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Rechte Aktivisten und „Wutbürger“ im Schulterschluss

BeitragVerfasst: 11. Mai 2019, 09:51
von Interessierter
Die rechtsextremen Parteien in Sachsen-Anhalt sind nicht mehr tonangebend in Sachen Islam- und Fremdenfeindlichkeit. Für rechte Straßenproteste nach punktuell instrumentalisierten Ereignissen konnten regelmäßig hohe Teilnehmerzahlen auch überregional mobilisiert werden.

Schwerpunkte bei Betrachtung der rechtsextremen Szene im aktuellen Landesverfassungsschutzbericht von Sachsen-Anhalt bilden die „Identitäre Bewegung“ (IB), die „Artgemeinschaft Germanische Glaubensgemeinschaft Lebensgestaltung e.V.“ sowie die Aktivitäten vom „Halle-Leaks“-Blog-Betreiber Sven Lieblich. Allgemein gilt: Die rechtsextremen Parteien sind nicht mehr die vorweg gehenden Taktgeber für die weiterhin beherrschende Thematik von Islam- und Fremdenfeindlichkeit.

Für punktuell instrumentalisierte Ereignisse ist ein über die sozialen Medien im Internet schneller wie hoher und dabei auch durchaus überregionaler Mobilisierungsgrad erkennbar. Ein Schulterschluss bis hinein in „Wutbürger“-Kreise aus der gesellschaftlichen Mitte und ohne rechtsextremen Hintergrund ist dabei kalkuliert. Beispiel dafür waren mehrere Straßenproteste mit bis zu 2500 Teilnehmern im vergangenen September in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) nach einem Todesfall in Folge eines Streits oder ein Fackelmarsch im November, zu dem von einer „Bürgerinitiative Magdeburg“ eingeladen wurde, hinter der aber zum Teil personenidentisch die inzwischen in der Versenkung verschwundene, als rechtsextrem einzustufende Kleinstgruppierung „Magida 2.0“ steckte. Hier wurden immerhin 700 Demonstranten mobilisiert.

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