Der langsame Tod Ostdeutschlands

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 15. September 2011, 15:37

Übrigens, ratet mal was 1989 ein stärkeres Wachstum hatte, das BIP je Einwohner der BRD oder das der DDR?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Rainman2 » 15. September 2011, 16:59

Wieso raten, Augenzeuge? Googeln!

"Gerhard Heske: Ich habe die Daten beider Staaten so umgerechnet, dass man sie vergleichen kann. Das Ergebnis ist, dass das Bruttoinlandsprodukt der DDR 1989 um 558 Prozent höher war als 1950, in der BRD war es um 534 Prozent höher. Auch das jährliche Wachstum der DDR war höher, selbst in den 80er Jahren."

Tagesspiegel vom 08.11.2009

Gerhard Heske war Forschungschef in der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Er sagt: Die Planwirtschaft war nicht schuld am Rückstand seines Landes, sondern die schlechtere Ausgangslage nach dem Krieg.

ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 15. September 2011, 17:06

Rainman2 hat geschrieben:Wieso raten, Augenzeuge? Googeln!

"Gerhard Heske: Ich habe die Daten beider Staaten so umgerechnet, dass man sie vergleichen kann. Das Ergebnis ist, dass das Bruttoinlandsprodukt der DDR 1989 um 558 Prozent höher war als 1950, in der BRD war es um 534 Prozent höher. Auch das jährliche Wachstum der DDR war höher, selbst in den 80er Jahren."

Tagesspiegel vom 08.11.2009

Gerhard Heske war Forschungschef in der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Er sagt: Die Planwirtschaft war nicht schuld am Rückstand seines Landes, sondern die schlechtere Ausgangslage nach dem Krieg.

ciao Rainman2



Lieber Rainman, was ist die Voraussetzung für richtiges Gugeln? Genau, richtiges Lesen der Fragestellung! [grins]

"......das BIP von 1989 je Einwohner der BRD oder das der DDR?"

Finden wir da auch eine Antwort? [ich auch]
Ich helf dir mal..... [flash]

Lösung: Am Ende erreichte die DDR dann die Relation von 55,6 % im „BIP je Einwohner“ und von 44,8 % im „BIP je Erwerbstätigen“ im Vergleich zur BRD, was einen deutlichen, aber nicht entscheidenden Fortschritt bedeutete. Dies offenbart, wie hoch der Entwicklungsvorsprung der BRD auch 1989 noch war: der ökonomische Wettlauf im innerdeutschen Vergleich war hinsichtlich der nunmehr präzisierten Produktivitäts-Kennzahlen gescheitert.
(Heske)
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Rainman2 » 15. September 2011, 17:20

Na siehste AZ! Geht doch! Dass man Dir immer erst alles aus der Nase ziehen muss!
[wink]

ciao Rainman2

PS: Aber "meine Zahlen" fand ich auch interessant. Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben. [freu]
Rainman2
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 15. September 2011, 17:51

Wenn hier im Osten alles so fantastisch ist und jeder sich pudelwohl fühlt, warum findet dann immer noch eine halbe Völkerwanderung statt??
Damals hieß es, sie wollten alle in die Freiheit, so die haben sie ja nun alle…, also warum gehen sie immer noch, weil sie vielleicht hier überbezahlt sind, oder die Toilette auf der halben Treppe haben!?
Ihr denkt wohl ich spinne, mit dem was hier über Leipzig geschrieben habe?
Ich brauche nicht wie ihr irgendwelche Statistiken oder Zahlen in irgendwelchen Links.
Ich habe im Gegensatz zu den meisten Usern hier, dass wahre Leben jeden Tag vor der Tür!!
Es werden noch mehr gehen und ich mit Sicherheit früher oder später auch, man denkt zwar irgendwann hat man sein Schäfchen im Trockenen, aber nein… und ich habe so unendlich die Nase voll, dass ich mit 50 lieber noch mal ganz von vorne Anfange! Ob das aber in Deutschland ist, dass weiß ich noch nicht.

Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 15. September 2011, 18:08

Ach Kerstin,
nun reg dich mal nicht über Dinge auf, die wir überhaupt nicht geschrieben haben. Erstens hat die BIP-Statistik von 1989 nichts mit deinem Beitrag zu tun, zweitens habe ich um 16:18 sogar bestätigt, dass es im Osten nicht bis 2019 so wird wie man uns erzählt.

Ok, es gehen derzeit 50.000 pro Jahr, das ist ein Problem. Das liegt einfach daran, dass es Regionen gibt, die haben 20-30% Arbeitslose, andere kaum 5%. Das gleicht sich eben an, nicht nur von Ost nach West. Du kannst dich noch 15 Jahre aufregen, es akzeptieren oder gehen. Andere Möglichkeiten gibts nicht. Zum ersten würd ich dir nicht raten, denn die Zahl der Ärzte wird ebenfalls nicht größer....
[angst]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 15. September 2011, 22:15

nightfire64 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:zitat nightfire64
Na allerliebst Interessierter, da hast du ja die letzten 20 Jahre richtig hautnah im Osten erlebt. [super]
Wenn einige Wochen kurz nach der Wende ausreichen, um sein glorreiches Statement über die Entwicklung des Ostens abzugeben, finde ich das schon absolut genial.
@nightfire64
Ich kann aber Dein persönliches Klagelied verstehen. Auch wenn es Dich nicht trösten wird, weder der Einzelhandelskaufmann noch die Frisöse zählten auch in den alten Bundesländern jemals zu den gut bezahlten Berufen.
Aber immerhin sucht sich jeder seinen Beruf selbst aus.






Du hast ja mit deinen Beiträgen, die ganze Zeit schon ein Stirnrunzeln bei mir verursacht, aber nun hast du mir endgültig bewiesen, dass ein Avatar aus der Familie der Hominidae, doch einen höheren Intelligenzgrad besitzt. Von dem können wir Menschen noch sehr viel lernen, der Eine mehr…. der Andere weniger!

