Die Vereinigten Staaten von Amerika gingen aus den dreizehn britischen Kolonien hervor, die 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten. Mit dem Inkrafttreten der Verfassung 1788 wurden die zuvor souveränen Einzelstaaten Teil einer Bundesrepublik. Mit der Westexpansion der weißen Siedler, die mit der Verdrängung der indianischen Urbevölkerung einherging, wurden immer neue Territorien als Bundesstaaten in die Union aufgenommen, zuletzt 1959 Alaska und die Inselgruppe Hawaii. Heute sind die Vereinigten Staaten der flächenmäßig drittgrößte Staat und die größte Volkswirtschaft der Erde.
Territoriale Expansion der Vereinigten Staaten 1776–1959. Angegeben ist das Jahr des Beitritts als Bundesstaat.
Bild: Von Citynoise - Wikipedia EN, Gemeinfrei
Indianische Kulturen
Die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents erfolgte vor über 15.000 Jahren. Sibirische Jäger und Sammler erreichten über eine damals noch bestehende Landbrücke über die Beringstraße das heutige Alaska und drangen über die Westküste nach Süden und von dort ostwärts vor.[1] Die ältesten Funde sind die Paisley-Höhlen in Oregon und der Buttermilk Creek Complex in Texas. Die erste flächig verbreitete Kultur des Kontinents ist die auf ein Alter von 11.000 bis 10.800 Jahren datierte[2] Clovis-Kultur, deren charakteristische Projektilspitzen sich an zahlreichen Fundorten im gesamten Gebiet der heutigen USA nachweisen lassen. Sie und die folgenden Kulturen der paläoindianischen Periode lebten von der Jagd auf die Megafauna, die gegen Ende der Eiszeit entweder durch diese Bejagung oder infolge des Klimawandels ausstarben. In den folgenden Jahrtausenden, der sogenannten „archaischen Periode“, lässt sich die Ausdifferenzierung regionaler Kulturen beobachten. Das Ende der archaischen Periode wird vom Übergang zur Landwirtschaft und der Sesshaftwerdung der Jägerkulturen markiert. Diese Entwicklung erreichte den Südwesten der heutigen USA ausgehend von Mittelamerika vor rund 5000 Jahren, erfasste in den folgenden Jahrtausenden jedoch nur Teile des Kontinents. So gingen etwa die Stämme der Pazifikküste bis in die historische Zeit nicht zum Ackerbau über.
Nach der Zeitenwende zeigten sich vereinzelt Ansätze zur Städtebildung, so in den Kulturen der Hohokam und der Anasazi im trockenen Südwesten. Auch die Stämme zwischen Mississippi und Atlantikküste wurden überwiegend sesshaft. Manche ihrer Siedlungen wuchsen zu Städten heran, so wird etwa die Bevölkerung von Cahokia im heutigen Illinois um das Jahr 1100 auf bis zu 20.000 Menschen geschätzt. Anders als die mittelamerikanischen Hochkulturen blieben die Stämme in den heutigen USA jedoch durchweg schriftlos.
Zum Zeitpunkt der „Entdeckung“ Amerikas durch die Europäer 1492 lebten auf dem nordamerikanischen Kontinent nördlich von Mexiko schätzungsweise 7 Millionen Indianer in vielfältigen Stammeskulturen. Die Erschließung und Besiedlung des Landes durch weiße Kolonisten führte in den nächsten Jahrhunderten zu einer demographischen Katastrophe. Besonders durch eingeschleppte Infektionskrankheiten, aber auch durch eine oft rücksichtslose Vertreibungspolitik wurden Stämme dezimiert, starben teils aus oder wurden in immer unwirtlichere Regionen abgedrängt. Heute stellen die Indianer kaum anderthalb Prozent der amerikanischen Gesamtbevölkerung.
quelle: Wiki
...