Dabei sein ist wichtig, nicht nur. Das Ganze drum herum ist interessant.
Einlass 20Uhr30, aber nur in die Halle der Zöllernhöfe. Zwei Frauen und ein Mann – der Mann, klein fein und niedlich und immer mit einem eleganten Schritt, sehr zuvorkommen alle 3 Personen.
Zur Sache unserer TV-Gebühren:
Anmeldung über Internet, es versteht sich Name, Adresse mit E-Mail. Postwendend Antwort mit einer Eingangsbestätigung und dem Hinweis auf eine schriftliche Bestätigung, per Post. Schreiben nach ca.5 Tagen eingetroffen, Hinweis auf die Kontonummer mit anhängenden Zahlschein, nach Zahlungseingang kommt per Post die Eintrittskarte. Zahlschein in Ablage „P“ = Papierkorb. Bin ja gut aufgestellt mit Onlineüberweisung, dem ZDF ist das bekannt, aber Müllers Mühlen mahlen ja bekanntlich langsam oder gar nicht. 3 Tage später per Post Eintrittskarte erhalten, glänzende Augen, du bist jetzt nun dabei. Mit welchem Thema und den Gästen wissen sie zum Zeitpunkt auch nicht. Deshalb, dabei sein ist gut.
Zurück zu den 3 Personen im Empfang. Eine Frau kontrolliert die Eintrittskarte, der junge Mann kontrolliert den Namen auf der Liste und die zweite Frau lässt sich den Ausweis zeigen und vergleicht nochmals Liste mit Namen und Adresse. Jetzt kommt der Hinweis, dass alle Utensilien in der Garderobe abgegeben werden müssen, keine Handtasche, kein Fotoapparat, keine Nagepfeile, kein Messer, keine Pistole(! -von mir hier eingefügt). Nun kommt der Hinweis für ein kostenloses Getränk – ein Glas Wasser oder Apfelsaft oder Orangensaft oder ein Glas Sekt zur Begrüßung. Ist doch nett und dies alles für 12€ incl. MwSt. von zwei freundlichen Personen.
Da bist Du wer!!!
Im Flugzeug bekommst du etwas zu trinken nur mit Kohle.
Nun beginnt die Wartezeit in den Höfen mit Blick in das Restaurant und in zwei Arbeitsräume der Bediensteten, jede Menge umweltschädigender Qualm kommt heraus. Na ja, ist ja ein Arbeitsaufenthaltsraum und kein Restaurant.
Ich bemühe mich die Wartezeit zu verkürzen und suche das Gespräch mit einem Sicherheitsmann. Aussehen arabischer Herkunft und frage ihm, was er für ein Landsmann wäre. Postwendend die Antwort, er sei ein Deutscher, in Deutschland geboren, aber Eltern sind Palästinenser. Wohnhaft in Kreuzberg. Er fühlt sich dort wohl, obwohl ich ihm sage, dass im Auto in den Nachrichten die Meldung kam, dass ein Polizeiauto mit Steinen aus einem Wohnblock der Rigaer Strasse geworfen worden ist. Der zur Hilfe gerufene Polizei-Hubschrauber wurde mit einem Laser-Pointer angestrahlt. Alles normal, er hat keine Angst. Als ich ihm nach seiner Meinung über die derzeitige Tagespolitik in den Medien und dem heutigen Thema bei Maybrit Illner fragte, kam die Antwort, dass er sich dazu nicht äußern möchte. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich ein einfacher Mann von der Strasse bin und keine Verbindung zur AKP, BND oder CIA habe. Er blieb dabei, zu schweigen, musste ich so auch akzeptieren.
Wartezeit noch ca. 30min bis zum Einlass und begab mich langsam zum Eingang des Studios. Die Halle der Zöllernhöfe war eingeschränkt durch die Ausstattung des täglichen Morgen Magazin. Freundlich und höflich wurde ich angesprochen mich in den vorderen Bereich zu begeben, die eingeladenen Gäste werden gleich mit Sicherheitsleuten kommen und da könnte es eng werden.
Wie soll ich es deuten?
Die eingeladenen Gäste sollen oder möchten keinen Kontakt mit dem Fußvolk haben. Habe Verständnis, Sicherheit geht nun mal vor und entferne mich mit Blick auf den Hintereingang, den Zugang der Gäste. Nicht zu verkennen das freundliche Lächeln der Bundestagsvizepräsidentin in grüner Jacke. Wieviel Personen es vom Sicherheitsdienst oder vom ZDF waren, war schwer zu erkennen, sie liefen in jedem Fall in zügigen Schritten. Der deutsche Rechtsanwalt und Bosporus Sympathisant hat auch seinen Begleitschutzmitarbeiter, ganz leger und freundlich im Kommen, warum auch nicht. Ich überbrücke die Wartezeit und spreche eine andere männliche Person an. Einen Deutscher der seit 5 Jahren in Kopenhagen wohnt und lebt. Seine Kartenbestellung lief ca. 4 Monate im Voraus, verbunden mit Hotelaufenthalt. Er wollte auch einmal Live dabei sein. Auslandspost ist ja bekanntlich noch etwas teurer. Bei ihm lief alles über das Internet und die Eintrittskarte war im Empfang hinterlegt.
Also ZDF achtet schon auf Kosten.
21Uhr 30 wurde dann zum Einlass gebeten. Männer bitte rechts der Tür und Frauen bitte links einreihen. Haben wir keine Gleichberechtigung von Frauen zu Männer? Egal, ich bin ja Gast und muss mich fügen. Ich orientiere mich an meinem Vordermann und bereite meine Utensilien in den Taschen schon mal vor. Nun musste mein Vordermann sein Portmonee in das vorbereitete Kästchen legen. Ich, mit meiner Bemerkung, das scheint ja wohl etwas schwer zu sein, er könne es mir auch geben. Erstaunen und Lächeln bei den wartenden Gästen. Nun kam ich an die Reihe, wie gehabt und gewohnt, Arme und Füße spreizen für das Abtastgerät. Nun hatte ich aber eine vom Arzt verschriebene Kniemanschette und die konnte man bei einer ordentlichen Kontrolle auch sehen, nicht aber dann später mit der Kamera. Tastgeräte vom Kontrolleur abgelegt und mich mit den Händen abgetastet. Nun gab ich den Hinweis, dass ich gern bereit bin, die Hose fallen zu lassen, großes Gelächter in näherer Umgebung. Alles ok bei der ersten Kontrolle, Utensilien wieder eingepackt, aber da war ja noch eine zweite Person und die musste mein prallgefühltes Portmonee gesehen haben. Ich musste es nochmals zeigen. Viele Visitenkarten und nur ein wenig Almosengeld waren zu erkennen von ihm. Nun musste ich aber die Frage stellen, warum die Öffnung nach meiner leichten Schwachstelle. Es könnte ja ein kleines Kartenmesser enthalten sein. Für alles hatte ich großes Verständnis und beide Seiten besaßen ein freundliches Gesicht dabei.
Nichts geht über unsere Sicherheit und nun stand ich im Zugang des Studios. Freie Auswahl für den Platz, gibt es nicht, Fehlanzeige. Der freundliche nette junge Mann, wie eingangs beschrieben teilte mir mein Platz zu. Mit welch Eleganz er seine Arbeit ausführte, war schon eine Augenweite. Ich war nun wer und dabei sehr zufrieden.
Herz was willst’e mehr.
Noch 30min bis zum Beginn der Liveübertragung. Ich zählte die Plätze der gegenüberliegenden Seite. 50Stühle mal 2 also 100 Zuschauer plus Personal sind es dann ca. 140 Personen, mit 3 Standkameras auf Rollen, ein Kameramann mit einem selbstgetragenen Gerät und einer Kamera mit einem ca. 3-5m langen Ausleger. Alles gut bestückt für eine HD-Ausstrahlung.