Woher willst du denn Wissen, was ich gelernt habe und dies ist nicht mein erlernter Beruf.
Mein Beruf bzw. mein Geschäft ist nicht lange nach der Wende verschwunden und diesen Markt haben jetzt Andere eingenommen und das zu Dumpingpreisen.
Was dein Vergleich mit dem Westen betrifft, erzähle mir bloß keine Märchen. Ich habe in einem anderen Thread schon geschrieben, dass ich mehr West- wie Ostverwandschaft hatte. Meine Cousine hat in den Ferien beim Friseur nur die Handtücher gewaschen und hat dafür 15,00 DM die Stunde bekommen. Ich glaube kaum, dass sie mehr verdient hat wie die Friseuse selbst.

Bei mir ist es vorbei mit groß Beruf aussuchen, erstens gibt es hier kaum welche und zweitens bin ich 47 und keine 20 mehr.

Was du so lapidar als „Klagelied“ abtust, was ich gelinde gesagt für eine Unverschämtheit halte, ist in Wirklichkeit bitterer Ernst.
Mir zeigt deine Einstellung aber eindeutig, dass du alles andere als sozial eingestellt bist und Almosen wie 4,50€ und 125,00€ Basis, für gerechtfertigt hältst.
Wenn die ganzen Leute mit einem solchen Verdienst, mal alles hinschmeißen würden und sich auf der Arge melden würden, dann wärst du der Erste der schreien würde…, seht die faulen Ossis!!

Ansonsten fehlen mir zu dir einfach die Worte, du bist einfach nur zynisch und ignorant!!

Kerstin



hallo Kerstin,
wie sagten zu unserer zeit immer die lehrer für staatsbürgerkunde, geglaubt wird in der kirche. [wink]

Bayern (neu) 7,93 (pro Stunde) | 1.269, 24 (mon.) | 39 (Wochenstunden )
Baden-Württemberg 8,40 | 1.308,50 (LoSt 1) | 38,5
Berlin-West und Ost 3,38 | 544 | 37
Brandenburg 3,05| 464 | 39
Hamburg 5,11 | 822 | 37
HWK-Bezirke Rheinhessen, Koblenz, Trier 4,99 | 803 | 37
Thüringen 3,18 | 511 | 37
Rheinland-Pfalz --- | 1280 | ----
Hessen 7,99 | 1.286 | 37
Innungsgebiet Lübeck 3,50 | 571 | 37,5
Mecklenburg-Vorpommern 4,51 | 726 | 37
Niedersachsen und Stadt Bremen 6,57 | 1.084 | 38
Nordrhein-Westfalen 7,60 | 1300 | 37
Sachsen 3,82 | 492 | 37

hier die quelle ... mach klick.

gruß vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 15. September 2011, 22:19

augenzeuge hat geschrieben:Ach Kerstin,
nun reg dich mal nicht über Dinge auf, die wir überhaupt nicht geschrieben haben. Erstens hat die BIP-Statistik von 1989 nichts mit deinem Beitrag zu tun, zweitens habe ich um 16:18 sogar bestätigt, dass es im Osten nicht bis 2019 so wird wie man uns erzählt.

Ok, es gehen derzeit 50.000 pro Jahr, das ist ein Problem. Das liegt einfach daran, dass es Regionen gibt, die haben 20-30% Arbeitslose, andere kaum 5%. Das gleicht sich eben an, nicht nur von Ost nach West. Du kannst dich noch 15 Jahre aufregen, es akzeptieren oder gehen. Andere Möglichkeiten gibts nicht. Zum ersten würd ich dir nicht raten, denn die Zahl der Ärzte wird ebenfalls nicht größer....
[angst]
AZ


da geh ich mit.

gruß vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon S51 » 15. September 2011, 22:36

Macht mal...
Irgendwann fällt es nicht mehr auf, wenn ich mir ein in der Heimat geschossenes Wolfs- oder Bärenfell über den heimatlichen Kamin hänge. Dann brauch ich hierfür nicht mehr nach Kanada und spare viel Geld. So hat eben alles seine guten Seiten.
S51
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Merkur » 16. September 2011, 05:37

nightfire64 hat geschrieben: Ich brauche nicht wie ihr irgendwelche Statistiken oder Zahlen in irgendwelchen Links.
Ich habe im Gegensatz zu den meisten Usern hier, dass wahre Leben jeden Tag vor der Tür!!
Kerstin


Wie wahr Kerstin. Du sprichst mir aus der Seele. [bravo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Edelknabe » 16. September 2011, 06:02

Der dicke Kohl...vs, um nochmal zu deinem Text von gestern zu kommen, also der hatte das auch nicht gesehen, was über kurz oder lang erst im Osten und dann im Westen abgehen wird.Weil der auch einfach nur ein unwissender Wessi war, der kannte doch gar keinen Ostdeutschen Prolletenalltag, der war auch bloß so eine Politikermade am Volke Deutschland mit fettem Gehalt und Dienstwagen und rein ins Auto und raus aus dem Auto und mal zu der Konferenz und mal zur anderen Konferenz und überall warteten schon seine Neger, seine Texteschreiber und hier bitte Herr Kohl..."ab diesem Absatz müssen sie lesen und nicht ab dem Anderen, denn das ist schon die Rede für heute Abend".
Ja, und da las er dann ab und da stand dann was von blühenden Landschaften aber das war dummerweise der Text von der kommenden Gartenbauausstellung, den er erst übermorgen vorlesen sollte und der Dicke las und las und die dumme Masse jubelte und jubelte bis der erste Eierwerfer die Hand hob und zack...ab ging das Ei.
Am Anfang war Euphorie, da fielen sich alle um den Hals und Küsschen und Schmatz und Bruder und Schwesterlein und ne ist das schön mit der Wiedervereinigung aber nach einer Weile kam das Erwachen und das Nachdenken.
Nur, da war es zu spät.
"Tariflöhne" also ne, das man das noch Tariflöhne nennt mit dem Haarschneidegewerbe ist eigentlich eine Frechheit. Wenn ich sowas könnte...Haareschneiden, also ich würde mir einen privaten Kundenstamm aufbauen und schön mit dem Auto und meinem bißchen Schere und Kleinkram die Leutchen abklappern und immer schön bar auf die Hand und Finanzamt kann sich selbstleckerlie und wenn ich gut bin werden das immer mehr Kunden und kein Schwein geht mehr in die Läden da und das Problem löst sich von ganz alleine.
Bei den paar Kröten noch was an Vater Staat abführen? Aber Hallo wo leben wir denn? Da wird gepfuscht wie zu DDR Zeiten und diese kleine DDR hatte da noch nicht mal was dagegen, die wollten noch nicht mal was ab von meinem hart erarbeiteten Nebenbeigeld, so human gings da zu, man glaubt es doch kaum.
Mensch waren wir weit im Sozialismus, der Staat der Arbeiter, Sesselfurzer und Bauern lies sogar den kleinen Mann und die Frau leben, gönnte ihnen doch die Freiheit, das sauer verdiente Feierabendgeld selber zu geniesen.

