Der langsame Tod Ostdeutschlands

Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2011, 19:59

Im Jahre 2015 werde es einen „zweiten Wendeschock“ geben, sagt das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Denn dann fehlen nicht mehr nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Die selektive Abwanderung, von der die Bevölkerungswissenschaftler sprechen, ist das eigentliche Problem Ostdeutschlands. Gemeint ist damit: Die gutausgebildeten jungen Leute gehen weg - und unter ihnen vor allem die jungen Frauen. 60 Prozent derer, die Mecklenburg-Vorpommern verlassen, haben einen Hochschulabschluß. Nur 12 bis 14 Prozent der aus dem Osten Abgewanderten waren arbeitslos. So fehlen den neuen Ländern nicht nur die gutausgebildeten Arbeitskräfte, sondern eben auch die Frauen.

Anschlüsse für Energie, Wärme und Wasser werden immer teurer. Ohne Schülerverkehr ist auch kein öffentlicher Nahverkehr aufrechtzuerhalten. Zugleich aber werden für viele Schüler die Schulwege immer länger. Der Trend wird sich nicht mehr umkehren lassen.

Ein Wissenschaftler der Humboldt-Universität sprach vom langsamen Tod Ostdeutschlands. Ostdeutschland könnte bestenfalls eine Art Nationalpark werden. Ökonomen haben dafür einen Begriff: „passive Sanierung“.

Die Bemühungen der Politik, dagegen anzugehen, wirken ungewollt komisch. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es eine Rückholagentur „mv4you“, die Rückkehrwilligen helfen will und in ein paar Dutzend Fällen Leuten auch tatsächlich geholfen hat, die vielleicht auch ohne Agentur den Weg zurück in die Heimat geschafft hätten. Sachsen-Anhalt hat vor zehn Jahren 1,5 Millionen „Ostpakete“ verschickt mit „Ostprodukten“, um das Heimweh zu fördern.

In Sachsen gibt es einen Verbund „Sachse, komm zurück“, der darauf setzt, daß der absehbare Fachkräftemangel Leute aus der Fremde zurücklocken könnte. Daß die jungen Leute im Alter zurückkommen würden in ihre Heimat und auf diese Weise etwas zum Aufschwung beitragen könnten - auch von dieser Hoffnung muß man sich verabschieden. Sie fühlen sich viel zu wohl in Hamburg, im Rhein-Main-Gebiet oder in München.
(aus der faz)
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. September 2011, 20:04

Ehrlich gesagt, hätte man die DDR doch als riesiges Museum stehen lassen können.... [flash]

Nich ganz ernst gemeint

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 10. September 2011, 20:12

Das ist doch genau das, was ich schon die ganze Zeit sage…, Ostdeutschland wird ein Biotop und ich mache hier das Licht aus, wenn es noch welches gibt! [mad]


Nein, wenn ich fast erwachsene Kinder hätte, ich würde sie noch weiter wegschicken und nicht bloß in den besseren Teil Deutschlands, denn Ewig geht es dort auch nicht mehr.

Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Edelknabe » 10. September 2011, 21:04

Wir reden uns mal, wenn es 2015 geworden ist, denn was sind schon vier Jahre. Ostdeutschland, mittlerweile das Paradies für den gutbetuchten Rentner West...logisch, der Prolet muss drüben im Pott bleiben zwischen seinen lärmenden Subkulturen.
Aus Bergbaulandschaften wurden ...sind sie ja schon Angler, Boots und Freizeitparadiese.
Touristen wohin man schaut, die Hotels völlig ausgelastet, die Ostsee fest in westdeutscher Vermieterhand bis dort auch die ersten Auto von selbst anfangen zu brennen, so eine Art kollegiale Selbstentzündung durch schlechtes Kolonialherrengewissen.
Ja, so könnte das kommen.

Rainer-Maria und ne, ich sehe heute schon nur noch Rentner mit Einkaufswagen durch die Gegend hetzen und muss dann immer daran denken, das ich selber in paar Jahren auch so konsumgeil mit Tunnelblick mich am Wurststand mit meiner Frau in die Haare bekomme.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16748
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2011, 21:11

Edelknabe hat geschrieben:....Ostdeutschland, mittlerweile das Paradies für den gutbetuchten Rentner West...logisch, der Prolet muss drüben im Pott bleiben zwischen seinen lärmenden Subkulturen...

.... bis dort auch die ersten Auto von selbst anfangen zu brennen, so eine Art kollegiale Selbstentzündung durch schlechtes Kolonialherrengewissen.


[laugh] [laugh]
Ich liebe diese Sprüche....und Vorhersagen... [flash]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon ex-maja64 » 10. September 2011, 21:21

Ja wird wohl so kommen wie ihr hier das schreibt, sehe es heute schon wenn ich um mich schaue. Jede Menge leerstehende Häuser (und das in einem Urlaubsgebiet), keine Post mehr vor Ort, kein Veranstaltungssaal, keine Kino mehr, immer mehr Geschäfte und Gaststätten machen dicht.
Ab 01.01.12 bin ich Einwohner der nächsten Stadt (Eingemeindung), meine zukünftige Kreisstadt ist vermutlich die ehemalige Bezirksstadt, Thüringen plant eine Kreisreform bei der es am Ende in diesem Bundesland wohl so 4-6 Kreise gibt.
Das ist Lebensqualität Anno 2011 auf dem Lande und nun komme mir einer mit der "Freiheit" die ich 89 erhielt.



Mario
ex-maja64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 10. September 2011, 23:08

ich denke es braucht mehr zeit, als wir alle dachten.

ein herr kohl versprach uns doch blühende landschaften. ok!
viele warteten ungeduldig darauf und warten noch immer und noch ungeduldiger, sehen gar den verfall der orte ... erstmal zu recht.

doch, man muss es sich mal vorstellen, wieviel menschen , damals, praktisch künstlich angesiedelt wurden.
es gab regionen, ihr wisst es doch selber, zb. halle- neustadt (hanoi). es waren siedlungen für arbeiter der industrie die nen stand der nachkriegszeit hatte ... um es krass zu sagen.
damals brauchte man sie ... schon recht, doch dann.
wer selber kritisch und offen zurückblickt, in seinen damaligen betrieb, sollte bitte nicht die "kollegen oder positionen" vergessen die frei erfunden waren.
dann kommt noch der fortschritt der technik ins spiel und zack stehen massen ohne arbeit da.
ja, ja und wir sind sowas von arm dran und in vier jahren ... ach gott, ach gott.

gruß vs ... hübsch locker bleiben. [wink]
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 13. September 2011, 09:20

Richtig - immer schön locker bleiben, sonst glaube selbst ich bald, daß an dem Begriff " Jammer - Ossi " etwas dran ist.
Dafür fand ich etwas was bei mir ein leichtes schmunzeln hervorrief, sicher nicht bei allen, aber lest selbst:

Abwanderung von jungen Frauen: Besonders die Abwanderung junger gut ausgebildeter Frauen führt nach einer aktuellen Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, die ebenfalls Ende Mai in Berlin vorgestellt wurde, zur Bildung einer „neuen Unterschicht“ im Osten: männlich, ungebildet, desinteressiert, einsam. Durch den Männerüberschuss verschlechtere sich nicht nur das soziale Klima, auch verlören betroffene Regionen weiter an demographischen Zukunftschancen, da potenzielle Mütter fehlten.

