Nach Massenschlägereien

Themen und Nachrichten aus Brandenburg

Nach Massenschlägereien

Beitragvon Interessierter » 2. August 2020, 07:34

Rheinsberg hüllt sich in verdächtiges Schweigen

Verbindungen ins rechte Milieu: In einer WhatsApp-Gruppe äußern sich die mutmaßlichen Täter. Öffentlich sprechen will keiner – nicht einmal der Bürgermeister.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach ... 56500.html
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon Volker Zottmann » 2. August 2020, 09:13

Das und all die nebulösen Hintergründe zu lesen, verbreitet nicht gerade Lust, heutzutage das nördliche Brandenburg um Rheinsberg zu besuchen. Ich kenne Rheinsberg noch als idylisches Stadtchen, eingebettet in unzähligen Seen.
Wenn einzelne Asyl-Tschetschenen da Terror veranstalten, warum nur wird man dieser Wenigen nicht dauerhaft habhaft?

Gruß Volker
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon Nostalgiker » 2. August 2020, 09:31

Vielleicht weil sie einen Asylantrag laufen haben und dadurch geschützt sind?
Außerdem kann Deutschland sie nicht in ihre Heimatregion zurückschicken denn dort herrscht ein faktisch Krieg zwischen den Tschetschenen und Russland .......

und die Gefängnisse entsprechen auch nicht dem deutschen Wohlfühlstandard für solche Einrichtungen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon pentium » 2. August 2020, 09:53

Hier mal eine Polizeimeldung zur "Massenschlägerei" in Rheinsberg.

Festnahmen nach Körperverletzungen 24.07.2020

Gestern gegen 19.30 Uhr meldeten Zeugen der Polizei, dass sich in der Mariefredstraße etwa 15 bis 20 Personen schlagen würden. Mehrere Personen aus einer Gruppe Deutscher und Polen waren zunächst verbal, aber dann auch körperlich mit einer Gruppe von Angehörigen der Russischen Föderation aneinander geraten. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt, mit denen die Beteiligten der einen Gruppe teilweise vor Ort erschienen waren. Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und Beamten der Polizeiinspektion Oberhavel konnten die Auseinandersetzungen beendet und acht Tatverdächtige (fünf deutsche und drei polnische Männer im Alter von 20 bis 46 Jahren) vorläufig festgenommen werden. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen wurden sieben Personen verletzt, zwei davon mussten in einem Krankenhaus behandelt werden.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei der Direktion Nord dauern an.

Einen Tag später geht es weiter...

Bei dem Großeinsatz am Freitagabend in Rheinsberg, bei dem die Polizei eine Versammlung von Tschetschenen aufgelöst hat, ist ein Beamter verletzt worden. Das sagte am Sonnabend Polizeisprecherin Ariane Feierbach. Sie korrigierte auch die Zahl der Tschetschenen, die im Stadtgebiet festgestellt worden waren auf etwa 100. Ursprünglich und vor der Feststellung der Personalien war von etwa 60 bis 80 Männern ausgegangen worden.

Die Stimmung vor Ort war äußerst aufgeheizt und aggressiv. Wegen Widerstands gegen Polizeibeamte wurden ein 21- und 23-jähriger Syrer in Gewahrsam genommen. Die Polizei sprach an insgesamt 51 Platzverweise aus. Waffen oder ähnliches wurden bei den Männern nicht gefunden. Die Lage beruhigte sich gegen Mitternacht.

https://www.moz.de/landkreise/ostprigni ... 1/1816452/
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon pentium » 2. August 2020, 10:02

Hier noch ein paar Hintergründe:

Mit einer Massenschlägerei im brandenburgischen Rheinsberg gerieten Tschetschenen in die Schlagzeilen. Wie zuvor in Dijon fürchten Vertreter der Tschetschenen in Europa um ihren Ruf und ihre Sicherheit.

Am Ende stand ein Schlichtungsgespräch: Im Beisein der Polizei und eines Dolmetschers sprachen Deutsche, Polen und Tschetschenen miteinander. Der Streit schien gelöst - am Samstag und Sonntag blieb es nach Aussage der Polizei ruhig im brandenburgischen Rheinsberg.