Rainer-Maria und allen einen guten Tag ins Forum und denkt dran, nur Bares ist Wahres.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16748
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon karl143 » 16. September 2011, 10:44

nightfire64 hat geschrieben:Wenn hier im Osten alles so fantastisch ist und jeder sich pudelwohl fühlt, warum findet dann immer noch eine halbe Völkerwanderung statt??
Damals hieß es, sie wollten alle in die Freiheit, so die haben sie ja nun alle…, also warum gehen sie immer noch, weil sie vielleicht hier überbezahlt sind, oder die Toilette auf der halben Treppe haben!?
Ihr denkt wohl ich spinne, mit dem was hier über Leipzig geschrieben habe?
Ich brauche nicht wie ihr irgendwelche Statistiken oder Zahlen in irgendwelchen Links.
Ich habe im Gegensatz zu den meisten Usern hier, dass wahre Leben jeden Tag vor der Tür!!
Es werden noch mehr gehen und ich mit Sicherheit früher oder später auch, man denkt zwar irgendwann hat man sein Schäfchen im Trockenen, aber nein… und ich habe so unendlich die Nase voll, dass ich mit 50 lieber noch mal ganz von vorne Anfange! Ob das aber in Deutschland ist, dass weiß ich noch nicht.

Kerstin


Mensch Kerstin,
meinst du, nur vom Osten ziehen die Menschen weg. Braucht ihr immer nur Mitleid ? Googel doch mal, wie es zum Beispiel im Westharz, Landkreis Holzminden, Northeim usw. aussieht. Liest man da auch immer, wie schlimm es dort ist. Vom bemitleiden wird es auch nicht besser. Und zu deiner Aussage, ob das später dann noch in Deutschland ist, kann ich nur sagen - ausprobieren. Sicher gibt es bestimmt auch tolle Alternativen im Ausland. Aber zu allen Vorteilen gibt es auch immer Nachtteile. Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, müßte der Osten schon leer sein.
karl143
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon SkinnyTrucky » 16. September 2011, 12:30

karl143 hat geschrieben:Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, müßte der Osten schon leer sein.


Ein großer Teil(EinMeterNeunzig) ist schon lange weg und fällt in Holland garnich weiter auf....wegen der Länge dann....

....nee, ich hab es nie bereut nach Holland gegangen zu sein....alternativ fallen mir da noch Norwegen, Schweden, Kanada und Australien ein, in denen man sicher, wenn man fleissig ist, seinen Platz finden kann....

....und der Rainer Maria brauch ja keine Angst haben, das alle Deutschen das Land verlassen....per Internet bleibt man ja verbunden....und wenn er keine Zeitungen mehr austragen will, dann kann er für alle Zugereisten den Muezzin machen...da brauch er nur ein Kaftan und den Bart länger wachsen lassen.... [flash]

groetjes uit Terneuzen

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 16. September 2011, 12:40

vs1400 hat geschrieben:
nightfire64 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Ich kann aber Dein persönliches Klagelied verstehen. Auch wenn es Dich nicht trösten wird, weder der Einzelhandelskaufmann noch die Frisöse zählten auch in den alten Bundesländern


Meine Cousine hat in den Ferien beim Friseur nur die Handtücher gewaschen und hat dafür 15,00 DM die Stunde bekommen. Ich glaube kaum, dass sie mehr verdient hat wie die Friseuse selbst.[/color]


hallo Kerstin,
wie sagten zu unserer zeit immer die lehrer für staatsbürgerkunde, geglaubt wird in der kirche. [wink]




Ich schrieb von DM (also auch du vs, lieber zweimal Lesen [wink] ) und ich brauch bei meiner Familie zum Glauben auch nicht in die Kirche gehen.
Sie ist so alt wie ich und auch keine Billiglohn Friseuse, sondern Apothekerin, es war Ferienarbeit.
Mein Text bezog sich auch auf den Interessierten, weil er geschrieben hat…, zählten noch nie zu den gut bezahlten. Zu dieser Zeit vs, warst du noch tiefster Ossi und der Westen hatte keinen Schimmer das irgendwann die jammernden Ossibabaren einwandern!!
Die einfachen Friseursalons machen sich doch selber kaputt, wenn eben der hundertste Laden in der gleichen Straße aufmacht, dann müssen sie sich unterbieten und so wie sie auf sind, dauert es ja nicht lange und sie sind wieder zu. Ich würde heutzutage alles aufmachen, aber keinen Friseur- oder Kosmetiksalon! Deswegen Haare selber schneiden, stimmt‘s Mario.

Ich rede aber nicht von zig Friseurgeschäften, was Privatgeschäfte zum größten Teil sind, sondern von der zweitgrößten Handelskette Deutschlands (REWE) und nicht von einem Billigdiscounter.
Umsatz 53,04 Mrd. EUR (2010)
Branche Lebensmitteleinzelhandel, Fachhandel, Touristik
rewe-group
Die lassen ihre Leute auf jämmerliche 125,00€ Basis arbeiten.

Hier fahren LKW- Fahrer, die eine wahnsinnige Verantwortung haben, auf 400,00€ Basis!

