von Nostalgiker » 6. Dezember 2022, 09:18
Was kann/könnte man als Einzelner ganz konkret machen um dem Klimawandel entgegenzuwirken? was muß/sollte man machen
Damit meine ich nicht sich auf Straßen ankleben und Forderungen stellen.
Auf diese Fragen versucht eine neue Serie in der Berliner Zeitung Antworten zu geben indem sie Prominente zu diesem Thema befragt.
Als erstes stand die Schriftstellerin Julia Franck Rede und Antwort auf 11 Fragen zum Thema.
Als weitgehendst positiv fand ich ihre Antwort zur Frage was sie persönlich tut um die CO2 Bilanz zu senken.
Sie antwortete folgendes:
Bahn fahren, wenn ich beruflich reisen muss, in den letzten zwei Jahren nur ein einziger Flug, innereuropäisch, one way. Privat und innerhalb Berlins fahre ich auch im Winter Rad, viele Strecken laufe ich, im Sommer Wandern und Schwimmen. Kein Obst und Gemüse in Plastikfolie, meist im Bioladen oder auf dem Markt, also regional und saisonal. Kleidung und Schuhe trage ich zehn Jahre und länger, verwende im Haushalt so gut wir nirgendwo Plastik. Meine Tochter ist seit Jahren Veganerin, also kochen und essen wir im Alltag vegan. Dass ich bei Freunden Fleisch gegessen habe, kann ich in diesem Jahr an einer Hand abzählen. Getränk: Leitungswasser. Einkäufe erledige ich grundsätzlich nur zu Fuß oder mit dem Rad, mit Rucksack auf dem Rücken. Ich habe keine Tiefkühltruhe, keinen Föhn, Trockner usw., alles überflüssige Geräte. Eine sparsame und naturnahe Kindheit hat mich geprägt. Selbst im Winter schlafe ich bei offenem Fenster und habe in diesem Jahr die Heizung noch nicht angestellt. Ich muss im Winter kein T-Shirt in der Wohnung tragen, es gibt Pullover und dicke Decken, einen Waschlappen zum Waschen. Wenn ich am Schreibtisch friere, stelle ich mir meine kupferne Wärmflasche unter die Füße, wickle mich in eine Wolldecke und behalte einen kühlen und klaren Kopf. Mülltrennung, Kompost.
Auf was sie keinesfalls verzichten möchte:
Auf die Waschmaschine und den Geschirrspüler, zumal beide wasser- und energiesparend sind. Ich habe sehr enge Freunde in Frankreich und Italien, die möchte ich mindestens alle zwei Jahre besuchen, lieber jedes Jahr. Überhaupt Reisen: von Zeit zu Zeit in eine andere Region und vielleicht noch einmal auf einen anderen Kontinent zureisen. Ich muss gestehen, dass ich fast zwanzig Jahre sehr gern Auto gefahren bin, solange ich selbst am Steuer bin. Noch immer miete ich selten ein Auto (alle zwei, drei Jahre) und nutze mehrmals im Jahr Carsharing, wenn es einen Notfall gibt, in Strömen regnet oder ein Ausflug an einen Ort ohne Bahnhof ansteht. Auf meine elektronischen Arbeitsgeräte wie Notebook und Handy möchte ich nicht verzichten. Obwohl ihre Herstellung, Verwendung und Entsorgung die Umwelt belastet, benötige ich beides zum Arbeiten. Ich möchte auf Bahnfahrten nicht verzichten. Ich liebe manche Nahrungsmittel aus anderen Ländern. Auf Zitronen, Orangen und Granatäpfel möchte ich nicht verzichten, ab und zu eine Avocado, Passionsfrucht oder Seefisch. Für einen Genussmenschen ist es manchmal schwer, radikal zu verzichten.
Ihre Meinung zu den Klimaaktivisten:
Dass Menschen ihrer Angst, Wut und Empörung angesichts der menschengemachten Katastrophe Ausdruck verleihen, ist gut. Nur erzeugen die Sitzstreiks vermutlich das Gegenteil dessen, was sie wollen: Die Autos stehen länger bei laufenden Motoren auf den Straßen, Rettungswagen, Handwerker und Lieferwagen kommen zu spät, sie alle verbrauchen mehr Sprit im Stau. Die Wut auf allen Seiten wächst.
Punkt 1 und 3 findet meine Zustimmung, bei Punkt 2 bin ich geteilter Ansicht.
Dazu noch eine Bemerkung aus meiner Sicht;
der Ansatz mag zwar löblich sein aber das Ergebnis geht voll nach hinten los und schadet der Diskussion was wirklich zu machen ist erheblich.
Unter anderem deswegen lehne ich die Aktivitäten der Klimaaktivisten ab und kann da auch keine freie Meinungsäußerung entdecken denn "dagegen sein und fordern" ohne Vorschläge wie das Erwartete umzusetzen sei ist keine Meinungsäußerung. Es ist die prinzipielle Antihaltung welche in der Aussage gipfelt "Scheiß Staat", macht was aber schränkt mich in meiner Komfortzone nicht ein.
Verzichten sollen die Anderen, ich gehe bereits nicht arbeiten, sehe mich als verweigernder Aktivist und lebe von Spenden und ab 01.01. auch noch vom Bürgergeld ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund