Gartenschläger-Ausstellung

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Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 22. März 2012, 22:00

Der Innenminister von Schleswig-Holstein, Klaus Schlie, (CDU) eröffnet am Samstag, 24. März um 15:00 Uhr in der Aula (Eingangshalle) der Krankenpflegeschule des Krankenhauses Reinbek (St. Adolf-Stift) eine Ausstellung, in der an Michael Gartenschläger erinnert wird:

„Michael Gartenschläger – Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland“.


Gartenschläger, der am13. Januar 1944 in Strausberg in Strausberg geboren worden war, wurde am 30.April 1976 bei dem erneuten Versuch, eine Selbstschussanlage an der DDR-Grenze zu demontieren, bei Leisterförde, Kreis Schwerin, von einem Einsatzkommando der Staatssicherheit erschossen worden. Eine zuvor erfolgreich demontierte Selbstschussanlage ist seither im Mauermuseum „Haus am Checkpoint Charlie“ in Berlin zu sehen.

Der Geburtsort Strausberg lehnt es trotz verschiedener Bemühungen nach wie vor ab, eine Straße nach dem Grenz-Aktivisten zu benennen. Ebenso wurde bisher der Vorschlag abgelehnt, die nach wie vor existierende, nach dem Mauerschützen Peter Göring benannte Straße in der ehemaligen Garnisonsstadt der NVA in Gartenschläger-Straße umzubenennen.

Das Ausstellungsprogramm:

Begrüßung und Einführung
Lothar Obst, Kaufmännischer Direktor des Krankenhauses Reinbek

Ausstellungseröffnung
Klaus Schlie, Innenminister des Landes Schleswig-Holstein

Grußwort
Marita Pagels-Heineking, Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes

Berichte von Zeitzeugen
Dieter Schmidt (vormals deutscher Zoll), Lothar Vogt (vormals Bundesgrenzschutz)

Authentisches Filmmaterial
von Dieter Schmidt, Büchen

Besichtigung der Ausstellung bis 28. Mai 2012 in der Eingangshalle.

Anfahrt: Hamburger Straße 41, 21465 Reinbek
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Buscho » 23. März 2012, 02:04

Moin Dieter ,

wir sehen uns in Reinbek .

Grüsse Buscho
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 23. März 2012, 15:59

Buscho hat geschrieben:Moin Dieter ,

wir sehen uns in Reinbek .

Grüsse Buscho



Schön dass Du morgen dabei bist.

Grüsse Dieter [hallo]
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Zermatt » 23. März 2012, 18:34

Schade..zu weit für mich

Vielleicht gibts einen kleinen Bericht.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Buscho » 25. März 2012, 03:19

Moin ,

ich war gestern in Reinbek , eine ganz tolle Ausstellung mit sehr vielen Exponaten .
Dank Dieter und dem ehem. I/S der GSA III/7 auch eine lebendige Eröffnung mit interessierten und teils selbst betroffenen Gästen , die sich in die Eröffnung mit ihren persönlichen Erlebnissen , auch mit Gartenschläger , einbrachten .

Ich werde mir die Ausstellung in den nächsten Tagen nochmals in Ruhe anschauen .

Grüsse Buscho
Buscho
 

Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon karl143 » 25. März 2012, 07:56

Das ist bestimmt eine interessante Ausstellung, leider liegt sie zu weit weg. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, die Ausstellung auch mal weiter südlich z. B. in Hannover zu zeigen (z. B. im Historischen Museum) wo im letzten Jahr auch die große Ausstellung zum Mauerbau war (in Zusammenarbeit mit der Uni Hannover). Dort kämen aufgrund der etwas zentraleren Lage sicherlich auch noch mehr Besucher. Nur mal als Anregung. Sonst Danke an Dieter, der den Kindern heute zeigt, wie es bis vor 23 Jahren an der Grenze zum anderen Teil Deutschlands zuging.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 25. März 2012, 11:04

Buscho hat geschrieben:Moin ,

ich war gestern in Reinbek , eine ganz tolle Ausstellung mit sehr vielen Exponaten .
Dank Dieter und dem ehem. I/S der GSA III/7 auch eine lebendige Eröffnung mit interessierten und teils selbst betroffenen Gästen , die sich in die Eröffnung mit ihren persönlichen Erlebnissen , auch mit Gartenschläger , einbrachten .

Ich werde mir die Ausstellung in den nächsten Tagen nochmals in Ruhe anschauen .

Grüsse Buscho



Moin Buscho,

durch die Ausstellung würde ich Dich gerne führen. Schicke mir eine PN, damit wir den Termin absprechen können.

Schönen sonnigen Sonntag

Dieter
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 28. März 2012, 21:44

Zermatt hat geschrieben:Schade..zu weit für mich

Vielleicht gibts einen kleinen Bericht.


