Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 6. Dezember 2011, 08:02

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte fünfter Teil.

Wer ist eigentlich der Architekt vom Schutzhaftlager Buchenwald, war das der Albert Speer? Diese Frage fiel mir an diesem Vormittag da oben ein, gerade weil ich ein Freund der weiten Blicke bin, überhaupt von großen Anlagen in ihrer unendlichen Ausdehnung. Das hatte mich auch damals immer in den Kasernen der Sowjets fasziniert, diese Größe, diese Weite und später auf Großbaustellen, egal ob das jetzt Chemieanlagen oder Kohlekraftwerke waren.

Aber erstmal kam die Begrüßung und die fiel wie immer herzlich aus denn mittlerweile kennt man sich schon ganz gut von anderen Treffen und der Typ vom Vortext, ich verstand in dem schnellen Händedruck nicht gleich seinen Namen und hörte was von HG…was weiß ich und dachte, was will der denn hier, der war doch gar nicht eingeladen und wir liefen los Richtung Schautafel wo natürlich der David gleich sein sowjetisches Internierungslager nach 1945 suchte.

Der Kerl war da irgendwie fixiert drauf und etwas später stellte ich doch die dumme Frage, wo denn der Bruno nun abgeblieben ist und ob es nicht besser wäre, auf ihn zu warten?
Alle Gesichter sahen mich ganz verdutzt an, als wäre ich plötzlich ein Ufo und zeigten doch auf den Typ mit der dunklen Jacke.
Und da stand er der Bruno in voller Lebensgröße, mein Gott war mir das peinlich aber als Mann von Welt konnte ich es ganz gut überspielen und weiter ging es in das Innere des Lagers, was mit den Arrestzellen am Haupttor beginnt.

So etwas hatte ich schon einmal gesehen, die Absperrventile der alten Dampfheizungen außerhalb der Zellen, so das der Delinquent im Winter gleich mal eben in der bitterkalten Zelle zubringen musste wenn es seinem Schließer so gefiel und zwar in der Militärstrafanstalt der Sowjets in Leipzig Gohlis nahe dem alten „Werk Motor“.
Der Leser wird es nicht mehr kennen aber darin, im ,Werk Motor“ wurden Panzermotoren der Sowjets überarbeitet, repariert, gelagert und zum Gefängnis, da brauche ich hier nichts zu schreiben, so was weiß jeder selber aber halt, da liefen ein paar Jugendliche an uns vorbei in dem engen Zellentrakt und der Eine meinte zum Anderen“ Warum hat man so was Schlimmes gemacht mit den Leuten damals“ und der Andere wusste doch keine so richtige Antwort darauf?
„Wohl einfach mal den Lehrer fragen“, das fiel mir auf die Bemerkung des jungen Mannes nur noch ein, dann verließen wir das menschenunwürdige Gebäude.

Das Wetter war uns genehm, der Wind hielt sich zurück und da standen wir nun, auf diesem Riesenappellplatz auf dem vor über siebzig Jahren schon Tausende von Häftlingen bei eisigem Wind und vielleicht Regenwetter gestanden haben, um ihre stundenlangen Zählappelle hinter sich zu bringen.
Dille zog irgendwie die Jacke enger um seinen Körper, Micha fror sowieso nicht Dank seiner Leibesfülle obwohl er diese auch schon abgebaut hatte, so wie er mir vorher im Gespräch verraten hatte und David wollte unbedingt in sein Speziallager doch Dank demokratischer Abstimmung unter uns paar Hanseln die sogar einmal funktionierte wurde zuerst der Weg zur Ausstellung über den Gesamtkomplex in der alten Effektenkammer eingeschlagen.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Luchs » 6. Dezember 2011, 15:20

Leibesfülle? Hm. Dann müsste ich ja dick sein!

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Viele Grüße
Micha
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2011, 17:23

Die schönsten Wortfetzen...... zusammengefasst.....[flash]

Edelknabe hat geschrieben:... wo natürlich der David gleich sein sowjetisches Internierungslager nach 1945 suchte.

....mein Gott war mir das peinlich aber als Mann von Welt konnte ich es ganz gut überspielen.....

....Micha fror sowieso nicht Dank seiner Leibesfülle.....

....David wollte unbedingt in sein Speziallager ....

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon manudave » 6. Dezember 2011, 18:12

Um es kurz richtig zu stellen:

Dieses Speziallager lag mir u.a. am Herzen, weil ich den Abstecher dorthin bei meinen letzten beiden Versuchen verpasst habe bzw. das Ding jedes Mal schon zu war. Und natürlich wollte ich RMR unbedingt mal dort reinbekommen und es hat sich ja auch gelohnt... [hallo]
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 7. Dezember 2011, 06:31

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte sechster Teil.

„Wenn der deutsche Maurer und der Zimmermann etwas bauen, dann bauen sie solide und für die Ewigkeit“, dieser Satz müsste in jedem Geschichtsbuch stehen. Ob das heute auch so ist sei noch dahingestellt, aber es trifft zumindest für die Zeitspanne des Dritten Reiches zu. Schon die breite Klinkertreppe in diesem großen Haus, was wohl früher einmal Effektenkammer genannt wurde war deutsch.
Das setzte sich dann fort auf Fotos, die über den Aufbau des Lagers Mitte der 30er Jahre in dieser sehr guten Ausstellung zu sehen waren, die wir nun betraten.

