ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon augenzeuge » 24. März 2017, 17:11

„Der gleiche Himmel“, eine Anspielung auf die Christa-Wolf-Erzählung „Der ­geteilte Himmel“, hat einige davon. Die ­undurchschaubarste Figur dieses ZDF-Dreiteilers aber ist freilich nicht Gregor Weber, sondern sein Sohn Lars: Der stützt den Arbeiter- und Bauern-Staat im Kalten-Kriegs-Jahr 1974 als Romeo-Agent – als Spion, der in Westberlin die Herzen von weiblichen Geheimnisträgern erobern soll.


Tom Schilling spielt den 25-Jährigen; er ist eine Traumbesetzung – so wie fast alle Rollen in dieser Miniserie hervorragend ­gespielt sind, etwa von Friederike Becht, Ben Becker, Anja Kling, Godehard Giese, Hannes Wegener, Claudia Michelsen.


Für die Stasi ist er jedenfalls der perfekte Kandidat für die „postkoitale Beeinflussung zwecks Informationsgewinnung“ [grins] der britischen Agentin Lauren Faber (Sofia Helin), die im Spionagezentrum auf dem Teufelsberg arbeitet. Eine unglückliche Person, ­geschieden, hilflos gegenüber ihrem respektlosen Sohn Emil (Jascha Rust), der sie bestiehlt und demütigt.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... dadd5.html

Sendetermine
ZDF, 27., 28. und 29. März, jeweils um 20.15 Uhr
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Volker Zottmann » 24. März 2017, 17:30

Den Mehrteiler werde ich mir ansehen.
Ich habe gerade erst vorigen Herbst nochmal Christa Wolfs "Der geteilte Himmel" gelesen. Da kann der Film vielleicht anknüpfen.
(Ganz putzig nebenbei bemerkt, sind die Namen ihrer handelnden Personen im Buch. Fast alle sind mit vollständigem Namen auch in Harzgerode zu finden. Purer Zufall, aber amüsant.)

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon augenzeuge » 24. März 2017, 22:30



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Der gleiche Himmel

Beitragvon zoll » 27. März 2017, 13:18

Heute abend 20:15 ZDF den Dreiteiler DER GLEICHE HIMMEL anschauen und danach diskutieren.

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Re: Der gleiche Himmel

Beitragvon pentium » 27. März 2017, 15:58

zoll hat geschrieben:Heute abend 20:15 ZDF den Dreiteiler DER GLEICHE HIMMEL anschauen und danach diskutieren.

zoll


Dreiteiler im ZDF "Der gleiche Himmel" versagt auf ganzer Linie
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/m ... e-26259798

Die Serie

Der gleiche Himmel ist ein Fernsehfilm in drei Teilen, der nach einem Drehbuch der britischen Autorin Paule Milne realisiert wurde. Regie führte Oliver Hirschbiegel, der mit dem Hitler-Film „Der Untergang“ auch international bekannt wurde.
Die Geschichte dreht sich im Kern um einen sogenannten Romeo-Agenten. Das waren Mitarbeiter der Staatssicherheit, die sich an alleinstehende Frauen im Westen heranmachten, um sie zur Spionage für die DDR zu verleiten.
Im ZDF wird die zu sechs Folgen à 45 Minuten konzipierte Serie an drei Abenden im klassischen Fernsehspielformat als 90-Minüter ausgestrahlt. Teil 1: Mo, 27. März; Teil 2: Mi, 29. März; Teil 3: Do, 30. März, jeweils ab 20.15 Uhr

„Der gleiche Himmel“ im ZDF Ich schau dir ganz fest in die Augen, Kleines!
Schläfrige Bilder, erwartbare Musik und uninspirierte Dialoge: Die Agentenstory „Der gleiche Himmel“ will den Kalten Krieg dramatisieren, serviert aber nur kalten Kaffee.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 40947.html

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Re: Der gleiche Himmel

Beitragvon augenzeuge » 27. März 2017, 16:07

pentium hat geschrieben:Dreiteiler im ZDF "Der gleiche Himmel" versagt auf ganzer Linie
pentium


Wollen wir uns ihn nicht erstmal ansehen? Ich machs. Auf TV Kritiken geb ich nichts. Zu oft haben die schon versagt.

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Re: Der gleiche Himmel

Beitragvon pentium » 27. März 2017, 16:23

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Dreiteiler im ZDF "Der gleiche Himmel" versagt auf ganzer Linie
pentium


Wollen wir uns ihn nicht erstmal ansehen? Ich machs. Auf TV Kritiken geb ich nichts. Zu oft haben die schon versagt.

AZ


Na ich weiß nicht so richtig, wenn man den Kommentaren der beiden Zeitungen folgt, dann ahne ich nichts gutes.

Kleines Beispiel aus der Faz:
Da hat der Stasi-Onkel, der die wie Erstklässler an Holztischen sitzenden Agenten zu – so hieße das heute – Pick-up-Artists ausbilden soll, neben die liebevolle Kreidezeichnung einer nackten Frau, die zeigt, wo bei diesem Wesen Augen, Brust und Becken sitzen, doch tatsächlich ein großes, walnussförmiges Gehirn an die Tafel gemalt. Es soll die Aussage unterstreichen, dass Frauen ein solches durchaus besitzen, aber nur partiell benutzen: „Frauen sind anders als Männer. Logik spielt für ihre Entscheidungen keine Rolle. Für Frauen dreht sich alles um Emotion.“ Das ist das Einfallstor: „Andauernder Blickkontakt verursacht tiefgreifende sexuelle Erregung bei der Frau“, weiß der Onkel, wobei das linke Auge günstiger sei, weil direkt mit der rechten Hirnhälfte verbunden.

Was man für eine Mario-Barth-Show in Kostümen halten könnte, vielleicht noch für eine Karikatur des Frauenbilds der siebziger Jahre, das ist tatsächlich die narrative Basis dieser deutsch-deutschen Agentenserie. In vorerst drei Neunzigminütern unter Oliver Hirschbiegels Regie wird uns vorgeführt, dass alles stimmt, was die Stasi vorgeblich über Frauen dachte. Sie mögen als Datenanalystinnen für britische oder amerikanische Geheimdienste arbeiten, erliegen aber doch plumpesten Anmachversuchen, sofern diese übers linke Auge geschehen. Nach dem Sex singen sie wie Amseln: Man kann sich diesen Initialeklat im Drehbuch von Paula Milne allenfalls dadurch schönreden, dass als Romeo-Agent der nette Tom Schilling im Einsatz ist.


Oder dann

Der Film hört unvermittelt auf

Da wird es dem Film mit sich selbst zu viel. Er sagt dem Zuschauer unvermittelt gute Nacht. Untertitel verkünden, dass Romeo sich selbst – warum eigentlich so plötzlich? – aus dem Stasidienst entlässt und hinfort glücklich mit Zwillingsschwester Sabine zusammenleben wird, ohne je vom inzestuösen Geheimnis zu wissen. Die mit Drogen vollgepumpte Schwimmerin, so der Untertext, wird von Erfolg zu Erfolg eilen. Der Alltag hüben und drüben geht weiter, vermitteln die Untertexte.Unterm diesem gleichen Himmel ist es gleich, ob Geschichten Geschichte erklären und ob es nicht doch eine moralische Differenz zwischen Ost und West gab. Unverständlich, dass ein Fernsehen mit Anspruch so einfach die Schlussklappe fallen lässt....

http://www.tagesspiegel.de/medien/zdf-d ... 72186.html

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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon ratata » 27. März 2017, 20:38

Dokumentation | ZDF-History
-
Der lange Arm der Stasi
Zwei Dokumentationen begleiten das dreiteilige TV-Drama "Der gleiche Himmel". Der Kalte Krieg auf beiden Seiten der Berliner Mauer bietet die Kulisse der spannenden Filmhandlung.
Beitragslänge:
43 min
Datum:
26.03.2017


Am Vorabend der ersten Folge des Fernsehspiels berichtet die Dokumentation, mit welchen Methoden die Stasi die Bürger der DDR in allen Bereichen des Alltags kontrollierte. Ehemalige Mitarbeiter des Geheimdienstes und einige seiner Opfer berichten.

Lief gestern Abend im ZDF .ratata
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon augenzeuge » 27. März 2017, 21:09

Nun habe ich den ersten Teil geschaut und kann nur sagen: Amüsant und Kurzweilig. Freu mich auf den nächsten Teil! [hallo]

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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Merkur » 27. März 2017, 21:11

Der Film ist unterhaltsam, mit der konkreten Realität hat er wenig zu tun.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon augenzeuge » 27. März 2017, 21:15

Merkur hat geschrieben:Der Film ist unterhaltsam, mit der konkreten Realität hat er wenig zu tun.


Stimmt! Aber irre, was die da alles reingepackt haben. Und warum der ständig qualmende Führungsoffizier (schlimm!) als Ausländer getarnt über den Checkpoint reisen muss, von den eigenen Leuten kontrolliert wurde, blieb mir unklar. Was den Romeo betrifft, es ist erschreckend, wie man einen Menschen ausspielen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies so abgelaufen sein kann.

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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon steffen52 » 27. März 2017, 21:17

Merkur hat geschrieben:Der Film ist unterhaltsam, mit der konkreten Realität hat er wenig zu tun.


Woher weiß Du das, Merkur? Bist Du da auch mit dabei gewesen? Es ist nun mal belegt das die Stasi mit diesen Methoden gearbeitet hat. Das natürlich
Dinge eingebracht werden ist ja logisch, ist ja auch ein Spielfilm(Drama) und muss ja auch etwas unterhaltsam sein! [denken]
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Volker Zottmann » 27. März 2017, 21:21

Ich schließe mich dadem AZ an.
Merkur will ich sagen, dass es gerade bei der Darstellung, wie die Mädchen zum Sport "getrieben" wurden, sehr realistisch dargestellt war. Ob die Behaarung so einsetzte, oder zaghafter, ist natürlich für mich nicht wichtig. Wohl aber das Elternhaus, mit dem Zwiespalt bei den Eltern. Sie will, er zweifelt zaghaft.... Genauso habe ich es bei einer damaligen Leistungssportlerin erlebt, deren Traum dann gesundheitlich platzte und es nicht so einfach war, dass Internatsschuljahr dort noch fertig zu machen. Konntest du nicht mehr, ließ man dich wie eine rohe Kartoffel fallen.

Gruß Volker
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon andr.k » 27. März 2017, 21:23

Volker Zottmann hat geschrieben:Konntest du nicht mehr, ließ man dich wie eine rohe Kartoffel fallen.


Wie im normalen Kapitalismus halt. [denken]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon augenzeuge » 27. März 2017, 21:26

Volker Zottmann hat geschrieben:Wohl aber das Elternhaus, mit dem Zwiespalt bei den Eltern.
Gruß Volker


Ja, das spricht Bände. Genauso erinnere ich mich an ähnliche Fälle. "Da haben wir dann endlich mal Westgeld..." [flash]

Und was macht der Schüttauf eigentlich für einen Job, wenn er nicht bespitzelt? Abends dann mit der Intershoptüte als Genosse rumlaufen ist der Witz. [flash]
Ebenso das Klingeln beim Nachbarn und bitten um Drehung der Antennen. Das war 1974 nicht mehr...

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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Volker Zottmann » 27. März 2017, 21:31

andr.k hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Konntest du nicht mehr, ließ man dich wie eine rohe Kartoffel fallen.


Wie im normalen Kapitalismus halt. [denken]



Lass doch die alberne Anmache! Das ist nicht förderlich!

Ich war immer selbständig und habe nie erlebt, dass ich fallen gelassen wurde, kann also dazu nichts sagen.
Ich bin immer noch im Threadthema und rede davon, dass ich es beobachten konnte, in unmittelbarer Nähe, wie man ein Mädchen welches keine Leistung mehr bringen konnte, abservierte.

Volker
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon andr.k » 27. März 2017, 21:35

Volker Zottmann hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Konntest du nicht mehr, ließ man dich wie eine rohe Kartoffel fallen.


Wie im normalen Kapitalismus halt. [denken]



Lass doch die alberne Anmache! Das ist nicht förderlich!


Volker


Denk doch einfach mal in Ruhe drüber nach. Ich war selber im Leistungssport und da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Merkur » 28. März 2017, 06:35

steffen52 hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Der Film ist unterhaltsam, mit der konkreten Realität hat er wenig zu tun.


Woher weiß Du das, Merkur? Bist Du da auch mit dabei gewesen? Es ist nun mal belegt das die Stasi mit diesen Methoden gearbeitet hat. Das natürlich
Dinge eingebracht werden ist ja logisch, ist ja auch ein Spielfilm(Drama) und muss ja auch etwas unterhaltsam sein! [denken]
Gruß steffen52


Ich war natürlich nicht dabei, habe mich allerdings recht intensiv mit der Methodik der "Romeo-Fälle" beschäftigt. Lies mal die Bücher von E. Pfister oder M. Quoirin. Wenn man dazu noch Unterlagen/Akten studiert, kann man sich schon ein detailliertes und objektives Bild machen. Das die Methode angewandt wurde, muss man nicht diskutieren. Meine Kritik bezieht sich auf die filmische Umsetzung. Und da hätte man vieles realer gestalten können. Es geht los bei den Szenen an der HV A-Schule in Belzig, setzt sich fort mit der Übersiedlung des hauptamtlichen Mitarbeiters der plötzlich IM ist und dem Blockwart von seinem bevorstehenden Einsatz berichtet und endet beim ranzig aussehenden Führungsoffizier, der in die Wohnung der Zielperson einsteigt.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Beethoven » 28. März 2017, 07:02

Ach, der Film war kurzweilig. Das es solche Romeos gab ist wohl unbestritten.
Das wie (?) ist sicherlich hier sehr überspitzt und fern der Realität dargestellt.
Ob das nun der dickliche Tunnelbauer ist, der da ins Urinal gedrückt wird, der schwule Lehrer oder der Führungsoffizier (Ben Becker), der mir übrigens am Besten gefallen hat, ob seiner Schnottrigkeit.

Ein paar kleine Dinge hätte die Regie durchaus weg lassen oder besser recherchieren können aber es ist eben ein Film (Mopeds haten in der DDR z.B. kein Nummernschild, Behaarung des jungen Mädels, "Einschwören" der Eltern durch den Trainer nebst "Mitschreiberin" usw.).

Beschämend und unglaubwürdig waren die Szenen im Klassenzimmer mit der Kreidezeichnung einer Frau und dem Spruch über das linke Auge [laugh] .

Aber wie gesagt. Kurzweilig.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon zoll » 28. März 2017, 11:10

Mir ist aufgefallen, dass die unterschwellige Beeinflussung durch die Parteilinie und durch Überwachung der Mitbewohner immer, und wahrscheinlich nicht nur in dem gezeigten Hochhaus, vorhanden war.
Die Überwachung und Beeinflussung fing schon bei den Kindern im Sportverein an und zog sich durch die Schule bis wahrscheinlich in die Arbeitswelt.
Ob der Film nun gut oder weniger gut inszeniert wurde lasse ich mal bis zum Ende offen, aber ich finde, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt für einen Westdeutschen die Lebensumstände gut skizziert wurden.
Bin auf die folgenden Teile gespannt.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Volker Zottmann » 28. März 2017, 12:09

Zoll, selbst wenn Manches überspitzt dargestellt scheint, kann das schon wieder ein Trugschluss sein.

Denn solche wie der "Blockwart" (Schüttauf) hat es zur Genüge gegeben, selbst wenn sie diesen Posten offiziell nie inne hatten. Keiner aus der DDR kann bestreiten, dass es solche übereifrigen Antennenbeobachter gab.
In Anwohnerstraßen, wie meiner, wo nur kleine Einfamilienhäuser standen, löste das die SED mit sogenannten Straßenvertrauensleuten. Die hatten den Nachbarkontakt und der Staat erhoffte, so auch kleinste Unstimmigkeiten im Wohngebiet zu erfahren. Und bei uns im Ort war es so, dass sogar noch 1989 genau geschaut wurde, wer zum 1. Mai und zum 7. Oktober "seine" Fahne hatte zu hissen vergessen.

Gruß Volker
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Beethoven » 28. März 2017, 12:27

Na ja, ein Film eben. In QLB ticken ja die Uhren sowieso etwas anders.

Das da ein strammer SED-Genosse beim Nachbarn anklopft und ihm das Sehen von Westfernsehen verbietet, ist absoluter Unsinn. Wenn der Bürger der DDR in den 70-er Jahren, diese Sender empfangen konnte, hat er sie auch geschaut und es hat keinen interessiert.
Selbst als Angehöriger der NVA, durfte man so ab 85 / 86 Westfernsehen sehen. Das Verbot wurde aufgehoben, wohl wissend, dass man es sowieso nicht verbieten konnte und man hätte ganze Führungsorgane der NVA wegen Verstoß gegen 010/0/009 hätte bestrafen müssen.

Ende der 60-er Jahre wurde der "175-er" aus dem StGB der DDR gestrichen. Sicher, in den Köpfen waren viele noch nicht so weit dem schwulen Mitbürger als gleichwertig zu akzeptieren. Offizeill jedoch durften dem Herren oder der Dame vom anderen Ufer, keine Steine mehr in den Weg gelegt werden und strafrechtlich wurden sie überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen. Insofern bin iach mal gespannt wie es um den Lehrer und den briten weiter geht.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon karnak » 28. März 2017, 12:55

Die Dokumentation zum Film ist recht interessant, der Film, von dem Müll reicht mir der erste Teil. Sowas auf dem Niveau gab es glaube ich schon mal auf RTL. Diese idiotische Darstellung dieses "Blockwardes" mit Feldstecher der nach Westantennen Ausschau hält [flash] , das Üben des Anmachens und natürlich der Mann mit der Kalaschnikow an der Güst, einfach nur lächerlich die Darstellung. Man kann natürlich auch "überspitzt" dazu sagen. [flash]
Ach so, diesen widerständlerischen Lehrer mit seinem Flugzeugmodell und den Parteisekretär habe ich noch vergessen. [flash]
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon HPA » 28. März 2017, 13:02

Deswegen steht da auch Spielfilm und nicht : Dokudrama
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Merkur » 28. März 2017, 13:02

karnak hat geschrieben:Diese idiotische Darstellung dieses "Blockwardes" mit Feldstecher der nach Westantennen Ausschau hält


Zumindest im Vorharz scheint es den ja gegeben zu haben.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon karnak » 28. März 2017, 13:16

HPA hat geschrieben:Deswegen steht da auch Spielfilm und nicht : Dokudrama

Soll ja auch sein wegen mir und es gibt durchaus gut gemachte Spielfilme zu dem Thema, nur sollte die Dümmlichkeit nicht die Schmerzgrenze überschreiten.
Und wegen solcher Art von Geschichtsbeschreibung bin ich unter anderem hier, ich bin mir nämlich mittlerweile fast sicher, noch ein paar Jahre weiter und man weiß, in der Stasi -Kantine gab es einmal in der Woche Menschenfleisch, zur Abhärtung. [flash]
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon steffen52 » 28. März 2017, 13:49

Gut es gab viel überspitzte Sachen(ist vielleicht so gewollt), den es schaut sich ja auch ein Großteil an, welche den DDR-Alltag nicht kennen.
Viele Dinge sind stark übertrieben dargestellt. Aber leider sind solche Sachen Alltag in der Damaligen so gewesen, auch wenn nicht so offen. die Anschwärzerei
wurde unter vor gehaltener Hand betrieben. Das ein IM ein Problem bekam, wen er aussteigen wollte, das ist meht als Fakt.
Aber gegeben hat auch genug von den Typen, wie der Blockwart oder dieser Parteisekretär, auch das Schwule in der DDR es nicht öffentlich kundgaben.
Hier wurden halt viele Dinge der Damaligen in einen Film gepresst und nun soll es ja auch noch unterhaltsam sein und ist wie HPA schon schrieb ein
Spielfilm und kein Dokudrama. Das natürlich solche Dinge wie Moped mit Nummerschild u.s.w. nicht gab, ist halt schlecht recherchiert, aber halt nur
Nebensächlichkeiten, weiter nix. Wissen sowieso nur wir paar alten Ossis!!! [laugh]
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon karnak » 28. März 2017, 14:00

Komm mir doch jetzt nicht mit dem Moped mit Nummernschild, es geht um den Spiegelei fressenden Führungsoffizier und um das gemeinsame Aufsagen von"Das Trainig ist Sache des Trainers ", den Blockwart mit seiner Intershoptüte, dass ist billigste ideologisch dominierte Polemik, völlig bewusst eingesetzt, nichts anderes.
Bei der Intershoptüte des Blockwarts fällt mir übrigens Volker' s URANIA -Verwandter mit den geklauten West Bonseln ein. [flash]
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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon pentium » 28. März 2017, 14:19

Hier mal die Quote vom Montag:

Wenn das ZDF die Hoffnung hatte, sein Dreiteiler "Der gleiche Himmel" könnte so grandios anlaufen wie die ARD-Serie "Charité", so wurden diese Hoffnungen enttäuscht. Mit 4,68 Mio. Zuschauern und 15,0% erreichte der Auftakt gute, aber wenig sensationelle Quoten.
http://meedia.de/2017/03/28/guter-aber- ... -legen-zu/

Und übrigens soll es Leute geben, die nach den Filmen: Sissi/ Sissi – Die junge Kaiserin und Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin, glaubten ja überzeugt waren, nun alles über das Leben und der Zeit damals in Österreich-Ungarn, dem Kaiserhaus und über Sissi und Kaiser Franz Joseph zu wissen....

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Re: ZDF-Miniserie: „Der gleiche Himmel" - ein Film über einen Romeo Agenten

Beitragvon Danny_1000 » 28. März 2017, 14:29

steffen52 hat geschrieben:Gut es gab viel überspitzte Sachen(ist vielleicht so gewollt), den es schaut sich ja auch ein Großteil an, welche den DDR-Alltag nicht kennen.


Das ist ja gerade das Problem. Hier wird eine SCHMORANZE über die DDR als Wirklichkeit verkauft und ahnungslose Menschen glauben das oder wollen es glauben, weils in ihr Weltbild passt. Was dann in Diskussionen über dieses Land zustande kommt, kann man ja hier jeden Tag beobachten.

Danny
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dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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