Amokläufe

Amokläufe und Terroranschläge in Deutschlan

Amokläufe

Beitragvon Sirius » 24. Juli 2016, 12:55

karnak hat geschrieben:Kannst Du haben,ein paar "deutsche"Beispiele
2009 Winnenden
2009 Ansbach
2009 Sankt Augustin
2006 Emsdetten
2002 Erfurt
2002 Freising
1999 Bad Reichenhall


Es gab in dem genannten Zeitraum noch einige weitere Ereignisse an Schulen, aber mit weniger Opfern. Was bei den hier sieben genannten Ereignissen auffällt, ist die Häufung in Bayern; drei von sieben Ereignissen. Und jetzt schon wieder in Bayern. Hat jemand einen Erklärungsversuch?

Was weiter auffällt, ist, dass es bei allen genannten Ereignissen Jugendliche oder junge Erwachsene waren; oft Schüler oder ehemalige Schüler, die die Tat an ihren Schulen begingen. Die Auslese an bayerischen Schulen gilt als ziemlich streng. Vielleicht hängt das mit dem Leistungsdruck in Bayern zusammen?

Was auch auffällt, ist die Häufung solcher Ereignisse in jüngerer Vergangenheit. Vergleicht man das mit den Jahrzehnten oder sogar über 100 Jahren davor, gab es früher deutlich weniger solcher Ereignisse in längeren Abständen (1871, 1913, 1964, 1983).

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... an_Schulen
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Re: Amokläufe

Beitragvon Spartacus » 24. Juli 2016, 13:09

Da liegst du wohl richtig Sirius.

Ich hatte das in dem andern Thread gerade so geschrieben. Der Grund liegt aber wohl weniger in der Versagens angst, sondern eben beim Mobbing.

LG

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Re: Amokläufe

Beitragvon Sirius » 24. Juli 2016, 13:10

Den letzten bedeutenden Fall vor den von Karnak genannten Fällen gab es 1983 in Eppstein. @Ari@D187 erwähnte vor ein paar Tagen an anderer Stelle, dass er den Fall "Karel Charva" selbst miterlebt hat. Darum meine spezielle Frage an Dich Ari@D187, was Du unter selbst miterlebt verstehst. Warst Du bei diesem Ereignis dabei, oder meinst Du damit, dass Du dieses Ereignis aus dem Medien miterlebt hast?

Ich weiß ja nicht, wer hier im Forum schon einmal von diesem Fall gehört hat, darum für alle Nichteingeweihten kurz zusammengefasst: Karel Charva verübte 1983 an einer Schule im Taunus in der Nähe von Frankfurt am Main einen Amoklauf, bei dem er 5 Personen tötete, darunter 3 Kinder, einen Polizisten und einen Lehrer. Zudem verletzte er 14 Kinder zum Teil schwer. Am Ende des Amoklaufs erschoss er sich selbst.

Karel Charva war Dubcek-Anhänger und floh 1968 nach dem Einmarsch der Sowjets nach Westdeutschland. Dort übte er verschiedene Tätigkeiten aus, zuletzt als Wachmann. Sein eigentlicher Traumberuf war aber Lehrer (Chemie und Mathematik) und er versuchte in seiner Zeit in der Bundesrepublik auch Lehrer zu werden, scheiterte jedoch daran. Vermutlich war dies das Motiv für den Amoklauf an einer Schule.

Da es, wie schon erwähnt, diese Ereignisse früher deutlich seltener gab, habe ich diesen Fall wie @Ari@D187 auch noch sehr gut in Erinnerung. Zumal ich zu diesem Zeitpunkt noch selbst in der Region zur Schule ging.

Ausführlicher hier, aber in englisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Eppstein_school_shooting
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Re: Amokläufe

Beitragvon Sirius » 24. Juli 2016, 13:14

Spartacus hat geschrieben:Da liegst du wohl richtig Sirius.

Ich hatte das in dem andern Thread gerade so geschrieben. Der Grund liegt aber wohl weniger in der Versagens angst, sondern eben beim Mobbing.

LG

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Gibt es Deiner Meinung nach heute mehr Mobbing an Schulen als früher im zwanzigsten Jahrhundert?
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Re: Amokläufe

Beitragvon Ari@D187 » 24. Juli 2016, 15:36

Sirius hat geschrieben:[...]@Ari@D187 erwähnte vor ein paar Tagen an anderer Stelle, dass er den Fall "Karel Charva" selbst miterlebt hat. Darum meine spezielle Frage an Dich Ari@D187, was Du unter selbst miterlebt verstehst. Warst Du bei diesem Ereignis dabei, oder meinst Du damit, dass Du dieses Ereignis aus dem Medien miterlebt hast? [...]

Ich habe diesen Tag direkt miterlebt und dabei viel Glück gehabt. Die Haupttat vollzog sich in Raum 213,
mein Klassenzimmer, Raum 212 war direkt daneben und zu dem Tatzeitpunkt nicht belegt, da wir Sportunterricht
hatten.

Das war damals einen Bericht in den Nachrichten und in einigen Zeitschriften wert. Der in München abgelaufene
Aufwand mit 2300 Einsatzkräften, GSG-9, österreichischer Spezialeinheit Cobra und der politische sowie mediale
Wirbel kommt mir aktuell völlig surreal vor - 1983 ist halt auch lange her.

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Re: Amokläufe

Beitragvon Sirius » 24. Juli 2016, 19:12

Ari@D187 hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:[...]@Ari@D187 erwähnte vor ein paar Tagen an anderer Stelle, dass er den Fall "Karel Charva" selbst miterlebt hat. Darum meine spezielle Frage an Dich Ari@D187, was Du unter selbst miterlebt verstehst. Warst Du bei diesem Ereignis dabei, oder meinst Du damit, dass Du dieses Ereignis aus dem Medien miterlebt hast? [...]

Ich habe diesen Tag direkt miterlebt und dabei viel Glück gehabt. Die Haupttat vollzog sich in Raum 213,
mein Klassenzimmer, Raum 212 war direkt daneben und zu dem Tatzeitpunkt nicht belegt, da wir Sportunterricht
hatten.


Vielleicht hatte Charva zuerst den Raum 212 betreten und dann festgestellt, dass er nicht belegt war und erst dann den Raum 213 betreten? Dann wäre das für Dich wirklich viel Glück gewesen. Welche Nummer hatte denn der Raum, in dem er den Suizid beging? In dem englischen Wikipedia-Artikel steht, dass es der Raum gegenüber der Englisch-Klasse war.

Wie lange war denn nach der Tat der Unterricht an dieser Schule unterbrochen? In Erfurt war das doch mehr als ein Jahr, wenn ich mich richtig erinnere.

Der niedergeschossene Englisch-Lehrer hatte die Tat überlebt. Weißt Du, ob er später wieder in der gleichen Schule unterrichtet hat?

Wenn man so etwas erlebt hat, dann vergisst man das ja nie. Bei jedem Amoklauf, z.B. in Erfurt oder jetzt in München hast Du wohl wieder sofort die Eindrücke von 1983 vor dem geistigen Auge, vermute ich mal?

Ari@D187 hat geschrieben:Das war damals einen Bericht in den Nachrichten und in einigen Zeitschriften wert. Der in München abgelaufene
Aufwand mit 2300 Einsatzkräften, GSG-9, österreichischer Spezialeinheit Cobra und der politische sowie mediale
Wirbel kommt mir aktuell völlig surreal vor - 1983 ist halt auch lange her.

Ari


Die Medienberichterstattung ist heute auch eine andere als 1983. Unangekündigte Live-Berichterstattungen gab es damals kaum oder gar nicht. Allerdings rechnete ich auch nicht damit, dass nach dem Beginn der Ereignisse in München stundenlang, praktisch den ganzen Abend und die ganze Nacht bis 3 Uhr morgens in bis zu zehn Sendern gleichzeitig live berichtet wird.

Nach dem Putsch in der Türkei gab es Kritik an der fehlenden Live-Berichterstattung des deutschen Fernsehens, z.B. die Kritik an der Dokumentation über Eisbären auf Phoenix, während in der Türkei dramatische Dinge passierten. Am 11. September 2001 gab es bereits Nachmittags eine Live-Berichterstattung auf einigen Sendern.
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Re: Amokläufe

Beitragvon Ari@D187 » 24. Juli 2016, 20:17

Sirius hat geschrieben:[...]Vielleicht hatte Charva zuerst den Raum 212 betreten und dann festgestellt, dass er nicht belegt war und erst dann den Raum 213 betreten? Dann wäre das für Dich wirklich viel Glück gewesen.

Die Sache war damals bzw. ist bis heute etwas misteriös. Charva soll zunächst im Sekretariat gefragt haben in welchem Raum
der Lehrer G. unterrichten würde. Nicht belegte Räume waren immer abgeschlossen. Er ist vermutlich also direkt in Raum 213
gegangen. Bei Herrn G. hatte ich zudem nie Unterricht.


Sirius hat geschrieben:[...]Welche Nummer hatte denn der Raum, in dem er den Suizid beging? In dem englischen Wikipedia-Artikel steht, dass es der Raum gegenüber der Englisch-Klasse war.

Soweit mir erinnerlich war das der quasi gegenüberliegende, zu einem kleinen Innenhof gelegene, Raum. Werde bei Gelegenheit mal im örtlichen Käseblättchen von damals schauen.


Sirius hat geschrieben:[...]Wie lange war denn nach der Tat der Unterricht an dieser Schule unterbrochen? In Erfurt war das doch mehr als ein Jahr, wenn ich mich richtig erinnere.[...]

Wenn ich mich nicht irre, war das genau eine Woche. Zwischendurch konnten wir noch unsere Klamotten aus der Turnhalle holen.


Sirius hat geschrieben:[...]Der niedergeschossene Englisch-Lehrer hatte die Tat überlebt. Weißt Du, ob er später wieder in der gleichen Schule unterrichtet hat?[...]

Er hat meines Wissens anschliessend nie mehr unterrichtet.


Sirius hat geschrieben:[...]Wenn man so etwas erlebt hat, dann vergisst man das ja nie. Bei jedem Amoklauf, z.B. in Erfurt oder jetzt in München hast Du wohl wieder sofort die Eindrücke von 1983 vor dem geistigen Auge, vermute ich mal?

Vergessen werde ich den Tag und das Datum nie, jedoch blieb da weder bei mir noch bei anderen Schülern aus meiner Klasse
etwas hängen. Wir hörten ja lediglich die Schüsse und sahen einige verletzte Schüler, welche sich auf den Sportplatz
gerettet hatten. Das Ganze war auch niemals mehr Gesprächsthema für uns. Schlimm war es auch für die Angehörigen,
die davon im Radio gehört hatten und nicht wussten was mit ihren Kindern, Geschwistern, etc. los ist.
Die Schüler aus Raum 213, welche direkt in Lebensgefahr und den Schüssen ausgesetzt waren, wird es hingegen sicher
psychisch sehr zugesetzt haben. Sie waren allerdings eine Klasse höher und es bestand kein Kontakt untereinander.

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Re: Amokläufe

Beitragvon Spartacus » 25. Juli 2016, 17:01

Sirius hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Da liegst du wohl richtig Sirius.

Ich hatte das in dem andern Thread gerade so geschrieben. Der Grund liegt aber wohl weniger in der Versagens angst, sondern eben beim Mobbing.

LG

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Gibt es Deiner Meinung nach heute mehr Mobbing an Schulen als früher im zwanzigsten Jahrhundert?


Auf alle Fälle Sirius.

