Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon augenzeuge » 27. Januar 2017, 22:24

Die Spezialkommission

Die Kommission wurde zu einer jenseits der Rechtsstaatlichkeit agierenden geheimen Polizei neben und über der eigentlichen Kriminalpolizei. Die Kommission kam immer dann zum Einsatz, wenn Verbrechen in den Augen der Stasi als staatsgefährdend galten.

Detlef Schulze führte das Erstverhör in der Polizeidienststelle von Oranienburg. Nach vier, fünf Stunden gestand der aus Berlin stammende Martin S. Der 26-jährige Leutnant der DDR-Armee gab sogar noch weitere, in Mecklenburg geschehene Morde zu, für die schon ein Anderer verurteilt war. Die Spezialkommission nahm sich des Mannes umgehend an. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, der fälschlich Inhaftierte wurde geräuschlos entlassen. Über die Taten aber und über den Justizirrtum wurde der Mantel des Schweigens gehüllt.


Der Titel des Dokumentarfilms lautet „Die Spezialkommission – geheime Mordermittlung in der DDR", so lautet der Titel der Dokumentation von Gabi Schlag, die für das ZDF und Arte produziert wurde. Der 52 Minuten lange Film wird am 31. Januar um 21.45 Uhr erstmals ausgestrahlt auf Arte.

Ein Doppelmord an zwei Kindern, begangen von einem Leutnant der NVA, Serienmorde, getötete Polizisten, schwere Sexualverbrechen, abgründige Täterprofile – all das gab es in der DDR genauso wie anderswo. Aber sie passten nicht in das Bild vom neuen Menschen in der sozialistischen Gesellschaft. Und so trat seit Mitte der 1960er-Jahre die mit allen – auch illegalen – Befugnissen der Stasi ausgestattete Spezialkommission auf den Plan, wenn – nach Lesart der Geheimpolizisten – ein besonders abscheuliches Verbrechen die entwickelte sozialistische Gesellschaft in Misskredit zu bringen drohte. „Es ging schon darum, die Fälle aufzuklären“, sagt Gabi Schlag. „Und gleichzeitig sollten sie aber auch vor der Öffentlichkeit und auch vor den Angehörigen der Opfer weitestgehend vertuscht werden.“

http://www.berliner-zeitung.de/kultur/m ... t-25620782
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon andr.k » 27. Januar 2017, 23:54

Moin @augenzeuge, schau mal bitte da ---> viewtopic.php?f=192&t=10034
[hallo]
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 28. Januar 2017, 13:37

Ähm , ich frage mich gerade was die Verbrechen welche Westdeutsche oder West-Berliner auf dem Territorium der DDR und unter Ausnutzung des Transitabkommens begangen haben mit den Verbrechen von DDR Bürgern an DDR Bürgern und
dem Versuch der Behörden der DDR diese aus politischen Gründen zu vertuschen zu tun haben?
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon augenzeuge » 28. Januar 2017, 14:49

andr.k hat geschrieben:Moin @augenzeuge, schau mal bitte da ---> viewtopic.php?f=192&t=10034
[hallo]


Kam der Fall dort schon vor?
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon andr.k » 28. Januar 2017, 23:25

augenzeuge hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:Moin @augenzeuge, schau mal bitte da ---> viewtopic.php?f=192&t=10034
[hallo]


Kam der Fall dort schon vor?
AZ


Über das eine oder andere Tötungsdelikt wurde hier auch schon diskutiert. Im Thema Buchvorstellungen könnte sich der interessierte User eventuell informieren. Das Lesen dieser Bücher, die reichlich Infos beinhalten, wäre dann schon ein guter Weg.

Die Sendung schaue ich mir selbstverständlich auch an. [wink]
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 29. Januar 2017, 09:28

Das driftet nu aber vom eigentlichen Thema ab. Oder?
Kumpel
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Beethoven » 29. Januar 2017, 09:52

Wer Kinder quält und ermordet, gehört in meinen Augen an den Galgen. Aber das Thema hatten wir schoin einmal.

