Re: Trauma Hoheneck
Verfasst: 8. Juni 2018, 11:22
Hoheneck war ein dunkler Ort ohne Hoffnung
Plötzlich standen die Russen vor ihrer Tür und holten sie ab. 10. März 1947 - dieses Datum wird Anneliese Gabel nie vergessen. An diesem Tag wurde sie verhaftet. Warum, wusste die damals 20-Jährige nicht.
Anneliese Gabel hatte in Berlin gerade eine Lehre begonnen. Augenoptikerin wollte sie werden, unbedingt. Und nun stand sie vor dem russischen Militärtribunal. Der Vorwurf: "Mitglied einer illegalen Untergrundorganisation". Das Urteil: Todesstrafe. Als eine der ersten Insassinnen kam Anneliese Gabel nach Hohenschönhausen. Der jungen Frau wurden zwei Bekanntschaften zum Verhängnis. Sie hatte Kontakt zu kritischen Studenten der Humboldt-Universität.
Zwangsarbeit in Hoheneck
Teil der Untergrundbewegung war sie nicht. "Für solche Sachen hatte ich keine Zeit und auch kein Interesse daran", sagt Anneliese Gabel heute. Es fällt der 88-Jährigen immer noch schwer, über die Ereignisse zu sprechen. Vieles aus dieser Zeit würde sie gern vergessen. "Aber das vergisst man nicht. Ich wurde behandelt wie der letzte Dreck", sagt Anneliese Gabel.
Über die Lager Bautzen und Sachsenhausen kam die junge Frau schließlich nach Hoheneck. In Viehwaggons wurden 1950 mehr als 1000 Frauen nach Stollberg ins Erzgebirge gebracht. In ein Zuchthaus, das gerade einmal für 600 Häftlinge ausgelegt war. In der alten Burg verbüßten kriminelle Straftäterinnen und politische Häftlinge ihre Strafen - 20 Insassinnen in einem Raum waren keine Seltenheit. Es waren sogar Mütter mit ihren Säuglingen darunter.
Einige Wochen nach ihrer Ankunft in Stollberg durfte sich Anneliese Gabel das erste Mal eine Zahnbürste schicken lassen. Drei Jahre lang hatte sie keine besessen. "Der Alltag in Hoheneck bestand aus Schikane und Arbeit", sagt sie. Ihr Todesurteil war in 25 Jahre Zwangsarbeit umgewandelt worden. Sie musste in der Schneiderei schuften und stach Tag für Tag Knopflöcher.
Hier geht es weiter:
https://www.volksstimme.de/nachrichten/ ... fnung.html
Plötzlich standen die Russen vor ihrer Tür und holten sie ab. 10. März 1947 - dieses Datum wird Anneliese Gabel nie vergessen. An diesem Tag wurde sie verhaftet. Warum, wusste die damals 20-Jährige nicht.
Anneliese Gabel hatte in Berlin gerade eine Lehre begonnen. Augenoptikerin wollte sie werden, unbedingt. Und nun stand sie vor dem russischen Militärtribunal. Der Vorwurf: "Mitglied einer illegalen Untergrundorganisation". Das Urteil: Todesstrafe. Als eine der ersten Insassinnen kam Anneliese Gabel nach Hohenschönhausen. Der jungen Frau wurden zwei Bekanntschaften zum Verhängnis. Sie hatte Kontakt zu kritischen Studenten der Humboldt-Universität.
Zwangsarbeit in Hoheneck
Teil der Untergrundbewegung war sie nicht. "Für solche Sachen hatte ich keine Zeit und auch kein Interesse daran", sagt Anneliese Gabel heute. Es fällt der 88-Jährigen immer noch schwer, über die Ereignisse zu sprechen. Vieles aus dieser Zeit würde sie gern vergessen. "Aber das vergisst man nicht. Ich wurde behandelt wie der letzte Dreck", sagt Anneliese Gabel.
Über die Lager Bautzen und Sachsenhausen kam die junge Frau schließlich nach Hoheneck. In Viehwaggons wurden 1950 mehr als 1000 Frauen nach Stollberg ins Erzgebirge gebracht. In ein Zuchthaus, das gerade einmal für 600 Häftlinge ausgelegt war. In der alten Burg verbüßten kriminelle Straftäterinnen und politische Häftlinge ihre Strafen - 20 Insassinnen in einem Raum waren keine Seltenheit. Es waren sogar Mütter mit ihren Säuglingen darunter.
Einige Wochen nach ihrer Ankunft in Stollberg durfte sich Anneliese Gabel das erste Mal eine Zahnbürste schicken lassen. Drei Jahre lang hatte sie keine besessen. "Der Alltag in Hoheneck bestand aus Schikane und Arbeit", sagt sie. Ihr Todesurteil war in 25 Jahre Zwangsarbeit umgewandelt worden. Sie musste in der Schneiderei schuften und stach Tag für Tag Knopflöcher.
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