Ist euch eigentlich bewusst, wenn unsere Generation dann bei der Rente aufschlägt, was da abgeht….??
Die müssen alle aufgestockt werden und kommt mir jetzt nicht mit privater Vorsorge, denn das geht nicht, von was soll der Dumpingjobber noch etwas einzahlen!? Dieser Taler hat zwei Seiten und Beide sind nicht gut. Das geht alles auf die Schultern Deutschlands Kindern, also lieber weit weg mit ihnen, denn an der Misere, ist der Staat selber Schuld!!
Dieses ganze System wird und muss früher oder später zusammenbrechen, wenn nicht bald die Reißleine gezogen wird. Es wird ja nicht nur im Ossiland ausgewandert, nein, es wird Bundesweit ausgewandert! Weniger Bürger, weniger Steuern und schon sind wir wieder bei der Rente, denn unsere Generation ist da!!
Mich interessiert auch herzlich wenig, was ein Kohl damals von sich gegeben hat, der wollte ums verrecken die Wahl gewinnen und als Kanzler der Einheit, in die Geschichte eingehen.
Aber die Geschichte geht weiter und wie wollen Politiker…, die sich selber nicht einig sind, ein Land regieren? Nur mit dem Unterschied, die haben ein gesichertes Leben, selbst wenn sie rausfliegen, oder Amtsmüde sind, der Euro rollt weiter in die Tasche und das nicht zu knapp!

@vs, wenn du hier alles für so gut hältst, warum bist du dann nicht mehr hier, deinen Beruf gibt es doch auch im Ossiland??
Du machst einen Fehler, du schaust auf die Fassade und nicht dahinter!!

Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 16. September 2011, 12:50

karl143 hat geschrieben:Mensch Kerstin,
Braucht ihr immer nur Mitleid ? Vom bemitleiden wird es auch nicht besser. Aber zu allen Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, müßte der Osten schon leer sein.




Mensch Karl-Heinz,

um Mitleid zu empfinden braucht man gewisse Eigenschaften.
Ist das von den Alt- Wessis das Einzige was kommt…, Klagelied, Mitleid?? [bloed]
Ich und ich glaube auch die Anderen, wollen von euch mit Sicherheit kein Mitleid, sondern…, dass sich bei den Löhnen endlich etwas ändert, was will ich denn mit Mitleid…, ich will ein vernünftiges Leben.
Schade das hier im Forum die Schichten sich nicht die Waage halten, so stehe ich natürlich, als die Spinnerin und vor allem als der Jammerlappen da.
Na wir werden ja sehen, ob ihr auch noch so überheblich seid, wenn es bei euren Kindern und Enkelkindern, so richtig steuerlich ans Eingemachte geht, da zig Renten aufgestockt werden müssen. Nur gut „Meine Kinder“ kann es nicht treffen. [grin]

Und keine Angst, der Osten wird nicht leer.
Die ganzen Couch-Potatos, Arbeitsscheuen, Alkis, sie werden bleiben, denn wo gibt es so eine Menge Kohle, fürs Nichtstun…, es muss nur einer das Büdchen führen.
Nicht zu vergessen S51, mit seinem Wolfspelz und die gut Bezahlten, die machen dann ihren eigenen Staat! [wink]

@karl, was mich nur ein klein wenig verwundert, dass DU ein Sozialdemokrat bist. Irgendwie habe ich da bei dem Wort „Sozial“, ein großes Problem!
Ist aber wahrscheinlich Schnuppe, man fühlt sich eben besser wenn es im Wort vorkommt!!

Kerstin


P.S. Hätte ich bald vergessen! AZ, bei meinem Beitrag gestern hatte ich nicht dein BIP Text gemeint, sondern, den Link vom Interessierten. Sorry, dass nächste Mal schreibe ich es deutlicher, versprochen!
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Rainman2 » 16. September 2011, 15:10

Hat irgendwas von 1991, die Diskussion. Aus dem Westen wird die "Ostdeutsche Larmoyanz" beklagt und der Osten schreit dagegen an. Könnte man fast den Begriff der "Westostalgie" prägen. Nee, nee. Es gibt schon ein paar Leute im Osten, die geblieben sind und die Ärmel hochgekrempelt haben. Und warum hört man nichts von denen? Weil die zu tun haben und sich allenfalls fragen, was das Aufeinanderrumgehacke eigentlich zu bedeuten hat. Oder, formuliert in den Worten eines Reservisten, der in unserer Kompanie Dauer-GUvD stand und mich anlässlich eines größeren Grenzalarms ansprach: "Können Sie mir vielleicht sagen, warum die Kollegen hier so aufgeregt sind?"

nightfire64 hat geschrieben:... Die ganzen Couch-Potatos, Arbeitsscheuen, Alkis, sie werden bleiben, ... Nicht zu vergessen ... die gut Bezahlten, die machen dann ihren eigenen Staat! ...

Hallo Kerstin,

wow, vier Menschengruppen, mit denen ich was anfangen kann. In der Jejend bleib ick!
[laugh]

ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Affi976 » 16. September 2011, 15:17

@Kerstin,
jeder und ich meine JEDER, der Augen und Ohren aufmacht und sehen und hören will, weiß, dass Du recht hast.
Hier geht es auch nicht um jammern oder Mitleid erhaschen, hier geht es um grundlegende Menschenwürde/rechte, die von Seiten der Politik und mit deren Hilfe von den Unternehmen untergraben wird.
Wenn ich höre, dass hier DPD Fahrzeuge fahren, deren Kleinunternehmen nicht mal die Krankenkasse abwirft, geschweige dann noch ne Mark zum Leben, dann fällt mir da genauso wenig ein, wie der "Lohn" bei Verkäufern oder gar noch deren Arbeitsbedingungen( Schlecker )
Junge Menschen, die mit nicht mal 1000 € Netto nach Hause gehen, da kann ich mir schon vorstellen, was diese Generation an Rente bekommt - nämlich 416 €. Renten, der heutigen Rentnergeneration von 650 €, na ich weiß ja nicht, ob ein "Westler" damit und davon leben könnte. Und wir reden hier auch nicht von, dass es im Osten alles billiger ist.....haben wir schon 100 x drüber geschrieben.
Wir haben eine bildungsresistente Politikerschaft, die sich mehr mit ihren eigenen Diätenerhöhungen und ihren Nebenbeibeschäftigungen beschäftigt, als mit ihren Bürgern. Ich sehe es hier jeden Tag, diese schwachsinnigen Truden, die hier Politik machen, dann noch diese zu Nichts zu gebrauchenden Pastoren, die hier die Geschicke dieser Regierung lenken wollen, die am Bildungssystem rumdoktoren, als wenn sie noch nie etwas von Schule und Sinn und Zweck dieser Einrichtung gehört hätten, was soll da rauskommen????
(Ironie ein )
Und wenn die Politiker mit 7000 € [super] für ihren verantwortungsvollen Job nach Hause gehen, ist es doch wohl mehr recht als billig, wenn die Untertanen sich mit einem Hungerlohn oder gar wenn`s denn noch sein muß, mit einer Hungerrente abfinden müssen, ODER???? Vielleicht könnte man ja das sozialverträgliche rechtzeitige Frühableben der zukünftigen Rentner noch ins Spiel bringen!
( Ironie aus )
Eigentlich war der Spruch doch: WIR sind das Volk, Oder?
Ich bin ja gespannt, wie lange sich der (Ost)Deutsche diese Politikerei und die Folgen für weitere Generationen noch bieten lässt?
VG Affi
Benutzeravatar
Affi976
          