Gruß
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 29. Januar 2017, 10:04

Ursprünglich ging es hier um die Vertuschung von Verbrechen in der DDR durch die Stasi.
Ich hatte einen Kollegen , der war mehrjähriger Insasse von diversen Gefängnissen in der DDR , wegen Betrug, Diebstahl und Einbruch.
Der hatte ab und an einmal etwas von seinen damaligen Mithäftlingen zum besten gegeben.
Da ging es oft um Mord mit den abartigsten Ausführungen und wir haben nur gestaunt welche Verbrechen es auch in der DDR gab.
In den Zeitungen stand ja mal so gut wie nichts.
Kumpel
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Wosch » 29. Januar 2017, 10:48

Beethoven hat geschrieben:Wer Kinder quält und ermordet, gehört in meinen Augen an den Galgen. Aber das Thema hatten wir schoin einmal.

Gruß




Bei wem willste Dich mit solchen Aussagen beliebt machen?
Sagtest Du nicht vor Kurzem daß Du ohne Wenn und Aber zum Grundgesetz der BRD stehen würdest und dort ist der "Galgen" (meiner Meinung nach) zu Recht nicht mehr vorhanden.


Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon karnak » 29. Januar 2017, 11:17

Beethoven hat geschrieben:Wer Kinder quält und ermordet, gehört in meinen Augen an den Galgen. Aber das Thema hatten wir schoin einmal.

Gruß

Emotional schon nachvollziehbar, aber sollen Gesellschaften und deren Gerichte emotional entscheiden, in jedem Fall schwierig. Und wie bei jedem Thema, man sollte sich mit den Zusammenhängen schon etwas beschäftigen bevor man solche Urteile fällt. Zu unserem aller Glück tut das die Gesellschaft, die Psychatrie und darauf stützen sich auch die Gerichte. Zu unser aller Glück übrigens und hoffentlich bleibt das so. Aber wie schon gesagt, dass alles hatten wir schon, was eigentlich noch nicht. [wink]
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon HPA » 29. Januar 2017, 12:58

Wosch hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Wer Kinder quält und ermordet, gehört in meinen Augen an den Galgen. Aber das Thema hatten wir schoin einmal.

Gruß




Bei wem willste Dich mit solchen Aussagen beliebt machen?
Sagtest Du nicht vor Kurzem daß Du ohne Wenn und Aber zum Grundgesetz der BRD stehen würdest und dort ist der "Galgen" (meiner Meinung nach) zu Recht nicht mehr vorhanden.


Wosch.


Art1 GG

Und dazu gehört die Möglichkeit, Urteile zu revidieren. ( Auch Richter und Ermittlungsbehörden sind nicht unfehlbar)

Und ein vollzogenes Todesurteil ist eben nur schwerlich revidierbar.

Manche Äußerungen sind eben doch nur Lippenbekenntnisse [hallo]
HPA
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Beethoven » 30. Januar 2017, 08:07

Ach Wosch, ich will mich bei niemanden wegen solcher Aussagen beliebt machen.
Der Artikel 102 des GG regelt das ja in einem Satz.

Ich habe selber Kinder und Enkel. Bei den Kindern, die ja nun auch erwachsen sind, sehe ich das nicht mehr so problematisch.
Aber wenn sich einer an meinen Enkeln verginge oder gar tötete, weiß ich nicht was ich tun würde, wenn ich des Täters habhaft werden könnte.
Das ist für mich wohl die einzige Situation in der ich bewußt strafbare Handlungen begehen würde. Das hat nichts mit dem Grundgesetz zu tun, das ist eine rein emotionale Geschichte. Und wer anders empfindet, bitte sehr, es ist ihm unbenommen.

Das kannst Du verurteilen und hast damit de jure recht. "Na und?" kann ich da nur sagen. Ich habe mein Leben gelebt. Keine Bange ich bin nicht Selbstmord gefährdet [hallo] Aber meine Enkel sind absolut schutzbedürftig so wie jedes andere Kind auf dieser Welt auch. Und Schweine, die sich an Kindern vergehen, gehören nicht in diese Welt, vor allem wenn es rein sexuelle Delikte mit anschließendem brutalen Mord sind.

So, jetzt könnt Ihr auf mich einhacken. [wut]

Gruß
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon SCORN » 30. Januar 2017, 08:13

Ich sehe es genauso! Beethoven, wir haben offensichtlich noch nicht die moralische Reife, wie etwa ein HPA, um Verbrechen an eigenen Kindern und Enkeln mit dem im Grundgesetz verbrieften Rechten der Täter zu sehen!
SCORN
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 30. Januar 2017, 08:57

Beethoven hat geschrieben:Das kannst Du verurteilen und hast damit de jure recht. "Na und?" kann ich da nur sagen.

Gruß



Das du lediglich hinter den Passagen des GG stehst welche dir dein direktes materielles Wohlergehen sichern und deinem persönlichen Vorteil dienlich sind ist nun verstanden worden Beethoven.
Zu dem populistischen Unsinn deines Claqueures lohnt es sich nicht einmal Stellung zu nehmen. [hallo]
Kumpel
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Nostalgiker » 30. Januar 2017, 09:46

es wäre vielleicht nicht verkehrt wenn du dich, kumpel, auf das Hauptthema dieses Threads konzentrieren würdest und nicht immer und immer wieder wie ein bockiges Kleinkind auf dem GG herumreiten würdest. Was geht es dich an wie jeder Einzelne dazu steht? Nämlich überhaupt nichts. aber schön für dich das mal wieder was gefunden hast mit dem du plump User provozieren kannst und nebenbei Themen kaputt machst. Dein "Freund" wird natürlich wieder mit traumwandlerischer Sicherheit die Falschen dafür ausmachen aber auch das ist nichts Neues.

Trennung

Was den Film betrifft.
Nun empfinde ich den Beitrag über die Beweggründe der Regisseurin diesen Film zu machen ein wenig Tendenziös aber das ist allein mein Eindruck.

Über den Fall des Serienmörders gab es bereits eine ziemlich detaillierte Veröffentlichung im Zusammenhang mit spektakulären Kriminalfällen aus der DDR in Buchform.
Schwerpunkt war damals wie letztendlich das und andere Verbrechen aufgeklärt wurden und nicht wie die "Stasi Verbrechen vertuschte ......"
Außerdem bewirkt diese Überschrift das man automatisch denkt das die Stasi diese Verbrechen eben vertuscht hat.
Letztendlich geht es doch aber um die generelle "Informationspolitik" in der DDR zu schweren Kapitalverbrechen besonders wenn es Mord war. Da wurde fast überhaupt nicht informiert, wenn gab es mal einen Fahndungsaufruf oder wenn der Fall abgeschlossen war eine kurze Mitteilung.
Dafür blühte aber um so mehr das Gerücht.
Im angesprochenen Fall kann ich mich erinnern das zumindest der Doppelmord an den zwei Jungen bei Oranienburg damals durchaus Gesprächs war. Da blühten natürlich die Gerüchte und Vermutungen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 30. Januar 2017, 10:13

Nun ja mein lieber heuchlerischer Freund,

wenn du die paar Beiträge aufmerksam gelesen hättest könntest du unschwerlich erkennen wer sich hier beschäftigt das Thema "kaputt" zu machen.
Dein Einwand die Stasi hätte die Verbrechen lediglich aufgeklärt aber nicht vertuscht , trifft leider nicht den Kern , denn das systematische Verheimlichen derartiger Verbrechen
vor der Bevölkerung ist sehr wohl ein Vertuschen und hat nichts wie Merkur hier ebenso einmal bemerkte damit zu tun die Bevölkerung nicht unnütz zu ängstigen ,
sondern mit dem Versuch einer entmündigten Bevölkerung falsche Tatsachen vorzutäuschen.
Kumpel
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Nostalgiker » 30. Januar 2017, 11:25

Wenn ich schreibe "Schwerpunkt war damals wie letztendlich das und andere Verbrechen aufgeklärt wurden .... macht kumpel natürlich gleich wieder einen Zirkelschluß.
Er kennt weder das Buch, geschweige denn den Inhalt aber er gibt sich mal wieder besonders schlau.

Deine folgenden abstrusen Behauptungen entsprechen dem Zirkelschluß und es ist es einfach nicht Wert weiter auf deine Anmache einzugehen.

Kumpel, du hast ein gewaltiges Problem.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Dr. 213 » 30. Januar 2017, 11:36

Der Serienmörder ist immer die Jokerkarte die gezogen wird, wenn die Stasi zu einem lupenreinen, ganz normalen
Ermittlungsorgan umgedeutet und verklärt werden soll.
Im Fall dieses Kindermörders ist mir die Einschaltung der Stasi durchaus sehr recht und verdient Anerkennung.

Wenn es um Vertuschungen von Stasi/ SED Unrecht geht, haben diese Fälle aber nichts zu suchen.
Auch wenn es sich ja so schön romantisch anhört und sich wohl mancher Stasimann als Kripomitarbeiter fühlte.

Es geht vielmehr um so etwas wie die Umdeutung von tödlichen Grenzopfern, Kinder und Jugendliche oft,
die dann den Angehörigen als Verunfallte kommuniziert wurden.

Oder die heimliche Beseitigung von Toten in temporär übernommenen Krematorien.

Zersetzungsmaßnahmen die eine Vorwegnahme von Strafvollstreckung waren, ganz an der Justiz vorbei wie ein Gott.

Mordpläne gegen Andersdenkende, ich denke, auch in der DDR war die Verabredung und Planung dazu strafbar.

Und dann noch der ganz normale Wahnsinn, in dem zum Beispiel monatelang Menschen einfach weggesperrt wurden.
Und das für eigentlich lächerliche Ordnungswidrigkeiten wie die unerlaubte Grenzpassage oder das Schmieren von Losungen.

Herzlichst
Dr. 213
Zuletzt geändert von Dr. 213 am 30. Januar 2017, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 30. Januar 2017, 11:41

Nun ist es ja hinlänglich bekannt , dass die Stasi alles an sich zog was die Genossen als staatsgefährdend einstuften und dazu gehörten
eben auch bestimmte Gewaltverbrechen die allerdings keinerlei politischen Bezug hatten.
Heute wird ja nun stets gerne behauptet , die bessere Ausstattung mit Personal und bessere technische Ausstattung währe der Grund gewesen, das eine Geheimpolizei diese Fälle aufzuklären hatte.
Dies dient meiner Meinung nach lediglich dazu die Rolle der Stasi in der DDR zu relativieren und in ein milderes geschichtliches Licht zu rücken.
Kumpel
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon HPA » 30. Januar 2017, 12:13

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Das kannst Du verurteilen und hast damit de jure recht. "Na und?" kann ich da nur sagen.

Gruß



Das du lediglich hinter den Passagen des GG stehst welche dir dein direktes materielles Wohlergehen sichern und deinem persönlichen Vorteil dienlich sind ist nun verstanden worden Beethoven.
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Manche lassen durch ihre Äusserungen eben mehr die Hosen herunter als denen wohl selber lieb ist. [grins]

Die Todesstrafe ist nicht umsonst abgeschafft.

Und die Entlassungen von bereits verurteilten Personen aus der Todeszelle in den USA wegen neuer Beweismittel, welche diese vollumfänglich entlasteten, spricht klar gegen die Todesstrafe.

Und auch Deutschland ist in Sachen zu Unrecht Verurteilter kein unbeschriebenes Blatt.

Siehe der Fall Peggy Knobloch
HPA
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Interessierter » 31. Januar 2017, 10:50

Geheimsache Mord: Wie die Stasi Verbrechen vertuschte

Verbrechen? Gab es eigentlich nicht – wenn es nach der DDR-Führung ging. Thomas Sindermann war Ermittler in Berlin. Oft wusste er nicht, ob er seinen Fall auch wirklich lösen durfte.

Das Blut lief ihm aus mehreren Stichwunden im Oberkörper, ein Schuh war vom Fuß gerutscht, vielleicht als er rückwärts in das kleine begrünte Hinterhofrondell gestürzt war. Dienstag, 21. September 1982, 22.20 Uhr. Hinter den meisten Fenstern brennt noch Licht, im Fernsehen läuft „Dallas“, eine US-Serie, die mit fiesen Intrigen aus der Welt des Kapitalismus auch in Ost-Berlin für hohe Einschaltquoten sorgt. Und so bemerken die Anwohner nicht, wie auf ihrem Hof in der Trelleborger Straße 6 gerade Jürgen Lawrenz stirbt.

Zehn Minuten später klingelt in der Wohnung von Thomas Sindermann in Berlin-Karow das Telefon. Sindermann, 25 Jahre, ist Leutnant beim MUK, der Morduntersuchungskommission in Ost-Berlin, und hat Bereitschaft. Er fährt zum Tatort.

Die Dienstwaffe ist weg

Dass er sich heute, 35 Jahre und viele Morde später, an diesen Fall noch so gut erinnert, liegt vor allem an der besonderen Brisanz: Das Opfer, Hauptwachtmeister Jürgen Lawrenz, trägt die Uniform der Volkspolizei. Und seine Dienstwaffe, eine Makarow vom Kaliber neun Millimeter, ist weg. Die Spurensicherer finden nur noch das Holster mit der zerschnittenen Sicherheitsschnur.

Zu den Gründungsmythen der DDR gehört es, den Sozialismus auf deutschem Boden zu entwickeln und damit eine Gesellschaft zu schaffen, in der Verbrechen verschwinden. Im Jahr 1982 entwickelt sich der Sozialismus bereits seit mehr als 30 Jahren. Ein Mord, noch dazu ein Polizistenmord, passt nicht in das Bild. Deswegen hat die DDR im Kampf gegen das Verbrechen eine Geheimwaffe: die Spezialkommission. Eine Art Polizei neben der offiziellen Polizei. Die kaum bekannte Arbeit dieser Truppe ist Thema einer Fernsehdokumentation, die der Sender Arte Dienstagabend zeigt.

Bei aller Kollegialität, es ist offensichtlich, dass die Kriminalpolizisten den Ermittlern aus dem Ministerium Erich Mielkes misstrauen. Sie bringen ihren Verdächtigen ins Ost-Berliner Polizeipräsidium. Und zwar nicht durch den Vordereingang, sondern durch die abgeschirmte hintere Einfahrt in der Keibelstraße, wie Sindermann betont. „Hier konnten wir ungesehen in unsere Räumlichkeiten in der fünften Etage nach oben fahren“, sagt Sindermann.

Das Misstrauen ist berechtigt

Das Misstrauen ist berechtigt. Mitten in der Befragung geht die Tür auf und die Herren aus dem sechsten Stock treten ein. Zwar war die Zentrale der Spezialkommission gleich neben dem Stasi-Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen, doch im sechsten Stock des Polizeipräsidiums befand sich eine Dependance. Die Leute von der Spezialkommission erklären den Kriminalpolizisten, dass ihr Job nun zu Ende sei, und nehmen den Verdächtigen mit. Das MUK bekommt ihn nie wieder zu sehen.

Den Polizistenmord in der Trelleborger Straße kann auch die Spezialkommission mit ihren konspirativen Mitteln nicht aufklären. Die Waffe bleibt verschwunden, den Verdächtigen muss sie schließlich wieder laufen lassen. „Unprofessionell und kontraproduktiv“, sagt Sindermann heute. Er kann sich immer noch darüber erregen, dass die Stasi-Leute die Befragung unterbrachen. An die Unschuld des Verdächtigen glaubt er nicht.

Den vollständigen, längeren Beitrag findet man hier:
http://www.tagesspiegel.de/themen/repor ... 0-all.html
Interessierter
 

Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Dr. 213 » 31. Januar 2017, 22:59

Film soeben auf Arte gesehen.