Auf der Website
http://www.berliner-mauer.de/ausstellun ... -2012.html
könnt Ihr Fotos und die Tonaufzeichnung (über 100 Minuten) von der Eröffnung der Wanderausstellung sehen und hören.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 29. März 2012, 22:29

Buscho und ich besichtigten heute noch einmal die Ausstellung "Michael Gartenschläger - Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland" im Reinbeker Krankenaus.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Buscho » 30. März 2012, 03:48

Moin ,

wer die Gelegenheit hat sich diese Ausstellung anzuschauen , ob in Reinbek oder an einem anderen Ort , der sollte es machen .

Aber Vorsicht ! ich bin der Meinung daß manch ein Gartenschläger Kritiker nach dem Besuch und dem Studium der gezeigten Dokumente seine Meinung über M.G. ändern wird .

Wenn man die teilweise Original Dokumente liest , Schulzeugnisse , Beurteilungen , Prozessunterlagen , handschriftliche Briefe eines 17 jährigen aus der Untersuchungshaft an seine Familie , (die nicht weitergeleitet wurden) , Gnadengesuche usw. und dann die offiziellen Antworten und Stellungnahmen , dann läuft es einem kalt den Rücken herunter und es sammelt sich Speichel im Mund , den man noch heute den Leuten ins Gesicht spucken möchte die das zu verantworten hatten , egal wie alt sie heute sind , sollten sie noch leben und es ist einfach lachhaft , damals und auch noch heute mit einer angezündeten Feldscheune ohne Personenschaden die systematische Zerstörung eines lebens rechtfertigen zu wollen .

Die Vorgänge an der PTA im Bereich des Grenzpfeilers 231 werden ebenso durch Dokumente beschrieben .

da gibt es Formulierungen wie - Angriff auf die SM 70
- den oder die Täter festzunehmen bzw. zu vernichten
- Bewaffnung je Kämpfer
- die Feuerführung erfolgt parallel zur Staatsgrenze .


Wer kann , unbedingt anschauen .

Grüsse Buscho
und
Dank an Dieter
Buscho
 

Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 31. März 2012, 15:33

Artikel aus dem "Gelben Blatt" vom 29. 3. 2012

"SED-Gegner Gartenschläger in Ausstellung gewürdigt

Kreis Hzgt. Lauenburg (daf) – Der Fall Gartenschläger ging um die Welt. Die dramatischen Todesumstände des 32-Jährigen berühren noch heute – 36 Jahre später – zahlreiche Menschen. Einer von ihnen ist Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie, der die Gedenkausstellung »Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland« im Reinbeker Krankenhaus Sankt Adolf-Stift eröffnete.

»Als Jugendlicher erlebte ich im Kreis Herzogtum-Lauenburg die Innerdeutsche Teilung in ihrer menschlichen Brutalität unmittelbar. Es war unfassbar nach der Errichtung der Mauer zu wissen, dass dort nun nichts mehr so war, wie es einmal gewesen ist«, erinnerte sich Schlie, während seiner ergreifenden Ansprache. Spuren hat der dramatische Tod von Michael Gartenschläger auch beim schleswig-holsteinischen Innenminister hinterlassen. »Der Tod Michael Gartenschlägers im Frühjahr 1976 war für mich der Anlass, für die Freiheit einzutreten und hat mein persönliches und politisches Leben entschieden beeinflusst«, so Schlie.

Der Innenminister hofft, dass sich junge Menschen die Ausstellung in Reinbek ansehen, um den Wert der Freiheit einschätzen zu können. Auch die Landesbeauftragte für Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes regte zum Nachdenken an, »Michael Gartenschläger war kein Held und wollte auch nie einer sein. Vielmehr setzte er sich mit ganzer Kraft dafür ein, das entwürdigende System der DDR-Diktatur zu entlarven. Er gehört zu den Wenigen, die sich mit der Unfreiheit und dem Unrecht in der DDR nicht abfinden konnten. Selbst als er in der Bundesrepublik Deutschland ein bequemes Leben hätte führen können, konnte er nicht hinnehmen, dass dieses System weiterhin vielen Menschen Unrecht zufügte. Wir lernen von ihm: Nicht wegzuschauen, wenn die Freiheit bedroht ist und die Bedrohung beim Namen zu nennen«, sagte Marita Pagels-Heineking in ihrem Grußwort. Mit ihren Schilderungen sowie Foto- und Filmdokumentationen hielten der ehemalige Zollbeamte Dieter Schmidt aus Büchen sowie der pensionierte Bundesgrenzschützer Lothar Vogt die rund 90 Gäste der Eröffnungsfeier in Atem. Beide wurden unmittelbar nach den gezielten Schüssen des SED-Sonderkommandos auf Gartenschläger an den Tatort gerufen. »Michael Gartenschläger war kein Dummkopf«, ist sich der Schwarzenbeker Lothar Vogt sicher."

