Angekommen in Goslar staunte ich nicht schlecht - lag meine aktuelle Bauhausung doch direkt gegenüber der Kaiserpfalz. Ich muss zugeben, das Thema der deutschen Kaiser war noch nie so mein Ding - die Aufzählung der DDR-Verteidigungsminister geht mir leichter von der Hand...
Schnell fand ich unseren Edelknaben - und wo SCHON WIEDER: In einem kapitalistischen Konsumtempel Namens "Karstadt". Bereits in Weimar fiel mir sein Hang zur bunten Glitzerwelt auf, als er uns abends im "Atrium" platzierte. Diesmal war der Gute allerdings auf der Suche nach einem Pulli - war es wohl in Leipzig 20 Grad wärmer...
Schnell fand ich Huf und Theo in einer Glasbierhandlung und RMR konnte die Frauen (Theo´s und Nordlicht) aus der Umklammerung des Karstadt befreien. Nach einer Frustbierlänge (nach der Fahrt hätte ich am liebsten das Glas aufgefr... ach lassen wir das) ging es Richtung Abendlokalität. Zu allem Unglück lagen viele Schaufensterscheiben auf dem Weg, man kann sich vorstellen wie lang so ein Weg dauern kann, wenn Frauen dabei sind.
Aber wir trafen Dille auf dem Weg und es war eine Freude, ihn nach Weimar wieder zu sehen.
Unser Abendlokal hatte sich zum Motto gesetzt: Hier ist Bayern - sprich es gab Haxen, Weisswurst und Paulaner. Welch willkommene Abwechslung für Dille, der ja aus München kommt. Er flehte die Bedienung um ein einheimisches Bier an, um sich dann doch mit SEINER einheimischen Brühe begnügen zu müssen. Uns anderen dürfte es geschmeckt haben...
Es waren schöne Gespräche an diesem Abend und ich persönlich war am meisten über Theo erstaunt. Er war gar nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt habe - er war nämlich - nein, nicht war - er ist einfach ein netter - vielleicht etwas unternährter - Mensch. Gerade das Treffen mit ihm hat mir wieder aufgezeigt, wie wichtig manchmal solche Treffen sind. Man lernt sein Gegenüber mal etwas näher kennen und versteht dann auch so manchen Beitrag bzw. warum so mancher auch nicht geschrieben wird.
Huf konnte herzallerliebst aus seiner Doktorenzeit erzählen (ich erinnere mich da an die Axt auf der Schädeldecke) und der Abend ging friedlich und gemütlich zu Ende. Huf und ich weilten in der gleichen Pension und da er ja auch einige Probleme mit dem Gehen hat, konnten wir es uns erlauben einen gewaltigen Umweg zu laufen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir mit einer tollen Aussicht auf die Kaiserpfalz.
Wir fanden uns wieder am Marktplatz ein und nach und nach kamen die anderen Teilnehmer. LO-Driver hatte ich irgendwie erwartet - auch wenn er nicht angemeldet war. Keine Feier ohne Meier...
Wir kamen zum kulturellen Teil und besichtigten die Kaiserpfalz. Eine kurzweilige Führung in altem Gemäuer und schon konnten wir uns wieder dem wichtigen Teil des Lebens widmen - der Ernährung durch feste und flüssige Nahrung.
Diesmal im Brauhaus, wo uns Huf und Interessierter erwarteten - die haben die Kultur aus gesundheitlichen Gründen ausgelassen - sprich: Bier ist gesünder - gezeichnet Dr. Huf.
Interessierter war erstmal erschrocken, hatte wohl bei mir einen alten Bock erwartet. Auch hier kamen Jörg, Überraschungsgast Zermatt, Karnak und seine Dompteurin äh Ehefrau hinzu.
Nun vernahm ich so viele tolle Gespräche, dass ich Interessierter anschaute, er mit mir sprach und ich wiederum von allem ein wenig - aber eigentlich nichts richtig hörte. Interessierter wurde fast ein wenig böse...grins... Eigentlich können wir das auf Karnak schieben, der kann sicher einen ganzen Saal allein unterhalten.
Leider musste ich frühzeitig aufbrechen, weil Jörg mir 10 Km Stau bei Göttingen in mein Ohr flüsterte - auf der Heimfahrt war davon allerdings nicht ein Hauch zu spüren. Der wollte mich bestimmt nur loswerden, um als Jüngster da zu stehen.
Auf der Heimfahrt traf ich dann in Kassel noch schnell Wosch, direkt neben einer Tanke, welche einem ehemaligen Grenzer und auch Forenmitglied gehört. So klein ist die Welt...
Alles in allem - ein tolles Treffen. Und tatsächlich hatten die Unkenrufe recht - es wurden keine 10 Teilnehmer - es waren mehr.