von Edelknabe » 12. Dezember 2011, 17:54
Das Forumstreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators, der Geschichte letzter Teil.
Ich saß da und dachte so bei mir, wie geht das, wie viele Tage oder Wochen braucht man, um ein Wohnzimmer mit derart wunderschöner Weihnachtsdekoration zu schmücken? Währenddessen lief der Kaffee durch, Brunos Frau und seine Tochter tischten auf als gelte es doch noch 15 User zu verköstigen und meine Betrachtung der Unmengen kleinen Räuchermännchen und Engel war immer noch nicht abgeschlossen.
So ähnlich wie bei einem meiner langjährigen Freunde den ich seit der Lehre kenne, brauchte es bei Bruno und mir nur weniger Worte und sofort war und ist da eine Art geistiger Übereinstimmung, die man einfach nicht mit Worten beschreiben kann. Als hätten wir uns schon Jahre gekannt, einfach genial.
Ihr junger Sohnemann kam vom Obergeschoss wo wohl sein Zimmer sein musste mit an die festlich gedeckte Tafel und ich erinnerte mich der Tochter unserer Gartenfreunde zu DDR-Zeiten, deren leichte Behinderung damals so ähnlich der ihres Sohnes gewesen sein könnte, aber es war auch nicht so wichtig, weil der Junge richtig gut in unsere Runde passte.
Dann konnte es losgehen mit der Esserei und ich musste ab und zu leichten Protest einlegen, denn sonst wäre ich noch selber zur Stolle und vielen Schlagsahne geworden.
Das Spazierengehen in der näheren Umgebung wurde auf später verschoben und erstmal gequatscht über Gott und die Welt und übers Neue und Alte Forum und na klar, das beim Rainer-Maria mancher da so gar nicht gut wegkommt, da wird schon mal gelästert und gelacht, auch mal über mich selber und sinngemäß in der Luft zerfetzt aber das kennt ja Jeder von sich selbst, denn wir sind ja alles keine kleinen Engel so wie die schönen Exemplare da in Brunos Wohnzimmer.
Bruno hörte in aller Ruhe zu, was der Rainer da so abzog für eine Erzähl-Show und seine Frau muss wohl gedacht haben der Kerl ist bestimmt ein bisschen verrückt aber Frauen lachen auch mal gerne, das kenne ich von meiner besseren Hälfte ganz gut und somit war alles in Butter, aus der wohl die wunderbare Stolle gebacken war(kleine Anmerkung für den Leser…bitte nicht alles so bitterernst nehmen).
Anna machte mir zu schaffen…ach Quatsch was schreibe ich denn, natürlich ihre hübsche dunkelhaarige Tochter denn ich starrte sie wohl schon an wie Till Schweiger in die Kamera, als der das letzte Mal so herrlich besoffen war , weil, ja weil sie mich an den zugewachsenen hohen Sandhügel da im Lager der GST (Gesellschaft für Sport und Technik)in Prerow Ende der 60er Jahre erinnerte, als wir eng umschlungen uns die Lippen wund geküsst haben. Aber dieses bezaubernde Mädchen und ihre Lippen war nicht Anna, oder hieß sie doch Anni meine alte Jugendliebe und ich wurde sogleich mit dem Fotoalbum der Familie abgelenkt und das erinnerte mich nun wieder an die eigene Familie Zuhause, diese köstlichen Aufnahmen in ihrer erfrischenden Realität aus längst vergangener Zeit.
Meine Frage, ob Bruno nicht mal Bilder seiner Frau von jungen Jahren ins Forum setzen möchte verneinte er was ich schade fand, erinnerte mich aber dunkel, das ich ebenfalls schon eine Abmahnung kassiert habe und zukünftig meine Schöne auch nur noch verhüllt präsentieren darf. Frauen sind eben eigen, was auch gut so ist, sie müssen ja nun nicht wie wir Männer gleich alles im Adams Kostüm vorzeigen.
Wir drehten noch eine Verdauungsrunde denn der gute Weinbrand musste auch noch raus aus meinem Körper und Bruno zeigte mir die Be-und Endatmungsauen dieser Stadt Erfurt die wohl wie Dresden leicht im Tal zu liegen schien, während uns der mittlerweile starke Wind vor sich hertrieb wie das Reiterherr der Mongolen die Einwohner von Gurgandsch im Stammland des chowaresmischen Reiches.
Dann brach ich auf, denn die Dunkelheit setze schon ein, wir verabschiedeten uns herzlich wie alte Freunde, Bruno gab mir noch die Hälfte seiner kostbaren Sammlung von Filmen mit und ich versprach sie sorgsam zu hüten und los ging es Richtung Autobahn die ich relativ schnell fand denn die deutsche Schilderlobby ist unbestreitbar eine gut verdienende Branche, man sieht sie doch an jeder Ecke stehen.
Ich liebte Autobahnfahrten, damals Anfang der 90ziger Jahre als ich noch fast alleine auf der Überholspur mit 200 Sachen dahin ziehen konnte aber heute macht das einfach keinen Spaß mehr, zu viele Verrückte und potentielle Selbstmörder tummeln sich auf deutschen Autobahnen und ich machte drei Kreuze, als ich Abends in der Heimat nahe Leipzig eingeflogen war.
Für meine kleine Enkelin war schon mal Nikolaus angesagt denn der Opa hatte da ein gutes Märchenbuch in Weimar erstanden und meine Frau war froh, das ich wieder unbeschadet zu ihr zurück gekommen war.
Ich danke hiermit noch einmal allen Teilnehmern für ihr Zutun an diesem Treffen und hoffe, das dies auch in Zukunft dazu beiträgt, die persönlichen Bekanntschaften etwas zu vertiefen, die durch das Forum mittlerweile entstanden sind.
Rainer-Maria