Gründe für die Abwanderung der Frauen gen Westdeutschland sehen die Forscher in erster Linie in den unterschiedlichen Bildungsniveaus junger Männer und Frauen. Es mangele auch an Anreizen für eine Rückkehr: Im Osten fehle es schlicht an Männern, „die den Ansprüchen der Frauen genügen würden“, so die Studie. Dass unter den Abwanderern seit Jahren besonders viele qualifizierte Frauen im reproduktionsfähigen Alter sind, hat das Statistische Landesamt des Freistaats Sachsen allerdings schon in der ersten ostdeutschen Abwanderungsanalyse Ende 2002 herausgefunden.


Das habe ich in diesem Link gefunden: http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=070501

[shocked] [flash]
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon karl143 » 13. September 2011, 12:34

Das Zusammenlegen von Kreisen, Gemeinden usw. ist doch ein Ergebnis von Bevölkerungsschwund oder aber der Wille von Einsparungen. Mario, was du schreibst, ist auch hier an der Weser nicht neu. Es entstehen neue Einheitsgemeinden, Bürgermeisterstellen halbieren sich, die Wege auf die Behörden werden auch manchmal länger. Aber ehrlich, wenn ich die heimatliche Zeitung aufschlage, beschwert sich eigentlich kaum einer darüber. Die Menschen verstehen den Zwang den die Politik jetzt umsetzt. Vielen hat dieser Schritt sogar zu lange gedauert, der immer wieder aufgeschoben wurde, von Politikern, die an ihren Stühlen klebten. In Meck-Pomm ist die Kreisreform jetzt endgültig. Das Verw. Gericht hat ihr zugestimmt, und glaube, das ganze Bundesland hat demnächst nur noch 6 Landkreise. Was soll das Jammern. Und vor allem, was hat das mit der Freiheit zu tun, die dir 1989 versprochen wurde. Bist du aufgrund der Zusammenlegung von Gebietskörperschaften in deiner Freiheit irgendwie eingeschränkt ?

Das die Menschen immer noch Ostdeutschland den Rücken kehren, ist doch kein Ergebnis der heutigen Politik sondern liegt doch in den 40 Jahren die vor dem Beitritt lagen. Das Kohl kein Recht hatte, war mir von Anfang an klar. Die Leute, besonders aber die Menschen im Osten wollten damals genau das hören. Lafontaine wurde ja fast ins Exil gejagt, als er damals die Wahrheit sagte. Fast 45 Jahre der Zerstörung von Infrastruktur, Wirtschaft und allem was dazu gehört kann man einfach nicht in 20 Jahren wieder rückgängig machen, dazu sind die gesamten Strukturen viel zu fest. Man kann nicht einfach aus einer Hälfte eines Landes die halbe Wirtschaft in die andere verlegen, jedenfalls nicht in einer Marktwirtschaft. Demzufolgen entstehen höchstens an den neuen Standorten Filialen, bzw. Ableger der großen Unternehmen. Und die neu hinzukommen brauchen eben auch viel Ellenbogen um sich gegen die alten Platzhirsche zu behaupten. Wo also soll der sofortige Wohlstand herkommen ? Das sind zwar unbequeme Wahrheiten, aber wer sich ein bißchen damit befasst, kann es bei den Fachleuten heraushören, bzw. lesen.
karl143
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Rainman2 » 13. September 2011, 14:54

karl143 hat geschrieben:... Das die Menschen immer noch Ostdeutschland den Rücken kehren, ist doch kein Ergebnis der heutigen Politik sondern liegt doch in den 40 Jahren die vor dem Beitritt lagen. ...

Hallo Karl,

tausendmal diskutiert und immer wieder frisch. Die Ursachen sind extrem vielfältig und mit so einem dahingeluschten Satz nicht zu fassen. Natürlich war die Akkumulationsrate in der DDR immer geringer geworden. Es wurde auf die "Hauptaufgabe" orientiert, "die immer bessere Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse ..." etc., was bekanntermaßen auch scheiterte. Alles richtig. Aber die Ursachen für die Deindustrialisierung des Ostens sind vielfältiger, als der Satz von Dir besagt. Es gab, neben den rein maroden Betrieben und Einrichtungen, die ich nicht abstreite:
Beispiele:
- "Fehlgeleitete" Subventionen aus dem Aufbau Ost (z.B. Werften)
- Aufkauf Ostdeutscher Betriebe und Schließung trotz Rentabilität = Konkurrenzbeseitigung (z.B. Leipziger Verlagslandschaft)
- Erhaltung unklarer Besitzstände über Jahre hinweg, die eine gezielte Investition verhinderten
etc.
und Beispiele, dass Strukturen aus der ach so maroden DDR-Landschaft noch immer funktionieren konnten, da sie sich nicht von westlichen Beratern helfen ließen:
- LPG Golzow - heute Landwirtschaft Golzow Betriebs-GmbH (http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaft_Golzow)

Es fehlte am politisch durchgreifenden Willen, die vorhandenen Strukturen auf wirkliche Rentabilität zu prüfen und ggf. zu erhalten. Das Prinzip Rückgabe vor Entschädigung schaffte langfristig unklare Besitzverhältnisse. Die ostdeutschen Standorte wurden einer etablieberten Unternehmenslandschaft im Westen zum Fraß vorgeworfen. Das wurde natürlich dadurch vereinfacht, dass die Substanz zu marode war, um wirklich flächendeckend selbst zu bestehen. Aber: Die heutigen Entwicklungen und Folgen sind ein direktes Ergebnis der Politik zum Zeitpunkt der Vereinigung.

ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon karl143 » 13. September 2011, 17:57

Hallo K-P,
der von mir so hingeluschte Satz ist in der der Tat eine Kurzfassung. Gebe ich zu. Deiner - Die heutigen Entwicklungen und Folgen sind ein direktes Ergebnis der Politik zum Zeitpunkt der Vereinigung - geht aber auch nur in die Kurzfassung. Wäre nach dem Krieg die Wirtschaft normal im Osten wie im Westen gewachsen, hätten Strukturen bestanden, die nun mal gegen Wirtschaftskrisen resistenter wären, als es nun der Fall ist. Was ich meine, in Ost und West hätten sich die Konzerne mit ihren Zentralen gleich aufgeteilt. Konzerne oder wie in der DDR genannt Kombinate wie Zeiss in Jena oder Orwo in Bitterfeld mögen im Sozialismus eine Berechtigung gehabt haben, dort konnten sie auch bestehen, aber nur mit Hilfe von politischen Zielen die vorgegeben wurden. Marktwirtschaftlich also untauglich. Was bestand also 1989 in Deutschland. Wie du schreibst eine Industrie, die sich aber aufgrund ihrer Stärke nicht durchsetzen konnte. Alle Konzerne in der Bundesrepublik. Selbst Marken wie Zeiss usw gab es auch im Westen, zum Zeitpunkt der Wende wirtschaftlich stärker als die ursprünglichen Fabriken im Osten. Selbst Kohl als Führer der CDU die sich in wirtschaftlichen Fragen als Kompetenz hinstellte, hat sicher gewußt, das die Unternehmen nicht aus Gutmütigkeit oder Fürsorge Geld in die maroden Firmen im Osten stecken. In der Wirtschaft wird Geld verdient. Insofern sind die Entwicklungen auch Ursprung der damaligen Politik. Hätte es aber die DDR nicht gegeben, keine sowjetische Besatzungsmacht, die die damalige Ostzone erstmal wirtschaftlich ausbluten ließ, hätten die ostdeutschen Länder auch die Hilfen der USA und GB bekommen, dann wäre in Ost und West ein Gleichstand in der Stärke der Wirtschaft gewesen. Sicher auch mit Unterschieden wie zwischen Nord- und Süddeutschland zum Beispiel. Aber sicher nicht in dieser gravierenden Form. Nur, diese Unterschiede zwischen Nord und Süd verleiten uns im Norden auch nicht zum Jammern. Ärmel aufkrempeln und was tun bringt mehr.
karl143
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 13. September 2011, 20:00

Hallo Karl, soweit alles richtig aber trotzdem habe ich da noch ein paar Anmerkungen zu.
Du sprichst nach mehreren "wenn" und "hätten" davon wenn diese nicht gewesen wären dann hätte "Ost und West ein Gleichstand in der Stärke der Wirtschaft" gehabt.

Mal die Aufteilung der Zonen nach dem Ende des WK II außen vor.
In Mitteldeutschland, die SBZ und dann DDR, lag der wirtschaftliche Schwerpunkt auf dem Gebiet der verarbeitenden Industrie, Maschinebau, Chemieindustrie um Zwei zu nennen. Schwerindustrie gab es in dieser Region so gut wie überhaupt nicht. Das nächste Zentrum für Schwerindustrie, also Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie lag im Osten, das Oberschlesische Industriegebiet.

In den ersten Plänen für Deutschland nach dem Krieg war ein "Zuschlag" Schlesiens an Polen nicht vorgesehen. Durch die geplante Westverschiebung der Grenze der UdSSR wurde erst als Grenzlinie die Oder/Glatzer Neiße favorisiert woraus letztendlich die Oder/Lausitzer Neiße wurde und in diesem Zusammenhang wurde auch gleich das Stettiner Gebiet Polen zugeschlagen. Diesem, vom Stalin gewünschtem Grenzverlauf, stimmten die Alliierten im Oktober 1944 zu.

Dann "zahlte" die SBZ/DDR ungefähr 90% aller Reparationen an die UdSSR, wobei die Demontagen im Oberschlesischen und Stettiner Industriegebiet als "Kriegsbeute" deklariert aus den Reparationsansprüchen rausgerechnet wurden. Das betraf auch Demontagen die während der letzten Kriegstage und der Zeit bis zur endgültigen Einrichtung der Besatzungszonen im Juni 1945 von den Sowjet vollzogen wurden.
(Da müßte ich nochmal nachschauen, ich glaube es ging sogar noch bis August 45 das alles als Kriegsbeute deklariert wurde)

Das sind zwar olle Kamellen, sollten trotzdem nicht außen vor bleiben.

Die Bildung von Kombinaten war grundsätzlich nicht verkehrt nur waren diese teilweise Einseitig ausgerichteten und vor allem aufgeblähten Betriebe nicht unbedingt konkurrenzfähig, jedenfalls unter Marktwirtschaftlichen Bedingungen. Ein Kombinats-/Konzernumbau, so wie er auch heute üblich ist wäre vielleicht angebracht gewesen.
Nur schaffte man sich mit der Liquidierung dieser, nach einem Umbau, bestimmt Lebensfähigen Betriebe lästige Konkurrenz vom Hals.

Das Buch zum Thema "Die grosse Enteignung - Wie die Treuhand eine Volkswirtschaft liquidierte" von Otto Köhler, in einer erweiterten Neuauflage 2011 wieder erschienen, liest sich wie ein Wirtschaftskrimi.

Es war nicht alles marode, es war nicht alles kaputt.
Wie Rainman schon schrieb die Ursachen für den Niedergang der DDR Wirtschaft in den 80er Jahren sind vielfältig. ein Hauptpunkt ist m. E. die falsche Akkumulationspolitik (sie sank von 29% auf 21%), die überzogene Subventionspolitik, insgesamt die starre Planwirtschaft welche den Kombinaten/Betrieben faktisch "Verbot" Gewinn zu erwirtschaften und diesen Gewinn auch selbst einzusetzen. Aller Gewinn, bis auf einen lächerlichen Teil, mußte nämlich an den Staatshaushalt abgeführt werden. Welche Firma arbeitet denn nur aus Spass an der Arbeit wenn sie nicht über die Ergebnisse ihrer Arbeit verfügen darf?

