Neue Recherchen zeigen: Mit Gewalt haben Rechtsextremisten die Cottbuser Fanszene unter ihre Kontrolle gebracht. Der Verein will sich aber erst mal auf die Transferphase konzentrieren.
Rechte Fans. Beim FC Energie Cottbus tummeln sich zahlreiche Neonazis, wie hier beim Spiel gegen den SV Babelsberg im Frühjahr.Foto: Presseservice Rathenow
Die Rechtsextremisten haben ihr Ziel erreicht
Damit sind die Neonazi-Hooligans vorerst an ihrem Ziel. Schon im September 2017 hatten PNN-Recherchen gezeigt, dass „Inferno Cottbus“ versucht, die Fanszene in einen großen Zusammenschluss zu überführen. Damals hatte sich die größte Ultra-Gruppe im Stadion des FC Energie Cottbus zum Aufgeben gezwungen gesehen. Hintergrund waren anhaltende Bedrohungen aus dem „Inferno“-Umfeld.
Und die haben nicht aufgehört. Der rbb zitiert einen Energie-Fan, der anonym bleiben will: „Backpfeifen, Hausbesuche, offene Drohungen, damit haben die hier alle eingeschüchtert.“ Ein anderer erzählt: „Normale Fans werden im Block kontrolliert und bespitzelt, ständig laufen welche rum. Und vorm Stadion macht einer die Ansagen. Der dirigiert seine ganzen Leute im Stadion. Und wenn du was dagegen sagst, wird dir gleich wieder Kloppe angedroht.“
https://www.pnn.de/brandenburg/rechtsex ... 27826.html
Dazu der Verfassungsschutz:
Cottbus ist "Hotspot" der rechtsextremen Szene
Der Verfassungsschutz ist besorgt über die gesellschaftliche Entwicklung von Cottbus. Die rechte Szene würde sich "wie eine Krake" in der Stadt festsaugen, die als Zentrum des Rechtsextremismus gesehen werden muss.
"Es ist für uns als Verfassungsschutz ein toxisches Gebilde" sagte der Referatsleiter Öffentlichkeitsarbeit des Verfassungsschutzes Brandenburg, Heiko Homburg, dem Sender RBB (Donnerstag).
Es handele sich um eine vielschichtige Szene mit Bezügen ins Rockermilieu, zur Türsteher-Szene und auch ins Security-Gewerbe. "Die wollen raus aus der Subkultur."