet der Kleinstadt an Geflüchtete verteilt wurden. Der Staatsschutz ermittelt. Es ist ein schmuckloses, weißes Blatt Papier, das in der vergangenen Woche in den Briefkästen der Rheinsberger Mariefred Straße aufgetaucht ist. Umso brisanter ist der Aufdruck: „Kehrt nach Hause zurück, eure Heimat braucht euch!“ steht am oberen Rand und darunter der gleiche Satz in größerer Schrift auf Arabisch.
Unterzeichnet ist die Botschaft mit „einprozent.de“.Die Häuser im östlichen Wohngebiet „Am Stadion“ werden teilweise von Geflüchteten bewohnt. Tschetschenen leben hier, aber auch Syrer und Afghanen. Es liegt nahe, dass sich die verteilten Flyer also genau an die Menschen richten sollen, die noch nicht allzu lange in der Tucholsky-Stadt leben.
Unabhängig davon, dass Afghanen und Tschetschenen in der Regel der arabischen Sprache nicht mächtig sind, ist das Credo klar: die Geflüchteten sind in Rheinberg nicht gewünscht. Die Vorstellung, dass vor allem junge, männliche Geflüchtete eigentlich in ihren Herkunftsländern benötigt werden, um ihre durch Krieg und Terror zerstörte Heimat wieder mitaufzubauen
ist mittlerweile eine weit verbreitete Ideologie unter den neuen Rechten.Die Bewegung „Einprozent“ wurde 2015 als Verein gegründet und vertritt eine teils rechtsradikale Ideologie. Erst im Juni dieses Jahres gab das Bundesamt für Verfassungsschutz bekannt, dass bei dem Verein „ernst zu nehmende Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen vorlägen“.
Mittlerweile wurde die Bewegung vom Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ eingestuft.https://www.tagesspiegel.de/berlin/flye ... 89190.htmlDamit sind auch naive Nachfragen nach Verbindungen ins Rechte Milieu in Rheinsberg erledigt.