          
 
Beiträge: 1685
Bilder: 492
Registriert: 22. April 2010, 15:39
Wohnort: Weimar - Thüringen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon SkinnyTrucky » 16. September 2011, 15:51

Das es so krasse Lebensbedingungen dort gibt, macht auch uns hier Angst, hier wo man noch einigermassen entlohnt wird....auch der Westen ist schon lange nich mehr reich....

....ich bin echt froh noch mit Holland, wo man für alles Tarifverträge hat, die gesetzlich eingehalten werden müssen....Stichwort Mindestlohn....

....ich habe mich mittlerweile in die höchstmögliche Lohngruppe (E6) für Fahrer hochgearbeitet, wenn ich hier weggehen würde, würde ich das allerdings nicht mehr erreichen...alle neuen Fahrer fangen in D5 an....in die E-Gruppe kommt keiner mehr....Fahrer mit wenig Erfahrung beginnen bei uns mittlerweile mit D3 auf befristete Verträgen....ich hab zum Glück nun einen festen Arbeitsvertrag.....

....alles erreicht was in NL erreichbar war für Fahrer....und zu guter letzt fahr ich noch den dicksten Truck von der Firma....und ich hab echt gebuckelt dafür um das alles zu erreichen....hab in der Krise alles gewagt und bin auf NullstundenContrakt gefahren und und und....und selbst ich hab noch immer das Gefühl unterbezahlt zu sein, weil mir echt kaum Zeit bleibt zum leben, als Fahrer ist man Fahrer, Teil einer Maschine, des LKWs....

....aber lieber so als stempeln gehen und sich mit Bier oder anderem vollzuschütten....wenn ich allerdings Stundenlöhne von 4,80 € höre, dann ist das in der Tat absolut unmenschlich....wer soll davon leben....????

Was Päckchenfahrer bei uns kriegen, weiß ich nicht....ich nehm mal an, da gibt es auch Tarife....wenn ich dann höre, das ein GLS-Subunternehmer in Deutschland noch keine 60-80 € am Tag zusammenkricht(stand letztens in einer deutschen Trucker-Zeitung), dann frag ich mich wirklich ob aus unserem Europa irgendwann mal die dritte Welt wird....erst strichweise und dann irgendwann ganz, denn auch ich kann mir nicht mehr das alles leisten, was ich vor 15 Jahren mal gewöhnt war....da war mit 100,-DM der Einkaufswagen am Wochenende immer gerammelt voll, nun liegen nur ein paar Sachen drinne bei 100,-€....und diese Negativspirale dreht weiter nach unten....unaufhörlich....immer weiter....

groetjes uit Terneuzen

ja ich muß hier warten auf eine Kiste für die Monaco-Yachtshow....ich krich alle Wartestunden bezahlt übrigens, der Kunde ist finanzstark und wir berechnen ihm das durch....

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 16. September 2011, 16:28

Affi976 hat geschrieben:Ich bin ja gespannt, wie lange sich der (Ost)Deutsche diese Politikerei und die Folgen für weitere Generationen noch bieten lässt?
VG Affi


Affi, die Deutschen sind doch das Volk in Europa, was sich immer angeblich am meisten von der Regierung bieten lässt, was am meisten über alles meckert, was am unzufriedensten ist...was am meisten auswandert, was am meisten verreist- weil es die meisten Urlaubstage hat, was aber insgesamt betrachtet noch viel besser lebt als in anderen europ.Ländern(deshalb wandert man hier auch gern ein), was am meisten auf der Kante hat, was am meisten für die Autos nach wie vor bezahlen kann.....
Deshalb sage ich dir, es wird noch sehr, sehr lange so gehen, denn wenn es etwas prekärer wird, gibts ein paar Forderungen erfüllt. Der Mindestlohn dauert keine 2 Jahre mehr, dann wird er da sein. Es geht den Leuten heute immer noch viel besser als sie erzählen. Solange wir uns noch so viele Hartz4-Empfänger leisten können wie kaum ein anderer Staat, solange wird es ruhig bleiben.

Und 1989 wäre nicht einer auf die Strasse gegangen, wenn es die Ausreisewelle und die hilflosen Reaktionen der Regierung dazu nicht gegeben hätte. Von einer ähnlichen Lage sind wir weit entfernt.

Übrigens, rate mal wer die zufriedensten Völker Europas sind......auf ein Land kommst du nie.
Hier siehst du es: http://www.n-tv.de/panorama/In-Daenemar ... 81271.html
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon ex-maja64 » 16. September 2011, 17:33

Gehe ich wieder nicht ganz mit AZ, wegen der Ausreisewelle sind die wenigsten auf die Strasse gegangen, es musste sich damals was ändern hier in diesem Land und Ausreise war sicher damals der einfache Weg.
Beim Urlaub sind die Deutschen auch nicht an der Spitze, dass mal aber nur so nebenbei und so langsam geht es hier wieder weg vom eigentlichen Threadthema.