Doch beendet ist das Thema nicht. Am Montag nahmen mehr Medien das Thema "Massenschlägerei in Rheinsberg" auf. In sozialen Medien werden Bezüge zu den Ausschreitungen kürzlich in Stuttgart und Frankfurt sowie den Unruhen im französischen Dijon hergestellt. Das rechtsradikale Magazin "Compact" schrieb über "Vorboten eines Bürgerkriegs", während mehrere Medien Rheinsbergs Bürgermeister, Frank Schwochow von den "Freien Wählern", zitierten, der die Integrationspolitik des Landkreises für gescheitert erklärt hatte. Die NPD meldete eine Demonstration an. Auch Gegenprotest ist angekündigt.


Im Laufe des Freitag eröffnete ein Tschetschene aus dem Wohnheim eine WhatsApp-Gruppe und bat um Hilfe. Innerhalb weniger Stunden erreichte die Gruppe die höchstmögliche Zahl von 256 Mitgliedern, sagt Dokudajew. Er habe seinen Landsmann in Rheinsberg am Telefon gesagt, "Wir müssen das auf juristischem Wege klären. Wenn es zu einer Eskalation wie in Dijon kommt, wird das zu einem Problem für alle Tschetschenen. Wenn es Ärger mit der Polizei gibt, verlieren wir wieder." Das habe er auch in einer Sprachnachricht an die WhatsApp-Gruppe geschickt. Einige seien daraufhin aus der Gruppe ausgestiegen.


https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... a-101.html

....
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon Ari@D187 » 2. August 2020, 10:09

Alles sehr nebulös. Wie sehen denn diese "Verbindungen ins rechte Milieu" aus?

Ari
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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2020, 10:17

Nostalgiker hat geschrieben:Vielleicht weil sie einen Asylantrag laufen haben und dadurch geschützt sind?


Niemand ist vor der Ahndung seiner kriminellen Taten geschützt, weil er einen Antrag auf Asyl gestellt hat.

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Re: Nach Massenschlägereien

Beitragvon Interessierter » 13. August 2020, 09:50

Wie Rechtsextreme im brandenburgischen Rheinsberg gegen Geflüchtete vorgehen

„Kehrt nach Hause zurück“ steht auf Flyern, die in einem Wohngebiet der Kleinstadt an Geflüchtete verteilt wurden. Der Staatsschutz ermittelt.

Es ist ein schmuckloses, weißes Blatt Papier, das in der vergangenen Woche in den Briefkästen der Rheinsberger Mariefred Straße aufgetaucht ist. Umso brisanter ist der Aufdruck: „Kehrt nach Hause zurück, eure Heimat braucht euch!“ steht am oberen Rand und darunter der gleiche Satz in größerer Schrift auf Arabisch. Unterzeichnet ist die Botschaft mit „einprozent.de“.

Die Häuser im östlichen Wohngebiet „Am Stadion“ werden teilweise von Geflüchteten bewohnt. Tschetschenen leben hier, aber auch Syrer und Afghanen. Es liegt nahe, dass sich die verteilten Flyer also genau an die Menschen richten sollen, die noch nicht allzu lange in der Tucholsky-Stadt leben.

Unabhängig davon, dass Afghanen und Tschetschenen in der Regel der arabischen Sprache nicht mächtig sind, ist das Credo klar: die Geflüchteten sind in Rheinberg nicht gewünscht. Die Vorstellung, dass vor allem junge, männliche Geflüchtete eigentlich in ihren Herkunftsländern benötigt werden, um ihre durch Krieg und Terror zerstörte Heimat wieder mitaufzubauen ist mittlerweile eine weit verbreitete Ideologie unter den neuen Rechten.

Die Bewegung „Einprozent“ wurde 2015 als Verein gegründet und vertritt eine teils rechtsradikale Ideologie. Erst im Juni dieses Jahres gab das Bundesamt für Verfassungsschutz bekannt, dass bei dem Verein „ernst zu nehmende Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen vorlägen“. Mittlerweile wurde die Bewegung vom Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ eingestuft.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/flye ... 89190.html

Damit sind auch naive Nachfragen nach Verbindungen ins Rechte Milieu in Rheinsberg erledigt.
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