Klimaschutzaktivismus (war: Fridays for Future)
Verfasst: 1. April 2021, 09:35
„Wären wir nicht Feindbild der AfD, würden wir ziemlich viel falsch machen“
Lou Töllner ist Pressesprecherin von Fridays for Future Hannover. Ende 2018 hat sie die Ortsgruppe gemeinsam mit zwei Freundinnen gegründet und streitet seitdem für das Klima. Sie organisiert Großdemonstrationen und ist bundesweit in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv – und macht deutlich, warum Klimagerechtigkeit und die Politik der AfD nicht vereinbar sind.
Fridays for Future setzt sich für eine klimagerechte Zukunft ein und übt hierfür Druck auf die Politik aus. Von den Bundestagsparteien sind sich alle einig, dass der Klimawandel menschgemacht ist – bis auf die AfD. Sie stellt sich bis heute geschlossen gegen alle wissen-schaftlichen Befunde des Weltklimarats. Wie beeinflusst die Politik der AfD die Arbeit und das Engagement eurer Ortsgruppe?
Natürlich ist die Blockadehaltung der AfD ein Problem. Trotzdem beschäf-tigt sich unsere Bewegung vielmehr damit, wie wir die anderen Parteien nun auch dazu bringen können, zu handeln.Wirklich problematisch sind die Ängste einiger Parteien, mit Klimaschutz Wähler*innen zu verprellen und die AfD zu stärken. Sie fischen lieber weiter selbst am rechten Rand Stimmen oder beziehen, auch zugunsten der Wirtschaft, gar keine Position. Dabei ver-kennen sie, dass mit jedem Tag, der ungenutzt vergeht, die Maßnahmen radikaler werden müssen – denn die Klimakrise ist nicht kompromissbereit. Trotzdem beschäftigen aber auch wir uns mit der Frage, wie der Kampf gegen die Klimakrise sozial gerecht stattfinden kann, nicht nur hier, sondern weltweit. Dabei spielt gerade die AfD gerne soziale Gerechtigkeit und unseren Anspruch an Klimaschutz gegeneinander aus. Wir müssen immer wieder viel Zeit in Projekte zur Richtigstellung stecken und zeigen, dass Klimagerechtigkeit eben auch soziale Antworten fordert.
Seit eurer Gründung attackiert die AfD Fridays for Future. Warum stellt ihr so ein starkes Feindbild für die Partei dar?
Das hat mehrere Gründe, denke ich. Wir sind viele sehr junge Menschen und auch eine sehr weiblich geprägte Bewegung. Gerade unsere bekannten Gesichter wie Greta oder Luisa sind starke weiblich gelesene Personen, was dem Weltbild vieler Rechtspopulist*innen widerspricht.
Gleichzeitig sind wir basisdemokratisch organisiert und setzen uns neben dem Klimaschutz an sich auch für Klimagerechtigkeit ein. Dabei stehen wir für Men-schenrechte ein und engagieren uns aktiv gegen jede Form der Diskriminierung. Dass wir uns dann zu dem rassistischen Anschlag in Hanau äußern oder einen Aktionstag gemeinsam mit der Seebrücke organisieren, steht in einem krassen Kontrast zur Politik der AfD. Und ich bin ziemlich stolz darauf. Wären wir nicht Feindbild der AfD, würden wir ziemlich viel falsch machen.
Auf der anderen Seite ist gerade dieses Feindbild oft anstrengend für uns. Gerade beim Thema der sozialen Gerechtigkeit erleben wir immer wieder, dass von Rechtspopulist*innen das Narrativ geprägt wird, wir würden uns nicht um die sozialen Konsequenzen der Maßnahmen kümmern. Es erfordert immer wieder viel Zeit, das zu widerlegen und dem zu widersprechen.
Das Interview geht hier weiter:
https://www.belltower.news/fridays-for- ... en-113857/
Lou Töllner ist Pressesprecherin von Fridays for Future Hannover. Ende 2018 hat sie die Ortsgruppe gemeinsam mit zwei Freundinnen gegründet und streitet seitdem für das Klima. Sie organisiert Großdemonstrationen und ist bundesweit in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv – und macht deutlich, warum Klimagerechtigkeit und die Politik der AfD nicht vereinbar sind.
Fridays for Future setzt sich für eine klimagerechte Zukunft ein und übt hierfür Druck auf die Politik aus. Von den Bundestagsparteien sind sich alle einig, dass der Klimawandel menschgemacht ist – bis auf die AfD. Sie stellt sich bis heute geschlossen gegen alle wissen-schaftlichen Befunde des Weltklimarats. Wie beeinflusst die Politik der AfD die Arbeit und das Engagement eurer Ortsgruppe?
Natürlich ist die Blockadehaltung der AfD ein Problem. Trotzdem beschäf-tigt sich unsere Bewegung vielmehr damit, wie wir die anderen Parteien nun auch dazu bringen können, zu handeln.Wirklich problematisch sind die Ängste einiger Parteien, mit Klimaschutz Wähler*innen zu verprellen und die AfD zu stärken. Sie fischen lieber weiter selbst am rechten Rand Stimmen oder beziehen, auch zugunsten der Wirtschaft, gar keine Position. Dabei ver-kennen sie, dass mit jedem Tag, der ungenutzt vergeht, die Maßnahmen radikaler werden müssen – denn die Klimakrise ist nicht kompromissbereit. Trotzdem beschäftigen aber auch wir uns mit der Frage, wie der Kampf gegen die Klimakrise sozial gerecht stattfinden kann, nicht nur hier, sondern weltweit. Dabei spielt gerade die AfD gerne soziale Gerechtigkeit und unseren Anspruch an Klimaschutz gegeneinander aus. Wir müssen immer wieder viel Zeit in Projekte zur Richtigstellung stecken und zeigen, dass Klimagerechtigkeit eben auch soziale Antworten fordert.
Seit eurer Gründung attackiert die AfD Fridays for Future. Warum stellt ihr so ein starkes Feindbild für die Partei dar?
Das hat mehrere Gründe, denke ich. Wir sind viele sehr junge Menschen und auch eine sehr weiblich geprägte Bewegung. Gerade unsere bekannten Gesichter wie Greta oder Luisa sind starke weiblich gelesene Personen, was dem Weltbild vieler Rechtspopulist*innen widerspricht.
Gleichzeitig sind wir basisdemokratisch organisiert und setzen uns neben dem Klimaschutz an sich auch für Klimagerechtigkeit ein. Dabei stehen wir für Men-schenrechte ein und engagieren uns aktiv gegen jede Form der Diskriminierung. Dass wir uns dann zu dem rassistischen Anschlag in Hanau äußern oder einen Aktionstag gemeinsam mit der Seebrücke organisieren, steht in einem krassen Kontrast zur Politik der AfD. Und ich bin ziemlich stolz darauf. Wären wir nicht Feindbild der AfD, würden wir ziemlich viel falsch machen.
Auf der anderen Seite ist gerade dieses Feindbild oft anstrengend für uns. Gerade beim Thema der sozialen Gerechtigkeit erleben wir immer wieder, dass von Rechtspopulist*innen das Narrativ geprägt wird, wir würden uns nicht um die sozialen Konsequenzen der Maßnahmen kümmern. Es erfordert immer wieder viel Zeit, das zu widerlegen und dem zu widersprechen.
Das Interview geht hier weiter:
https://www.belltower.news/fridays-for- ... en-113857/