von Edelknabe » 30. November 2011, 17:37
Eine kleine Zusammenfassung unseres Forumtreffen in Weimar aus der Sicht des Organisators. Der Geschichte erster Teil.
Der Freitag frühe Morgen fing schon einmal gut an denn die Sonne schien….in Sachsen. Nur wie würde das in Thüringen aussehen, das stand irgendwie noch in den Sternen die doch schon nicht mehr zu sehen waren? Ich küsse eigentlich nie meine Frau zu irgendeinem Abschied aber diesmal war sie wohl mal da, wir arbeiten Beide in letzter Zeit etwas kürzer wegen der Gesundheit und so kam da eine komische Umarmung heraus die mich irgendwie an die Zeit bei der Fahne, an dieser damaligen Grenze erinnerte. Damals flossen schon mal Tränen, auch bei mir. Aber diesmal waren es nur 3 Tage und keine 12-14 Wochen, die uns wieder einmal trennen würden.
Dann bog ich vom Hof und mit jedem Kilometer zwischen Weimar und dem Leihvehikel wuchs mein Optimismus, dass das Wetter durchhalten würde. Ich fahre für mein Leben gerne Auto, habe auch schon Dreidutzend Blechkisten durch aber immer wieder macht es mir Freude, sich auf ein anderes Modell einzustellen. Ein Hoch auf die Deutsche Autoindustrie und die im Schnitt tagtäglichen 178000 Stück weltweit hergestellten Mobile unterschiedlicher Bauart, die doch alle nur …dich von A nach B bringen sollen, müssen, können. Die kleine Karre war zwar nicht die Schnellste aber ich kam gut voran und schwamm so auf der mittleren Autobahnspur mit so das ich schon mal rechts überholt wurde von Landsleuten, denen wohl die linke Spur zu gefährlich erschien, um da an mir vorbei zu ziehen.
Weimar zeigte das Ortseingangsschild und ich fuhr erst einmal in die Stadt um die Riesentafel im Hotel zur Sonne zu reduzieren. Denn noch in letzter Minute kamen Absagen von potentiellen Teilnehmern und so reduzierte sich meine Vorstellung von 12 Teilnehmern auf ca. 6 Hanseln, sozusagen der harte Kern der Truppe, darunter Karen meiner eisernen nordischen „Jungfrau“ deren Wort noch das Papier wert ist, worauf sie es geschrieben hatte.
Schon da verwechselte ich die erste Einbahnstraße in der Richtung zum Hotel aber egal, ich wollte ja das Auto gleich wieder besteigen, um dann im Quartier noch etwas zu ruhen. Ich bin da auch nicht so zimperlich, auch wenn mir Einer dabei mal den Vogel zeigt, wichtig ist nur, der Weg führt zum Ziel.
Die Sachen waren im Quartier verstaut, der entfallene leichte Nachtschlaf geschuldet meiner derzeitigen Arbeit nachgeholt und so fuhr ich frohen Mutes wieder in die Innenstadt um doch wieder…diesmal war es die Kinder- und Fußgänger Gasse Richtung Parkplatz, der vor dem Hotel zur Sonne am zu nehmen. Aber kein kleines Kind war zu sehen, was mir den Vogel zeigen wollte.
Der Treffpunkt an der Post auf dem Goetheplatz bot eine sehr gute Aussicht, ich war pünktlich wie die Maurer aus Buchenwald, deren wunderbare Überlebens-Geschichte ich im Buch von Rolf Krallowitz, übrigens einem Landsmann und Leipziger Juden einmal gelesen hatte und da kam schon Karen angelaufen.
Erst tat ich so, als sehe ich sie nicht vor einem Dutzend Teilnehmern die doch eigentlich….doch dann herzten wir uns wie alte Freunde, wie Exgeliebte und reuiger Ehemann die sich doch in schöner Regelmäßigkeit nie aus den Augen verloren haben.
Der Konversation blieb nur kurze Zeit denn jetzt kann der Mann mit der Nase, genannt Dille und war …enttäuscht, das er gut 3500 Km nur wegen drei Hanseln gefahren war. Aber ich konnte ihn beruhigen, diese Zahl würde auf 5 steigen wenn Affi und seine Burgfrau noch heute Abend in der Kneipe auftauchen würden. Das rang ihm dann doch irgendwie ein müdes weltmännisches Lächeln ab und so lenkten wir unsere Schritte Richtung Weihnachtsmarkt. Nur, wo war dieser Sagen umworbene Markt, der doch so zeitig seine Pforten in der Reihe der sächsischen Weihnachtsmärkte zu öffnen bereit war?
Rainer-Maria