Die dunkle Seite von Oberhof

Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Interessierter » 24. Oktober 2015, 16:09

Zitat Sparta:
Und nun zum Thema, wenn ich das heute weiter denke, ich war ja ziemlich gut und auf dem Weg zum
DDR - Meister, also wenn ich DDR - Meister geworden wäre
, dann hätten die mich bestimmt auch an
die Sportschule in Leipzig delegiert. Mit allen Konsequenzen, also heute wohl gesundheitlich kaputt und
schwer geschädigt.


Na wenn alle Bezirksmeister auch Deutsche Meister geworden wären, dann hätte es davon aber reichlich gegeben und viele davon mit nicht ausreichender Qualifikation.
Ich möchte Dir ja nicht zu nahe treten, aber der Bezirksmeister berechtigte lediglich zur Teilnahme an den Landesmeisterschaften und die Spitze dieser einzelnen Landesmeisterschaften trugen dann die Deutschen Meisterschaften aus. Wer sich dafür qualifizierte war wirklich der Beste von den Besten aus den Ländern und wurde erst Deutscher Meister.

So jedenfalls war der Qualifikationsmodus in der Bundesrepublik.Folglich konnte man als Bezirksmeister davon einfach erst einmal nicht mehr als träumen.
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Spartacus » 25. Oktober 2015, 17:39

Nun in der DDR lief das ein bisschen anders. Hoffentlich läßt mich mein Gedächtnis da nicht im Stich,
aber so kompliziert war das gar nicht.

Als Bezirksmeister ging es zu den DDR-Jugendmeisterschaften, die zumeist in Rostock stattfanden.
( im griechisch-römischen Stil) Freistil war glaube ich in Halle. Im Vordergrund standen immer die
Mannschaftskämpfe, die aber natürlich aus Einzelkämpfen bestanden.
Auch bei den DDR - Meisterschaften gab es entsprechend Mannschaftstitel und Einzeltitel die errungen werden konnten.

Der Werdegang war also, Kreismeister, Bezirksmeister, Jugendmeister und dann DDR - Meister. [hallo]

LG

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Oktober 2015, 19:55

Hier ist ein Denkfehler Wilfried. Der Landesmeister West entsprach etwa dem Bezirksmeister Ost. Im Osten waren ja die Bezirke aus den 5 Ländern hervorgegangen. Die DDR-Zeit über gab es also nur zu Beginn Länder. Deren Status Quo wurde erst 1990 wieder geschaffen.

Gruß Volker
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Spartacus » 26. Oktober 2015, 18:46

Richtig Volker. Es gab 14 Bezirke, wenn ich mich recht entsinne, also 14 Bezirksmeister im entsprechendem
Sport, in der entsprechenden Gewichtsklasse, nochmals unterteilt in die Altersklassen.

LG

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2015, 18:51

Oh, Sparta, was ist mit dir los, alles vergessen?
15 Bezirke gab's..

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon pentium » 26. Oktober 2015, 18:53

augenzeuge hat geschrieben:Oh, Sparta, was ist mit dir los, alles vergessen?
15 Bezirke gab's..

AZ


Das liegt an der dunklen Seite von Oberhof, mit dem vergessen....

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Spartacus » 26. Oktober 2015, 19:08

Ja, ja the darksite of ........ ei verbibscht noch..........tatsächlich 15 Bezirke?

Na gut, dann halt 15. [hallo]

LG

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Icke46 » 26. Oktober 2015, 19:44

Also, wenn man der Wikipedia trauen darf, waren es 14 Bezirke - Ost-Berlin wurde durch den Staatsrat 1961 den Bezirken gleichgestellt, war aber eben kein Bezirk [wink] :

https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_%28DDR%29

Gruss

icke
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2015, 20:00

Ob du es willst oder nicht, icke, Sparta als auch ich haben 15 Bezirke in der Schule gelernt.... [grins]

AZ
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Zicke » 27. Oktober 2015, 11:19

augenzeuge hat geschrieben:Ob du es willst oder nicht, icke, Sparta als auch ich haben 15 Bezirke in der Schule gelernt.... [grins]

AZ


Der Bezirk war die dem Staat untergeordnete höchste Verwaltungseinheit ? der DDR. Obwohl Berlin aufgrund des Viermächtestatus ? als Bezirk der DDR umstritten und nicht eindeutig definiert war, zählte es aus DDR-Sicht immer zu ihren fünfzehn Bezirken.
Die zunächst noch bestehenden Länder wurden im Jahre 1952 abgeschafft. An deren Stelle traten die Bezirke (entsprechend dem sowjetischen Vorbild der Rajone).

Neben Berlin-Hauptstadt der DDR waren das
Nr
01 Bezirk Rostock
02 Bezirk Schwerin
03 Bezirk Neubrandenburg
04 Bezirk Potsdam
05 Bezirk Frankfurt
06 Bezirk Cottbus
07 Bezirk Magdeburg
08 Bezirk Halle
09 Bezirk Erfurt
10 Bezirk Gera
11 Bezirk Suhl
12 Bezirk Dresden
13 Bezirk Leipzig
14 Bezirk Karl-Marx-Stadt


Es gab ein Kodierungssystem für die Bezirke: Jeder Bezirk bekam ein Zahl zugewiesen, die verwaltungsintern einheitlich genutzt wurde. Diese Zahl ist in der obigen Tabelle zu finden. Berlin hatte die Zahl 15. Berlin wurde in einigen Fällen als Bezirk gezählt, in anderen Fällen nicht.
Quelle
DDR Lexikon.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon pentium » 27. Oktober 2015, 11:37

Danke Zicke, schön dass du die Sache mit den Bezirken noch einmal erklärt hast. Siehe auch Politische Systeme/Verwaltung/Staatsaufbau der DDR...

Und jetzt wieder zu die dunklen Seiten von Oberhof, wo auch immer diese zu finden sind?

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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2016, 10:01

DDR Doping - SED-Hardliner soll Thüringer Skiverband leiten

Mit dem dreimaligen DDR-Olympiasieger in der Nordischen Kombination, Ulrich Wehling, wird ein schwer belasteter Altkader neuer Geschäftsführer des Thüringer Skiverbandes. Wehling war in das staatliche Dopingsystem der DDR eingebunden und arbeitete mit der Stasi zusammen. Anti-Doping-Kämpfer und der Doping-Opfer-Hilfe-Verein sind entsetzt.

http://www.deutschlandfunk.de/ddr-dopin ... _id=369479

Eine Bratwurst aus Thüringen gefällt mir da erheblich besser .. [denken]
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Interessierter » 8. November 2016, 13:01

Ex-DDR-Funktionär

VERPFLICHTUNG VON WEHLING SORGT FÜR ÄRGER


Seit gut zwei Wochen sorgt eine Personalie in Thüringen für Aufsehen. Ausgerechnet der schwer doping- und stasibelastete DDR-Skiverbandsfunktionär Ulrich WEHLING wurde als neuer Geschäftsführer des Thüringer Skiverbandes verpflichtet. Jetzt gibt es dafür Kritik auch aus der Bundespolitik.

http://www.deutschlandfunk.de/ex-ddr-fu ... _id=370586

Ob das wohl noch Konsequenzen hat?
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Re: Die dunkle Seite von Oberhof

Beitragvon Interessierter » 31. Mai 2018, 17:05

Oberhof: Meister im Abkassieren und Schuldenmachen

Hier fanden schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten große Ski- und Rodelrennen statt. Doch Oberhof bleibt das, was es schon in der DDR war: ein Ort der Geldverschwendung.


Nach der Gründung der DDR 1949 entwickelte sich Oberhof Schritt für Schritt zu einem sozialistischen Erholungs- und Wintersportzentrum der Werktätigen. Mehr als fünfzig bürgerliche Familien wurden zwangsausgesiedelt, Häuser enteignet, Jugendstilvillen abgerissen und durch hässliche Zweckbauten aus Beton ersetzt. Mehrere Ferienheime für Angehörige der Armee, Polizei und Stasi entstanden.



Mitverantwortlich war Walter Ulbricht, der 1960 Staatsratsvorsitzender der DDR wurde und den Ausbau von Oberhof stark forcierte. Nachdem Ulbricht die Grenze zu Westdeutschland am 13. August 1961 abriegelte und der Zugang zu den Alpen für die Menschen aus der Ost-Zone nicht mehr möglich war, wurden die Wintersporturlauber in die schneesicheren Mittelgebirge nach Oberhof oder Oberwiesenthal im Erzgebirge gelotst.

Der gebürtige Leipziger Ulbricht hatte ein Faible für den Thüringer Wald und war ein begeisterter Wintersportler, wenngleich ihm augenscheinlich die Motorik fehlte. Mit seiner zweiten Frau Lotte pirschte der Spitzbart, so sein Spottname im Volk, des öfteren auf Skiern durch das Oberhofer Revier, getreu dem Motto des SED-Chefideologen: Jedermann an jedem Ort, einmal in der Woche Sport!

Im Volksmund: Waltershausen


Entsprechend bevorzugt flossen die Mittel für neue Bauten und beste Straßen nach Oberhof und die engere Umgebung. Ulbricht hatte ein eigenes Urlaubsdomizil, das unter seiner Ägide und danach bis zum Mauerfall 1989 stets gut bewachte Ferienheim des DDR-Ministerrates, im Volksmund als Waltershausen bezeichnet. Es liegt versteckt im Wald, nahe der Bob- und Rodelbahn und war für damalige Verhältnisse sehr luxuriös ausgestattet. Selbst ein eigenes Wasserwerk und eine monströse Stromerzeugungsanlage gehörten zur Ausstattung.

Das vier Stockwerke umfassende Objekt ist allerdings seit Jahren verkommen, keine einzige Fensterscheibe ist ganz geblieben. Eine durch Vandalen verwüstete Ruine, für die sich kein Käufer findet. In Stasi-Unterlagen sind präzise Vermerke zu finden, dass sich einst auch attraktive Damen unter den Angestellten des Ferienheimes befanden, die dem Ministerium für Staatssicherheit bei ihren Überwachungen vor der Einstellung, als "hwG" (Personen mit häufig wechselndem Geschlechtsverkehr") bekannt geworden waren.

Mit Seite 2 und 3 geht es hier weiter:
https://www.zeit.de/2017-02/oberhof-rod ... icht-stasi
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