Eine gedämpfte Atmosphäre empfing uns die ohne es zu wollen in einen lustigen Teil überging, da Dilles Geburtsjahr zu Spekulationen Anlass gab, ob kurz vor dem Niedergang des Reiches gezeugte Kinder nicht doch ihre Eltern darauf hoffen ließen, das eine Wunderwaffe fünf Minuten vor Zwölf noch die Wende eingeleitet hätte und den Wunsch auf noch mehr Kinder hervorgebracht hätte? Es war wohl dieser vergleichbare Optimismus, der auch mich dazu inspirierte, vor dem Niedergang der DDR noch Nachwuchs zu zeugen, also sahen wir, so meinte ich sinngemäß in die Runde vor unserem geistigen Auge kein Ende der doch so unterschiedlichen Diktaturen…..und alles lachte.

Doch jetzt trat Ilse auf den Plan mit einer Stimme, nein, es war nicht Ilse Koch, die Frau des früheren Lagerkommandanten sondern Ilse, die Aufsicht, also ihre Stimme war Furcht einflößend und bat in Angesicht der würdigen Stätte um sofortige Ruhe.
Alles verstummte wie eine Schulklasse angesichts einer Tafelkontrolle vor versammelter Schülerschar und wir begannen den Rundgang schön jeder für sich, wie es dem Deutschen doch eigen ist.

Mich interessierte die Kunst denn ich bin ein Freund der schönen Künste, die von den Häftlingen im Laufe der Jahre geschaffene Kunst ob das jetzt Skulpturen, Büsten, Malerei und Grafik und andere schöne Dinge waren. Dazu brauchte man Zeit, so sagte ich mir, Schaffenszeit und die muss wohl doch aller Widrigkeiten des Lagerlebens zum Trotz ausreichend vorhanden gewesen sein.

Rolf Kralovitz, ein ehemaliger jüdischer Häftling des Lagers beschrieb sogar einmal die von der SS geduldeten Kulturabende, wo das für ihn Erstaunlichste darin gipfelte, das die erste Bankreihe in der Kinohalle jedes Mal mit SS-Leuten besetzt war, denen die Programme so Kabarett, Filmvorführungen, Bunte Abende und Konzerte gut zu gefallen schienen.

Komisch, wir Gefreiten damals bei den Grenztruppen saßen immer hinten im Fernsehraum was wohl eine Art Besserstellung gegenüber den Fliegen, Spritzern…kurz jüngeren Jahrgängen bedeuten sollte und hier saß die SS vorne?
Also die Jungs müssen doch nicht so auf Dominanz gepocht haben, wie es uns in der Schule immer beigebracht wurde.
Aber es gibt solche und solche Menschen und auch in diesem riesigen Lager gab es wohl nicht nur dumpfes brutales Wachpersonal nebst Vorgesetzten sondern auch in ihrem Inneren doch ganz angenehme Vertreter der menschlichen Spezies, so nehme ich einmal gut an.

Es war über die Jahre eine Art Mikrokosmos, dieses Schutzhaftlager Buchenwald mit allem, was eben ein Mikrokosmos brauchte, sogar einen eigenen kleinen Zoo. Nur wer den besuchen konnte, darüber habe ich in der Ausstellung leider nichts gefunden?
Viel gäbe es noch zu erzählen über diese wirklich gute Ausstellung doch das würde hier Seiten füllen, der Leser sollte selber einmal vor Ort fahren und sich sein eigenes Bild machen, also mein Bild wurde schon mal bereichert dadurch.
Aber es ging weiter und dazu im kommenden Teil, denn wir wollten ja“ in Davids Internierungslager „aber erstmal meldeten sich unsere hungrigen Mägen doch zuvor musste noch was Anderes absolviert werden, nämlich das Krematorium.

Rainer-Maria und eine guten Tag allen ins Forum
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon CaptnDelta » 7. Dezember 2011, 08:47

Edelknabe hat geschrieben:Komisch, wir Gefreiten damals bei den Grenztruppen saßen immer hinten im Fernsehraum was wohl eine Art Besserstellung gegenüber den Fliegen, Spritzern…kurz jüngeren Jahrgängen bedeuten sollte und hier saß die SS vorne?

Lag die Sitzpraeferenz der "Bessergestellten" vielleicht am jeweiligen Programm, das da lief? [laugh]

Schoener Bericht des Treffens, Rainer, Danke!
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..Totalitarianism does not mean that such regimes in fact exercise total control over their people, it means rather that such control is in their aspiration.
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon manudave » 7. Dezember 2011, 19:25

Na Rainer-Maria,
da haben dir wohl die Ordensschwestern schwer den Kopf verdreht... Wir sind nach dem Essen in den zweiten Ausstellungsteil und dann zum Ende erst ins Krematorium... [wink]

Zum Zoo:

1938 ließ der Lagerkommandant Karl Koch in unmittelbarer Nähe des Stacheldrahtes ein Tierpark errichten, von dem nur Fragmente ( Bärenzwinger, Wasserbassin) für uns zu sehen waren. Der Zoo wurde aus erpressten "Spenden" der Häftlinge finanziert. Die SS-Leute und ihre Familien nutzten ihn als Freizeitbereich.
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 7. Dezember 2011, 19:37

David ich merke schon, mir fehlt einfach deine jugendliche Merke und Scharfsinnigkeit. Wie jung bist du gleich...so 30 Jahre? Ich musste sofort die alte abgestandene Flasche Biomalz aktivieren, also das Zeug schmeckte furchtbar aber nun sehe ich klarer.
Wenn Alles klappt, dann geht es morgen früh weiter...mit deinem Speziallager und ehe ich das hinbekomme, mal eine Simple Frage, weil mir das irgendwie durch die Geisteslappen ging:" War das Speziallager auf dem alten Gelände des Lagers oder war das da unten, wo wir die Edelstahlstelen gesehen hatten, also außerhalb?"

