Deine eingestellte Betrachtung deckt sich mit meinen Erlebnissen in den Masuren bis hin nach Warschau.
Grundsätzlich äußerten sich so besonders die Ältern, die ich zwischen 1976 bis 2005 etwa sprechen konnte.
Angst vor- und teilweiser Hass gegen die Russen sind weitaus stärker ausgeprägt, als die Erinnerungen an den von Deutschland begonnenen Krieg.
Die Betrachtung stimmt auch, dass im kollektiven Gedächtnis Hitler bisher weit mehr verblasste, als die bis nach dem Umbruch verbliebenen Russen.
Ebenso interessieren heute auch keinen mehr einstige Gräuel der napolionischen Truppen, die ja auch 2 mal durch Polen mussten.
Ich sprach in Deutsch Eylau mit dem damaligem Jugendgefängnisdirektor M. auf seinem Kajütboot, mit welchen wir mitschipperten, ich sprach mit einem Freund und Nachbarn des Onkels meiner Frau, einem Kriminalbeamten. Ebenso mit Wasserschutzpolizisten auf ihrem Boot, wo wir mitdurften. Wir hatten regen Kontakt zum damaligen Gymnasialrat Gorski, dem Leiter dortigen Gymnasiums, bis er frühzeitig verstarb.
Der dort lebende deutsche Fleischer war in seinen geäußerten Ansichten am genauesten.... Dann hörten wir mindestens 20 Verwandte in Nowa Wies, Drobin und in Warschau.
Da gibt es keinen Hass auf Deutschland mehr, zumal man nun weiß, wer den Vater meiner Schwiegermutter in Katyn standrechtlich erschießen ließ und wem die meisten Verwandten zum Opfer fielen. Die Polen haben schon begriffen, wo für sie die größere Bedrohung steht.
Gruß Volker