Ich hatte ja meine Meinung zu diesem Thema schon geschrieben, wurde von karl prompt als Jammerer abgetan, aber ich lebe im hier und heute und ich nehme auch mein Umfeld bewusst war. Ich brauche also keine Statistiken, Links oder Medienberichte um mir meine eigene Meinung zu bilden, nein ich ich nehme sie, so wie ich sie erlebe wahr.

@ karl, mich interessiert mit Verlaub gesagt nicht, was an der Weser oder im Westharz los ist, wenn es dort auch bergab geht so kann es ja wohl schlecht mit 40 Jahren DDR zutun haben.

@ rainman, richtig erkannt, die gleiche Diskussion wie 1991, ganz schön weit gekommen mit der "inneren Einheit" [wink]

@ vs, ja wenn man schon ne ganze Weile von wo weg ist, da sieht man nur die Fassaden die sich geändert haben. Hatte da letzthin so ein Erlebnis, als ich jemanden erzählte ich war in Leipzig. Der sagte mir, toll da hat sich ja in den letzten 20 Jahren ne Menge getan aber er sei noch nie in Leipzig gewesen. Ja die Fassaden sind bunter, aber wie geht es eigentlich den Menschen dahinter??

@ Affi, dein Beispiel mit den Kurierfahrern ist mir bestens bekannt, wenn da der Fixtermin nicht gehalten wird ist ne saftige Zahlung fällig.

Mir ist auch in den letzten beiden Jahren bei diversen Treffen jemand begegnet, der mir erzählte er ginge demnächst in Rente und bisher habe er soundsoviel verdient und als Rentner habe er nur soundsoviel zur Verfügung. Ich dachte mir nur.... mein Freund was du als Rente bekommst habe ich monatlich auf dem Lohnzettel.

@S51, bist natürlich eingeladen zur großen Bären und Wolfsjagd hier bei mir am Rennsteig in der Zukunft. Weidmannsheil [super]


Mario Bild
ex-maja64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 16. September 2011, 18:03

ex-maja64 hat geschrieben:.. wegen der Ausreisewelle sind die wenigsten auf die Strasse gegangen, es musste sich damals was ändern hier in diesem Land und Ausreise war sicher damals der einfache Weg.


Kleines Mißverständnis, die Leute sind auf die Strasse gegangen, weil sie ermuntert wurden etwas zu tun. Wenn niemand im Sommer über Ungarn oder Prag weggangen wäre, wäre niemand so schnell auf die Strasse gegangen. Davon bin ich überzeugt. Aber man kann das natürlich auch anders sehen. Beweisen kann man es eh nicht.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 16. September 2011, 18:07

Rainman2 hat geschrieben:Hallo Kerstin,
wow, vier Menschengruppen, mit denen ich was anfangen kann. In der Jejend bleib ick!

ciao Rainman2



Nu sache ma, Jejend, gibts schonemal bei mir goornischd. Bei uns iss das de Geeschend! [wink] [laugh]

Aber auf der anderen Seite, passt du nicht ganz in die Geeschend von Deutschland die ich gemeint habe, sonst hättest du ja in Schierke, nicht so ein super Programm abgeliefert!! [bravo] [bravo]

Du weißt, was ich mit meinem ursprünglichen Text gemeint habe!! [wink]

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 16. September 2011, 20:56

S51 hat geschrieben:Macht mal...
Irgendwann fällt es nicht mehr auf, wenn ich mir ein in der Heimat geschossenes Wolfs- oder Bärenfell über den heimatlichen Kamin hänge. Dann brauch ich hierfür nicht mehr nach Kanada und spare viel Geld. So hat eben alles seine guten Seiten.


... auf bären musst du wohl noch ne weile warten.
irgendwie schaffen sie es nicht bis ganz hoch.Bild

gruß vs [wink]
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Rainman2 » 16. September 2011, 21:22

Hallo vs1400,

naja, es gibt schon Bären hier oben ... aber die östliche Hemisphäre hat eben auch so ihr Tücken. Ein Trost bleibt, er wurde nicht von den Bayern erschossen. Das Bild passt aber irgendwie zum Thema, oder ?


Knut.jpg



ciao Rainman
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Rainman2
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 16. September 2011, 21:31

nein, nein, ... wir haben uns mit den bären mal etwas ... so zum auflockern der angespannten muskeln, entfernt.
die beeren im harz, mein lieber, eine wonne ... egal, zurück zum thema.

gruß vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 16. September 2011, 22:47

@vs, wenn du hier alles für so gut hältst, warum bist du dann nicht mehr hier, deinen Beruf gibt es doch auch im Ossiland??
Du machst einen Fehler, du schaust auf die Fassade und nicht dahinter!!

Kerstin


„Tatsachen muß man kennen, bevor man sie verdrehen kann.“

Mark Twain

Benutzeravatar
nightfire64

Beiträge: 366
Bilder: 0
Registriert: 22. April 2010, 16:34


hallo kerstin,

du unterstellst mir etwas ... du schaust auf die Fassade und nicht dahinter... .

ich bin noch immer der, der ich mal war und sei dir sicher, wie Dille schrieb, heimat ist heimat ... so ist es auch bei mir.

letztens fragte mich eine fahrgästin ... doofes wort, doch wie nennt man die eigentlich ... egal, sie fragte mich, nachdem die herkunft festgestellt war und die groben daten .. das geht ganz fix meine liebe, ob ich denn schon angekommen sei.
treffer versenkt ... ich kam ins grübeln und dachte, für mich, zu lange nach.
die antwort war nein ... heimat ist heimat.

ich musste, aus meiner sicht, die heimat verlassen, weil es damals in meinem landkreis knapp 28% arbeitslose gab ... ich 3 monate keinen lohn mehr erhielt und zack aufs arbeitsgericht ging.
sämtliche kollegen, die damals sagten ... ich gehe mit ... machten nen rückzieher und sagten ... wir haben familie.
schon klar, ich war der erste der gehen durfte, aber auch der, der noch alles nachgezahlt bekam.
ok, ich war kurz arbeitslos und sah ne annonce in der zeitung ... suchen busfahrer, auch ohne schein.
in dieser zeit fand ich "die liebe meines lebens" ... mit zwei kindern und wir liebten uns so sehr, das wir uns nicht trennen wollten.
also bewarb ich mich dort und sagte ihr, mit oder ohne dich, ich geh dort hin.
und ich ging und sie blieb, an meiner seite.
knapp nen jahr funktionierte der pendelverkehr, man kann sich drauf einstellen.
schlussendlich war münster/nrw nicht unser ort, schon wegen der kinder.
ich rief damals spontan in ba an und fragte mal kurz durch ... ja,ja, wir suchen und demnächst ... .

... ich drifte gerade etwas ab.
wollte dir aber nur sagen, es ist nicht einfach zu verlassen. [wink]

nach knapp 12 jahren betriebszugehörigkeit wäge ich eben einfach ab, unter beachtung des alters.
nie aus den augen verloren die heimat und scheiß auf 2 oder 3hundert lappen, ich bräuchte ne feste zusage nach ner gesetzlichen probezeit, um hier gehen zu können.

meine meisten urlaubstage gehen für die familie im osten drauf, nur um kontakt zu haben.
ganz offen Kerstin ...

gruß vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 17. September 2011, 08:57

Zusammenwachsen kann nur, was zusammengehören will!

Heute könnte das vereinte Deutschland, in dem auch Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben, seine Kraft aus politischer und kultureller Vielfalt bei institutioneller Einheit ziehen. Hierzu gehören auch eine im Kern gemeinsame Identität, der Bezug auf gemeinsame Werte und ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Insbesondere an diesen substanziellen Grundlagen scheint es allerdings in Deutschland zu mangeln.
Nach dem Fall der Mauer waren die meisten Ostdeutschen zwar kurzzeitig glücklicher als ihre westdeutschen Brüder und Schwestern; als Folge jahrzehntelanger sozialistischer Misswirtschaft aber materiell auch ärmer. Ihre Haushaltseinkommen waren nicht einmal halb so hoch wie die der Westdeutschen, ihre Vermögen erreichten sogar nur etwa ein Fünftel des westdeutschen Niveaus. Ihre Wohnungen waren deutlich kleiner und vergleichsweise spartanisch ausgestattet, ihre Arbeits- und Lebenswelt von veralteten Produktionsanlagen, katastrophalen Umweltbedingungen und unzureichender Infrastruktur geprägt. Aufgrund der niedrigen Arbeitsproduktivität der zentralistischen Planwirtschaft – sie lag bei nicht einmal 30 Prozent des Westniveaus – war die nominelle Jahresarbeitszeit der Werktätigen in der DDR um etwa zehn Prozent höher als in der Bundesrepublik.

Bereits Mitte der neunziger Jahre erzielten ostdeutsche Haushalte dank umfangreicher Transferzahlungen unter Berücksichtigung der Kaufkraft zwischen 80 und 90 Prozent der westdeutschen Einkommen. Seitdem ist der Abstand etwa gleich geblieben. Binnen weniger Jahre vollzog sich die Angleichung des Wohlstands; bis Mitte der neunziger Jahre holten ostdeutsche Haushalte den Rückstand bei langlebigen Konsumgütern auf. Auch Reiseausgaben und -verhalten sowie Wohnverhältnisse glichen sich weitgehend an. Die Wohlstandsunterschiede innerhalb des Westens sind deutlich größer als die zwischen Ost und West, denn der Wohlstand in Westdeutschland war – was viele Ostdeutsche nicht wissen – schon immer regional ungleich verteilt.

1,6 Billionen Euro flossen von West nach Ost

Die historisch beispiellose Wohlstandsexplosion verdankt sich zum einen der gewaltigen Auf- und Umbauleistung ostdeutscher Unternehmer und Arbeitnehmer, zum anderen aber auch massiven Transferzahlungen aus dem Westen, vor allem im Sozialbereich. Bis 2010 dürften insgesamt etwa zwei Billionen Euro brutto und 1,6 Billionen Euro netto von West nach Ost geflossen sein. Auf unabsehbare Zeit werden weiterhin 80 bis 100 Milliarden Euro jährlich in die neuen Länder transferiert werden müssen. Angesichts der Tatsache, dass die Ostdeutschen – nicht nur materiell – die Hauptlast des gemeinsam verschuldeten und verlorenen Zweiten Weltkrieges tragen mussten, können diese Transferleistungen als eine Art „ausgleichender Gerechtigkeit“ betrachtet werden.

Binnen weniger Jahre wurden viele ruinöse Hinterlassenschaften des SED-Staates beseitigt. Der zu DDR-Zeiten zum wirtschaftlichen Vorteil betriebene Raubbau an Natur und Umwelt wurde beendet, die räumliche und technische Infrastruktur modernisiert. Viele Innenstädte konnten vor dem endgültigen Zerfall bewahrt, das Gesundheitswesen auf den neuesten Stand gebracht und die Ernährungssituation verbessert werden. Infolgedessen stieg die Lebenserwartung der Ostdeutschen in den letzten zwanzig Jahren um gut fünf Jahre an und erreichte fast das West-Niveau.

Obwohl die genannten Zahlen für sich sprechen, begreifen viele Ostdeutsche diese Entwicklung nicht als Gewinn, sondern haben offenbar die Ausgangslage 1989/90 weitgehend vergessen – und gleichzeitig ihre Ansprüche erhöht. Nicht das bereits Erreichte, sondern die noch verbliebene Differenz zum Westen ist zu ihrem Bewertungsmaßstab geworden.