Weiterlesen: http://www.gelbesblatt.de/Viebranz-Meld ... d97.0.html
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon ex-maja64 » 31. März 2012, 17:16

Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".


Mario
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon augenzeuge » 31. März 2012, 17:28

Danke Dieter. Es ist gut, dass es diese Ausstellung gibt. An den unkorrekten Bezeichnungen (meist der Presse) kann man ja noch arbeiten. [wink]
AZ
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 31. März 2012, 17:31

ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".


Mario


Hallo Mario,
statt "Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums" steht im "Gelben Blatt" fälschlicherweise "SED Sonderkommando"
In der Ausstellung ist dieser Fehler nicht gemacht worden.

"Es war der schwerste Grenzzwischenfall im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg während der 40-jährigen deutschen Teilung: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1976 wird am Grenzpfahl 231 zwischen Fortkrug und Bröthen im Bergholzer Forst der 32-jährige Michael Gartenschläger durch 9 Kugeln eines 4-köpfigen Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums erschossen. Was genau in dieser Nacht an der innerdeutschen Grenze geschah, zeigt jetzt in der Eingangshalle des Reinbeker St. Adolf-Stiftes eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ergänzt um weitere Exponate aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors Lothar Obst".
Weiterlesen: http://www.kh-reinbek.de/veranstaltunge ... ?tx_ttnews[tt_news]=117&cHash=d91dafcbf6fe2e65045013eefd05ecc4

Gruß Dieter
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 31. März 2012, 19:01

Dieter1945 hat geschrieben:
ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".


Mario


Hallo Mario,
statt "Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums" steht im "Gelben Blatt" fälschlicherweise "SED Sonderkommando"
In der Ausstellung ist dieser Fehler nicht gemacht worden.

"Es war der schwerste Grenzzwischenfall im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg während der 40-jährigen deutschen Teilung: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1976 wird am Grenzpfahl 231 zwischen Fortkrug und Bröthen im Bergholzer Forst der 32-jährige Michael Gartenschläger durch 9 Kugeln eines 4-köpfigen Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums erschossen. Was genau in dieser Nacht an der innerdeutschen Grenze geschah, zeigt jetzt in der Eingangshalle des Reinbeker St. Adolf-Stiftes eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ergänzt um weitere Exponate aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors Lothar Obst".

[/b]
Gruß Dieter


Hier die Fortsetzung, da es mit dem Link nicht klappt.

Michael Gartenschläger wuchs in Straußberg bei Berlin auf und begann nach dem Schulabschluß eine Lehre als KFZ-Schlosser. Ende der 50-er Jahre begeisterte er sich für die Rock`n Roll-Musik und gründete mit 4 anderen Jugendlichen einen Ted-Herold-Fan-Club, der von der Volkspolizei verboten und aufgelöst wurde. Beim Bau der Berliner Mauer 1961 protestierten die Jugendlichen, zündeten eine Feldscheune außerhalb der Stadt an und malten politische Parolen auf Häuserwände und Garagentore in Straußberg. Die DDR-Führung war alarmiert, war doch Straußberg damals Sitz des DDR-Verteidigungsministeriums mit einer der größten NVA-Garnisonen. Das Regime statuierte an den Jugendlichen ein Exempel: Gerade einmal 17-jährig, wurde Michael Gartenschläger wegen konterrevolutionärer Umtriebe zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt. Nach 10-jähriger politischer Haft in der DDR kaufte ihn die Bundesregierung im Sommer 1971 frei.

Nach einem ersten Aufenthalt in Hamburg kam Gartenschläger im Oktober 1971 zunächst in das Haus Billetal nach Reinbek und nahm sich später eine 1-Zimmer-Wohnung in Lohbrügge.

Ab 1974 pachtete er eine Tankstelle in der Kamp-Chaussee in Bergedorf. Gartenschläger ließ sich im Herbst 1975 im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen nieder. Als Fluchthelfer bahnte er 30 Freunden in der DDR den Weg in die westliche Freiheit. Der Unrechtscharakter der SED-Diktatur ließ Gartenschläger nicht mehr los. Die DDR perfektionierte Anfang der 70-er Jahre die Grenzsicherungsanlagen an der innerdeutschen Demarkationslinie. Die Installation neuer Selbstschussanlagen, der sogenannten Splittermine SM 70 belastete das Verhältnis der beiden Staaten in Deutschland und schadete erheblich dem internationalen Ansehen der DDR, die 1972/73 weitestgehend weltweit diplomatisch anerkannt und seit September 1973 neben der Bundesrepublik auch Mitglied der UNO war. Die DDR leugnete schlichtweg die Existenz der trichterförmigen Selbstschussautomaten und der Bundesgrenzschutz hatte keine Vorstellung von der Funktionalität der Todesautomaten.

So kommt Gartenschläger auf die Idee, am 30. März 1976 am Grenzpfahl 231 zwischen dem westdeutschen Bröthen und dem ostdeutschen Wendisch Lieps die Splittermine abzubauen und das Gerät dem SPIEGEL zu übergeben, der weltweit erstmals über die Selbstschussgeräte an der innerdeutschen Grenze berichtet. Damit stand vor der Weltöffentlichkeit fest, dass die DDR eine Konstruktion zur Grenzsicherheit verwandte, die einst von einem SS-Offizier entwickelt worden war, um Konzentrationslager ausbruchssicherer zu machen (andere sahen in der SM 70 eine CSSR-Entwicklung).

Das offizielle SED-Regime gerät in helle Aufregung, zumal geplant ist, den erbeuteten Selbstschussautomaten auch der UNO vorzuführen, was die DDR-Regierung in letzter Sekunde abwenden kann. Im Westen werden gegen Gartenschläger Vorermittlungen „wegen Diebstahls“ eingeleitet; das Amtsgericht Reinbek erlässt einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des „Beschuldigten Gartenschläger“ Bei den Tannen 19 a in Willinghusen.

Am 23./24. April 1976 baut Gartenschläger nur 200m vom ersten Tatort entfernt die zweite SM 70 ab. Gedacht ist sie für die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“, die am Checkpoint Charlie in Berlin ein Mauermuseum betreibt.

Die DDR-Machthaber machen den „Fall Gartenschläger“ zur Chefsache. Stasi-Chef Mielke befiehlt die „Festnahme oder Liquidierung der Täter“ im späteren Sprachgebrauch, die „Festnahme oder Vernichtung“. Die offiziellen NVA-Grenzsoldaten werden im Abschnitt Bröthen/Langenlehsten abgezogen und durch paarweise zusammengestellte Sondereinsatzkommandos des Ministeriums für Staatssicherheit ersetzt, die zwar noch immer auf DDR-Gebiet aber vor dem eigentlichen Metallgitter-Zaun im Unterholz agieren.

Im Dickicht vor dem Metallgitter-Zaun verborgen, lauert am 30. April 1976 um Mitternacht ein 4-köpfiges Stasi-Einsatzkommando dem 32-jährigen Michael Gartenschläger und seinem Freund Lothar Lienicke an der Grenzsäule 231 auf – eine perfide Stasi-Falle. Zwei Feuersalven aus den 3 Kalaschnikows und einem leichten Maschinengewehr zerreißen die Stille der Nacht zwischen Bröthen und Langenlehsten. Von mindestens 9 Kugeln getroffen, bricht Michael Gartenschläger tot zusammen. Lothar Lienicke rennt um sein Leben, zurück zur Straße, als schon längst auf westdeutschem Gebiet rechts und links von ihm die Projektile in die Baumstämme einschlagen. Lienicke erreicht die BGS-Dienststelle Schwarzenbek und gibt den Vorfall zu Protokoll. Michael Gartenschläger wird - nach Beschlagnahmung des Sektionsprotokolls sowie des ursprünglichen Totenscheins und der Ausstellung, eines zweiten, gefälschten Totenscheins – als „unbekannte Wasserleiche“ aus der Elbe unter strengster Geheimhaltung auf dem Gräberfeld 1/023 des Schweriner Waldfriedhofes vom MfS-Schergen verscharrt. Seine Schwester erfährt erst 14 Jahre später – 1990 nach Maueröffnung, Sturz des SED-Regimes und Deutscher Wiedervereinigung - von dem Grab ihres Bruders in Schwerin.

Die Ausstellung zeigt einen umfangreichen Dokumentarteil der Gedenkstätte Deutsche Teilung über das Leben und die Todesumstände von Michael Gartenschläger am 30. April 1976 an der innerdeutschen Grenze bei Bröthen, weitere Exponate von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur („Die Mauer“), aus der Priesterkarte Büchen und wird ergänzt um zeitgeschichtliche Schrift- und Fotodokumente aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors des Krankenhauses, Lothar Obst.


Ausstellung
Michael Gartenschläger
Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland
24. März bis 28. Mai 2012
Eingangshalle des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 1. April 2012, 18:12

Der "Sonntagskurier" berichtete heute über die Ausstellungseröffnung.

"Erinnerung an die Tragödie von Büchen
Reinbek / Büchen (fud). Im Kugelhagel von 120 Schüssen verblutete Michael Gartenschläger 1976 in der Nähe von Büchen bei dem Versuch eine Splittermine zu demontieren. Sein dramatischer Tod ging als der schwerste innerdeutsche Grenzzwischenfall auf schleswig-holsteinischem Boden in die Geschichtsbücher ein und erregte weltweit große Bestürzung.Eine Ausstellung im Foyer des Reinbeker Krankenhauses Sankt Adolf-Stift ehrt nun den mutigen Freiheitskämpfer.

Eröffnet wurde die Ausstellung durch Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie. "Als Jugendlicher erlebte ich im Herzogtum-Lauenburg die Innerdeutsche Teilung in ihrer menschlichen Brutalität unmittelbar. Es war unfassbar nach der Errichtung der Mauer zu wissen, dass dort nun nichts mehr so war, wie es einmal gewesen ist", so Schlie vor rund 90 Gästen. Schlie wünscht sich, dass gerade junge Menschen die Ausstellung besuchen um die Bedeutung der Freiheit zu verstehen. Marita Pagels-Heineking, die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes in Mecklenburg-Vorpommern ist, wandte sich mit eindringlichen Worten: "Gartenschläger konnte nicht hinnehmen, dass das DDR- System vielen Menschen Unrecht zufügte. Wir lernen von ihm: Nicht wegzuschauen, wenn die Freiheit bedroht ist und die Bedrohung beim Namen zu nennen", an die Besucher. Berührend und gleichzeitig packend auch die Schilderungen von Lothar Vogt aus Schwarzenbek. Vogt der 1976 als Bundesgrenzschützer tätig war, berichtete gemeinsam mit dem aus Büchen stammenden ehemaligen Zollbeamten Dieter Schmidt als Zeitzeugen. Beide hatten persönlich Kontakt mit Gartenschläger und wurden unmittelbar nach den Todesschüssen an den Grenzabschnitt gerufen. "Nachdem Gartenschläger die erste Splittermine demontiert hatte und diese der Weltöffentlichkeit präsentierte, bemerkten wir, dass auf der anderen Grenzseite ein ungeheures Aufgebot aufgestellt wurde. Es wimmelte geradezu von Soldaten. Wir zählten oftmals bis zu 40 Mann. Das war sehr ungewöhnlich", erinnerte sich Lothar Vogt. "Richtig kalte Füße bekam ich dann, als ich neben Gartenschläger am Grenzabschnitt stand und die Soldaten auf der anderen Seite auf ihn zeigten. "Nun kennen sie ihn, dachte ich. Nach diesem Zwischenfall befürchteten wir, dass Gartenschläger "von drüben" einfach hinter den Zaun gezogen oder erschossen wird", berichtete Lothar Vogt. Vogt warnte Gartenschläger immer wieder. Das seine schlimmsten Befürchtungen eintreffen sollten, stellte er dann im Morgengrauen zum 1. Mai 1976 fest. "Wir wurden nach den Schüssen an die Grenze gerufen. Am Grenzabschnitt war alles anders als sonst. Die Scheinwerfer auf der anderen Seite brannten nicht. Es war auch niemand zu sehen. In der Morgendämmerung entdeckten wir dann die Decken, mit denen sich das Sonderkommando eingegraben hat. Sie haben Gartenschläger regelrecht aufgelauert und ihn unter Kreuzfeuer in Beschuss genommen", schilderte Vogt die Todesumstände des Märtyrers".
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon dein1945 » 2. April 2012, 14:52

Dieter1945 hat geschrieben:
Dieter1945 hat geschrieben:
ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".


Mario


Hallo Mario,
statt "Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums" steht im "Gelben Blatt" fälschlicherweise "SED Sonderkommando"
In der Ausstellung ist dieser Fehler nicht gemacht worden.

"Es war der schwerste Grenzzwischenfall im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg während der 40-jährigen deutschen Teilung: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1976 wird am Grenzpfahl 231 zwischen Fortkrug und Bröthen im Bergholzer Forst der 32-jährige Michael Gartenschläger durch 9 Kugeln eines 4-köpfigen Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums erschossen. Was genau in dieser Nacht an der innerdeutschen Grenze geschah, zeigt jetzt in der Eingangshalle des Reinbeker St. Adolf-Stiftes eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ergänzt um weitere Exponate aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors Lothar Obst".

[/b]
Gruß Dieter


Hier die Fortsetzung, da es mit dem Link nicht klappt.

Michael Gartenschläger wuchs in Straußberg bei Berlin auf und begann nach dem Schulabschluß eine Lehre als KFZ-Schlosser. Ende der 50-er Jahre begeisterte er sich für die Rock`n Roll-Musik und gründete mit 4 anderen Jugendlichen einen Ted-Herold-Fan-Club, der von der Volkspolizei verboten und aufgelöst wurde. Beim Bau der Berliner Mauer 1961 protestierten die Jugendlichen, zündeten eine Feldscheune außerhalb der Stadt an und malten politische Parolen auf Häuserwände und Garagentore in Straußberg. Die DDR-Führung war alarmiert, war doch Straußberg damals Sitz des DDR-Verteidigungsministeriums mit einer der größten NVA-Garnisonen. Das Regime statuierte an den Jugendlichen ein Exempel: Gerade einmal 17-jährig, wurde Michael Gartenschläger wegen konterrevolutionärer Umtriebe zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt. Nach 10-jähriger politischer Haft in der DDR kaufte ihn die Bundesregierung im Sommer 1971 frei.

Nach einem ersten Aufenthalt in Hamburg kam Gartenschläger im Oktober 1971 zunächst in das Haus Billetal nach Reinbek und nahm sich später eine 1-Zimmer-Wohnung in Lohbrügge.

Ab 1974 pachtete er eine Tankstelle in der Kamp-Chaussee in Bergedorf. Gartenschläger ließ sich im Herbst 1975 im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen nieder. Als Fluchthelfer bahnte er 30 Freunden in der DDR den Weg in die westliche Freiheit. Der Unrechtscharakter der SED-Diktatur ließ Gartenschläger nicht mehr los. Die DDR perfektionierte Anfang der 70-er Jahre die Grenzsicherungsanlagen an der innerdeutschen Demarkationslinie. Die Installation neuer Selbstschussanlagen, der sogenannten Splittermine SM 70 belastete das Verhältnis der beiden Staaten in Deutschland und schadete erheblich dem internationalen Ansehen der DDR, die 1972/73 weitestgehend weltweit diplomatisch anerkannt und seit September 1973 neben der Bundesrepublik auch Mitglied der UNO war. Die DDR leugnete schlichtweg die Existenz der trichterförmigen Selbstschussautomaten und der Bundesgrenzschutz hatte keine Vorstellung von der Funktionalität der Todesautomaten.

So kommt Gartenschläger auf die Idee, am 30. März 1976 am Grenzpfahl 231 zwischen dem westdeutschen Bröthen und dem ostdeutschen Wendisch Lieps die Splittermine abzubauen und das Gerät dem SPIEGEL zu übergeben, der weltweit erstmals über die Selbstschussgeräte an der innerdeutschen Grenze berichtet. Damit stand vor der Weltöffentlichkeit fest, dass die DDR eine Konstruktion zur Grenzsicherheit verwandte, die einst von einem SS-Offizier entwickelt worden war, um Konzentrationslager ausbruchssicherer zu machen (andere sahen in der SM 70 eine CSSR-Entwicklung).

Das offizielle SED-Regime gerät in helle Aufregung, zumal geplant ist, den erbeuteten Selbstschussautomaten auch der UNO vorzuführen, was die DDR-Regierung in letzter Sekunde abwenden kann. Im Westen werden gegen Gartenschläger Vorermittlungen „wegen Diebstahls“ eingeleitet; das Amtsgericht Reinbek erlässt einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des „Beschuldigten Gartenschläger“ Bei den Tannen 19 a in Willinghusen.

Am 23./24. April 1976 baut Gartenschläger nur 200m vom ersten Tatort entfernt die zweite SM 70 ab. Gedacht ist sie für die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“, die am Checkpoint Charlie in Berlin ein Mauermuseum betreibt.

Die DDR-Machthaber machen den „Fall Gartenschläger“ zur Chefsache. Stasi-Chef Mielke befiehlt die „Festnahme oder Liquidierung der Täter“ im späteren Sprachgebrauch, die „Festnahme oder Vernichtung“. Die offiziellen NVA-Grenzsoldaten werden im Abschnitt Bröthen/Langenlehsten abgezogen und durch paarweise zusammengestellte Sondereinsatzkommandos des Ministeriums für Staatssicherheit ersetzt, die zwar noch immer auf DDR-Gebiet aber vor dem eigentlichen Metallgitter-Zaun im Unterholz agieren.

Im Dickicht vor dem Metallgitter-Zaun verborgen, lauert am 30. April 1976 um Mitternacht ein 4-köpfiges Stasi-Einsatzkommando dem 32-jährigen Michael Gartenschläger und seinem Freund Lothar Lienicke an der Grenzsäule 231 auf – eine perfide Stasi-Falle. Zwei Feuersalven aus den 3 Kalaschnikows und einem leichten Maschinengewehr zerreißen die Stille der Nacht zwischen Bröthen und Langenlehsten. Von mindestens 9 Kugeln getroffen, bricht Michael Gartenschläger tot zusammen. Lothar Lienicke rennt um sein Leben, zurück zur Straße, als schon längst auf westdeutschem Gebiet rechts und links von ihm die Projektile in die Baumstämme einschlagen. Lienicke erreicht die BGS-Dienststelle Schwarzenbek und gibt den Vorfall zu Protokoll. Michael Gartenschläger wird - nach Beschlagnahmung des Sektionsprotokolls sowie des ursprünglichen Totenscheins und der Ausstellung, eines zweiten, gefälschten Totenscheins – als „unbekannte Wasserleiche“ aus der Elbe unter strengster Geheimhaltung auf dem Gräberfeld 1/023 des Schweriner Waldfriedhofes vom MfS-Schergen verscharrt. Seine Schwester erfährt erst 14 Jahre später – 1990 nach Maueröffnung, Sturz des SED-Regimes und Deutscher Wiedervereinigung - von dem Grab ihres Bruders in Schwerin.

Die Ausstellung zeigt einen umfangreichen Dokumentarteil der Gedenkstätte Deutsche Teilung über das Leben und die Todesumstände von Michael Gartenschläger am 30. April 1976 an der innerdeutschen Grenze bei Bröthen, weitere Exponate von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur („Die Mauer“), aus der Priesterkarte Büchen und wird ergänzt um zeitgeschichtliche Schrift- und Fotodokumente aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors des Krankenhauses, Lothar Obst.


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Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland
24. März bis 28. Mai 2012
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Hallo Dieter,
erst mal besten Dank für die hier eingestellten Berichte zum Fall Gartenschläger. Nun für unsere EX-Grenzer, es wird doch immer behauptet in Richtung Bundesrepublik bzw. Westberlin durfte nicht geschossen werden !
Gruß aus Berlin
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Edelknabe » 2. April 2012, 17:01

dein 1945 da steht nichts von Grenzern, da steht "Stasi-Eingreiftruppe oder Sonderkommando". Die Ex-Grenzer sind somit nicht gemeint, fallen hier in dem speziellen Fall aus der Bewertung heraus. Wie meinte der Schwarzenbeker Lothar Vogt in dem Text, der Michael G. war kein Dummkopf. Das könnte schon hinkommen. Ich sage, er war ein Hitzkopf und könnte heute noch leben, wenn er nicht ständig mit dem Kopf gegen die Wand gerannt wäre. Das Urteil in dieser DDR ohne Frage und das schrieb ich schon öfters ein grobes Fehlurteil geschuldet der damaligen Zeit.

Niemanden musste er etwas beweisen , gerade weil der Staat BRD zum damaligen Zeitpunkt Mitte der 70er Jahre überhaupt kein Interesse daran hatte und zwar aus ganz konkreten Gründen die hier aufzuführen den Rahmen sprengen würden. Außerdem ginge wieder alles von vorne los...eigentlich ein Endlosthema. Das Dumme war nur, der Michael war ein Ossi und Ossis müssen immer selber machen. Nur was er dann machte, das brachte ihm im Endeffekt den Tod.

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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon augenzeuge » 2. April 2012, 17:04

Edelknabe hat geschrieben:Das Dumme war nur, der Michael war ein Ossi und Ossis müssen immer selber machen.
Rainer-Maria


Wie meinst du das, Rainer?
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Edelknabe » 2. April 2012, 18:53

Du kannst Fragen stellen Jörg? Gibt es da nicht das Foto vom Michael mit der Spiegelreflexkamera vor der Brust? Müßig jetzt darüber zu diskutieren ob nicht auch ein Foto der SM-70 und die Bildzeitung....
Aber hier sind wir wieder in meinem Vortext mit dem Staat BRD und keine Interesse, weil der seine ganz eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen verfolgte...damals 1976.
Nur war der Michael ein Sackgeher, der baggerte so lange (er machte) bis gewissen Kreisen garnichts mehr übrig blieb, es musste reagiert werden weil die Öffentlichkeit schon zuviel Wind davon bekommen hatte.

Unser Dieter der Diplomat und sein Kollege hätten bestimmt liebend gerne drauf verzichtet, auf den ganzen Rummel der dann da hochspülte , denn ich glaube nichts war angenehmer in ihrer Dienstzeit wie keine Vorkommnisse. Wie sagte mein Schwiegervater der Transportpolizist mal so schön:"Von der Wiege bis zur Bahre eine wunderbare Ruhe in der Planung des Lebens ...in diesem Sozialismus".
Ich glaube fast im Westen war das bis 1989 auch nur nicht anders...zumindest beim Zoll oder BGS.

Rainer-Maria aber das Thema ist wirklich ein Endlosthema. Da hatte der Michael G. mal was richtig richtig gemacht, das man sich heute seiner erinnert und das doch nicht zu knapp...Wahnsinn.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon ex-maja64 » 2. April 2012, 19:22

Edelknabe hat geschrieben:dein 1945 da steht nichts von Grenzern, da steht "Stasi-Eingreiftruppe oder Sonderkommando". Die Ex-Grenzer sind somit nicht gemeint, fallen hier in dem speziellen Fall aus der Bewertung heraus.
Rainer-Maria



Richtig erklärt Rainer [super]
Aber vielen unserer Forumsfreunde die westlich von Werra und Elbe, beziehungsweise des Brandenburger Tores, heute ihr Rentnerleben geniessen interessiert es nicht, ob es nun ein SED-, MfS- oder Grenzersonderkommando war.
Hauptsache die Jungs waren aus dem Osten.


Mario


P.S. @Achim alter Frontstadtkämpfer, welcher Grenzer sollte den auf deine Frage hier noch was schreiben?? Hier schreibt doch kaum noch einer.
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon vs1400 » 2. April 2012, 20:34

man sollte froh darüber sein das es derartige austellungen gibt und sich nicht an druckfehlern hochziehen.
die ex- ddr wird aufgearbeitet und das ist gut so.
aufarbeitung ist auch immer ein denkprozess für den einzelnen und jeder kann, darf darin seine wahrheit finden.
tatsachen jedoch,sollten auch tatsachen bleiben und über viele tatsachen erfährt man eben erst danach ... nun kann man denken, fragen oder was weiß ich nicht machen.

@ dein1945,
" ... Nun für unsere EX-Grenzer, es wird doch immer behauptet in Richtung Bundesrepublik bzw. Westberlin durfte nicht geschossen werden !... "


zu meiner zeit war es so.
doch war ich eben nur gt und nicht ...

gruß vs
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon vs1400 » 2. April 2012, 20:40

ex-maja64 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:dein 1945 da steht nichts von Grenzern, da steht "Stasi-Eingreiftruppe oder Sonderkommando". Die Ex-Grenzer sind somit nicht gemeint, fallen hier in dem speziellen Fall aus der Bewertung heraus.
Rainer-Maria



Richtig erklärt Rainer [super]
Aber vielen unserer Forumsfreunde die westlich von Werra und Elbe, beziehungsweise des Brandenburger Tores, heute ihr Rentnerleben geniessen interessiert es nicht, ob es nun ein SED-, MfS- oder Grenzersonderkommando war.
Hauptsache die Jungs waren aus dem Osten.


Mario


P.S. @Achim alter Frontstadtkämpfer, welcher Grenzer sollte den auf deine Frage hier noch was schreiben?? Hier schreibt doch kaum noch einer.


@ Mario,

du warst doch auch einer und könntest doch auch schreiben!...

gruß vs ... zum thema. [wink]
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 24. April 2012, 11:17

Kombinierten Film- und Vortragsveranstaltung zur aktuellen Gartenschläger-Ausstellung im Krankenhaus Reinbek.
Einführungsvortrag: Lothar Obst
ZDF-Fernsehfilm: „Die Todesautomatik“
Buch und Regie: Niki Stein, nach einem gleichnamigen Buch von Lothar Lienicke und Franz Bludau

"Ein Ex-DDR-Häftling will in den 70er-Jahren die Existenz der Selbstschussanlagen beweisen. TV-Drama nach Tatsachen
1961 in Strausberg in der DDR: Die Teenager Lutz und Manfred steh'n auf Rock 'n' Roll - nicht auf SED-Parolen - und müssen wegen "staatsgefährdender Propaganda" in den Knast. Lebenslänglich! 13 Jahre später wird Lutz (Stephan Kampwirth) von der BRD freigekauft. In Hamburg trifft er Manfred (Mišel MatiÇcevi´c) wieder, der auf gleiche Weise rauskam. Manfred unterhält eine Kfz-Werkstatt, betätigt sich als Fluchthelfer und kann Lutz überreden, ihm bei seinem riskanten Tun zu helfen. Außerdem will er den Beweis erbringen, dass es an der DDR-Grenze Selbstschussanlagen gibt - um jeden Preis…Fesselnde, erstklassig gespielte und gut ausgestattete Aufarbeitung eines finsteren Kapitels der deutschen Geschichte".

Donnerstag, 26. April 2012
19.30 Uhr Aula der Pflegeschule des Krankenhaus Reinbek
Der Eintritt zur kombinierten Film-Vortragsveranstaltung ist frei. Ein Imbiss wird gereicht.


http://www.todesautomatik.de/
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Re: Gartenschläger-Ausstellung

Beitragvon Dieter1945 » 28. Mai 2012, 11:01

Heute ist der letzte Tag, an dem man sich die Ausstellung in Reinbek ansehen kann.
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