1991 hat mir mal ein Spanier versucht klar zu machen das Deutschland in Zukunft ähnlich wie Spanien oder Italien strukturiert sein wird. Spanien: armer Norden, reicher Süden; italien: reicher Norden, armer Süden und Deutschland: reicher Westen, armer Osten.
Damals war ich sehr skeptisch was diese Prognose betraf, wie dei Entwicklung zeigt, der Gute hatte recht.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon ex-maja64 » 13. September 2011, 20:10

Karl-Heinz,

ich habe in meinem Beitrag versucht, aus ganz unpolitischer Sicht, die Lebensqualität bei mir vor Ort aufzuzeigen. Ich fange nicht das Jammern an ich stelle einfach nur fest.
Also erstmal hat mir niemand 1989 die Freiheit versprochen, ich bin auch keinen Kohl nachgerannt und renne auch heute keiner Merkel hinterher. Im Gegenteil, ich wäre 89 dabei gewesen, eine bessere und demokratischere DDR mit aufzubauen um die es am Anfang der sogn. "Wende"ging.
Das Menschen Ostdeutschland den Rücken kehren ist sehr wohl ein Ergebnis von 20 Jahren verfehlter Einigungspolitik. Die Menschen hier sind genauso heimatverbunden wie z.B. die an der Weser, nur wenn keine Arbeit mehr vor Ort ist, bzw. die die da ist mit einem "Hungerlohn" entlohnt wird, fehlt irgendwo die Existenzgrundlage.
Für mich immer wieder interessant wo du deine Weissheiten her nimmst, du redest zwar immer viel davon, dass du mehrere Male in Ostberlin warst, auch hattest du wohl Verwandschaft in der DDR.
Aber hast du nur einen Tag, als Bürger der DDR oder Bürger Ostdeutschland verbracht?

"Ärmel aufkrempeln und was tun " , mit dem Satz kommst du mir schon vor wie der Kohl von der Weser.Glaube mir, der größte Teil der Menschen in Ostdeutschland hat die Ärmel schon über die Schultern gekrempelt, während bei euch die meisten noch nicht mal die Handschuhe ausgezogen haben.


Mario
ex-maja64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 13. September 2011, 21:33

hatte der kohl wirklich so unrecht mit seinen aussagen ... sinngemäß:
- blühende landschaften.

vollzieht mal für längere zeit nen ortswechsel und geht dann zurück, es hat sich echt ne masse getan in dieser in dieser zeit.

- der markt reguliert sich selbst.

nur wenn er gelassen wird.

gruß vs
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Edelknabe » 14. September 2011, 06:47

Wenn der Markt gelassen wird vs, dann haben wir balde Löhne um die 2,- Euronen und weniger.(jetzt im Osten im Nebenverdienst ca. 4,-) Der Markt kennt da komischerweise keine Freunde, der ist auch nicht human, denn der Mensch geht ihm am Hintern vorbei.
Von solchem bissel Geld kann kein Mensch ordentlich leben oder sterben, geschweige denn den Staat noch am Hintern lecken, das der ihm auch noch was zu den paar Kröten dazu gibt.
Bin ich heilfroh im Sozialismus aufgewachsen zu sein, zumindest in meiner aktiven Schaffensphase von 17-37 Jahren, da konntest du noch ordentliches Geld(wenn auch Alugeld) verdienen und mit diesem Geld dir deine Wirtschaft ausreichend einrichten und mehr.
Und ne, meine jüngste Tochter und der Schwiegersohn verdienen heute auch nicht schlecht im Schichtsystem...aber eben im Westen.

Rainer-Maria und Interessierter, also jammere nicht immer herum, das der Ossi nicht deine Denke über den ganzen Vereinigungsquatsch besitzt, der Ossi tickt nämlich anders, völlig anders.
Unsere Uhren gehen doch ein bissel schneller als eure da drüben, deswegen waren wir auch schneller im Ärmelhochkrempeln nach 1989 bis zum heutigen Tag so wie es Mario schon richtig schrieb.
Eure Stunde kommt erst noch, wo es heißt die Besitz-Hosen gut fest zu halten, darauf kannst du schon mal einen....
Und weißt du wann? Na spätestens wenn die Blase platzt.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16748
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 14. September 2011, 10:14

Edelknabe hat geschrieben:Wenn der Markt gelassen wird vs, dann haben wir balde Löhne um die 2,- Euronen und weniger.(jetzt im Osten im Nebenverdienst ca. 4,-) Der Markt kennt da komischerweise keine Freunde, der ist auch nicht human, denn der Mensch geht ihm am Hintern vorbei.
Von solchem bissel Geld kann kein Mensch ordentlich leben oder sterben, geschweige denn den Staat noch am Hintern lecken, das der ihm auch noch was zu den paar Kröten dazu gibt.
Bin ich heilfroh im Sozialismus aufgewachsen zu sein, zumindest in meiner aktiven Schaffensphase von 17-37 Jahren, da konntest du noch ordentliches Geld(wenn auch Alugeld) verdienen und mit diesem Geld dir deine Wirtschaft ausreichend einrichten und mehr.
Und ne, meine jüngste Tochter und der Schwiegersohn verdienen heute auch nicht schlecht im Schichtsystem...aber eben im Westen.

Rainer-Maria und Interessierter, also jammere nicht immer herum, das der Ossi nicht deine Denke über den ganzen Vereinigungsquatsch besitzt, der Ossi tickt nämlich anders, völlig anders.
Unsere Uhren gehen doch ein bissel schneller als eure da drüben, deswegen waren wir auch schneller im Ärmelhochkrempeln nach 1989 bis zum heutigen Tag so wie es Mario schon richtig schrieb.
Eure Stunde kommt erst noch, wo es heißt die Besitz-Hosen gut fest zu halten, darauf kannst du schon mal einen....
Und weißt du wann? Na spätestens wenn die Blase platzt.


@ Edelknabe
Also Edelknabe ist ja ok. Aber Deine Betätigung als Prophet scheint nicht gerade zu Deinen starken Seiten zu zählen und das nicht nur weil Du dich überwiegend negativ prophetisch betätigst, wo hast Du denn eigentlich damals den Untergang der DDR prophezeit?
Wie ganz allgemein der Ossi tickt, weiß ich nicht. Aber da ich einige Wochen nach der Wende in den neuen Bundesländern war und ausreichend Gelegenheit hatte, mich mit äusserst erfolgreichen Mitarbeitern aus den neuen Bundesländern zu unterhalten, die im gleichen Unternehmen tätig waren, weiß ich wie diese tickten. Ich wüßte wirklich nicht was es da zu jammern gab.
Über die Art des Tickens einiger User die querbeet sich in Foren meinen äußern zu müssen, wundere ich mich manchmal wirklich und da möchte ich Dir nicht widersprechen. Aber da erwidert man halt etwas und es ist gut. Von Jammern kann da keine Rede sein. [grin]
Sorry wenns ein wenig OT war, aber Edelknabe, so konnte ich gleichzeitig Deinen unbändigen Wissendrang wieder ein kleines Stück mehr befriedigen.