Die Prägungen in unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Systemen wirken – stärker als zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung angenommen – bis zum heutigen Tag nach. Mehrheiten in Ost und West glauben weiterhin, dass sich die Menschen in beiden Landesteilen insbesondere in dem unterscheiden, was sie im Leben für wichtig halten, welche Mentalität sie haben und wie sie denken und fühlen. In der Selbstbeurteilung sind nach wie vor Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen erstaunlich ausgeprägt. Die ehemaligen DDR-Bewohner schreiben sich und ihren „Leidensgenossen“ vor allem positive Eigenschaften zu. So bewerten sie sich als sozial eingestellt, gefühlsstark, fleißig, friedfertig und engagiert. Die Westdeutschen dagegen beurteilen sich zwar ebenfalls durchaus positiv – zum Beispiel selbstbewusst und entscheidungsfreudig –, aber auch wesentlich selbstkritischer; sie bestätigen zum Teil die ihnen von Ostdeutschen zugeschriebenen negativen Eigenschaften: überheblich, machtgierig, ehrgeizig und arrogant. Die Westdeutschen sehen die Ostdeutschen in einem eher milden Licht und stufen sie vor allem als hilfsbereit, freundlich, ehrlich, gescheit und zuverlässig ein, aber auch als unzufrieden, ängstlich und bequem. Deutlich wird die Gruppenspezifität dieser Zuschreibungen, wenn sich viele Ostdeutsche für ehrlich halten, aber nur die Wenigsten den Westdeutschen das Gleiche zubilligen. Die Bewohner der alten Länder wiederum gestehen die für sich in Anspruch genommenen positiven Eigenschaften den Bürgern der neuen Länder nicht zu. Die wechselseitigen Vorurteile können sich nur dann reduzieren, wenn sich die Menschen näher kennenlernen.

Das sind Auszüge einer Publikation der FU Berlin. Für mich persönlich eine zutreffende Beschreibung.
Den ganzen Beitrag findet man hier:
http://www.fu-berlin.de/presse/publikat ... index.html

[rose]
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 17. September 2011, 09:11

Eine sehr klare und auch zutreffende Beschreibung der Zustände.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon karl143 » 17. September 2011, 09:46

nightfire64 hat geschrieben:
@karl, was mich nur ein klein wenig verwundert, dass DU ein Sozialdemokrat bist. Irgendwie habe ich da bei dem Wort „Sozial“, ein großes Problem!
Ist aber wahrscheinlich Schnuppe, man fühlt sich eben besser wenn es im Wort vorkommt!!

Kerstin


Woher nimmst du diese Erkenntnis ? Da liegst du farblich ein bißchen falsch.
karl143
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Edelknabe » 17. September 2011, 10:34

Du bist ein Träumer Interessierter, ein alter Tagträumer. Als wenn das Leben vom materiellen Wohlstand abhinge und wenn ich so diesen Anfang im Text lese (vom Haushalteinkommen bis Arbeitsproduktivität und Infrastruktur)müssen wir in der DDR irgendwie im Keller gelebt haben, so beschissen steht das da geschrieben und bei Euch schien wohl die Sonne im Westen und bei uns nur durchs Kellerfenster....sinngemäß jetzt?
Das Leben ihr westdeutschen Brüder und Schwestern besteht also aus mehr wie nur Einkaufen und den Warenkorb vollfüllen und dann den Warenkorb in die große luftige Wohnung schieben die vielleicht noch mehr Miete wie mein Einkommen kostet, nein, das ganz einfache Leben besteht aus...Ja, gute Frage, aus was wohl?
Richtig Interessierter, ich sehe so langsam kommts, es sind die kleinen Dinge und da brauche ich auch gar keine großen Handstände machen was den Wohlstand betrifft.
Schon dieses Wort Wohlstand, da denke ich manchmal ihr scheint das drüben irgendwie mit dem fetten Audi A6 zu deffinieren, der als Zweitwagen unterm Carport steht und der immer ins Auge fällt, wenn aus dem Küchenfenster geschaut wird?
Der Mensch hier im Osten möchte ganz einfach ein ausreichendes Einkommen, um einmal auf der Lohnseite zu bleiben, von dem er alles was seine Leben betrifft bezahlen kann und er möchte wenns geht nicht extra noch den Staat am Arsche lecken(entschuldigt)müssen, wenn das Einkommen so niedrig ist, das es einfach vorne und hinten nicht reicht.
Denn das Interessierter, das brauchte der ehemalige DDR-Bürger überhaupt nicht mal abgesehen von den gesellschaftlichen Fonds und deren zinslosen Ausschüttungen für zum Beispiel junge Familien, für Neubauwohnungen, für Bildung und Kultur.
Das gab ihm der damalige Staat also auch so.Und logisch, auch da musste man sich kümmern.
Wir sind also vom Werktätigen wieder zum Lohnarbeiter zurückentwickelt worden und das bedeutet dummerweise im System des Kapital, das ich meine Ware Arbeitskraft so teuer wie möglich verkaufen muss, ich muss also so sinngemäß mit hunderten Anderen "Leidensgenossen"(siehe dein Text) jeden Tag vor auf den Sportplatz und da kommt Bruno der Jobbringer und stellt sich auf den Hocker und ruft seine Jobs aus und aus der Masse kommt ein "Hier...hier ich...und ich auch...nimm mich" und ein Geschubse und Gedränge setzt ein so das Bruno schon leicht zu wackeln anfängt auf seinem Hocker und am Ende geht die Masse, verläuft sich und fünf glückliche Menschen stehen da und haben einen Tagjob ergattert, sozusagen als Tagelöhner.Bis morgen also, wenn sich Bruno wieder auf seinen Hocker stellt.
Das um einmal unsere damalige Mentalität mit dem Recht auf Arbeit im Gesetzblatt aufzugreifen ist also die Zukunft, das neue Leben und damit lebe ich dann würdevoll?
Ich wüsste was besseres und ja, damit seit ihr aufgewachsen, das geht schon in Ordnung und nein, damals zu euer Zeit war das noch nicht so krass, da bedeutete stellenweise Soziale Marktwirtschaft eben auch Sozial.
Nur, davon sind wir heute weit entfernt, wir sind doch wieder beim alten Marx und seinem Manchesterkapitalismus angekommen.
Aber genug erstmal.Es sind also die kleinen Dinge um das mal festzuhalten, nicht der vielgepriesene Wohlstand, dieses Zauberwort.

Rainer-Maria und mir gehts gut, ich kann nicht meckern aber ich bin auch ein guter Beobachter, ich habe doch die Zeit dazu in der ganzen Alltagshektik und was ich da heute sehe, das gefällt mir nicht weil der Mensch eben mittlerweile seine Würde verloren hat.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16748
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

VorherigeNächste

Zurück zu Spezial - Wem gehört der Osten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron