Die Schlacht in der Javasee in Südostasien zwischen japanischen und alliierten Flotteneinheiten fand im Zweiten Weltkrieg während des Pazifikkriegs am 27. und 28. Februar 1942 statt. Auf Seiten der Alliierten waren US-amerikanische, britische, niederländische und australische Schiffe beteiligt (ABDA-Flotte). Die Japaner gingen aus der Seeschlacht als Gewinner hervor. Fast die gesamte alliierte Flotte wurde beschädigt, versenkt oder musste sich zurückziehen.
In der Folge besetzten die Japaner Java und hatten Zugriff auf die Bodenschätze der Insel.
Vorgeschichte
Nach der erfolgreichen Eroberung der südostasiatischen Gebiete und Inseln durch die Japaner Ende 1941 und Anfang 1942 war die niederländische Kolonialbesitzung Java der einzige bedeutende Ort, der sich noch in alliierter Hand befand. Die zentrale Bedeutung der Insel als wirtschaftliches Zentrum von Niederländisch-Indien mit der Hauptstadt Batavia, die Bodenschätze der Insel wie Schwefel aus dem Vulkangestein und Erze sowie der fruchtbare Boden für den Reis-, Tabak-, Mais- sowie Chinarindenanbau und Palmöl sowie die strategisch wichtige Lage als Verteidigungsstellung des Archipels mit der Nähe zu Australien machten Java zu einem äußerst lohnenden Ziel. Zudem befand sich in Bandung der Regierungssitz der Niederländer für Niederländisch-Indien. Spätestens nach dem Fall Südsumatras westlich von Java und der Landung der Japaner auf Bali um den 20. Februar war den Verteidigern klar, dass es demnächst zu einer Invasion der Insel kommen würde.
Die japanischen Invasionsflotten
Zur Besetzung Javas teilten die Japaner ihre Kräfte in eine West- und Osteinsatzgruppe, die beide unter dem Oberkommando von Vizeadmiral Ibo Takahashi standen, der auf seinem Flaggschiff, dem schweren Kreuzer Ashigara, nach Süden fuhr. Am 19. Februar verließ die 48. Japanische Infanteriedivision in 41 Transportern Jolo in den Südphilippinen und setzte Kurs nach Süden. Sie wurden vom Leichten Kreuzer Naka und sechs Zerstörern unter Konteradmiral Shōji Nishimura begleitet. Nachdem sie am 23. Februar in Balikpapan die 56. Regimentsgruppe aufgenommen hatten, stieß am Ende der Makassarstraße eine weitere Begleitgruppe zu ihnen, die aus zwei Schweren Kreuzern und der 2. Zerstörerflottille bestand. Unter dem Kommando von Konteradmiral Takeo Takagi setzte sich diese Begleitgruppe an die Spitze des Konvois Richtung Ostjava.
Der Westkonvoi stach am 18. Februar von der Cam Ranh Bay in Indochina in See. Auf 56 Transportern befanden sich das Hauptquartier der 2. Division der 16. Japanischen Armee direkt von den japanischen Hauptinseln und das 230. Infanterieregiment der 38. Japanischen Infanteriedivision aus Hongkong. Als Begleitgruppe diente die 5. Zerstörerflottille, die am 26. Februar um die 7. Kreuzerschwadron, die 3. Zerstörerflottille und einen leichten Flugzeugträger unter Konteradmiral Takeo Kurita ergänzt wurde.
Um alliierten Schiffen aus dem Indischen Ozean ein Eingreifen unmöglich zu machen, lag eine Deckungsflotte unter Vizeadmiral Nobutake Kondo am südlichen Ausgang der Lombokstraße. Sie bestand aus vier Flugzeugträgern und vier Schlachtschiffen, die in den Folgetagen dreizehn alliierte Transporter bei Tjilatjap versenkten, die Weihnachtsinseln, eine britische Besitzung etwa 480 Kilometer südwestlich von Java, beschossen und dann wieder zur Staring Bay auf Celebes zum Auftanken zurückkehrte. Zusammen mit den zwei Schlachtschiffen, vier Flugzeugträgern, zwei Schweren Kreuzern und einer großen Anzahl an Zerstörern der Kidō Butai unter Vizeadmiral Chuichi Nagumo setzte sie am 25. Februar Kurs auf den Indischen Ozean, um die alliierte Fluchtroute südlich von Java zu kontrollieren.
Die Alliierten
Nur einige Tage nach dem Fall Palembangs trafen am 20. Februar Berichte über eine 90 Schiffe große Flotte vor Jolo im Hauptquartier auf Java ein. Als weiterer Sammelpunkt für eine Invasionsflotte wurde Muntok auf Bangka vor Sumatra angegeben. Vier Tage später verdichteten sich die Anzeichen zur Gewissheit, als eine große Transporterflotte mit Eskortierung in der Malakkastraße auf Südkurs gemeldet wurde. Ihr Eintreffen wurde für den Abend des 27. Februar berechnet, als Invasionsorte vermuteten die Alliierten in Westjava die Buchten westlich von Batavia bis zur Sundastraße und in Ostjava die Strände nördlich von Surabaja. Eine Landung in Mitteljava wurde zwar als möglich erachtet, jedoch weitgehend ausgeschlossen.
Geheimdienste informierten Vizeadmiral Conrad E. L. Helfrich über die Invasionsflotten. Er stellte am 21. Februar zwei Verteidigungsflottillen zusammen, die ihren Stützpunkt in Batavia im Hafen von Tanjung Priok und in Surabaya hatten.
Am 25. Februar gelang es den Zerstörern des Admirals Nishimura, eine kleine Einsatzgruppe auf Bawean, einer Insel rund 135 Kilometer nördlich vor Surabaja, zu landen. Sie errichteten dort eine Funkstation. Am selben Tag gegen 11:25 Uhr beorderte Admiral Helfrich alle verfügbaren Kreuzer und Zerstörer zur „Osteingreifflotte“ des Admirals Doorman nach Surabaja. Doorman stach mit drei Kreuzern und sieben Zerstörern noch am gleichen Abend in See, um die bei Bawean gemeldeten japanischen Schiffe abzufangen. Da er diese jedoch nicht entdecken konnte, kehrte die Flotte am nächsten Morgen nach Surabaja zurück. Nachdem zusätzlich die britische HMS Exeter zu den Schiffen gestoßen war, wurde die Flotte in „Verbündete Eingreifflotte“ umbenannt.
Am Folgetag wurde durch weitere Aufklärungsberichte die Annahme bestätigt, dass sich eine japanische Invasionsflotte in der östlichen Javasee auf Süd-Südwest-Kurs befand. Dass die japanischen Transporter vor Muntok ebenfalls auf dem Weg nach Java waren, ließ sich aber noch nicht bestätigen. Das amerikanische U-Boot USS S-38 (SS-143) beschoss noch am selben Tag die neu errichtete japanische Funkstation auf Bawean mit seinem Bordgeschütz.
Um 20:00 Uhr liefen drei Kreuzer von Batavia aus, um die Transporter vor Muntok auszuspähen und auch anzugreifen. Sie kehrten am nächsten Morgen unverrichteter Dinge zurück, da sie die Japaner nicht ausmachen konnten. Nachdem die Kreuzer aufgetankt worden waren, liefen sie am Morgen des 28. Februar durch die Sundastraße nach Ceylon.
Um 10:20 Uhr des 26. Februar befand sich die östliche Invasionsflotte nur noch 60 Seemeilen nördlich von Surabaya. Der Konvoi bestand aus 41 Transportschiffen, die von zwei Leichten Kreuzern und 14 Zerstörern eskortiert wurden. Konteradmiral Takeo Takagi befand sich auf dem Kreuzer Nachi, der von weiteren drei Kriegsschiffen begleitet wurde, etwa 150 Seemeilen hinter dem Konvoi.
Er erwartete kaum Widerstand, was schon die Art und Weise zeigte, wie der Konvoi fuhr. Viele Schiffe stießen große Wolken schwarzen Qualms aus, die Mannschaften waren kaum kriegserfahrene Seeleute, und die begleitenden Schiffe fuhren mit langsamer Fahrt.
Als ein japanisches Aufklärungsflugzeug die alliierte Flotte sichtete, ordnete Konteradmiral Takagi für die Transporter sofort an, auf Nordkurs zu gehen, damit seine Schiffe aufschließen konnten. Doch als gegen 13:40 Uhr feststand, dass die alliierte Flotte in den Hafen zurücklief, ließ er wieder Südkurs anlegen.
Um 13:57 Uhr meldete eine niederländische Scout-Maschine dann die genaue Position der Invasionsflotte. Sie befand sich nur noch 50 sm nördlich. Admiral Helfrich gab sofort den Befehl, entsprechend einzugreifen. Die zu dieser Zeit in den Hafen einlaufende Flotte lief sofort wieder mit Nordkurs aus. Die Japaner bemerkten dieses Manöver jedoch und reagierten umgehend. Takagi ließ seine Schiffe Fahrt aufnehmen und den Konvoi wieder nach Norden laufen.
quelle: Wiki
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