Was fehlte noch, ein Animateur, für mich sind es die Einpeitscher der Sendungen. Zuerst die Hinweise eines nochmaligen Toilettenganges von Personen, die da mal müssen, dann die Hinweise der Notausgänge, dann die obligatorischen Fragen, wer zum ersten Mal dabei ist und wer ist von wo gekommen zu dieser Sendung. Am Ende und das ist das Wichtigste, wann darf, wann soll, wann sollte man klatschen. Worte sind das Eine, die Probe das Andere. Die Frau neben mir sollte nun Frau Illner spielen und begab sich zur Eingangstür. Mit ihrem Eintritt konnte nun die Klatschprobe beginnen. Die Frau sehr selbstbewusst nahm das Klatschen gern entgegen und legte ein sehr freundliches Lächeln im Gesicht auf, ähnlich oder gleich wie Maybrit Illner später.
Somit verging die Zeit, die Kameraleute bereits in Position und nun kamen die Herren von der Presse mit ihren Fotoapparaten. Die Frau des Abends, galant und charmant wie immer gewohnt, erschien mit lächelnden Blicken, Schuhe wie gehabt, vorn spitz, hinten hoch, so ca. 10cm mit kleinster Auflagefläche. Mein Blick ging zuerst, na wohin, nicht auf die Haare, Busen Jacke und Hose, nein auf den Fußboden. Sie hat immer einen festen Standort und der war vor ca. 2 Jahren schon mächtig lädiert durch ihre Schuhe. Die Person mit ihren Schuhen ist geblieben, der Boden jedoch erneuert.
Man tut was im ZDF.
Kurze Begrüßung mit anschließenden Applaus, war ja geprobt, funktionierte gut. Immer ein Blick auf die Studiouhr mit der tatsächlichen Uhrzeit und einer Zusätzlichen mit der Anzeige für den Beginn in Minuten angezeigt. Deutsche Gründlich- und Pünktlichkeit muss schon sein. Nun kamen die Gäste und wurden von unserer Maybrit vorgestellt, die Aufnahmeleiterin legte die Sitzordnung fest und natürlich alles unter tosenden Applaus mit jeweiligen Startschuss vom Einpeitscher, der nun im Türbereich für alle sichtbar stand. Nun hätte es beginnen können, ging aber nicht. Drei Personen kamen und brachten den Gesichtern die entsprechende Makulatur nur bei. Hier ein Wischer im Gesicht, da ein Tupfer, bei unserer Maybrit noch ein Griff in die Haare und zum Schluss noch das Füllen der Wassergläser. Die Zeit schreitet voran, Maybrit begibt sich ca. 1,50m vor den Teleprompter, Standort ist fixiert und immer feststehend, deshalb der Austausch der Bodenplatten.
Alles ist still, man hört das Fallen eines Taschentuches, Musik ertönt, Maybrit liest ab, die Sendung beginnt. Alles andere habt ihr sehen können.
Am Ende wird Aufnahmeleiterin etwas nervös, sie zeigt eine DINA4-Seite mit einer großen Eins, aber unsere Claudia, sie redet und redet und kümmert sich nicht darum. Der nächste Zettel ist ein Null, die Sendezeit ist zu Ende, aber die Kameras, sie laufen noch. Herr Koppmanns bekommt das Schlusswort und überzieht um 2min.
Ende der Sendung, wie schön und nun das Ritual, wie vom Einpeitscher vor Beginn der Sendung erklärt, erst verlassen die Gästen das Studio, dann ruhig alle Zuschauer. Einen Kontakt der Zuschauer zu Maybrit und deren Gästen gibt es nicht, nur schnell weg, es ist ja Feierabend, aber nicht für alle. Am Ausgang stehen die Möbelpacker aus Potsdam bereits in der Tür. Eine Stunde später ist das Studio leergeräumt und gefegt. Es wird vorbereitet für die nächste Sendung
Im ZDF, da tut sich etwas für Glitzer Glanz und Gloria.
Viele Grüße von Einem, der über die Kulissen im Hintergrund berichtete.
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