[rose]
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 14. September 2011, 12:26

Interessierter hat geschrieben:Aber da ich einige Wochen nach der Wende in den neuen Bundesländern war und ausreichend Gelegenheit hatte,





Na allerliebst Interessierter, da hast du ja die letzten 20 Jahre richtig hautnah im Osten erlebt. [super]

Wenn einige Wochen kurz nach der Wende ausreichen, um sein glorreiches Statement über die Entwicklung des Ostens abzugeben, finde ich das schon absolut genial. [grin]

Ich kann auch langsam die so gepriesenen blühenden Landschaften nicht mehr lesen, tut mir Leid vs.
Ich und nicht nur ich, habe einen Stundenlohn von 4,50 € und bin wie andere auch, im Verkauf tätig.
Was meint ihr, wenn es uns nicht gebe, wo ihr dann euer Zeug zum Lebensunterhalt herbekommt?!
Für den Lohn, würde in den alten Ländern, nicht mal jemand aufstehen, geschweige denn, noch freundlich bleiben, da der Kunde ja nichts dafür kann.
Ich bin auch nicht bei einem kleinen Händler beschäftigt, der um sein Überleben kämpft, nein…, es ist eine Kette und wir sehen, dass der Umsatz stimmt!!

Auch der ja so wachsende Markt, da habe ich auch ein tolles Beispiel…!
Letztens war ich bei meinem REWE und da las ich doch, dass in diesem einem Markt 10 Stellen frei sind. Ich dachte der will seine alte Belegschaft loswerden. Jedenfalls wau …, gleich über die Straße, na da fragst du doch gleich mal nach und ich dachte, ich habe es mit den Ohren.
Nix mit einem Arbeitsplatz, sozialversichert, Rentenbeiträge u.s.w., ist ja ein riesiges Unternehmen, nein…, die Leute arbeiten dort auf 125,00 Euro Basis, (nicht mal 400,00€) und das sind dann die wachsenden Märkte im Osten. REWE ist eine Gruppe, der noch mehr Märkte unterstehen, sieht so der wachsende Markt im Osten aus?? Für mich sind das, die allerfeinsten modernen Sklavereimethoden und nichts anderes!!!

Das alles in der wundervollen Demokratie und nutze ich jetzt meine gewonnene Meinungsfreiheit und sage meinem aus dem Westen stammenden Chef, falls ich ihn mal zu Gesicht bekomme, die Meinung…, na was denkt ihr…, wielange werde ich dann meinen Job noch haben??? [ich auch]

Obwohl, mein Gehalt nimmt sich nicht viel mit Hartz IV und ich hätte meine Ruhe.

Nun ja, vielleicht reichen ja auch die blühenden Landschaften, da kann ich ja Löwenzahn und ähnliches sammeln und einen Salat daraus machen! Bild

Auch kann ich mir freudigst, die zig leeren neu hochgezogenen Bürokomplexe anschauen, die kein Mensch braucht, sonst wären sie ja nach vielen Jahren nicht mehr leer.
So nun werde ich bestimmt wieder aufgeklärt, dass ich alles falsch sehe, aber ich arbeite in der Dienstleistung und das in Leipzig einer Großstadt!!!

Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 14. September 2011, 13:06

Hi Kerstin,

mal so richtig Dampf abgelassen [hallo]
Sieh das mit den "blühenden" Landschaften" doch nicht so eng, Unkraut blüht auch schön.
Da nun fast alle Betriebe in der Bitterfelder Gegend und die Dreckschleudern südlich von Leipzig dem Erdboden gleich gemacht worden --> blühendes Unkraut, ist doch die Luft in der Gegend wieder viel besser geworden.
Weil's die DDR nicht mehr gibt müssen wir jetzt unseren Giftmüll nach Afrika und/oder Südostasien transportieren und dort in der Landschaft abkippen. Skandal! [sick]

Der Unterschied vom Heute zum früher in der DDR ist doch folgender: Heute kannst du über alle Politiker herziehen wie es dir beliebt. Du kannst auch Deinem Chef die Meinung sagen; anschließend kannst Du Dich bei frischer, klarer Luft in blühenden Landschaften aufhalten. Früher in der DDR war es nicht ratsam über die Politiker herzuziehen; anschließend konntest Du gesiebte Luft atmen und darüber nachdenken wieso ich unschuldiges Lamm plötzlich hier sitzen muß, dagegen konntest Deinem Chef mal so richtig die Meinung sagen was für ein Blödmann er ist. Passiert ist Dir nix, denn deine Arbeitskraft wurde gebraucht; zur Not auch im Betrieb um die Ecke.

4,50€ in der Stunde?
Da würd' ich aber ganz glücklich sein, in Bangladesh verdienen sie 1,50Cent am Tag im Schnitt.

Das sind nämlich Auswirkungen von "der Markt reguliert sich selbst".
Schon aufgefallen das es jetzt vermehrt "freie Marktwirtschaft" und nicht mehr "soziale Marktwirtschaft" heißt?

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Icke46 » 14. September 2011, 13:21

Nostalgiker hat geschrieben:Schon aufgefallen das es jetzt vermehrt "freie Marktwirtschaft" und nicht mehr "soziale Marktwirtschaft" heißt?



Das ist nicht gerade neu [wink] - die Abschaffung der DDR war der erste Schritt zur Abschaffung der "sozialen Marktwirtschaft" [mad] - sie wurde ja nicht mehr gebraucht.

Gruss

icke
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5885
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 14. September 2011, 14:58

zitat nightfire64
Na allerliebst Interessierter, da hast du ja die letzten 20 Jahre richtig hautnah im Osten erlebt. [super]

Wenn einige Wochen kurz nach der Wende ausreichen, um sein glorreiches Statement über die Entwicklung des Ostens abzugeben, finde ich das schon absolut genial.

@nightfire64
Also ich habe mich mit " Edelknaben " über das " Ticken " der " Ossis " ausgetauscht und in keinster Weise ein Statement über die Entwicklung des Ostens abgegeben. Ich kann aber Dein persönliches Klagelied verstehen. Auch wenn es Dich nicht trösten wird, weder der Einzelhandelskaufmann noch die Frisöse zählten auch in den alten Bundesländern jemals zu den gut bezahlten Berufen.
Aber immerhin sucht sich jeder seinen Beruf selbst aus.

[rose]
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 14. September 2011, 15:17

Aber immerhin sucht sich jeder seinen Beruf selbst aus.
[laugh]

AHA! einen Beruf sucht man sich heutzutage aus! Komisch im Osten mußten wir einen Beruf erlernen. [sick]

Wieso werden dann nicht alle die Heute so "meckern" mindesten Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank????? Bei der freien Auswahl?

Ja, ja so sind sie die Wessis, erkennen einen Ossi 100 Meter gegen den Wind, einfach so wie er dasteht. [flash]

Ticken tun die auch noch! Sind das nicht Zeitzünderbomben welche zu ticken pflegen? [blush]

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 14. September 2011, 16:47

@ Nostalgiker
Stell Dir bloß vor, ich habe den Beruf den ich mir ausgesucht hatte auch noch erlernt und ich erkenne keinen " Ossi " 100 m gegen den Wind. Dafür aber 1000 m gegen den Wind Nostalgiker. Das nur völlig OT und in aller Kürze zu diesem Deinem schwachen, an der Sache vorbeigehenden Beitrag.

[freu]
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon nightfire64 » 14. September 2011, 17:25

Interessierter hat geschrieben:zitat nightfire64
Na allerliebst Interessierter, da hast du ja die letzten 20 Jahre richtig hautnah im Osten erlebt. [super]
Wenn einige Wochen kurz nach der Wende ausreichen, um sein glorreiches Statement über die Entwicklung des Ostens abzugeben, finde ich das schon absolut genial.
@nightfire64
Ich kann aber Dein persönliches Klagelied verstehen. Auch wenn es Dich nicht trösten wird, weder der Einzelhandelskaufmann noch die Frisöse zählten auch in den alten Bundesländern jemals zu den gut bezahlten Berufen.
Aber immerhin sucht sich jeder seinen Beruf selbst aus.






Du hast ja mit deinen Beiträgen, die ganze Zeit schon ein Stirnrunzeln bei mir verursacht, aber nun hast du mir endgültig bewiesen, dass ein Avatar aus der Familie der Hominidae, doch einen höheren Intelligenzgrad besitzt. Von dem können wir Menschen noch sehr viel lernen, der Eine mehr…. der Andere weniger!

Woher willst du denn Wissen, was ich gelernt habe und dies ist nicht mein erlernter Beruf.
Mein Beruf bzw. mein Geschäft ist nicht lange nach der Wende verschwunden und diesen Markt haben jetzt Andere eingenommen und das zu Dumpingpreisen.
Was dein Vergleich mit dem Westen betrifft, erzähle mir bloß keine Märchen. Ich habe in einem anderen Thread schon geschrieben, dass ich mehr West- wie Ostverwandschaft hatte. Meine Cousine hat in den Ferien beim Friseur nur die Handtücher gewaschen und hat dafür 15,00 DM die Stunde bekommen. Ich glaube kaum, dass sie mehr verdient hat wie die Friseuse selbst.

Bei mir ist es vorbei mit groß Beruf aussuchen, erstens gibt es hier kaum welche und zweitens bin ich 47 und keine 20 mehr.

Was du so lapidar als „Klagelied“ abtust, was ich gelinde gesagt für eine Unverschämtheit halte, ist in Wirklichkeit bitterer Ernst.
Mir zeigt deine Einstellung aber eindeutig, dass du alles andere als sozial eingestellt bist und Almosen wie 4,50€ und 125,00€ Basis, für gerechtfertigt hältst.
Wenn die ganzen Leute mit einem solchen Verdienst, mal alles hinschmeißen würden und sich auf der Arge melden würden, dann wärst du der Erste der schreien würde…, seht die faulen Ossis!!

Ansonsten fehlen mir zu dir einfach die Worte, du bist einfach nur zynisch und ignorant!!

Kerstin
nightfire64
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon karl143 » 14. September 2011, 17:58

@ Nostalgiker,

ich war in meinem Beitrag auf die Reparationsleistungen der Sowjetunion eingegangen, und habe dies auch in meinen Gedanken auch berücksichtigt. Das auch im Deutschland in den Grenzen von vor dem 2. Weltkrieg die Industrie und Wirtschaft nach Regionen verteilt war, ist mir schon klar. Trotzdem hätte aber dieser Unterschied 1989 nicht bestanden. Geschrieben wurde hier schon mehrfach über Firmen wie Orwo (tolles Know-How, veraltete Anlagen, unwirtschaftliche Produktion) oder SKET in Magdeburg. Ich glaube 23 Tsd. Mitarbeiter. Diese Art von Unternehmen waren in der Bundesrepublik schon Anfang der 80er Jahre dem Stellenabbau zum Opfer gefallen. Totat unwirtschaftlich. Kein westl. Konzern hätte sich auf eine Übernahme unter gleichen Voraussetzungen eingelassen. In mehreren Dokumentationen die im MDR liefen wurde gezeigt, mit welch Maschinen die Produktion zum Teil aufrechterhalten wurde. Teilweise waren Anlagen aus der Zeit vor 1939 im Einsatz. Das ist jetzt kein Vorurteil, das können Leute aus diesen Firmen bestätigen, im TV wurde darüber sogar von Kombinatsleitern gesprochen.

Zu der Anmerkung, wo die Schwerindustrie zu Hause war, oder der Bergbau. Das Ruhrgebiet hatte diese Probleme ab Anfang der 70er Jahre. Überproduktion von Stahl, unrentable Werke. Die ganze Verhüttung und der Bergbau gingen den Bach runter. Fahre mal heute in Ruhrgebiet. Es ist grün, sicher gibt es auch Städte die stark mit strukturellen Problemen noch heute kämpfen wie z. B. Duisburg. Aber das Leben ging weiter. Weiteres Beispiel: Werften in Norddeutschland. AG Weser in Bremen zum Beispiel. Tausende von Arbeitnehmern von heute auf morgen in den 80er Jahren auf der Straße. Heute sind dort IT Unternehmen, mittelständische Betriebe usw. die Menschen Arbeit geben. Und das war das Problem 1989. Da kam ein Gebiet zur Bundesrepublik, mit einer Größe von ca. einem Drittel und einem Stand von vor 40 Jahren.

Das wollte ich nur als Beispiel bringen. Und noch einmal: Natürlich wußte der Dicke, das er nie Recht mit seiner Behauptung haben würde. Aber die Menschen im Osten wollten es aber hören. Denen im Westen mußte er es nicht erzählen. Die hatten nichts aufzuholen. Und sehr viele schüttelten damals schon den Kopf über diese Naivität. Aber das war eben die Zeit der Wende. Fast jeden Tag irgendwelche Neuigkeiten. Und ich bin der Meinung, das es wohl noch lange dauern wird, bis man wirklich keinen Unterschied mehr erkennt. Aber irgendwann hat sich das alles von selber bereinigt. Das Problem von uns Deutschen ist nur, das wir meinen in 20 Jahren wäre alles angeglichen. 20 Jahre sind ein Wimpernschlag in der Geschichte.
karl143
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 14. September 2011, 22:28

@karl, da sind wir uns doch weitgehendst einig.
Ich versuche schon die Beträge komplett zu lesen und es muß nicht immer in jeder Antwort alles wiederholt werden.

Durch meine Arbeit in der DDR habe ich viele Betriebe kennengelernt.
Du kennst vielleicht das Bild "Eisenwalzwerk" von Adolf Menzel, hier anschauen. Es stellt bekanntlich eine Situation ca. 1872 dar.
In mehreren kleineren Gießereien die ich dienstlich besuchte fühlte ich mich in das Bild versetzt. Fiktion wurde Realität. Ich fand es unfassbar! Diese Betriebe produzierten! Unter welchen Bedingungen die Menschen da arbeiteten, ich sag es nochmal: unfassbar.

Ich kenne das Ruhrgebiet seit ca. 1954 durch Besuche und den Wandel dort habe ich mitbekommen.

In der DDR gab es meiner Meinung nach eine Bremse und das war der Plan! Denn dieser war Gesetz.

Eine kleine Geschichte dazu.
Ein Betrieb unseres Kombinates baute wirklich gute Steuereinheiten für Top Werkzeugmaschinen eines anderen Kombinates. Die Werkzeugmaschinebauer waren der Meinung das unsere Gehäuse für die Steuereinheiten zu groß, zu schwer, zu altbacken sind. Sie hatten recht.
Schnell hatten die Entwickler bei uns ein Gehäuse entwickelt welches nur noch 400 Gramm statt wie früher 1000 Gramm wog. Alle Test bestanden, die Werkzeugmaschinenbauer begeistert, denn mit der leichten Steuereinheit würden ihre Maschinen wieder Konkurrenzfähig.
Soweit so gut.
Die Gehäuse waren aus einem Spezialguß und dafür gab es nur eine Gießerei in der DDR welche die benötigten Anlagen dafür hatte.
Benötigt wurden übrigens 20.000 Gehäuse im Jahr, mehr Werkzeugmaschinen von diesem Typ konnten die Maschinenbauer einfach nicht herstellen.

Also mit der Gießerei verhandelt. NEIN! Machen wir nicht! Keine Kapazität! Wir bauen euch die Gußform! Wir machen alles, ihr braucht nur zu gießen! NEIN!
Es ging kein Weg rein, sie wollten nicht.
Ein klärendes Gespräch brachte Licht ins dunkel.
Sie wollten schon, sie hätten auch gekonnt! Nur auch sie hatten einen Plan zu erfüllen.

Einfache Rechenaufgabe 20.000 x 1000 =20.000.000 und 20.000 x 400 = 8.000.000
Für jeden klar zu sehen 20 Tonne zu 8 Tonne Guß, deren Ausgangsrohstoff auch noch NSW Importe sind, klarer Punktsieg für das neue Gehäuse. Devisen für Importe gespart, Endprodukt auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig.
Ja, denkste.
Die Gießerei bekam ihre Planvorlage in Tonnen!!!! 20 Tonnen = Plan erfüllt, 8 Tonnen Plan nicht erfüllt
Die 20.000 Gehäuseteile die wir brauchten waren eine spezielle Legierung. Es wurden auch noch für andere Betriebe andere Teile aus dem gleichem Material hergestellt und irgendwann gibt es auch eine technologische Kapazitätsgrenze, keine von der Tonnage)
Da es sich um NSW Importe handelte kam das von der Plankommission! Die Vorgabe in Tonnen! Das zuständige Ministerium sah es noch halbherzig ein das da was zu sparen war aber insgesamt war es ein Kampf gegen Windmühlen. Die Plankommission beharrte auf ihrer Planvorlage in Tonnen, ich hätte am liebsten stundenlang mit meinem Unterlagen auf den verantwortlichen Mitarbeiter eingeschlagen. Nur was hätte es genutzt?
Das Ende vom Lied:
Dem Werkzeugmaschinenbauer brach der NSW Export weg, wegen der alten, schweren Steuereinheiten, die Gießerei erfüllte ihre Planvorgabe in Tonnen nicht mehr und wir wußten nicht mehr wohin mit unserer schicken Elektronik.
Alles nur weil ein inkompetenter Mitarbeiter, das Peter Prinzip lässt grüßen, entschied; der Plan wird weiterhin in Tonnen vorgegeben.

Natürlich gab es auch moderne Gießereien. Aber die hatten auch wieder Kapazitätsprobleme, nicht in der 100% Auslastung der aus dem NSW importierten Anlage, nein sie hätten zwei oder drei gebrauchen können.
Also trafen sich alle Abnehmer am Monatsersten beim Produktionsdirektor der Gießerei und bei der Verteilung der Monatskapazität ging es zu wie auf einem türkischen Basar. Jeder toppte jeden mit Ausnahmegenehmigungen, wichtigen Exporten usw.
Da war schon eine gewisse Kreativität gefragt um an seinen benötigten Guß zu kommen.

.... Geschichten aus dem realen Sozialismus......

Das war damals, diese Episoden haben aber auch nichts damit zu tun das im Osten die Betriebe platt gemacht wurden.
Irgendwo erwähnte ich das Buch über die Treuhand.
Habe jetzt die Geschichte über das Kali-Kartell gelesen und wie die Grube Bischofferode im Sinne dieses Kartells und der BASF vernichtet wurde.
Ein Beispiel.

Die oben erzählte Geschichte beinhaltete das starre Planungssystem in der DDR.

Im Erzgebirge war traditionell die Weißwarenindustrie zu Hause. In einem Ort, indem vor dem Krieg ein großer Strumpfhersteller ansässig war, nach dem Krieg in den Westen, die Betriebe alles VEBs bekam ein Eigner tatsächlich nach 90 seinen enteigneten Besitz zurück. Die Arbeitslosenrate in der Gegend kurz vor Hundert und die vornehmlich Frauen hofften das der Unternehmer zurückkehrt.
Sie standen bereit!
Der Unternehmer schloss damals wirklich seine Betriebe in BW glaube ich. Das ergab mehrere Sondersendungen in ARD und ZDF, alle unter der Überschrift: skrupelloser Unternehmer schließt Betriebe. eine Region wird arbeitslos!!!!!!! Na klar es war in den Altbundesländern und das war ein Skandal, wie kann der Böse nur.
die Näherinnen im Erzgebirge hofften insgeheim auf die Wiederkehr des Messias, sprich neuen Arbeitgebers, denn der Grund und Boden und die Gebäude waren ja schon Rückübertragen.

Sie warten Heute noch!
Die Karawane zog gleich weiter nach Tschechien: da sind die Arbeitskräfte so billig. Dann nach Weißrussland und jetzt sitzt die Produktion irgendwo in Asien oder umgedreht.


Kein deutsches Unternehmen (westdeutsches) hat in irgendeiner weise sein Herz für Ostdeutschland entdeckt.
17 oder 16 Millionen Konsumenten für Billigprodukte sind doch toll, zumal wenn der Staat ihnen noch das Geld gibt um die zu kaufen.

Gruß
Nostalgiker

PS: Ja Interessierter, solche Menschen die solche Riechorganen haben sind mir schon mehrfach über den Weg gelaufen! Nur haben sie sich immer und das ausschließlich verrochen
Nostalgiker
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 14. September 2011, 22:32

Edelknabe hat geschrieben:Wenn der Markt gelassen wird vs, dann haben wir balde Löhne um die 2,- Euronen und weniger.


konnte der dicke das damals schon sehen, oder sah er in die vergangenheit und hoffte selber nur ... es möge einfach so weitergehen?

gruß vs ... der ihm seine aussagen nicht krumm nimmt.
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon vs1400 » 14. September 2011, 22:46

nightfire64 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:zitat nightfire64
Na allerliebst Interessierter, da hast du ja die letzten 20 Jahre richtig hautnah im Osten erlebt. [super]
Wenn einige Wochen kurz nach der Wende ausreichen, um sein glorreiches Statement über die Entwicklung des Ostens abzugeben, finde ich das schon absolut genial.
@nightfire64
Ich kann aber Dein persönliches Klagelied verstehen. Auch wenn es Dich nicht trösten wird, weder der Einzelhandelskaufmann noch die Frisöse zählten auch in den alten Bundesländern jemals zu den gut bezahlten Berufen.
Aber immerhin sucht sich jeder seinen Beruf selbst aus.






Du hast ja mit deinen Beiträgen, die ganze Zeit schon ein Stirnrunzeln bei mir verursacht, aber nun hast du mir endgültig bewiesen, dass ein Avatar aus der Familie der Hominidae, doch einen höheren Intelligenzgrad besitzt. Von dem können wir Menschen noch sehr viel lernen, der Eine mehr…. der Andere weniger!

Woher willst du denn Wissen, was ich gelernt habe und dies ist nicht mein erlernter Beruf.
Mein Beruf bzw. mein Geschäft ist nicht lange nach der Wende verschwunden und diesen Markt haben jetzt Andere eingenommen und das zu Dumpingpreisen.
Was dein Vergleich mit dem Westen betrifft, erzähle mir bloß keine Märchen. Ich habe in einem anderen Thread schon geschrieben, dass ich mehr West- wie Ostverwandschaft hatte. Meine Cousine hat in den Ferien beim Friseur nur die Handtücher gewaschen und hat dafür 15,00 DM die Stunde bekommen. Ich glaube kaum, dass sie mehr verdient hat wie die Friseuse selbst.

Bei mir ist es vorbei mit groß Beruf aussuchen, erstens gibt es hier kaum welche und zweitens bin ich 47 und keine 20 mehr.

Was du so lapidar als „Klagelied“ abtust, was ich gelinde gesagt für eine Unverschämtheit halte, ist in Wirklichkeit bitterer Ernst.
Mir zeigt deine Einstellung aber eindeutig, dass du alles andere als sozial eingestellt bist und Almosen wie 4,50€ und 125,00€ Basis, für gerechtfertigt hältst.
Wenn die ganzen Leute mit einem solchen Verdienst, mal alles hinschmeißen würden und sich auf der Arge melden würden, dann wärst du der Erste der schreien würde…, seht die faulen Ossis!!

Ansonsten fehlen mir zu dir einfach die Worte, du bist einfach nur zynisch und ignorant!!

Kerstin


hallo Kerstin,

mein tipp.
heute lesen, morgen nochmal und dann schreiben.

es bringt uns doch nichts, sich anzumachen.
frage, antwort, toleranz. [wink]

gruß vs
Zuletzt geändert von vs1400 am 14. September 2011, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
vs1400
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Nostalgiker » 14. September 2011, 23:00

Bin eben darauf aufmerksam gemacht worden das der Link zum Eisenwalzwerk nicht funzt.

Hier eine Alternative: Bild Eisenwalzwerk

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon Interessierter » 15. September 2011, 14:11

Der Bundestag - Jahresbericht Deutsche Einheit:

" Beim Zusammenwachsen weit vorangeschritten "

http://www.bundestag.de/dokumente/texta ... index.html

Meiner Meinung nach auch lesenswert ist die umfangreiche Pdf - Datei, deren Link am Ende des Beitrages eingefügt ist.
Interessierter
 

Re: Der langsame Tod Ostdeutschlands

Beitragvon augenzeuge » 15. September 2011, 15:18

Interessierter hat geschrieben:Der Bundestag - Jahresbericht Deutsche Einheit:

" Beim Zusammenwachsen weit vorangeschritten "

http://www.bundestag.de/dokumente/texta ... index.html

Meiner Meinung nach auch lesenswert ist die umfangreiche Pdf - Datei, deren Link am Ende des Beitrages eingefügt ist.


Zitat Link:
So sei seit 1991 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner von 33,5 auf 73 Prozent des Westniveaus gestiegen.
Die Produktivität habe 81 Prozent des Westniveaus erreicht. Wenn sich dieser Wachstumstrend fortsetzt, sei eine wirtschaftliche Angleichung an die strukturschwächeren Westländer bis 2019 durchaus möglich, heißt es im Bericht.

Eine Angleichung bis 2019 halte ich für unmöglich. Schon allein der demografische Wandel, die weitere Abwanderung wurden hierbei wohl nicht ausreichend berücksichtigt.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84920
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Nächste

Zurück zu Spezial - Wem gehört der Osten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron