Vergesst mir meine Polen nicht!

Vergesst mir meine Polen nicht!

Beitragvon Volker Zottmann » 17. September 2020, 14:25

Heute vor genau 40 Jahren wurde unser aller Wendepunkt eingeleitet.
Neues gabs damals nur im Osten!
Am 17. September 1980 wurde in Polen der erste und einzige Dachverband der unabhängigen Gewerkschaften durch die Gründung der Solidarnosc geschaffen. Im Danziger Abkommen hat Arbeiterführer Lech Walesa erstmals einem kommunistischen Machtsystem derlei Zugeständnisse abgerungen.
Trotz dass Jaruselski die Aufbruchstimmung mit Kriegsrecht ab 1981 verbot, war der Damm gebrochen. Weder Kriegsrecht noch Inflation konnten den Freiheitsdrang der Polen brechen.
Den Polen im Besonderen muss stets unser Dank gelten; sie waren die Vorreiter aller weiteren Umbrüche und des Sturzes des Warschauer Pakts.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vergesst mir meine Polen nicht!

Beitragvon Bahndamm 68 » 17. September 2020, 15:56

Zu dem katholisch geprägten Land muss neben Lech Walesa auch Kardinal Wojtyla als Papst Johannes Paul II genannt werden. In seiner Antrittsrede als Papst sagte er: „Habt keine Angst! Reißt die Tore weit auf für Christus“. Ich füge hinzu, die Tore für Europa.
Aber wo steht Polen heute in Europa?
Diese beiden Persönlichkeiten haben Berge versetzt.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Vergesst mir meine Polen nicht!

Beitragvon Volker Zottmann » 17. September 2020, 17:38

Als nach Papst Johannes Paul II. Ableben der weiße Rauch aufstieg, war ich gerade in der damaligen Schule meiner Schwiegermutter in Drobin.
Genau dort stürzten wildfremde Menschen auf uns Deutsche zu und gratulierten uns dreien, weil gerade der Herr Ratzinger zum Papst Benedikt XVI. gewählt wurde.
Das war schon sehr beeindruckend, was so ein ahnungsloser Heide dort erlebte.
Erst deren tief gläubige Trauer und dann sofort das Stimmungshoch Dank Ratzinger. Da merkte man, dass wir alle irgendwie schon grenzenlos dachten, eben europäisch.
Sicher ohne die polnische Gewerkschaft und das Wirken des polnischen Papstes undenkbar. Heute aber spürt man zunehmend den polnischen Nationalismus. Was ich damals schon nicht verstand war, dass die wenigsten Polen auf den Euro verpicht war. Und das, obwohl deren Währung doch gerade erst leicht in Erholung von einer wahnsinnigen Talfahrt war.
Nein, ich glaube, die meisten Polen wollen das bleiben was sie immer waren, Polen. Jetzt aber eben freie, frei auch und unabhängig in all ihren nationalen Entscheidungen.
Die EU als Startblock in die bessere Zukunft wurde gern akzeptiert, doch das war es dann auch schon.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vergesst mir meine Polen nicht!

Beitragvon HPA » 17. September 2020, 19:07

Der 17. September hat auch noch eine andee historische Bedeutung für die Polen.

Heute vor 76 Jahren trat die Sowjetunion im Krieg gegen Polen dem Dritten Reich bei.
HPA
 

Re: Vergesst mir meine Polen nicht!

Beitragvon Volker Zottmann » 17. September 2020, 19:14

HPA hat geschrieben:Der 17. September hat auch noch eine andee historische Bedeutung für die Polen.



Auch deshalb wollten die Polen sich endgültig ihres "besten" Freundes entledigen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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