Klimaschutz - Warum wir strengere Regeln brauchenWenn es so weiter geht mit dem Klima, sterben wir aus. Doch die Volksparteien versuchen bloß, die eigene Vorherrschaft zu retten. Motto: Lass' es sausen.Die einzige Antwort der Regierungsparteien auf die aktuelle grün-linke Bedrohung ist -mangels Argumenten - ein seltsam verzweifeltes Framing, das sich die AfD nicht besser ausgedacht haben könnte: "Verbotspartei" stöhnt es aus dem Keller des befürchteten Abstiegs.
Nun ist selbst jenen, die es aus beruflichen Gründen leugnen, klar, dass sich die Erde im Ausnahmezustand einer Klimakatastrophe befindet. Erstaunlicherweise erfahren Parteien, die sich zum Handeln entschlossen haben, einen starken Zuspruch. Fast kopflos versuchen sich die regierenden Volksparteien in seltsam anmutenden Rettungsversuchen der eigenen Vorherrschaft.Die deutsche Spaßpartei CSU findet zum Beispiel, dass Öko Spaß machen sollte. Die Gute-Laune-Fraktion der sogenannten Konservativen akzeptiert Verbote nur in mauergewordener Manifestation.
Also: Lasst uns unsere Freiheit leben. Lasst uns dem folgen, was schon immer im Morast unseres Wesens lauerte. Wir können Häuser besetzen, auf der Straße Partys machen, anziehen, was wir wollen, den miesen Job wegschmeißen, die sogenannten Meinungen uns Fremder ignorieren, schwarzfahren und Hip-Hop hören, als ob es keinen Schlager gäbe. Lasst uns das Netz mit netten Bots fluten, lieben, wen wir wollen. Lasst uns dieses Leben feiern, als wäre es gleich zu Ende.
Was es vermutlich auch ist, denn wenn alles so weiter geht, sterben wir aus. Schwamm drüber. Bis es so weit ist, verschwenden wir das Leben in Anarchie und Musik, in Revolution und Schwachsinn.
Die Verbotskritiker vergessen, dass das Zusammenleben viele Regeln erfordert. Früher nannte man sie Gebote, später Gesetze. Du sollst nicht töten, nicht über Rentner fahren, nicht stehlen, betrügen oder wider besseren Wissens die Welt zu Grunde richten.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 73238.html