Interessant auf jeden Fall.
Der Tietel ist etwas unpassend gewählt. Da wird nicht geliefert was draufsteht.
In dem Film geht es mehr um das Kompetenzgerangel zwischen Stasi und der regulären Kripo.
Was die Stasi an der Stelle getan hat, würde ich mehr als normale Geheimhaltung bezeichnen.

Unter Vertuschung fallen ganz andere Sachen, solche wie ich sie bereits ein paar Beiträge hier
drüber beschrieben habe.

Der Film gleich davor, den über Mielke fand ich richtig gut gemacht.
Sowohl von der Ausstattung und auch die Schauspieler waren überaus passend gut ausgesucht.
Bei Mielke konte man mit Augenzukneifen wirklich denken, man sieht dort das Original.
Es kamen auch einige Details über Mielkes Zeit in der SU, die kannte ich so noch nicht.

Gruß
Dr. 213
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Beethoven » 2. Februar 2017, 11:26

Ich habe mir die Filme auch angetan.

Was die Vertuschung angeht, nun ja, die gab es. Das war nun mal in einer Diktatur so. Genauso hat die Göbelsche Propaganda aber auch die in den USA, keine Toten Wehrmachtsangehörigen gezeigt oder keine toten GI´s. Man wollte die Bevölkerung nicht mit der Nase darauf stoßen oder gar Panik verbreiten.
Im Gegensatz dazu sind die Nachrichten heute voll von wilden Bildern und Verbrechen. Ist das nun besser? Damit wird von eigentlich viel wichtigeren Themen abgelenkt. Aber auch dazu werden wir keine einheitliche Meinung erzielen.

Die Kindesmörderin aber auch der Kinder,örder als Leutnant der NVA sind verabscheuungswürdige Exemplare der Gattung Mensch. Selbst mit Depressionen oder sonst was für Krankheiten, töten man keine Babys.

Gruß
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Kumpel » 2. Februar 2017, 11:33

Beethoven hat geschrieben:Was die Vertuschung angeht, nun ja, die gab es. Das war nun mal in einer Diktatur so. Genauso hat die Göbelsche Propaganda aber auch die in den USA, keine Toten Wehrmachtsangehörigen gezeigt oder keine toten GI´s. Man wollte die Bevölkerung nicht mit der Nase darauf stoßen oder gar Panik verbreiten.
Gruß



welch abgedrehter Vergleich mit dem kriegführenden Nazi-Deutschland und den USA und einem System DDR welches seine Bürger jahrzehntelang belogen hatte.
Die Behörden hatten sicherlich nicht in erster Linie den Seelenfrieden der Bevölkerung im Auge, sondern den Ruf der sozialistischen Gesellschaft , in der es ja angeblich
keine schweren Verbrechen mehr gab.
Die diesbezüglich lautende Propaganda wäre bei einem offenen normalen Umgang mit diesem Thema ad absurdum geführt worden.
So wird ein Schuh draus Meister Beethoven. [hallo]
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Beethoven » 2. Februar 2017, 13:15

"Meister" in Verbindung mit Nicknamen ist aber mein Wort, auch wenn Du es schon ein paar mal bemüht hast. [grins] Geistiger Diebstahl? [laugh]

Nun ja, wie schon geschrieben, wir werden da vermutlich nie einer Auffassung sein. [shocked]
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Re: Dokumentar-Film Wie die Stasi Verbrechen vertuscht hat

Beitragvon Huf » 2. Mai 2017, 19:21

Die Konsequenz heute bezugnehmend auf obige Argumente bleibt bitter: Gewisse Linien der ehem. Stasi waren profiliert, um "Vorkommnisse", die dem soz. Alltag widersprachen, ungeschehen oder legendiert gefälscht einer "Öffentlichkeit" zu präsentieren...

Aber das soll ja heute alles nicht mehr wahr sein...

VG Huf [hallo]
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