Der langsame Tod Ostdeutschlands

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 16. September 2013, 17:20

Dann schieb ich meine Antwort mal hinterher ......, sonst steht sie etwas blöd im falschen Thread herum ....

@Sirius, es kommt immer darauf an welche Literatur und welche Statistik man zum Thema bemüht.

Nur die 50:50 Sache halte ich für unrealistisch, ebenso wie die 98:2 Sache ........
Aus der sowjetischen Besatzungszone wurde allerdings definitiv mehr herausgenommen, während in den Westzonen die Reparationszahlungen beizeiten eingestellt wurden.
Es machte auch keinen Sinn, gerade nach dem Anlaufen des Marshall Planes der deutschen Industrie Kredite zum Wiederaufbau der Produktion zu gegen um anschließend die erbrachte Produktion als Reparationsleistung zu "entnehmen".
In der Sowjetzone/DDR war das bis 1953 doch etwas anders.

Auch kann ich mich noch sehr gut an die eingleisigen Bahnstrecken erinnern und das waren keine unbedeutenden Nebenstrecken ........

Thoth

PS.: Ja es gibt die entsprechende Aussage von ihm und über ihn .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon pentium » 16. September 2013, 17:32

Habe ich nach meiner Erinnerung zwar schon einmal, in einem anderen Thema hier im Forum geschrieben. Na egal. Was die Reichsbahn und die Reparationsleistung betrifft wurden bis auf die Magistrale Frankfurt (Oder)–Berlin–Halle/Leipzig–Erfurt auf allen zweigleisigen Strecken ein Gleis abgebaut. Der Wiederaufbau der entfernten Gleisanlagen ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen (beispielsweise Cottbus–Görlitz, Jüterbog–Falkenberg/Elster und Leipzig–Chemnitz).

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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Sirius » 16. September 2013, 17:38

Thoth hat geschrieben:Dann schieb ich meine Antwort mal hinterher ......, sonst steht sie etwas blöd im falschen Thread herum ....

@Sirius, es kommt immer darauf an welche Literatur und welche Statistik man zum Thema bemüht.

Nur die 50:50 Sache halte ich für unrealistisch, ebenso wie die 98:2 Sache ........
Aus der sowjetischen Besatzungszone wurde allerdings definitiv mehr herausgenommen, während in den Westzonen die Reparationszahlungen beizeiten eingestellt wurden.
Es machte auch keinen Sinn, gerade nach dem Anlaufen des Marshall Planes der deutschen Industrie Kredite zum Wiederaufbau der Produktion zu gegen um anschließend die erbrachte Produktion als Reparationsleistung zu "entnehmen".
In der Sowjetzone/DDR war das bis 1953 doch etwas anders.

Auch kann ich mich noch sehr gut an die eingleisigen Bahnstrecken erinnern und das waren keine unbedeutenden Nebenstrecken ........

Thoth

PS.: Ja es gibt die entsprechende Aussage von ihm und über ihn .....


Relativ gesehen ist auch bei einem 50:50-Verhältnis die in der SBZ erbrachte Leistung höher als in den Westzonen insgesamt, ganz gleich ob man es auf die Bevölkerungszahl oder die Wirtschaftsleistung bezieht - insofern hast Du schon Recht. Die Geschichte mit den Eisenbahnstrecken mit nur einer Schiene ist mir bekannt. Mein Vater wohnte direkt am südlichen Berliner Eisenbahn-Außenring im Berliner Umland und sah dort auch noch in den fünfziger Jahren täglich die Güter-Züge mit vielen offenen Güterwaggons mit den demontierten Anlagen Richtung Frankfurt/O. fahren. Teile dieser Strecke waren erst Anfang der fünfziger Jahre gebaut worden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Demontagen in den Westzonen bereits beendet.
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Sirius » 16. September 2013, 17:50

pentium hat geschrieben:Habe ich nach meiner Erinnerung zwar schon einmal, in einem anderen Thema hier im Forum geschrieben. Na egal. Was die Reichsbahn und die Reparationsleistung betrifft wurden bis auf die Magistrale Frankfurt (Oder)–Berlin–Halle/Leipzig–Erfurt auf allen zweigleisigen Strecken ein Gleis abgebaut. Der Wiederaufbau der entfernten Gleisanlagen ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen (beispielsweise Cottbus–Görlitz, Jüterbog–Falkenberg/Elster und Leipzig–Chemnitz).

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Ist denn überhaupt noch mit einem vollständigen Wiederaufbau dieser Gleisanlagen zu rechnen, wenn die Bahn gleichzeitig viele Strecken stilllegt?
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon pentium » 16. September 2013, 18:09

Chemnitz-Leipzig ist für einen Ausbau mit Elektrifizierung in der allgemeinen Planungsphase, kann also noch dauern!

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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 16. September 2013, 19:06

Wenn man den Blick etwas weiter schweifen läßt, von den ostdeutschen Bahngleisen weg und nüchtern in die Zukunft: Manche Gebiete werden kaum noch Bewohner haben in Ost oder Nord, die Musike spielt in Ballungsgebieten.
Wie mag das künftig aussehen? mfG [denken]
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 16. September 2013, 21:22

Hausfreund hat geschrieben:Wenn man den Blick etwas weiter schweifen läßt, von den ostdeutschen Bahngleisen weg und nüchtern in die Zukunft: Manche Gebiete werden kaum noch Bewohner haben in Ost oder Nord, die Musike spielt in Ballungsgebieten.
Wie mag das künftig aussehen? mfG [denken]


ist jedoch nicht nur im osten so.

vs
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 16. September 2013, 21:39

Richtig, und deswegen das "Norden" oben, Torsten.

Ich habe bisher mehr die Schattenseiten dieser demographischen Entwicklung gesehen (Rentensystem u.v.a.). Aber vielleicht kann man vorausschauend und politisch kreativ reagieren? Vielleicht wird es "urwaldmäßige" Landkreise geben - mit rudimentärer Infrastruktur, ohne öffentlichen Nahverkehr usw.? Muß das so schrecklich sein? Keine Ahnung.
[denken] [hallo]
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Volker Zottmann » 16. September 2013, 22:13

Zumindest braucht dann die Bundeswehr im menschenleeren Raum keine neuen Geisterstädte mehr bauen, um den Häuserkampf zu üben. Das Geld kann schon mal gespart werden. Leere Dörfer gibt es bald. Wüstungen gab es auch früher schon. Besonders nach dem 30 -jährigem Krieg. Was wäre da so schlimm dran?
Gespenstisch ist es allerdings, bevor der Letzte stirbt oder wegzieht.
Die Stadtgrenzen Sangerhausens und Harzgerodes treffen sich nach all den irren Eingemeindungen bereits. Früher fuhr ich bis Sangerhausen 35km. Heute bin ich beim Pilze sammeln innerhalb 20 Minuten zu Fuß auf Sangerhäuser Gebiet.
Es gibt derzeit aber noch wesentlich Jüngere ... Ich werde also nicht der Lichtausknipser des Unterharzes werden ....

Wer aber ist gewillt, in 10 oder 15 Jahren die komplette Infrastruktur für 3 Hanseln noch aufrecht zu erhalten?
Einem Dorf mit 5 Einwohnern wird doch bestimmt das Wasser abgegraben, oder?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 16. September 2013, 22:25

Volker Zottmann hat geschrieben:Einem Dorf mit 5 Einwohnern wird doch bestimmt das Wasser abgegraben, oder?

Wäre das so schlimm, Volker? Vielleicht gefällt es manchen sogar, die ihr eigenes Ding wollen? mfG
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Volker Zottmann » 16. September 2013, 22:31

Hallo nächtlicher Hausfreund...
...Ob das schlimm ist, wird wohl der Betroffene selbst ergründen. Ich wäre jedenfalls mit heutigen Stand autark lebensfähig. Wasser müsste ich allerdings von der nächsten Quelle holen .... Das wäre sogar schön, denn ich wäre dann mein eigener Bürgermeister. Nur mit dem Meckern ist es ohne Gegenüber recht blöd. [flash]

...Und gute Nacht, Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 16. September 2013, 23:26

Hausfreund hat geschrieben:Richtig, und deswegen das "Norden" oben, Torsten.

Ich habe bisher mehr die Schattenseiten dieser demographischen Entwicklung gesehen (Rentensystem u.v.a.). Aber vielleicht kann man vorausschauend und politisch kreativ reagieren? Vielleicht wird es "urwaldmäßige" Landkreise geben - mit rudimentärer Infrastruktur, ohne öffentlichen Nahverkehr usw.? Muß das so schrecklich sein? Keine Ahnung.
[denken] [hallo]


die makel der demographischen entwicklung sind doch auch nicht erst seit 1989 bekannt @ "hausfreund",
und die blühenden landschaften eher kein märchen.
die erwartungen waren hoch gesteckt und der glaube, an schnell gemachten versprechen.
es braucht alles seine zeit und je schneller es geht, um so mehr sorgen sollte man sich machen.
der markt reguliert sich selbst, ist keine falschaussage.
wenn man die augen offen hält, kann man auch erkennen.

vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Spartacus » 17. September 2013, 17:40

Hausfreund hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Einem Dorf mit 5 Einwohnern wird doch bestimmt das Wasser abgegraben, oder?

Wäre das so schlimm, Volker? Vielleicht gefällt es manchen sogar, die ihr eigenes Ding wollen? mfG


Im schönen Frankreich gibt es schon massenhaft solche verlassenen Dörfer, sogar kleine Städte, meist im
Gebirge, die gerade in diesem Sinne wiederbelebt werden.

Ideale Orte für Aussteiger, mit viel Fantasie und handwerklichem Geschick.

LG

Sparta


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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Spartacus » 18. September 2013, 18:38

Wollte ich ja noch einstellen.

Hier ein paar schaurig schöne Bilder der 10 schönsten Fantomstädte in der Welt:

http://www.topito.com/top-10-des-villes ... -traverser

Die beiden letzten sind wahrscheinlich bekannt.

LG

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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 18. September 2013, 23:08

man konnte mir ja einige zeit den vorwurf machen, nicht dort zu leben.
nun eben nicht mehr.
da ich länger hier wieder leben "musste", ist mir auch ein vergleich möglich.

ja, es bestehen noch immer sehr viele unbegründete vorurteile in den köpfen der älteren.
wobei man auch bemerken muss, heutige 20jährige sind gelandet und verbunden. die wissen das sie im westen mehr verdienen könnten, finden sich aber damit ab und leben hier ein nicht weniger schlechtes leben.
auch haben sehr viele ostdeutsche gelernt das jammertal zu verlassen und sind aktiv geworden.

traurig aus meiner sicht, sind die vorurteile der älteren.
trotz persönlicher beispiele erkenne ich sehr oft nen rückfall in alte verhaltensmuster
und dass ist durchaus auch der örtlichen medienwelt zu verdanken.

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 18. September 2013, 23:17

OT
Ich finde nach wie vor den Titel "Der langsame Tod ..." einfach verkehrt und fatalistisch. [hallo]
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 18. September 2013, 23:50

Hausfreund hat geschrieben:OT
Ich finde nach wie vor den Titel "Der langsame Tod ..." einfach verkehrt und fatalistisch. [hallo]


kannst diese ansicht etwas verdeutlichen "hausfreund"?

vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 19. September 2013, 08:16

Hausfreund hat geschrieben:OT
Ich finde nach wie vor den Titel "Der langsame Tod ..." einfach verkehrt und fatalistisch. [hallo]


Guten Morgen Hausfreund, ich finde den Titel doch treffend, denn der langsame Tod Ostdeutschlands dauerte doch nun 40 lange DDR-Jahre. Bei Fahrten durch diese Länder sieht man doch überdeutlich wie sich sehr vieles zum Vorteil verändert hat. Bei allen Fehlern die zweifellos von der Treuhand gemacht wurden, sollte man aber auch nicht die vielen Menschen vergessen, die erfolgreich und zufrieden in den neuen Bundesländern leben und arbeiten.
Man sollte auch nicht vergessen wie es in der DDR denn heute ausgesehen hätte, wenn die DDR der BRD nicht beigetreten wäre. Dieser Zustand mit riesiger Arbeitslosigkeit und Preissteigerungen auf Rekordniveau wird meiner Meinung nach immer gerne von negativ denkenden Menschen verschwiegen.

Der " langsame Tod " ist seit mehr als 20 Jahren sichtbar gestoppt.
Jedenfalls meiner positiven und optimistischen Meinung nach, zu der ich nach Bewertung des Zustandes dieser Länder 1990 und dem Istzustand heute, gekommen bin.

Wen die Meinung von Fachleuten interessiert, der sollte hier lesen:

Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2012

Erscheinungsdatum
26.09.2012


http://www.beauftragter-neue-laender.de ... nn=1341518

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 19. September 2013, 08:46

Interessierter hat geschrieben:Der " langsame Tod " ist seit mehr als 20 Jahren sichtbar gestoppt.

Daran besteht kein Zweifel, Interessierter, trotzdem ich es so nicht ausdrücken würde.

Die Frage in der Einleitung vorne ist aber eine völlig andere
Im Jahre 2015 werde es einen „zweiten Wendeschock“ geben, sagt das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Denn dann fehlen nicht mehr nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Die selektive Abwanderung, von der die Bevölkerungswissenschaftler sprechen, ist das eigentliche Problem Ostdeutschlands.

Worum geht es inzwischen eigentlich? [denken] [hallo]
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon pentium » 19. September 2013, 09:00

Der Titel ist schon etwas seltsam und um was es eigentlich geht, vielleicht hilft dieser etwas längere Beitrag.

"Warum sollen wir in Panik verfallen?"
Der Statistiker Gerd Bosbach rät zu Skepsis und Zurückhaltung bei weit in die Zukunft reichenden Bevölkerungsprognosen: "Es kann ganz anders kommen" - Viele Daten werden nach Ansicht des Professors dramatisiert.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/new ... 13102.html

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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 19. September 2013, 19:54

Danke für diesen nüchternen Artikel, pentium!

Wer mal ein bißchen Mathematik geschnuppert hat, weiß um die Unsicherheiten statistischer Langfrist-Prognosen. Da stecken einfach zuviele Faktoren drin, die sich selber im Laufe der Zeit ändern, also nix für unsere Kwalitätsjournalisten. Lähmende Angst und Schrecken verkaufen sich besser als Optimismus, Lebensfreude, Nüchternheit, klare Ansage und ein "Ärmel hoch!".
War das jetzt AfD Werbung? Nöööööööööö! [grins]
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Volker Zottmann » 19. September 2013, 21:35

Generell ist das Ostdeutsche Sterben, der langsame Tod mit der DDR zeitgleich verschwunden.
Ich schließe mal zum Interessierten und seiner Frage auf:
Wo wären wir Ostdeutschen denn, wenn es keine Wende mit Auffangnetz gegeben hätte? Es wäre ein schneller qualvoller Tod gewesen.

Irgendwann hätten wir uns auch wieder berappelt, wie beispielsweise unsere Nachbarn die Polen, wo im Laufe der 1980er Jahre der Zloty hohe Inflationsraten erfuhr.
Dort wurden noch 1982 ein 10- und ein 20-Zloty-Schein eingeführt. Eine Dekade später musste eine 2-Millionen-Zloty-Banknote eingeführt werden, der höchste Nennwert im Rahmen dieser Inflation.
Statt aber wie die einfachen Polen seinerzeit alles Ersparte verpuffen zu sehen, durften wir 1990 zur schnellen Geldrettung/Tausch 1:1 und 1:2 gehen.

Was wir heute als Sterben empfinden ist lediglich der Bevölkerungsschwund im Osten. Reiche deutsche Länder werden nicht umhin kommen, noch sehr lange Zeit Transfairleistungen zu erbringen. Das mag sich schlimm anhören, ist es aber gar nicht!

Denn unsere Jugend erwirtschaftet ja diese Summen zum Großteil selbst, nur eben nicht in angestammter Heimat.
Am Geld liegt es also nicht allein! Allenfalls fehlt Nachwuchs. Es fehlen junge Mütter im Osten. Es gibt Gebiete mit massivem Frauenmangel.
In den Staaten wurden Frauen im großen Treck herbeigeholt und es hat funktioniert. Es lag nie an den paarungswilligen Männern.
Die nächste Frauenbeauftragte oder Familienministerin sollte einen Rettungsplan mit fester hoher Frauenquote erarbeiten, dass eben jedes Jahr 50000 (?) frische Pionierinnen hier einwandern müssen. [wink]

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 19. September 2013, 21:45, insgesamt 2-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon pentium » 19. September 2013, 21:44

Den Bevölkerungsschwund oder besser die Abwanderung gibt es auch in anderen Regionen.

Wunsiedel in Oberfranken Eine Stadt kämpft gegen Abwanderung

Der Landkreis Wunsiedel hat schlechte Prognosen: bis zum Jahr 2029 soll er etwa 20 Prozent der Bevölkerung verlieren. Die Menschen im Landkreis stemmen sich gegen ihr Schicksal, wollen den Landkreis attraktiver machen und so Abwanderung verhindern.

http://www.br.de/fernsehen/bayerisches- ... l-100.html

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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 19. September 2013, 22:15

Volker Zottmann hat geschrieben:Generell ist das Ostdeutsche Sterben, der langsame Tod mit der DDR zeitgleich verschwunden.
Ich schließe mal zum Interessierten und seiner Frage auf:
Wo wären wir Ostdeutschen denn, wenn es keine Wende mit Auffangnetz gegeben hätte? Es wäre ein schneller qualvoller Tod gewesen.

Irgendwann hätten wir uns auch wieder berappelt, wie beispielsweise unsere Nachbarn die Polen, wo im Laufe der 1980er Jahre der Zloty hohe Inflationsraten erfuhr.
Dort wurden noch 1982 ein 10- und ein 20-Zloty-Schein eingeführt. Eine Dekade später musste eine 2-Millionen-Zloty-Banknote eingeführt werden, der höchste Nennwert im Rahmen dieser Inflation.
Statt aber wie die einfachen Polen seinerzeit alles Ersparte verpuffen zu sehen, durften wir 1990 zur schnellen Geldrettung/Tausch 1:1 und 1:2 gehen.

Was wir heute als Sterben empfinden ist lediglich der Bevölkerungsschwund im Osten. Reiche deutsche Länder werden nicht umhin kommen, noch sehr lange Zeit Transfairleistungen zu erbringen. Das mag sich schlimm anhören, ist es aber gar nicht!

Denn unsere Jugend erwirtschaftet ja diese Summen zum Großteil selbst, nur eben nicht in angestammter Heimat.
Am Geld liegt es also nicht allein! Allenfalls fehlt Nachwuchs. Es fehlen junge Mütter im Osten. Es gibt Gebiete mit massivem Frauenmangel.
In den Staaten wurden Frauen im großen Treck herbeigeholt und es hat funktioniert. Es lag nie an den paarungswilligen Männern.
Die nächste Frauenbeauftragte oder Familienministerin sollte einen Rettungsplan mit fester hoher Frauenquote erarbeiten, dass eben jedes Jahr 50000 (?) frische Pionierinnen hier einwandern müssen. [wink]

Gruß Volker


ist nicht ganz richtig Volker
und Wilfried erwähnte die tochter des münchener privatbankiers alwin münchmeyer der jüngere. ex-treuhand präsidentin und ex- generalkommissarin der expo 2000 birgit breuel.
bei einigen ehemaligen ostdeutschen ist dieser name eingebrannt denn was danach kam, nannte man aufbau.
was ja nicht unberechtigt war, ist.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hamiota » 20. September 2013, 08:14

pentium hat geschrieben:Den Bevölkerungsschwund oder besser die Abwanderung gibt es auch in anderen Regionen.

mfg
pentium


Da hast du recht Pentium! Das ist wohl ein Prozeß den es immer geben wird, die Abwanderung von wirtschaftlich schwachen Gegenden in wirtschaftlich stäkere. Ich sehe das nicht negativ und einen riesigen Naturpark von der Elbe bis an die Oder kann ich auch nur positives abgewinnen! Dann würde die Hauptstadt Berlin mitten in der Natur liegen, welches Land hat das schon!

Der Peter [hallo]
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 20. September 2013, 08:31

Hamiota hat geschrieben:Dann würde die Hauptstadt Berlin mitten in der Natur liegen, welches Land hat das schon!

Potsdam könnte bleiben, Dresden. Und Berlin wird, ohne die Mega-Sozialhilfe, wieder dieses sumpfige Dorf. Vielleicht mit einer lukrativen Jagdstation: Pro Abschuß 10.000 DM je Wolf, 30.000 je Braunbär ..., Outdoor / Lagerfeuer mit lecker Wild, Klettern in Ruinen pro Tag 200,- ... ?
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Spartacus » 20. September 2013, 17:04

Hausfreund hat geschrieben:
Hamiota hat geschrieben:Dann würde die Hauptstadt Berlin mitten in der Natur liegen, welches Land hat das schon!

Potsdam könnte bleiben, Dresden. Und Berlin wird, ohne die Mega-Sozialhilfe, wieder dieses sumpfige Dorf. Vielleicht mit einer lukrativen Jagdstation: Pro Abschuß 10.000 DM je Wolf, 30.000 je Braunbär ..., Outdoor / Lagerfeuer mit lecker Wild, Klettern in Ruinen pro Tag 200,- ... ?
[hallo]


Und wieviel gibts dann für einen Politiker ? [flash]

LG

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Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Hausfreund » 20. September 2013, 18:34

Spartacus hat geschrieben:Und wieviel gibts dann für einen Politiker ? [...]
Aus unserem Tagesangebot: A, B, C, D, E, F und G. [hallo]
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 17. November 2013, 17:30

Aktueller Bericht, Abwanderung nach Westen gestoppt, Ostdeutschland kommt voran....

Die Bundesregierung beurteilt die Lage in den neuen Bundesländern nach einem Zeitungsbericht so gut wie noch nie seit der Wende.
......

Allerdings heiße es in dem Bericht der Bundesregierung auch: "Die Angleichung an das Wirtschaftsniveau in Westdeutschland hat sich in den letzten Jahren verlangsamt." Grund sei eine noch bessere Entwicklung im Westen.

http://www.n-tv.de/politik/Ostdeutschla ... 42291.html

AZ
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Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 17. November 2013, 22:07

hatte ich vor einiger zeit auch schon berichtet Jörg,
... doch auf mich hört ja keiner. [frown] [wink]

gruß vom Torsten [hallo]
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