Der Desinformant

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Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 10:11

Der Desinformant

Buchvorstellung und Diskussion mit Horst Kopp und Dr. Helmut Müller-Enbergs am 07.02.2017 um 19 Uhr im Spionagemuseum Berlin

Es ist bekannt, dass die DDR Willy Brandt 1972 im Bundeskanzleramt hielt, weil sie die notwendigen zwei Stimmen kaufte, um seine von der CDU/CSU beantragte Abwahl zu verhindern. Horst Kopp besorgte eine Stimme für den Kanzler. Sie kostete ihn 60.000 DM. Kopp arbeitete bis 1985 als Offizier in der Abteilung X der Auslandsaufklärung. Die war für Desinformation zuständig. Sie lancierte Meldungen in westdeutsche Medien, beeinflusste Journalisten oder gewann diese als inoffizielle Mitarbeiter. 1985 geriet Kopp selbst in die Mühlen der Stasi. Vorwurf: Spionage! Kopps Erinnerungen erzählen Unbekanntes. Etwa, wie man versuchte, Harry Rowohlt als IM anzuwerben. Oder wie sich die Sache mit Günter Wallraff wirklich zugetragen haben soll …
Der Autor liest aus seinem Buch und spricht mit dem Geheimdienstwissenschaftler Dr. Helmut Müller-Enbergs.

Übrigens ein sehr lesenswertes Buch. Es enthält auch aufschlussreiche Informationen über den inzwischen verstorbenen Günter Bohnsack und die Tätigkeit der HV A X insgesamt.
Ich werde vor Ort sein und vielleicht kann es ja der Eine oder andere auch einrichten. Da es nicht in den Räumen der JW stattfindet, ist ja vielleicht auch die Anreise von besonders Geschichtsinteressierten denkbar. [flash] Ich bin gespannt.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 11:18

Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon andr.k » 13. November 2016, 12:08

Danke für den Tipp, habe es mir gerade als E-Book vom Buchhandel meines Vertrauens heruntergeladen. Da ich das Buch "Transitleichen in der DDR" fast durchhabe, passt es recht gut als Anschluss daran. Der Termin ist selbstverständlich notiert und ich hoffe, man sieht sich.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 17:41

augenzeuge hat geschrieben:Wer schon mal lesen will.....
AZ


Und, hast Du es schon getan?
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 19:00

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wer schon mal lesen will.....
AZ


Und, hast Du es schon getan?


Ja, wie es meine Zeit heute zuließ. Aber ein Urteil kann ich noch nicht treffen.
AZ
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 19:08

augenzeuge hat geschrieben:Ja, wie es meine Zeit heute zuließ. Aber ein Urteil kann ich noch nicht treffen.
AZ


Na dann mal weiter. Du wirst auf einen IM vom Augenzeugen treffen. [shocked]
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 19:10

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ja, wie es meine Zeit heute zuließ. Aber ein Urteil kann ich noch nicht treffen.
AZ


Na dann mal weiter. Du wirst auf einen IM vom Augenzeugen treffen. [shocked]

Welchen Augenzeugen von was meinst du?
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 19:17

augenzeuge hat geschrieben:Welchen Augenzeugen von was meinst du?
AZ


Na Den Augenzeugen. Vor dem Hauptfilm im Kino [grins]
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 19:21

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Welchen Augenzeugen von was meinst du?
AZ


Na Den Augenzeugen. Vor dem Hauptfilm im Kino [grins]


Ok, dann lese ich mal weiter.

"Wir bearbeiten zum Beispiel Journalisten, um mit ihrer Hilfe, bestimmte Nachrichten in die Öffentlichkeit zu bringen." [angst]

AZ
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 19:24

augenzeuge hat geschrieben:Ok, dann lese ich mal weiter.
AZ


Mach mal, ist ein lesenswertes Buch. [crazy]
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 19:51

Es gibt Dinge, die fallen mir schwer zu glauben.