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon manudave » 7. Dezember 2011, 19:53

Im ehemaligen Häftlingslager (einschließlich der teilweise zerstörten Deutschen Ausrüstungswerke) – im geheimpolizeilichen Jargon „Zone“ genannt – wurden die existierenden Gebäude und sonstigen infrastrukturellen Einrichtungen durch das NKWD/MWD größtenteils wie in der Zeit von 1937 bis 1945 genutzt. Neue bauliche Elemente, wie zusätzliche Zäune oder die
Bäckerei, entstanden nur wenige.
Das sowjetische Lagerpersonal und die dem Lager zugeordnete Wacheinheit belegten jedoch nur einen relativ kleinen Teil des früheren SS-Bereiches.
Die Säulen sind eines der Massengräber, in welchem ingesamt 7.000 Menschen ruhen - dieser Bereich ist auch außerhalb des eigentlichen Speziallagers.
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Dille » 7. Dezember 2011, 23:33

Edelknabe hat geschrieben:......“ in Davids Internierungslager „.....


Hallo @RMR, ich gehe schon den ganzen Tag schwanger mit dem Gedanken, ob ich dazu noch was sagen soll....., ich finde einfach, daß dieses Thema zu ernst und zu niederdrückend ist, als es so abzutun -- wir wollen doch bitte verurteilen, was in diesem furchtbaren Lager bis 1945 geschah, aber doch auch bitte auch sehen und ernst nehmen und verurteilen, was in diesem "Sonderlager #2" nach 1945 geschah, ohne nachzuzählen und aufzurechnen, jeder dort in diesem furchtbaren Lager Getötete oder zu Tode Geschundene ist einer zuviel, für jeden dieser Toten sollten wir uns zutiefst schämen. Und mir ist es völlig egal, ob die Schergen eine SS- Rune an der Uniform hatten, oder einen roten Stern -- in gewisser Weise kann ich noch nachvollziehen, daß man es das ehemalige Wachpersonal oder die "Goldfasane" auch mal spüren ließ, wie sich "Lagerleben" ("Jedem das Seine") anfühlt, aber wenn wir aufmerksam dort gelesen haben, konnten wir auch die Schicksale der minderjährigen als "Werwölfe" verdächtigten Jugendlichen lesen, oder jener durch Denunziation der lieben Zeitgenossen unschuldig dorthin verbrachten... Und ein Rechtsstaat hätte die wirklichen Täter vor Gericht gestellt, und nicht irgendwo rechtlos interniert, schließlich sind wir befreit worden und sollten/ wollten eine bessere, eine gerechtere Welt aufbauen....

Ich will auch noch ein anderes Wort anfügen, das mir in Buchenwald den ganzen Tag im Kopf herumging, nämlich welche Gnade es war, nicht in dieser Zeit gelebt haben zu müssen, und Gottseidank nach 1945 in einer mehr oder minder demokratischen Gesellschaft aufwachsen zu dürfen : ich habe mir vorgestellt, in einem Elternhaus nazistischer Prägung aufzuwachsen, in Schule und Umwelt entsprechend indoktriniert zu werden --- und damit auch alle "weltanschaulichen" Grundlagen für ein Täter- Leben zu haben, sollten wir auch mal drüber nachdenken, ob wir uns davon freisprechen können........., ob nicht in jedem von uns bei entsprechender Prägung durch die Umwelt auch ein Täter steckt...... -- mir ist bei diesem Gedanken himmelangst geworden...

Nachdenklich, Dille
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon vs1400 » 8. Dezember 2011, 00:23

hallo Rainer,

das treffen war ja bestens, nur scheinst du das sonderlager verpasst zu haben.

traurig!

gruß vs ... hättest du mal den buchenwald fred gelesen.
vs1400
 

Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Ganzunten » 8. Dezember 2011, 00:44

Dille du triffst den Nagel auf dem Kopf.
Ganzunten
 

Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Icke46 » 8. Dezember 2011, 07:54

Sicher sollte man die Geschichte von Buchenwald in ihrer Gesamtheit betrachten - sowohl die Geschichte vor 1945 wie auch die danach. Man sollte aber auch immer im Auge behalten, dass, wenn es das Lager vor 1945 nicht gegeben hätte, es das Lager nach 1945 auch nicht gegeben hätte, sprich, hätte es die Gründer des Lagers nicht gegeben, hätte es auch 1945 niemanden gegeben, der das Lager übernahm.

Manchmal habe ich leider den Eindruck, dass, je nach politischer Anschauung, die jeweils andre Geschichte des Lagers ausgeblendet wird - und das ist nicht gut. Das ist nun ausdrücklich nicht auf Rainer gemünzt, die Beobachtung mache ich sehr viel häufiger in der andern politischen Richtung.

Gruss

icke
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2011, 10:25

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte siebter Teil.

Dille hatte es schon etwas abgekürzt bzw. seine Meinung zu Buchenwald dargelegt, ich lasse also einmal das Krematorium weg und schreibe zu diesem Speziallager nach 1945 ein paar Sätze. Die Ausstellung zu diesem Lager vs haben wir übrigens gemeinsam besucht, wenn du dies mit dem Sonderlager meintest?

Einfallen tut mir dazu die gute Geschichte vom Lokführer Steckel,auch um hier den treffenden Vortext von icke einmal zu ergänzen, diese Geschichte sie steht hier übrigens in einem anderen Fred und der Steckels gab es unheimlich Viele, gab es Aber Millionen in diesem Dritten Reich, auch der Meier, der Schulze, der Müller, der Schubert, der Wagner und der Koch.

Dieser Lokführer Steckel beschrieb einmal so schön seine tagtägliche Arbeit, er beförderte also in seinen vielen Güterwaggons Uniformierte und Nichtuniformierte und Letztere an die Verladerampe von Auschwitz, es könnte also auch das Lager Buchenwald unter seinen Transportzielen gewesen sein? Und dann stand er da an diesen Rampen und beobachtete die Entladung seiner Züge, er sah wohl auch im schönsten Sommer die großen Schornsteine der Lager qualmen und Nachmittags, da hatte er ein bißchen Freizeit, er fuhr also Zuhause vorbei, nahm seinen Jungen aufs Knie, scherzte mit seiner Frau, trank Kaffee und aß Kuchen und seine kleine Welt war doch in schönster Ordnung.

Mein unmittelbarer Nachbar meinte einmal so treffend…“Diese schwere Schuld wird dem Deutschen ewig anhängen, er wird sie einfach nicht loswerden, also die erste perfekt geplante industrielle Vernichtung von Menschenleben und somit dieser Zweite Weltkrieg, den er doch vom Zaune brach.“

Mich verwundert etwas, dass das deutsche Volk nach 1945 durch die Alliierten von einer „Volks-Schuld“ freigesprochen wurde…zumindest habe ich dies einmal so gelesen weil, und das schrieb ich auch schon öfters“…ohne die Millionen kleinen Rädchen im Getriebe des Nationalsozialismus hätte er nicht funktioniert, er hätte einfach nicht funktioniert, es hätte somit nach 1945 auch kein Speziallager gegeben“.
Aber das ist meine ganz persönliche Meinung zu dieser Thematik.
Damit schließe ich das Thema Buchenwald was das Treffen betrifft und mir fehlt heute leider etwas die Zeit.
Zum Speziallager selber würde ich noch mal in einem speziellen Fred etwas dazu texten.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2011, 17:23

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte achter Teil.

Der Nachmittag kam heran und es erfolgte ganz langsam der Rückweg vom Ettersberg, denn der Wege waren sehr viele gelaufen und der Worte ebenso so viele gewechselt, der Eindrücke doch viel mehr gesammelt worden. Geschenke wechselten noch schnell die Kofferräume…vielen Dank noch in die Runde, Bruno versprach zum Bowling mit Frau zu kommen, Dille, Andreas, Micha und David dürstete es nach literweise Bier und ich fuhr mit Karen Richtung Innenstadt, um sie noch an ihrem Hotel abzusetzen, denn Frauen und …kurz, sie wollte sich zum sportlichen Teil etwas umziehen so wie ich und so kurvten wir wieder einmal nahe der Innenstadt herum weil Weimar so wunderschön verschachtelt ist, quatschten über die dahingegangene DDR, genossen die bullige Wärme der Autoheizung und fragten wieder einmal den Einheimischen, wo es wohl zum Goetheplatz ging und uns wurde durch freundliche Menschen geholfen.

Der Micha war da wohl noch hinter uns auf dem Weg zum Atrium, denn der fragte klugerweise gleich noch mal diese Leute und die müssen wirklich gedacht haben, hier ist irgendwie ein Nest der verirrten Touristen oder so ähnlich?

Weimar ist eine schöne Stadt und ich gebe zu, das wir in Familie in eben all den DDR-Jahren und danach noch nie so richtig vor Ort waren um sie einmal richtig in Augenschein zu nehmen aber das hatte sich ja jetzt erledigt, mit diesem Treffen sozusagen erledigt.

In meiner Herberge am Rande der Stadt herrschte irgendwie Ruhe sanft und die ganzen reifen Damen waren wohl noch unterwegs und los ging es zum Atrium, diesem Rieseneinkaufstempel mit Kulturteil in der Innenstadt und da waren noch alle Bowlingbahnen mit sehr junger Jugend besetzt, nur unsere Riesentafel von sage und schreibe 15 Usern/Gästen wartete wunderbar gedeckt…unseren paar Hanseln.

Und da saßen sie, die süffigen Trinker außerhalb unter Palmen und doch im überdachten Bereich in der obersten Etage dieses Atrium und quatschten über Gott und die Welt und der David der Neugierige fragte doch den Rainer-Maria, von was er überhaupt seine Brötchen in eben dieser DDR und danach verdient hatte und alle spitzten die Ohren ob meiner wahrheitsgemäßen Erzählung? Das interessiere ihn brennend weil doch immer von so viel Geld die Rede war in dieser DDR und danach und er wohl irgendwie den falschen Beruf hätte und doch gerne ebenso…. auch nebenbei und….schwarz…und am Staate vorbei….verdienen wolle.

Also ich bin Maler, Maurer, nein, ich bin Klempner von Beruf, nein, ich bin Fliesenleger und Rohrleitungsbauer oder Stahlbauer oder gar Elektromonteur ach es ist…was bin ich denn nun, kurz ich bin Handwerker und das erzählte ich in die Runde. Ich erzählte von guten und schlechten Zeiten im Beruf und einer eigenen Firma und der David war ganz verwundert, das man doch einfach von der Million sich auf den heutigen übrigens sehr ehrenwerten Beruf des Zeitungsausträger herablässt aber ich konnte es ja begründen und somit war er voll zufrieden gestellt.

Ich hoffe natürlich von ganzem Herzen, er schaffte auch einmal in der Mitte des Lebens den Absprung in den gemütlicheren Teil, damit ihn nicht Herzinfarkt und Schlaganfall den Rest seiner Tage einen Strich durch die Rechnung machen und er sich somit in Ruhe seiner hübschen Frau und den Kindern widmen kann.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 9. Dezember 2011, 08:04

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte neunter Teil.

Eigentlich hatte ich auch mit Affi und seiner Burgfrau zum Bowling gerechnet aber da fiel mir sein schöner Satz vom Vorabend ein:“ Wenn wir etwas gemacht haben, dann immer gemeinsam, das zog sich durch unser Leben solange wir uns jetzt kennen“.
Ich war beruhigt, denn er konnte somit nur im Bett bei seiner kranken Frau liegen und was doch für eine Harmonie in dieser Ehe herrschte, das war noch alter preußischer Stil und sie Beide kamen ja aus der Berliner Ecke, das war einfach unüberhörbar.

Aber erst einmal war Speise und Trank angesagt und wir verloren uns fast an der großen Tafel, bunte Pünktchen tanzten auf Jedermanns Gesichtern und Andreas legte vor aber nicht mit der Kugel sondern mit Fotos, die er in die Runde reichte.
Der Kerl hatte den Blick für gute Motive, das fiel mir übrigens schon bei icke in Boizenburg auf und so hatte der Eine oder Andere ganz eigene Vorzüge die sich später noch beim Bowling herauskristallisieren sollten.

So langsam räumte die Jugend die Bahnen, die Musik nahm Diskolautstärke an und wir konnten zur Tat schreiten, ein Micha wurde gefunden, der den Computer in Gang brachte und los ging es….gleich mal nach hinten durch Micha selber mit der Kugel. Er wollte wohl einmal sehen, ob hinter ihm auch alle Neune fallen, aber wir waren leider nur Anfangs sechs Hanseln.

Ich staune immer bei solchen kleinen Wettbewerben, was doch für Talente im Einzelnen stecken denn Dille der Altmeister aller Klassen legte vor und Andreas zog nach während David wohl nach meiner Erinnerung die dritte Position erspielte und wir Restlichen uns leicht verschämt im Hintergrund hielten.

Da kam Bruno mit Frau noch vor Ende der ersten Runde und ich musste einfach…seine Frau begrüßen weil ich doch die fremden Frauen liebe…und natürlich ist dies hier nur platonisch und ganz anständig gemeint. Es schien ihr zu gefallen, so hatte ich den ersten Eindruck nur eben die Musik lies kaum mehr Konversation zu und auch die Zweite Runde wurde absolviert und mit Bravour beendet.Bruno schmiss vorher noch weltmännisch eine Runde Sekt zum Einstand und die Ersten drängelten schon um den Heimgang, obwohl der Abend gerade einmal begonnen hatte.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Dille » 9. Dezember 2011, 16:11

Edelknabe hat geschrieben:..... denn Dille der Altmeister aller Klassen legte vor und Andreas zog nach während David wohl nach meiner Erinnerung die dritte Position erspielte und wir Restlichen uns leicht verschämt im Hintergrund hielten.
Rainer-Maria


Ja, ja -- ist schon richtig, nachdem Micha erfolglos versucht hatte, uns per Rückwärts- Kugel außer Gefecht zu setzen, mußte er dann seine Lektion lernen.......
Aber um bei der Wahrheit zu bleiben, ich hab' immer nach starkem Anfang nachgelassen und mußte mich immer überholen lassen im letzten Drittel von Andreas, der souverän 2 Mal siegte.....

Gruß, Dille
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 9. Dezember 2011, 19:02

Die Bahn waren mittlerweile bezahlt und das Essen gleich mit, Micha und David wohl schon im Auto Nachhause auf den dunklen Autobahnen und das Einkaufscenter hatte die inneren Rollläden herabgelassen und so strebten wir gen Ausgang um noch einmal kurz über den kommenden Tag zu beraten denn Brunos freundliche Einladung zum Adventskaffee stand noch im Raum und ich versprach zu kommen, nicht zu spät zu kommen nach Erfurt am nächsten Tag da der restlichen Heimfahrten unserer Truppe einfach zu viele waren, um teilnehmen zu können.

Bruno mit Frau mussten noch die Plätzchen backen, sie eilten von dannen und der heutige Abendrest suchten Andreas sein Auto, was irgendwie verschwunden war?
Es hatte sich einfach in Luft aufgelöst oder ein polnischer Sammler war schon auf dem Weg zur Grenze damit, denn sein Autokennzeichen sollte in der sächsischen Ecke nicht besonders viel Misstrauen erregen, er kam ja aus dem Tal der ehemaligen Ahnungslosen.

„Die Tiefgarage hätte wohl zwei Etagen“…so warf ich in die Runde und das Gesicht von Andreas nahm plötzlich wieder leichte Farbe an.
Doch wir wollten uns noch nicht trennen und strebten laufend der Innenstadt zu und da war eine Vernissage, die Ausstellung eines jungen Künstler auf unserem Weg der wohl die Phantasie eines interessierten Affen hatte denn der hockte mit erregierten Penis auf dem Tafelbild, um in der Form der Kerze seine Pracht zur Schau zu stellen.
Nur sein Kopf wackelte nicht, das fiel mir noch auf und der Rest der kleinen Gemälde sah auch mehr wie Weltuntergang aus und so gingen wir weiter um…wieder in der Sonne zu landen, unserem Abendlokal vom Vorabend.
Aber Ladys First, denn Karen musste ja nun nicht unbedingt der nächtliche Weg durch Ostdeutschlands dunkle Gassen zugemutet werden und los ging es mit den Bestellungen bei der hübschen Kellnerin vom Vorabend.