Mehrfach an den Schulen meiner Tochter mitbekommen. Sie selbst war nicht betroffen, aber Mitschüler. Hinzu kommen heute die sogenannten sozialen Medien,
über die gemobbt wird, was das Zeug hält. Nicht umsonst gibt es heutzutage an jeder Schule eine Schulpsychologin. Die soll es dann richten, ist aber - so habe
ich es mitbekommen - von den heute rabiaten Schülern und im Schlepptau ihren bekloppten Eltern die gleich mit einem Rechtsanwalt aufschlagen, da der liebe
Spross natürlich total unschuldig ist, meist schwer überfordert.

Mit früher also gar nicht zu vergleichen, wo es schon mal passieren konnte, dass der Mobber ein paar auf`s Maul bekam und Ruhe war. Mach das mal heute.

LG

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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 25. Juli 2016, 21:26

Sparta, da stimm ich dir zu. Man sollte sich nicht wundern, dass das Mobbing zugenommen hat. Dieses Verhalten ist auch mit der Veränderung in der Gesellschaft verknüpft.
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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 26. Juli 2016, 07:59

Ist das der Werther Effekt (Goethe), von dem Psychologen sprechen?

http://web.de/magazine/panorama/15-tote ... n-31707696

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Re: Amokläufe

Beitragvon Sirius » 7. August 2016, 14:14

@Ari@D187 und Spartacus,

Danke für Eure Antworten!

Ari@D187 hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:[...]Wie lange war denn nach der Tat der Unterricht an dieser Schule unterbrochen? In Erfurt war das doch mehr als ein Jahr, wenn ich mich richtig erinnere.[...]

Wenn ich mich nicht irre, war das genau eine Woche. Zwischendurch konnten wir noch unsere Klamotten aus der Turnhalle holen.


Wenn man das mit Erfurt vergleicht, stellt sich die Frage, ob man das heute wieder so machen würde, also in der gleichen Schule nach bereits einer Woche wieder Unterricht geben würde. Das hängt vielleicht auch von den Ausweichmöglichkeiten ab.

Ari@D187 hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:[...]Der niedergeschossene Englisch-Lehrer hatte die Tat überlebt. Weißt Du, ob er später wieder in der gleichen Schule unterrichtet hat?[...]

Er hat meines Wissens anschliessend nie mehr unterrichtet.
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Der Lehrer ist Anfang des Jahres verstorben, wie ich bei der Recherche feststellen konnte.
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Re: Amokläufe

Beitragvon Ari@D187 » 7. August 2016, 19:07

Sirius hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:[...]Wie lange war denn nach der Tat der Unterricht an dieser Schule unterbrochen? In Erfurt war das doch mehr als ein Jahr, wenn ich mich richtig erinnere.[...]

Wenn ich mich nicht irre, war das genau eine Woche. Zwischendurch konnten wir noch unsere Klamotten aus der Turnhalle holen.


Wenn man das mit Erfurt vergleicht, stellt sich die Frage, ob man das heute wieder so machen würde, also in der gleichen Schule nach bereits einer Woche wieder Unterricht geben würde. Das hängt vielleicht auch von den Ausweichmöglichkeiten ab.

Ich befürchte, daß man das heute anders machen würde und damit dem Geschehen viel mehr Raum und
damit eine unnötige "Aufwertung der Tat" geben würde. Mit dem schnellen Übergang in den Alltag an
gleichem Ort und Stelle geriet das Geschehen rasch in den Hintergrund, lediglich das mehrere Meter
hohe Gedenkkreuz rief einem jeden Morgen beim Betreten des Schulgeländes das Geschehen ins
Gedächtnis zurück. Das hätte man dezenter gestalten können und sollen, im Sinne der Schüler.

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Re: Amokläufe

Beitragvon Sirius » 8. August 2016, 07:43

Ari@D187 hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:Wenn man das mit Erfurt vergleicht, stellt sich die Frage, ob man das heute wieder so machen würde, also in der gleichen Schule nach bereits einer Woche wieder Unterricht geben würde. Das hängt vielleicht auch von den Ausweichmöglichkeiten ab.

Ich befürchte, daß man das heute anders machen würde und damit dem Geschehen viel mehr Raum und
damit eine unnötige "Aufwertung der Tat" geben würde. Mit dem schnellen Übergang in den Alltag an
gleichem Ort und Stelle geriet das Geschehen rasch in den Hintergrund, lediglich das mehrere Meter
hohe Gedenkkreuz rief einem jeden Morgen beim Betreten des Schulgeländes das Geschehen ins
Gedächtnis zurück. Das hätte man dezenter gestalten können und sollen, im Sinne der Schüler.

Ari

Unter diesem Aspekt betrachtet, hast Du Recht. Der schnelle Übergang in den Alltag lässt das Geschehene schneller vergessen. Du hast ja diese Erfahrung gemacht und kannst das besser beurteilen als viele andere.
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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2017, 08:14

Wieder einer, der beim Militär kaputt gemacht wurde....und nichts fürs Leben gelernt hat. Aber den Waffenschein behalten durfte.... [muede]

ihr Neffe habe nach seiner Rückkehr aus dem Irak mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt. "Es war so, als ob er den Verstand verloren hätte", sagte sie. "Er sagte, er sehe Dinge."


http://www.heute.de/fuenf-tote-nach-sch ... 71300.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon Spartacus » 9. Januar 2017, 19:01

Ist durchaus kein amerikanisches Problem AZ, also das die Militärs nach ihrer Rückkehr sich selbst überlassen bleiben. [hallo]

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Re: Reizthema: Waffenrecht - Themen und Meinungen

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2018, 08:37

Mit vernünftigen Waffengesetzen wäre das nie passiert: Massaker an US-Schule
Jugendlicher erschießt 17 Menschen in Florida
[bloed] [muede]

Zum Valentinstag stürmt ein 19-Jähriger seine ehemalige Schule in Parkland, Florida. Mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnet löst er den Feueralarm aus, um möglichst viele Schüler auf den Flur zu bekommen. 17 Menschen kommen bei dem Amoklauf ums Leben. Viele weitere sind teils schwer verletzt. Der Täter lässt sich ohne Widerstand von den eintreffenden Beamten festnehmen.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/pa ... 87217.html

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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2018, 09:06

Nach den Schüssen in Florida brach Philipp Mudd, Terrorexperte des Fernsehsenders CNN, vor laufenden Kameras in Tränen aus. "Können wir in diesem Land nicht endlich anerkennen, dass wir das nicht akzeptieren können?" Anschließend brach er das Gespräch ab.

Der demokratische Senator Chris Murphy aus Connecticut ging mit der politischen Klasse hart ins Gericht. "Das passiert nirgendwo sonst, außer in den Vereinigten Staaten", sagte er. Murphy sprach von einer "Epidemie von Massentötungen". "Das passiert nicht durch Zufall, nicht durch Unglück, sondern als Konsequenz aus unserer Untätigkeit", betonte er.


AZ [mad]
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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 15. Februar 2018, 09:18

Parkland in Florida - Mindestens 17 Tote nach Schüssen an Highschool

In einer Schule im US-Bundesstaat Florida hat ein Mann um sich geschossen. Der zuständige Sheriff spricht von 17 Todesopfern. Der Schütze wurde inzwischen gefasst.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/p ... 93572.html

Das ist bereits der 18. Vorfall dieser Art an Schulen in den USA und das nur in diesem Jahr!!
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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 16. Februar 2018, 09:45

Das Massaker von Parkland ist eines der folgenschwersten an einer Schule in den USA. Nach einer Zählung der "New York Times" sind nach der Bluttat von Sandy Hook im Jahr 2012 bei über 200 sogenannten School Shootings mehr als 400 Menschen gestorben.

"School Shootings" 2018 In der Schule, an der Uni - 21 Tote in 45 Tagen


Trotzdem gibt es auch hier Menschen, die für noch mehr Waffen in Privatbesitz sind.
Interessierter
 

Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 16. Februar 2018, 11:10

Bild
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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 18. Februar 2018, 19:31

Es ist kaum zu glauben. Da klagt eine Schülerin nach dem Amoklauf die Waffenlobby und die Politik an...

Nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida hat eine Schülerin in einer Wutrede den Umgang des US-Präsidenten Donald Trump mit der Waffenlobby angeprangert. "Schämen Sie sich", rief die 18 Jahre alte Emma Gonzalez unter Tränen bei einer Demonstration für schärfere Waffengesetze in Fort Lauderdale. Die Schülerin kritisierte Trumps Nähe zur US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA).


"Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war (…) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat", fügte Gonzalez hinzu. "Ich weiß es: 30 Millionen Dollar." Die Schülerin forderte schärfere Waffengesetze.
In ihrer Rede wies sie die Kritik des Präsidenten zurück, wonach Nachbarn und Mitschülerinnen die Behörden nicht vor dem späteren Schützen Nikolas C. gewarnt hätten. "Das haben wir getan", sagte Gonzalez. "Immer und immer wieder."

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... schuelerin

......und einen Tag später stehen die Waffennarren für den Zugang zu einer Waffenmesse Schlange. KINDER UNTER 12 HABEN FREIEN EINTRITT [muede]

Sie werden es nicht begreifen. [angst]

http://www.bild.de/news/ausland/amoklau ... .bild.html

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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 19. Februar 2018, 10:21

Sie sagte auch noch dieses:

Zornig wischen die Schüler die Floskeln der Politiker vom Tisch. „BS beim Namen nennen“ lautet ihr Motto – BS steht für bullshit. „Wenn jemand sagt, Schusswaffen seien nur Werkzeuge wie Messer und nicht gefährlicher als Autos – wir nennen BS beim Namen“, sagte Gonzalez in ihrer Rede.


Genau das versucht der User Scorn ja hier auch immer uns weiszumachen ( ist hier nachzulesen ). [denken]

Nicht nur hier sagt man dir, sondern auch eine Betroffene aus den USA sagt Dir: DU REDEST BULLSHIT !!

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 77040.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon augenzeuge » 20. Februar 2018, 22:18

Unter dem Hashtag #oneless zerlegen US-Amerikaner ihre Waffen oder geben sie bei den Behörden ab. Initiiert hat die Aktion Scott Pappalardo - der sein Gewehr eigentlich liebte.

http://www.spiegel.de/video/oneless-us- ... 13544.html

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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 21. Februar 2018, 10:20

Florida - Parlament lehnt schärferes Waffenrecht ab - Schüler brechen in Tränen aus

Trotz des Amoklaufs in Parkland hat Floridas Parlament gegen ein härteres Waffenrecht gestimmt. Auf der Zuschauertribüne saßen Jugendliche der betroffenen Schule, es kam zu dramatischen Szenen.


Das Ergebnis der Abstimmung war deutlich: Mit 71:36 Stimmen hat das Parlament von Florida ein schärferes Waffenrecht abgelehnt. Es ging um ein Gesetz, das ein Verbot bestimmter halbautomatischer Gewehre, etwa des Typs AR-15, und großer Magazine eingeleitet hätte.

Die Abstimmung im Parlament in der Hauptstadt Tallahassee erfolgte eine Woche nach dem Massaker an einer Schule in Parkland. An der Marjory Stoneman Douglas High School hatte ein 19-Jähriger mit einer halbautomatischen Waffe 14 Schüler und drei Erwachsene getötet.

Auf der Tribüne des Parlaments in Tallahassee brachen zuhörende Schüler der betroffenen Schule in Tränen aus. "Wenn es wieder ein Massaker gibt, wird es Ihre Schuld sein", sagte die 16-jährige Sheryl Acquaroli nach Angaben von CNN an die Abgeordneten gerichtet. "Sie hatten heute die Chance, damit aufzuhören." Die nächste Person, die durch eine AR-15 getötet werde, gehe auf das Konto der 71 Abgeordneten, die das schärfere Waffengesetz abgelehnt hätten.


Den vollständigen Bericht mit Fotos und Video findet man hier:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 94576.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 22. Februar 2018, 08:41

Trumps Idee nach dem Parkland-Massaker - Mehr Sicherheit durch noch mehr Waffen

US-Präsident Donald Trump steht nach dem Schulmassaker in Florida unter Druck. Doch statt die großen Lücken im Waffenrecht zu schließen, denkt er laut über die Bewaffnung von Lehrern nach. [bloed]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 94790.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 23. Februar 2018, 09:20

Während des Parkland-Massakers - Bewaffneter Hilfssheriff harrte vor Schulgebäude aus

"Das macht mich krank": Während des Massakers in Parkland war ein bewaffneter Hilfssheriff auf dem Schulgelände. Laut seinem Chef zeigt ein Video, wie der Mann Stellung bezieht - aber nicht eingreift.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/p ... 94975.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon Interessierter » 24. Februar 2018, 09:03

Verbindungen zur Waffenlobby US-Firmen stoppen Kooperationen mit NRA

Mitglieder der Waffenlobby bekamen bisher bei vielen US-Firmen Sonderrabatte. In den sozialen Medien stehen die Unternehmen dafür am Pranger. Nun lösen die ersten ihre Verbindungen zur NRA.

Nach dem Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, geraten US-Firmen unter Druck, die mit der National Rifle Association (NRA) kooperieren. Einige Unternehmen haben ihre Verbindungen zur US-Waffenlobby bereits gekappt.
Anzeige

Online-Petitionen rufen in den sozialen Medien zum Boykott der NRA auf und wollen die Firmen damit dazu zwingen, ihre Sonderangebote für NRA-Mitglieder zu überdenken. Auf Twitter werden sie unter dem Hashtag #BoycottNRA angeprangert.

Auf der Webseite der NRA ist eine Liste mit Partnerunternehmen, die Angebote von Lebensversicherungen bis hin zu Weinclubs bietet. Darunter auch die First National Bank of Omaha, eine der größten privaten Banken des Landes. Sie gab nun bekannt, dass sie die gemeinsam mit der NRA herausgegebene Kreditkarte nicht erneuern werde. Auch die Autovermietungen Hertz und Enterprise Holdings (mit den Marken Alamo und National) stellten ihr Rabattprogramm bei der NRA ein.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 95212.html
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Re: Amokläufe

Beitragvon Sonny » 28. Februar 2018, 01:08

Interessierter hat geschrieben: Trumps Idee nach dem Parkland-Massaker - Mehr Sicherheit durch noch mehr Waffen

US-Präsident Donald Trump steht nach dem Schulmassaker in Florida unter Druck. Doch statt die großen Lücken im Waffenrecht zu schließen, denkt er laut über die Bewaffnung von Lehrern nach.


Nicht ohne Logik: Das hätte in Parkland durchaus etwas bringen können.
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Re: Amokläufe

Beitragvon Sonny » 28. Februar 2018, 01:10

augenzeuge hat geschrieben:......und einen Tag später stehen die Waffennarren für den Zugang zu einer Waffenmesse Schlange. KINDER UNTER 12 HABEN FREIEN EINTRITT [muede]


Die Leute haben halt Angst vor einer Verschärfung der Waffengesetze und wollen sich vorher noch "eindecken" --- diese Angst dürfte aber wohl (wieder einmal) unbegründet sein.
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Re: Amokläufe

Beitragvon HPA » 28. Februar 2018, 16:15

Sonny hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben: Trumps Idee nach dem Parkland-Massaker - Mehr Sicherheit durch noch mehr Waffen

US-Präsident Donald Trump steht nach dem Schulmassaker in Florida unter Druck. Doch statt die großen Lücken im Waffenrecht zu schließen, denkt er laut über die Bewaffnung von Lehrern nach.


Nicht ohne Logik: Das hätte in Parkland durchaus etwas bringen können.


Genau!

Silence!
HPA
 

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