Ein Beispiel: "15 Frauen versteckten sich auf dem Dachboden.....2 Offiziere und ein Trupp Soldaten (Rote Armee) fanden sie dennoch. Sie (die Soldaten) schauten sich stumm um und kamen nicht wieder."

AZ
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 13. November 2016, 20:06

augenzeuge hat geschrieben:Es gibt Dinge, die fallen mir schwer zu glauben.

Ein Beispiel: "15 Frauen versteckten sich auf dem Dachboden.....2 Offiziere und ein Trupp Soldaten (Rote Armee) fanden sie dennoch. Sie (die Soldaten) schauten sich stumm um und kamen nicht wieder."

AZ


Deiner Meinung nach hätte dort stehen müssen:"15 Frauen versteckten sich auf dem Dachboden.....2 Offiziere und ein Trupp Soldaten (Rote Armee) fanden sie dennoch. Sie (die Soldaten) schauten sich stumm um und vergewaltigten alle Frauen."????
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 13. November 2016, 21:48

Nein, nicht unbedingt. Du schießt übers Ziel hinaus. Aber das sie 15 Frauen ansahen und nicht einmal zu ihnen sprachen, und nicht wieder kamen, das betrachte ich als sehr unwahrscheinlich.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon andr.k » 13. November 2016, 22:56

Merkur hat geschrieben:Oder wie sich die Sache mit Günter Wallraff wirklich zugetragen haben soll …


Das wird den "@Interessierter" wohl gar nicht schmecken.

Dass es westdeutsche Medien mit der Wahrheit nicht genau nahmen, kann an dem Beispiel Günter Walraff belegt werden. Sein »Fall« war durchaus exemplarisch. Der mit verschiedenen Enthüllungsberichten und -büchern bekannt gewordene Kölner Journalist suchte in den 60er Jahren, wie viele seiner Kollegen, die Dokumentationsstelle des MdI auf, welche von dem bereits erwähnten Ludwig Nestler geleitet wurde. Walraff suchte nach Akten, die den bis dahin unbehelligt in der Bundesrepublik lebenden Dr. Ludwig Hahn belasteten. Er wurde mit unserer Hilfe fündig.

Hahn war SS-Standartenführer, Regierungsdirektor, Leiter der Staatspolizeistelle Weimar, Führer des Einsatzkommandos 1 der Einsatzgruppe I in Polen und als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Krakau sowie Warschau mitverantwortlich für die endgültige Räumung des Warschauer Ghettos 1943.

Walraff schrieb 1969 darüber, drei Jahre später wurde Hahn in Hamburg wegen »Beihilfe zum Mord an mindestens 100 Polen« angeklagt. (Im Vorfeld dieses Verfahrens war man auf einen der Ghetto-Mörder namens Josef Blösche gestoßen, der in der DDR zum Tode verurteilt und hingerichtet worden war.)


Nicht nur, dass dessen Auskunftsbericht respektive Akte nach 1990 auftauchte und Walraff sofort von seinen Kollegen an den Hinrichtungspranger gestellt wurde, der glücklose IM aus Rostock behauptete überdies am 13. Februar 1992 in einer Boulevard-Zeitung wichtigtuerisch, er sei Walraffs »erster Stasi-Instrukteur« gewesen.

Das war zwar ein Witz, aber trotzdem tauglich als Rufmord. Der arbeitslose Dornberger, der zwischenzeitlich vom BKA vernommen worden war, wurde von Journalisten bedrängt, und obwohl er das in Aussicht gestellte Honorar hätte gebrauchen können, schlug er ihnen die Tür vor der Nase zu.

Das führte zu der gedichteten Schlagzeile: »Sein Führungsoffizier – Ich verrate ihn nicht!« Diese Botschaft insinuierte genau das, was die hysterischen Medien unterstellten: Walraff war IM, denn er hatte schließlich einen Führungsoffizier gehabt.

Der ganze unappetitliche Vorgang beschäftigte die Gerichte mehrere Jahre, am Ende kam heraus, dass nichts an der Geschichte dran war. Das hätte ihnen jeder anständige Mitarbeiter in der X auch vorher bestätigen können – wenn man ihnen denn geglaubt hätte. Was man natürlich nicht tat.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon pentium » 14. November 2016, 14:15

Es wurden Beiträge zur Klärung wegen persönlichen Angriffen in den internen Teil ausgelagert.

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Re: Der Desinformant

Beitragvon Volker Zottmann » 14. November 2016, 15:44

pentium hat geschrieben:Es wurden Beiträge zur Klärung wegen persönlichen Angriffen in den internen Teil ausgelagert.

pentium


Sind die Beiträge noch einsehbar?
Hierher passten sie aber sogar vom Thred-Namen ganz gut, so meine Meinung. Waren recht gut platziert. [wink]

Gruß Volker
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 14. November 2016, 18:03

Volker, sei nicht böse aber ich möchte mal wieder zum Thema zurückkehren. Habe heute geschmunzelt über dass, was Kopp da schreibt:
"Wer es nicht mit uns zu tun bekam, war nicht besonders widerständig, sondern einfach nur langweilig und uninteressant. Aus dieser Tatsache versuchten manche nach 1990 für sich politisches Kapital zu schlagen, als sie enttäuscht bei der BStU feststellten, dass sie entweder keine oder nur eine dünne MfS-Akte besaßen. Sie redeten sich damit heraus, dass entweder die Unterlagen vernichtet worden oder sie besonders konspirativ wirksam gewesen waren, dass es nicht einmal die Stasi bemerkt habe. Das ist nachweislich Hochstapelei und Wichtigtuerei."
Zuletzt geändert von Merkur am 14. November 2016, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon karnak » 14. November 2016, 18:10

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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2016, 19:09

Merkur hat geschrieben:Kopp da schreibt:
"Wer es nicht mit uns zu tun bekam, war nicht besonders widerständig, sondern einfach nur langweilig und uninteressant. Aus dieser Tatsache versuchten manche nach 1990 für sich politisches Kapital zu schlagen, als sie enttäuscht bei der BStU feststellten, dass sie entweder keine oder nur eine dünne MfS-Akte besaßen. Sie redeten sich damit heraus, dass entweder die Unterlagen vernichtet worden oder sie besonders konspirativ wirksam gewesen waren, dass es nicht einmal die Stasi bemerkt habe. Das ist nachweislich Hochstapelei und Wichtigtuerei."


So ist es nicht, würde ich Herrn Kopp sagen. Genau so ein Satz zeigt mir, dass er den Verlust, den er 1989 auch durch das Versagen des MfS erlitt, immer noch nicht kompensiert hat.
Nachweislich ist es grober Unsinn und Hochstapelei zu behaupten, dass jemand langweilig und uninteressant war, weil es keine Akte gibt.

Wie kann ich denn mit dem Wissen, dass ich weiß, wieviele Akten in der HV A vernichtet worden, heute mit diesem Stuss gegen Opfer argumentieren? Herr Kopp, würd ich sagen, ich war ganz sicher nur ein kleines Licht, ok, was euch ganz sicher etwas Ärger gemacht hat, weil ich unerwartet offensiv und dennoch zu friedlich vorging, aber dass meine Akten flach aufeinandergelegt dann mehr als einen halben Meter ausmachten, verwundert mich schon. Und wenn man darin liest, wird dem Dümmsten klar, was alles für das MfS wichtig war. Die wirklich uninteréssantesten Dinge. Beispielsweise welche Sorten Obst und Gemüse eingeweckt werden. [flash] Dabei liegt es mir fern, mich wichtig zu machen. Aber wenn es um die Wahrheit geht, dann piekse ich ihn dort, wo er es nicht gern hat. [grins]

Merkur, bestell ihm schöne Grüße, aber er soll mal nicht denken, dass seine Lügen ganz scheu hingenommen werden. Schade, und dabei hätte ich mir echt gewünscht, dass der Kopp einer ist, der etwas begriffen hat. Warum fällt dem das nur so schwer?

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Re: Der Desinformant

Beitragvon Nostalgiker » 14. November 2016, 19:15

Augenzeuge, warum bist Du nur der Auffassung das nur Du etwas begriffen hast und andere Menschen, deren Auffassung und Meinung Du nicht oder nur bedingt teilst, haben nichts begriffen und werden auch nie etwas begreifen.

Das finde ich irgendwie merkwürdig.
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 14. November 2016, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2016, 19:22

Nostalgiker, sorry, ich habe es versucht so gut zu begründen wie ich kann. Ich kann dir doch nicht vorwerfen, du bist ein armes Schwein, ein Hochstapler, wenn ich dir vorher das Geld gestohlen habe? Nichts anderes ist das mit dieser Aussage von Kopp. Ich weiß sehr gut, was alles interessant war. Und ich kenne keinen, der sich mit ner Akte wichtig machen muss. Man muss doch nur drinnen lesen.....
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Nostalgiker » 14. November 2016, 19:37

Ach Augenzeuge, von solchen Wichtigmachern hatten wir hier im Forum mindestens zwei Stück, erinnerst Du dich nicht mehr an sie .....
Beide wüten separat weiter auf ihren Blocks; ich besuche sie ab und an .......

Ich kenne mich nun nicht im Detail aus aber ich kann mir nicht vorstellen das nur Teile einer Akte vernichtet worden sind wie hier verschiedentlich vermutet.
Auch gehe ich mal davon aus das eine Vorlaufakte oder ein operativer Vorgang auf Kreisebene nicht in die Bezirksdienststelle gelangen konnte.
Ebenso weiß ich nicht ob bei Wohnortwechsel in einen anderen Bezirk/Kreis diese Akten automatisch weitergereicht wurden oder wie das genau ablief.
Mir ist bloß aufgefallen das ich alle Kreise und die dazugehörigen Bezirke angeben mußte und die Zeiten in denen ich dort gewohnt habe.

Wie ich mal erwähnte begann meine Postüberwachung 1972 und sie "verfolgte" mich quer durch die Republik bis ich in Berlin landete. Wobei Postüberwachung nur ein Teil ist der mir Übergeben wurde .......


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Re: Der Desinformant

Beitragvon Huf » 14. November 2016, 19:44

Ich habe 30 Jahre in der DDR gelebt und war zu keiner Zeit ein Widerstandskämpfer. Allerdings habe ich zuweilen durchaus eine Meinung gehabt und diese auch geäußert.
Im Jahre 2012 habe ich nach mehrjähriger Wartezeit Kopien meiner auffindbaren Stasi-Akte erhalten. Ich schrieb bereits mehrfach darüber.
Mein Fazit: Allein die Stasi hat entschieden, ob jemand ein Gegner war und hat demzufolge ein "Bekämpfungskonzept" erstellt. Manch friedlicher DDR-Bürger ist allerdings durch so ein Konzept als Gegner eingestuft und auch tatsächlich als solcher in jene Rolle gedrängt worden, das sollte niemand vergessen...

VG Huf [hallo]
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 14. November 2016, 19:50

AZ, Du musst lockerer werden. Ich wollte nur mal sehen, welche Reaktionen dieser Ausschnitt hervorruft und wie weit Du beim Lesen vorgedrungen bist. Jetzt mal der Text im Gesamtzusammenhang:

"In der Regel entwickelte sich zwischen mir als Anwerber und späterem Führungsoffizier und dem inoffiziellen Mitarbeiter ein freundschaftliches Verhältnis. Das gründete nicht nur auf gemeinsamen politischen Überzeugungen, sondern weil man sich auch menschlich gut verstand. Zumindest war es bei mir so. Ein Großteil meiner IM arbeitete in journalistischen Einrichtungen und meist in leitenden Funktionen, in die sie ohne Zutun der HV A bzw. des MfS gekommen waren. Sie stiegen aufgrund eigner Leistungen und Fähigkeiten auf, sie besaßen menschliche und professionelle Qualitäten, die sie von anderen unterschied. Das rief uns auf den Plan, machte diese Menschen für uns, für mich interessant. Um es pointiert zu formulieren: Wer es nicht mit uns zu tun bekam, war nicht besonders widerständig, sondern einfach nur langweilig und uninteressant. Aus dieser Tatsache versuchten manche nach 1990 für sich politisches Kapital zu schlagen, als sie enttäuscht bei der BStU feststellten, dass sie entweder keine oder nur eine dünne MfS-Akte besaßen. Sie redeten sich damit heraus, dass entweder die Unterlagen vernichtet worden oder sie besonders konspirativ wirksam gewesen waren, dass es nicht einmal die Stasi bemerkt habe. Das ist nachweislich Hochstapelei und Wichtigtuerei. Mich, und da maße ich mir an, für die HV A zu sprechen, interessierten nur die Besten. Sie waren klar im Kopf, hatten politischen Durchblick und aufgrund ihrer Umtriebigkeit und vielen Kontakte oft einen größeren Überblick als unsereiner. Davon wollten wir profitieren - im Interesse der gemeinsamen Sache."

Klingt doch schon ganz anders oder? Kopps Aussage bezieht sich also auf einen kleinen Kreis. Vielleicht kommst Du ja zum Termin nach Berlin, da kannst Du Deine Fragen direkt an den Mann bringen.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2016, 20:00

Gut das wir uns austauschen, Merkur. Ich bin weiterhin locker. [hallo]

AZ
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Dr. 213 » 14. November 2016, 20:01

Nostalgiker, mit einer Neuanmeldung unter einem anderen Namen hätteste die Abteilung M erstmal auf Diät gesetzt. [laugh]

Das mit den Aktenverbleib bei einem Wohnortwechsel interessiert mich auch brennend. Wer weiß was dazu ?
Man traut sich ja garnicht in anderen Foren sowas zu fragen. Die zucken immer gleich so zusammen,
als hätte man den Geist von Havemann aus der Flasche gelassen.

Gruß
Dr. 213
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 14. November 2016, 20:16

Dr. 213 hat geschrieben:Wer weiß was dazu?


Ich [hallo]
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Dr. 213 » 14. November 2016, 20:30

Merkur, jetzt redest Du aber etwas klein oder blendest es sogar absichtlich aus.
In der Heizperiode 1989/90 wurde auf Teufel komm raus geschreddert, verkokelt und verbrannt.
Und das waren eben wohl eher nicht die Speisekarten aus der MfS- Kantine oder die Stundenzettel der Reinemachefrau.

Die Vermutung, es gibt keine Akten weil alles vernichtet wurde, ist daher sehr sehr nachvollziehbar.
Und weil, so wie ich das gelernt habe, die ursprünglich erfassende Diensteinheit die Hand auf den Akten hatte,
wußten die natürlich auch, welche Leichen sie in der guten alten Zeit gebaut haben und wo in der Ablage Brisantes zu finden war.

Die Diensteinheit die beispielsweise Eigendorf bearbeitet hat, hätte falls es da was entsprechendes gab,
(Beweise gibt es nach heutigem Stand Ende 2016 aber nicht)
gleich zu Beginn der Vernichtungsaktion genau nach solche Akten gesucht und diese dann wohl eher "bereinigt".

Gruß
Dr. 213
Zuletzt geändert von Dr. 213 am 14. November 2016, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Dr. 213 » 14. November 2016, 20:32

Merkur hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Wer weiß was dazu?


Ich [hallo]


Sehr witzig, machst hier einen auf Genosse Thunder ?
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Re: Der Desinformant

Beitragvon Merkur » 14. November 2016, 20:34

Dr. 213 hat geschrieben:Merkur, jetzt redest Du aber etwas klein oder blendest es sogar absichtlich aus.
Dr. 213


Ich habe lediglich aus dem Buch von Horst Kopp zitiert. [wink]
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