ZERV

[augenzeuge]

ZERV - PERFEKTE (STASI-)KRIMI-SERIE ÜBER WESSIS, DIE 1990 IN DIE DDR STRÖMTEN

ZERV zeigt, was kurz nach der Wende mit der Wessi-Invasion auch kam: Besser-Wessi-Tum, Arroganz, Waffenschiebung, Stasi-Akten-Berge und Schicksale.

Die MDR-Produktion ist sehr gelungen. Schaut man als Westdeutscher zu, läuft dem ein oder anderen sicher mal ein Peinlichkeitsschauer über den Rücken. Denn Fabian Hinrichs (48) gibt den West-Schnösel so perfekt, dass es knirscht im DDR-Gebälk. Als Ossi erinnert man sich allzu gut: So war's wirklich...

https://www.tag24.de/unterhaltung/tv/tv ... en-2273213

Die Serie läuft ab 22. Februar zur Primetime im Ersten.

AZ

[Nostalgiker]

An irgendwen, an irgendwas erinnert mich das; dieses Sujet vom abgeschobenen Wessi-Schnösel in den Osten ......

[Icke46]

Dann bin ich ja mal gespannt, wer da den Chef der ZERV, Manfred Kittlaus, spielt. Da habe ich ein paar Vergleichsmöglichkeiten, weil ich den Mann im Rahmen eines Seminars mal persönlich kennenlernen durfte.

[augenzeuge]

Der Kriminalhauptkommissar Edzard Kranz lässt sich Anfang der 1990er-Jahre aus Niedersachen in eine Berliner Spezialeinheit versetzen, die DDR-Verbrechen aufklären soll. Ihr Name: ZERV – Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität. Neben Waffenhandel oder Schauprozessen ermitteln Kriminalbeamte wie Kranz dort auch zu den Toten an der innerdeutschen Grenze und den Auftragsmorden der Staatssicherheit.

Walter Otte: an der DDR-Grenze erschossen

Die Stasi wurde auf ihn aufmerksam und warb ihn an. Doch die Zusammenarbeit hielt nicht lange. Er galt als unzuverlässig, so steht es in den Akten. Man wollte ihn loswerden, vermutet Kranz. Am 10. Juni 1976 wurde Walter Otte an der Grenze erschossen.

Der Tatvorwurf lautete damals, dass man ihn ganz bewusst beim nächsten Grenzübertritt beseitigen wollte.
Edzard Kranz, ehemaliger ZERV-Ermittler

Der ehemalige Grenzsoldat hatte nicht damit gerechnet, dass irgendwann einmal die Polizei vor seiner Tür stehen könnte, um ihn als Beschuldigten zu vernehmen. Nun wird er von Kranz verhört – im Winter 1993, 17 Jahre nach dem Vorfall.

Er meinte: Das, was er seinerzeit gemacht hat, da war er im Recht. Er hat konkret gesagt: Man dürfe jeden, der versucht, die Grenze zu durchbrechen, erschießen.
Edzard Kranz, ehemaliger ZERV-Ermittler

https://www.mdr.de/geschichte/zeitgesch ... r-100.html

AZ

[Ari@D187]

Na, wenn die ZERV mal den Aufstellern der Gedenktafel (Dezember 2021) diese Hintergründe vor der Aufstellung erklärt hätte. So wie dort beschriben, kenne ich den Fall seit Jahrzehnten.
Ggf. handelt es sich bei dem "Auftragsmord" lediglich um künstlerische Freiheit für den "Krimi".

-> Link

Ari

[Ari@D187]

Auch bei der FU Berlin deutet nichts auf einen Mordauftrag hin:
-> Link

Ari

[augenzeuge]

Auch bei der FU Berlin deutet nichts auf einen Mordauftrag hin:
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Ari

Ari, wenn du rufst, Wo seid ihr? , ich dir mit Hier! antworte, dich unmittelbar danach erschieße, kann das Mord sein. Oder auch Totschlag. So ganz klar ist das nicht.

 
Wieder und wieder wird G. befragt, schließlich bricht er ein. Er gesteht: Der Auftrag kam von seinem Befehlshaber. Das MfS hatte Otte einbestellt, um ihn beim Grenzübertritt zu "liquidieren".

Gegen 23:30 Uhr erhielt ich über das Grenzmeldenetz den Befehl, mich in Richtung Bahndamm zu begeben, weil dort eine Person von feindwärtiger Seite her ruft und randaliert. Ich kann mich noch erinnern, dass die Person rief: "Hallo! Freunde. Ich bin da. Holt mich rüber."

Erwin G. | Nachvernehmung durch Edzard Kranz

G. antwortet: "Wir sind hier". Als Otte aus der Deckung kommt, erschießt er ihn.

AZ

[Ari@D187]

Man kann davon ausgehen, dass die FU Berlin Zugang zu sämtlichen Unterlagen hat. Vor Gericht kam das von dir Zitierte offenbar nicht vor.
"Offiziell" (und so kenne ich den Fall auch bisher) spielte es sich so ab:

„Hallo Freunde, hier bin ich … helft mir rüber!” Grenzposten meldeten das ihrem Zugführer, der zwei Grenzaufklärern über das Grenzmeldenetz befahl, sich vor die Grenzbefestigungen zu begeben und den „Provokateur” festzunehmen. Stabsfeldwebel Erwin G. und sein Posten Unterfeldwebel Peter D. näherten sich Otte von hinten. Was nun geschah, lässt sich nicht mehr eindeutig rekonstruieren. Nach Feststellung des Landgerichts Magdeburg aus dem Jahr 2000, sei Erwin G. über die Grenzverletzung so empört gewesen, dass er diese auf jeden Fall unter Einsatz seiner Schusswaffe beenden wollte und auf den am Grenzzaun stehenden ohne Vorwarnung geschossen habe. Der Schütze Erwin G. sagte hingegen aus, Walter Otte habe sich zu Boden geworfen und sei für ihn nicht mehr sichtbar gewesen, als er schoss.

-> Link

Um einen Krimi daraus zu machen, bietet sich natürlich die ZERV-Variante besser an.

Ari

[augenzeuge]

Was nun geschah, lässt sich nicht mehr eindeutig rekonstruieren.

Alles klar....

und auf den am Grenzzaun stehenden ohne Vorwarnung geschossen habe.

Das Letztere deckt sich mit den Zerv Erkenntnissen. Ich denke, dass Zerv näher an der Wahrheit dran war. Profi-Ermittler sind meist besser als Richter.
Wenn der Mann gefallen war, der AGT danach schoss, obwohl er ihn gar nicht mehr sah, wie wahrscheinlich ist es, Ari, dass er direkt auf den Boden geschossen hat?

Die späteren Urteile gegen schießwütige Grenzer runden das Bild ab.

AZ

[augenzeuge]

Hier mal die Doku der Zerv-Ermittler darüber

Bitte schau dir mal alles ab ca. 11:30 an. Was mit der Leiche passierte, ist außergewöhnlich!



AZ

[augenzeuge]

Fortsetzung der Ermittlung



Mich würde am Ende sehr deine Meinung dazu interessieren.

AZ

[augenzeuge]

Weitere Videos über Zerv

Chaos und staatlicher Waffenhandel


Was geschah mit dem Vermögen der SED?


Schalck-Golodkowski vor Gericht



AZ

[Ari@D187]

[...]Profi-Ermittler sind meist besser als Richter.[...]

Krasse Aussage, die ich so nicht unterschreiben würde.

Gerichtsurteile basieren meist auf Erkenntnissen von Profi-Ermittlern.

Ari

[augenzeuge]

[...]Profi-Ermittler sind meist besser als Richter.[...]

Krasse Aussage, die ich so nicht unterschreiben würde.

Gerichtsurteile basieren meist auf Erkenntnissen von Profi-Ermittlern.

Ari

Ich bleibe ganz klar bei der Aussage. Was du sagst, ist doch eine Bestätigung.

Frag mal KHK, ob die mit Urteilen immer konform gehen.

AZ

[Ari@D187]

Nein, das ist eben keine Bestätigung, da die ZERV-Vermutungen im Urteil keine Rolle spielten.

Jedenfalls basiert der mutmassliche Mordauftrag sowohl auf seiten des Schützen, als auch auf Seiten des ZERV lediglich auf Spekulationen und hatte vor Gericht offenbar keinerlei Bedeutung. Wobei die ZERV Ihre Spekulation wohl auf der Spekulation des Schützen aufbaute. Das Gespräch lief ggf. so ab: "

Können sie sich vorstellen, dass sie von der Stasi unwissentlich speziell für diese Aufgabe eingesetzt wurden?"
"Hmm, grübel... Das wäre durchaus denkbar, Herr Kommissar."

Ari

[augenzeuge]

Da ich die Doku bis zum Ende gesehen habe, kann ich deine Argumentation nicht nachvollziehen. Das Verhalten zum Transport der Leiche scheint bei dir auch keine Zweifel zu erzeugen?

Auf welchen Ermittlungs-Akten basierte denn die Entscheidung des Gerichtes? Ich denk, es gab gar keine besseren als die von Zerv.

AZ

[Ari@D187]

[...]Das Verhalten zum Transport der Leiche scheint bei dir auch keine Zweifel zu erzeugen?
[...]

Zweifel in Bezug auf was?

Ari

[augenzeuge]

Das hier einiges sehr anders war, als in anderen Fällen.

Das hier ne Menge vertuscht werden sollte. Hat ja fast geklappt. Der Beitrag in der Aktuellen Kamera war die Krönung.

AZ

[Ari@D187]

Das hier einiges sehr anders war, als in anderen Fällen.

Das hier ne Menge vertuscht werden sollte. Hat ja fast geklappt. Der Beitrag in der Aktuellen Kamera war die Krönung.

AZ

Vertuscht wurde doch bei solchen Fällen regelmäßig. In dem Fall wäre es viel einfacher gewesen das Ganze zu vertuschen.
Und jeder Fall ist anders.

Ari

[augenzeuge]

Nein, das ist eben keine Bestätigung, da die ZERV-Vermutungen im Urteil keine Rolle spielten.

Ari

Zerv hat Ermittlungen durchgeführt, Vernehmungen dokumentiert, Beweise herausgearbeitet. Ganz sicher war dies im Prozess relevant.

AZ

[Ari@D187]

Nein, das ist eben keine Bestätigung, da die ZERV-Vermutungen im Urteil keine Rolle spielten.

Ari

Zerv hat Ermittlungen durchgeführt, Vernehmungen dokumentiert, Beweise herausgearbeitet. Ganz sicher war dies im Prozess relevant.

AZ

Meine von dir zitierte Aussage bezog sich auf die ZERV-Vermutungen bezüglich dem spekulativen Mordauftrag. Dass die sonstigen Ermittlungen der ZERV, welche auf stichhaltigen Fakten und Beweisen basieren, für den Prozess ggf. Relevanz hatten habe ich nicht bestritten.

Ari