Sehr zum Leidwesen des MfS verschlüsselte
„Charly“ Anfang der 80er Jahre sein Funknetz, so
dass in der HA III des MfS keine direkte Abschöpfung mehr möglich war. Auch die Zentrale wurde
in ein anderes Gebäude verlegt. Ein Team der HA
VIII klärte den neuen „Charly“-Standort in der
Joachimstaler Straße 19 auf und fertigte eine
ausführliche Fotodokumentation.
augenzeuge hat geschrieben:Vom Dienst "Charly" hatte ich noch nichts gehört.
AZ
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Vom Dienst "Charly" hatte ich noch nichts gehört.
AZ
Du musst Dich einfach umfangreicher mit solchen Themen befassen.
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Vom Dienst "Charly" hatte ich noch nichts gehört.
AZ
Du musst Dich einfach umfangreicher mit solchen Themen befassen.
Tatsächlich standen die MVM-Fahrzeuge nur minimal unter direkter „operativer Kontrolle“ der Beobachtungskräfte. Da die westlichen Missionen sich mit ihren Fahrzeugen überwiegend in
den späten Abend- und Nachtstunden in die DDR begaben, standen zu dieser Zeit fast gar keine Kräfte der operativen Beobachtung zur Verfügung. Nachts schien die MVM-Beobachtung des MfS zudem im wahrsten Sinne des Wortes blind zu sein. Es fehlten Nachtsichtgeräte, um die mit Infrarotlicht fahrenden MVM-Fahrzeuge zu verfolgen oder die Besatzungen an Objekten und Marschstraßen konspirativ aufspüren zu können. Das theoretisch gut durchdachte MVM-Meldesystem des MfS krankte in der täglichen Praxis an Gleichmut, Bürokratie und mangelnder Einsicht die Notwendigkeit. Das Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen lief nur an der langen Leine. 1985 sank das Niveau der Meldungen erneut. Überprüfungen und Recherchen des MfS in den einzelnen Bezirksverwaltungen ergaben, dass IM-Feststellungen oder Meldungen von Angehörigen der VP und ihren Helfern entweder gar nicht oder nur in ganz geringem Maße über die Vorgesetzten an die HA VIII/5 weitergeleitet wurden. Von den 100 000 gedruckten und ausgegebenen Meldezetteln kam nur ein kleiner Teil zur Linie VIII zurück.
Die Chance einer EDVAufbereitung aller Meldungen, gleichgültig ob vollständig oder nicht, wurde vertan.
Diese Daten hätten zu Bewegungsprofilen für jedes Fahrzeug zusammengefasst werden können. Selbst nachträgliche Tiefenrecherchen nach bestimmten Kriterien wären auf diesem Weg möglich geworden.
augenzeuge hat geschrieben:Da du dich damit befasst hast....warum lief das so schlecht?
AZ
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Da du dich damit befasst hast....warum lief das so schlecht?
AZ
Weil man nicht flächendeckend tätig war.
HPA hat geschrieben:Tja, ,diesbezüglich hatten die Westalliierten die dickeren Eier.
Merkur hat geschrieben:HPA hat geschrieben:Tja, ,diesbezüglich hatten die Westalliierten die dickeren Eier.
Nun sprechen „die dickeren Eier“ aber nicht zwangsläufig für eine bessere Leistungsfähigkeit.
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Da du dich damit befasst hast....warum lief das so schlecht?
AZ
Weil man nicht flächendeckend tätig war.
Merkur hat geschrieben:HPA hat geschrieben:Tja, ,diesbezüglich hatten die Westalliierten die dickeren Eier.
Nun sprechen „die dickeren Eier“ aber nicht zwangsläufig für eine bessere Leistungsfähigkeit.
augenzeuge hat geschrieben:Das ist falsch. Man war es, man wollte es, und blieb, wie man lesen kann, unter seinen Möglichkeiten. Wobei man ab 1981 wohl alles daran setzte, besser zu werden.
Ich beziehe mich dabei auf den Link.
Merkur, ich verstehe nicht, dass es kaum Konsequenzen hatte, daß von den Meldungen nur ein Bruchteil ankam. Die Meldungen von Flüchtigen scheinen jedenfalls eine höhere Priorität gehabt zu haben. Das bestätigt das, was ich immer gesagt habe, die setzten alle Kräfte dafür ein, dass vieles andere auf der Strecke blieb. Auch daran gingen sie am Ende selbst kaputt. Denke nur an den Wahn von Grenze 2000.
AZ
andr.k hat geschrieben: Denke nur an den Wahn von Grenze 2000.
AZdass ein spielendes Kind auf einer Müllhalde in der Nähe eines Truppenübungsplatzes der in der DDR stationierten sowjetischen Truppen in der Dahlener Heide einen sonderbaren künstlichen Ast aufgefunden hatte....Das Gerät wurde untersucht und konnte als getarntes, mit einem optischen Sensor ausgestattetes elektronisches Spionagegerät erkannt werden.
Mit Grenze 2000 hat das m.E. nicht viel zu tun.
Grenze 2000:
Allein die Installierung des "Übersteigschutzes", geplant ab 1992, hätte bis 1994 rund 14 Millionen DDR-Mark gekostet, für den Zeitraum danach bis 2000 noch einmal weitere 50 Millionen Mark.
Andere technisch aufwändige Alarmsysteme wie Geländeüberwachungsgeräte, Infrarotanlagen, Funkstrahlsignalgebersysteme, Vibrationsmeldungsgeber, neue Scheinwerfer und Grenzsicherungsboote, alles geplant ab Anfang der 90er Jahre, hätten noch weit höhere Ausgaben erfordert.
https://www.volksstimme.de/nachrichten/ ... inaus.html
Aber zurück zur MVM. Da wurde durch die VIII folgendes aufgeklärt:Am 18. 12. 1986, 13.18 Uhr, fuhren die Angehörigen der USA-MVM Capitain Hindrichs Sektion Luft und Master Sergeant Barry mit dem Fahrzeug Nr. 28 von Skaup/Großenhain/Ddn mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Skäßchen. 14.12 Uhr stand das Fahrzeug bei der Ortschaft Dorf der Jugend. Die Insassen des MVM-Fahrzeuges hatten Sicht zum Fugplatz der GSSD Großenhain und beobachteten die startenden und landenden Maschinen vom Typ SU-24. Der Offizier arbeitete mit einem bisher nicht identifizierten technischen Gerät, aus dem zeitweise ein Lichtstrahl hervortrat.
Nach mehrmaligem Wechseln des Standortes im Bereich des Flugplatzes standen die MVM-Angehörigen 14.48 Uhr an der Ortverbindungsstraße Dorf der Jugend-Folbern., ca. 1200 Meter von der Start-und Landebahn des Flugplatzes entfernt. Die MVM-Angehörigen beobachteten den Flugplatz und die in die Flugübungen einbezogenen Maschinen. Gegen 15.15 Uhr wurde die MVM-Besatzung wegen aktiver Spionagetätigkeit, ca. 1000 Meter vom Flugplatz entfernt, durch Angehörige der GSSD vorläufig festgenommen.
Nicholson war ohne Vorwarnung erschossen worden, als er sich an eine Werkhalle für Panzerfahrzeuge heranschlich.
Major Nicholson verließ das Fahrzeug, begab sich zu den Panzerboxen, versuchte diese zu öffnen und fotografierte. Diese Handlungen wurden vom sowjetischen Posten be-
obachtet. Um 15.55 Uhr handelte der Posten entsprechend seiner Instruktionen. Nach erfolgtem Warnruf, auf den Nicholson nicht reagierte, gab der Posten einen Warnschuß ab. Nichol-
son reagierte darauf nicht, lief schnell und direkt zu seinem Fahrzeug. Aufforderungen zum Stehenbleiben kam er nicht nach. Daraufhin schoß der sowjetische Posten gezielt, Nichol-
son fiel ca. 3 m vor sein Fahrzeug. .....Ssgt Schatz wurde vom sowjetischen Posten daran gehindert, das Fahrzeug zu verlassen, um Erste Hilfe zu leisten.
Gerade als Schatz die Türen verriegelt und seine Beobachterposition aus dem Schiebedach heraus eingenom-men hat, entdeckt er den sowjetischen Wachposten etwa 75 Meter südöstlich an der Waldkante. Der Posten hält seinerseits die Kalaschnikow direkt auf Schatz gerichtet und strebt seitlich auf das Fahrzeug zu. „Sir, kommen Sie zurück ins Auto“, schreit Schatz Nicholson zu. Daraufhin eröffnet der Posten ohne Vorwarnung das Feuer auf Schatz. Die Kugel verfehlt nur knapp seinen Kopf. Schatz lässt sich blitzschnell auf den Fahrersitz fallen, entriegelt die Beifahrertür, startet das Fahrzeug und setzt zurück, um das Auto schützend zwischen Nicholson und den Wachposten zu bringen. Der Posten feuert derweil zwei weitere gezielte Schüsse ab. Ein Schuss trifft Major Nicholson. Zehn Meter hinter dem Fahrzeug sackt er zusammen. Schatz fährt weiter rückwärts bis auf zwei Meter an Nicholson heran und verriegelt zur Si-
cherheit wieder die Beifahrertür sowie das Schiebedach. Anschließend kurbelt er das Fenster auf der Fahrerseite herunter und dreht sich zu Nicholson um. „Jess, ich bin getroffen!“, ruft Nicholson ihm schmerzverzerrt zu.
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