Dieses Mal erzählte ich etwas aus meinem Leben und der Wein löste zu allem Unglück noch die Zunge des Erzählers und so wurde meine frühere Cousine vom MfS, diese wunderschöne Geschichte stellte ich einmal im AF ein, also sie wurde plötzlich zur eigenen Schwester, denn der geliebte Schwager konnte ja wohl schwerlich die Cousine heiraten und ich sah wohl nicht die erstaunten Augen meiner Zuhörer und erzählte von Frauen oder besser Sekretärinnen, die immer schon die Brieftaschen ihrer Chefs zu öffnen verstanden wenn der Rainer ihnen schöne Augen machte, von Hauptauftraggeberbürocontainerburgen, deren junge hübsche Leiharbeiterinnen mir die Pläne der Großanlagen in Kohlekraftwerken und Chemieanlagen einfach mal so herauskopierten weil sie wohl dachten, der junge Bauleiter wäre noch Single, kurz, ich hielt mich in meinem Leben immer an die Frauen und habe es bisher noch nie bereut.
Karen lachte öfters, denn sie ist ja selber eine Frau, Dille schmunzelte ob der „jungen Kerle“ und Andreas in seiner gewohnt ruhigen Art hörte aufmerksam zu.

Diesmal war Dille der Mann von Welt und übernahm die Rechnung, wir verabschiedeten uns herzlich bis zum kommenden Mal und zu guter Letzt stand ich mit Andreas in der Tiefgarage und wenn wir nicht einen Abschluss gefunden hätten, da es schon nach 24.00Uhr war und er noch in sein Tal musste, dann würden wir wohl heute noch da stehen und uns über Gott und die Alltagswelt unterhalten.

Ich liebe die nächtlichen Fahrten im Auto bei leises Musik durch fremde Städte, wurde dabei langsam wieder nüchtern und in der alten Villa schlief auch schon Alles, so ging ich ins Bett um natürlich auch an diesem Morgen die Zimmertüre gut abzuschließen.

Geträumt habe ich von sowjetischen Kasernen, ich habe diese Träume übrigens öfters was wohl mit den alten sehr arbeitsintensiven Zeiten zusammen hängt aber es sind fast immer positive Träume, keine Alpträume, was für den gesunden Schlaf in der Zukunft schon mal hoffen lässt.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon ex-maja64 » 9. Dezember 2011, 20:12

Das hier schon mehrmals erwähnte "Weimar-Atrium", es weckte natürlich bei unserem Besuch ( im August) mein Interesse.
Als schon immer geschichtsinteressierter Mensch, wusste ich das der Thüringer Gauleiter Fritz Sauckel http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Sauckel dort an dieser Stelle vor hatte sein Gauforum für Thüringen zu errichten. Durch den Krieg blieb es unvollendet.
An den umliegenden Häusern erkennt man noch die Stilepoche http://de.wikipedia.org/wiki/Gauforum_Weimar

Diese heutige Tiefgarage, in der mein treuer blauer Rappe übrigends im August auch haferte [flash] , dass waren früher unvollende Keller, in denen man auch schon das Bernsteinzimmer und die Koch`sche Kunstsammlung vermutete.

@Affi, bitte zu Wort melden wenn hier von mir Käse geschrieben wurde [blush]


Das "Weimar-Atrium" von Innen
Buchenwald088.jpg





Mario
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon vs1400 » 9. Dezember 2011, 23:14

thx Mario,

ich hab den angesagten nachtwächter- trip noch nicht gelesen.
also Rainer, fand er statt?

gruß vs
vs1400
 

Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Dille » 10. Dezember 2011, 00:31

Edelknabe hat geschrieben:Diesmal war Dille der Mann von Welt und übernahm die Rechnung, .....
Rainer-Maria


Zumindest wollte ich, aber um die künstlerische Freiheit des begnadeten Geschichteerzählers etwas geradezurücken -- auch hier wurde ich ausgebremst, ganz zu meinem Unwillen....

Gruß, Dille
Dille
 

Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 10. Dezember 2011, 05:33

Entschuldige du großer Kegler Dille, auch diesmal war doch dieser ruhige Andreas Sieger und mein Schoppen Weiswein hatte hatte wohl irgendwie schon angeschlagen, der Tag war zu anstrengend, um das mir die Zusammenhänge noch ganz richtig im Kopf verblieben sind.Ich sollte doch nicht mehr so viel Alkohol trinken...aber die guten Vorsätze, das ist wie Drogensucht, sehe ich zu viele schöne Frauen brauche ich einfach den Schuss.
Und bei Andreas,ich sage doch...stille Wasser sind tief, wer weiß was er noch alles in Petto hat?

Für die Nachtwächterführung fehlte etwas die Zeit vs am Sonnabend und Freitag waren wir einfach zuwenige Hanseln.
Mario, schön das du es eingestellt hattest über das Atrium, denn Affi hatte am Tisch ebenfalls diese Bausache angesprochen und das irgendwelche russischen Sprengmeiser nach dem Krieg wohl nur ein paar Krümel vom guten deutschen Stahlbeton abgesprengt hätten und dann aufgegeben haben.

Rainer-Maria und einen guten Sonnabend ins Forum allen
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon augenzeuge » 10. Dezember 2011, 10:11

Edelknabe hat geschrieben:...sehe ich zu viele schöne Frauen brauche ich einfach den Schuss. [shocked]


Aha, schön wenn man das so weiß, aber jeder hat eben seine Schwachstellen. [grins]
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 10. Dezember 2011, 12:29

Und wo liegen sie bei dir Jörg, könnte ich jetzt neugierig fragen? Mach ich aber nicht...oder doch?

Rainer-Maria der meint, man sollte auch mal ehrlich sein...den ehrlich währt wohl doch am Längsten...zumindest gegenüber der eigenen Frau.
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon augenzeuge » 10. Dezember 2011, 14:16

Edelknabe hat geschrieben:Und wo liegen sie bei dir Jörg, könnte ich jetzt neugierig fragen? Mach ich aber nicht...oder doch?

Rainer-Maria der meint, man sollte auch mal ehrlich sein...den ehrlich währt wohl doch am Längsten...zumindest gegenüber der eigenen Frau.


Das sage ich dir mal in ruhiger Stunde...nobody is perfect...aber sinngemäß ist es bei mir wie bei dir....ich lese Texte und muss antworten... [blush]
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon manudave » 10. Dezember 2011, 14:38

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Und wo liegen sie bei dir Jörg, könnte ich jetzt neugierig fragen? Mach ich aber nicht...oder doch?

Rainer-Maria der meint, man sollte auch mal ehrlich sein...den ehrlich währt wohl doch am Längsten...zumindest gegenüber der eigenen Frau.


Das sage ich dir mal in ruhiger Stunde...nobody is perfect...aber sinngemäß ist es bei mir wie bei dir....ich lese Texte und muss antworten... [blush]
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 10. Dezember 2011, 21:07

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte zehnter Teil.

Die Türe ging auf und ich hatte ihn schon vergessen, den ersten Advent an diesem 27.November 2011 aber ich wurde mit einem lauten freundlichen Adventsgruß der älteren lieben Damen begrüßt, der mir einfach das Herz erwärmte. Der Tag konnte nur noch gut werden, der Kaffee schmeckte gleich viel besser und ich packte schon mal nach dem ausgiebigen Frühstück meine Habe, um alles im Auto zu verstauen.

Da lief mir doch die gute Fee im großen Treppenhaus über den Weg, die Fee für Zimmerreinigung und Sonstiges, fragte nach meinem Zimmerschlüssel, hatte so mein Alter und wie ich nun mal so bin kamen wir ins Gespräch. Und die Frau war auch nicht auf den Mund gefallen und stellte Fragen nach dem „Woher und Wohin?“

So langsam wird das wirklich zur schönen Manie, denn stets laufen mir doch auf diesen Treffen außerhalb unser Userfrauen ehemalige Grenzerfrauen über den Weg, also die halbe DDR muss doch an dieser Grenze gestanden haben, so kam es mir wieder einmal in den Sinn.
Ein Erlebnis gab das Andere und ich musste dann einfach die Reißleine ziehen, sonst würden wir wohl heute noch auf der Treppe stehen und aus alter Zeit quatschen, wo Jünglinge nie Nachhause kamen, nur weil da ein Staat meinte, das hieße Wehrpflicht.
Ich wünschte ihrem Mann aus dem ehemaligen Südabschnitt einen schönen Gruß und schon saß ich im Auto um gen Innenstadt zu düsen.

Ich hatte noch Zeit und bummelte durch das Atrium, kaufte kleine Geschenke für Töchter und Enkelin aus der festlichen Ecke, lief durch die Innenstadt Richtung Weihnachtsmarkt, fotografierte, was mir vor die Handylinse kam und spiegelte mich vor Uhrenläden, um die Schönste und damit Teuerste herauszusuchen, die ich sowieso nie kaufen würde. Eine wunderschöne Omega war es dann, genau die, die Georg Clooney trägt aber der hatte ja noch die Kohle, ich nicht mehr, sagte ich mir ganz bescheiden.

Dann musste ich eilen, denn mein Auto stand noch in der Atrium Tiefgarage und diesmal fand ich sofort den Weg Richtung Ettersberg. aber ich musste ja vorbei auf der Landstraße Richtung Erfurt, Brunos ausgedruckter Plan gab den Weg exakt vor und ich fuhr über schmucke kleine Dörfer wo es in verschiedenen Ecken auch schon mal weniger schmuck aussah.

Dann bog ich ein in diese kleine Siedlung nahe Erfurt, der Wind wehte schon stärker wie am frühen Morgen und Bruno öffnete auf mein Klingeln, weil ich bestimmt nicht aussah wie der Vertreter von der Allianz, der schon wieder die Prämie anheben wollte.

Auf einmal stand da Anna, oder hieß sie Anni meine Jugendliebe aus Rostock und ihr dunkles Haar war verdammt noch mal….da reichte ich ihr schon die Hand, den das es die Tochter des Hauses war, dies war nun nicht mehr zu übersehen, weil hübsche Töchter immer irgendwie nach den Müttern kommen, so sagt man doch im Volksmund ….oder nicht?

Rainer-Maria
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 12. Dezember 2011, 17:54

Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte letzter Teil.

Ich saß da und dachte so bei mir, wie geht das, wie viele Tage oder Wochen braucht man, um ein Wohnzimmer mit derart wunderschöner Weihnachtsdekoration zu schmücken? Währenddessen lief der Kaffee durch, Brunos Frau und seine Tochter tischten auf als gelte es doch noch 15 User zu verköstigen und meine Betrachtung der Unmengen kleinen Räuchermännchen und Engel war immer noch nicht abgeschlossen.

So ähnlich wie bei einem meiner langjährigen Freunde den ich seit der Lehre kenne, brauchte es bei Bruno und mir nur weniger Worte und sofort war und ist da eine Art geistiger Übereinstimmung, die man einfach nicht mit Worten beschreiben kann. Als hätten wir uns schon Jahre gekannt, einfach genial.
Ihr junger Sohnemann kam vom Obergeschoss wo wohl sein Zimmer sein musste mit an die festlich gedeckte Tafel und ich erinnerte mich der Tochter unserer Gartenfreunde zu DDR-Zeiten, deren leichte Behinderung damals so ähnlich der ihres Sohnes gewesen sein könnte, aber es war auch nicht so wichtig, weil der Junge richtig gut in unsere Runde passte.

Dann konnte es losgehen mit der Esserei und ich musste ab und zu leichten Protest einlegen, denn sonst wäre ich noch selber zur Stolle und vielen Schlagsahne geworden.
Das Spazierengehen in der näheren Umgebung wurde auf später verschoben und erstmal gequatscht über Gott und die Welt und übers Neue und Alte Forum und na klar, das beim Rainer-Maria mancher da so gar nicht gut wegkommt, da wird schon mal gelästert und gelacht, auch mal über mich selber und sinngemäß in der Luft zerfetzt aber das kennt ja Jeder von sich selbst, denn wir sind ja alles keine kleinen Engel so wie die schönen Exemplare da in Brunos Wohnzimmer.

Bruno hörte in aller Ruhe zu, was der Rainer da so abzog für eine Erzähl-Show und seine Frau muss wohl gedacht haben der Kerl ist bestimmt ein bisschen verrückt aber Frauen lachen auch mal gerne, das kenne ich von meiner besseren Hälfte ganz gut und somit war alles in Butter, aus der wohl die wunderbare Stolle gebacken war(kleine Anmerkung für den Leser…bitte nicht alles so bitterernst nehmen).

Anna machte mir zu schaffen…ach Quatsch was schreibe ich denn, natürlich ihre hübsche dunkelhaarige Tochter denn ich starrte sie wohl schon an wie Till Schweiger in die Kamera, als der das letzte Mal so herrlich besoffen war , weil, ja weil sie mich an den zugewachsenen hohen Sandhügel da im Lager der GST (Gesellschaft für Sport und Technik)in Prerow Ende der 60er Jahre erinnerte, als wir eng umschlungen uns die Lippen wund geküsst haben. Aber dieses bezaubernde Mädchen und ihre Lippen war nicht Anna, oder hieß sie doch Anni meine alte Jugendliebe und ich wurde sogleich mit dem Fotoalbum der Familie abgelenkt und das erinnerte mich nun wieder an die eigene Familie Zuhause, diese köstlichen Aufnahmen in ihrer erfrischenden Realität aus längst vergangener Zeit.

Meine Frage, ob Bruno nicht mal Bilder seiner Frau von jungen Jahren ins Forum setzen möchte verneinte er was ich schade fand, erinnerte mich aber dunkel, das ich ebenfalls schon eine Abmahnung kassiert habe und zukünftig meine Schöne auch nur noch verhüllt präsentieren darf. Frauen sind eben eigen, was auch gut so ist, sie müssen ja nun nicht wie wir Männer gleich alles im Adams Kostüm vorzeigen.

Wir drehten noch eine Verdauungsrunde denn der gute Weinbrand musste auch noch raus aus meinem Körper und Bruno zeigte mir die Be-und Endatmungsauen dieser Stadt Erfurt die wohl wie Dresden leicht im Tal zu liegen schien, während uns der mittlerweile starke Wind vor sich hertrieb wie das Reiterherr der Mongolen die Einwohner von Gurgandsch im Stammland des chowaresmischen Reiches.

Dann brach ich auf, denn die Dunkelheit setze schon ein, wir verabschiedeten uns herzlich wie alte Freunde, Bruno gab mir noch die Hälfte seiner kostbaren Sammlung von Filmen mit und ich versprach sie sorgsam zu hüten und los ging es Richtung Autobahn die ich relativ schnell fand denn die deutsche Schilderlobby ist unbestreitbar eine gut verdienende Branche, man sieht sie doch an jeder Ecke stehen.

Ich liebte Autobahnfahrten, damals Anfang der 90ziger Jahre als ich noch fast alleine auf der Überholspur mit 200 Sachen dahin ziehen konnte aber heute macht das einfach keinen Spaß mehr, zu viele Verrückte und potentielle Selbstmörder tummeln sich auf deutschen Autobahnen und ich machte drei Kreuze, als ich Abends in der Heimat nahe Leipzig eingeflogen war.
Für meine kleine Enkelin war schon mal Nikolaus angesagt denn der Opa hatte da ein gutes Märchenbuch in Weimar erstanden und meine Frau war froh, das ich wieder unbeschadet zu ihr zurück gekommen war.

Ich danke hiermit noch einmal allen Teilnehmern für ihr Zutun an diesem Treffen und hoffe, das dies auch in Zukunft dazu beiträgt, die persönlichen Bekanntschaften etwas zu vertiefen, die durch das Forum mittlerweile entstanden sind.

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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Huf » 12. Dezember 2011, 19:54

Also Rainer, wenn ich mir das Urteil erlauben darf, Euer Treffen in Weimar war ein beeindruckendes Erlebnis, nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Leser in diesem Thread.
Glückwunsch! [wink]

Die von Euch eingestellten Bilder bestätigen dies eindrucksvoll!

Mein Rückschluss daraus und aus den bescheidenen Erfahrungen aus Boizenburg heißt, beim nächsten Treffen, wenn es denn erreichbar für mich ist, bin ich auch dabei! [crazy]

Vielleicht gibt es ja dazu schon Ideen, vielleicht an der Küste? [santa]

VG Huf [hallo]
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Re: Forumtreffen Weimar 25.11-27.11.2011

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2011, 06:18

Das wäre eine gute Idee Huf, die Küste...Grenzbrigade Küste hieß das doch damals? Diese schmucken Kerlchen immer in ihren Matrosenuniformen im Zug von Wismar, ich fühlte mich richtig hässlich als Grenzer dabei war ich auch ein ganz hübscher Kerl....sagte mal meine Frau...oder wars doch die Freundin?

Wir könnten Karen(Nordlicht) ihre Ecke ins Auge fassen, dann könnte sie gleich in Hausschuhen kommen von Lübeck herüber nach Boltenhagen und dann gehen wir alle zusammen an den FKK-Strand baden, ich freu mich schon.

Aber mal im Ernst Huf und erstmal Danke für deinen Text übers letzte Treffen.Die Küste wäre auch eine gute Idee, vielleicht im Frühjahr, wir werden mal in Ruhe nachdenken darüber.

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