Macht die Personalakten der Wehrmacht öffentlich!

Macht die Personalakten der Wehrmacht öffentlich!

Beitragvon Interessierter » 12. September 2021, 08:09

Erklärung zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

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Die Wehrmacht stellte ein zentrales Element des nationalsozialistischen Besatzungsregimes in der besetzten Sowjetunion dar. Ihre militärische Herrschaft war unverzichtbar für die Durchführung zentraler deutscher Verbrechen. Allein auf dem heutigen Gebiet der Republik Belarus bedeutete die Besatzung für etwa zwei Millionen Menschen den gewaltsamen Tod. Dabei waren auch Angehörige der Wehrmacht an zahlreichen Massentötungsverbrechen aktiv beteiligt. In vielen Fällen, wie etwa bei der Ermordung der psychisch Kranken in Minsk, ging die Initiative zu Verbrechen sogar von der Wehrmacht aus. Nur wenige Wehrmachtsangehörige nutzten ihre Handlungsspielräume und entzogen sich der Verbrechen. Deshalb hat die Öffentlichkeit Anspruch auf freien Zugang zu den Informationen über die Mitglieder der Wehrmacht in Form der Öffnung der Bestände des Bundesarchivs. Auf belarusischer Seite könnte eine Öffnung und Digitalisierung zentraler Materialien zum Zweiten Weltkrieg, die bislang in Archiven des KGB und des Militärs unter Verschluss sind, neue Impulse für die gemeinsame Erforschung der infolge der deutschen Okkupation der westlichen Sowjetunion begangenen Verbrechen geben.

Deutsche Verbrechen in Belarus

Als Historiker:innen, die zur Geschichte des 20. Jahrhunderts im östlichen Europa forschen, lenken wir im Vorfeld des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion die Aufmerksamkeit auf Belarus als historischen Raum zwischen Polen und Russland.

Nach dem schnellen Vorrücken der Wehrmacht im Sommer 1941 begannen SS, Polizei- und Wehrmachtseinheiten auf dem Gebiet der Sowjetunion und damit auch in der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR) mit der Durchführung der größten Verbrechen, die in den borderlands, zu denen Belarus historisch gehörte, je geplant und begangen wurden.

Nach neuesten wissenschaftlichen Schätzungen starben infolge des deutschen Angriffs 1,7 bis 2,1 Millionen Menschen, die sich entweder auf dem Gebiet der heutigen Republik Belarus befanden, oder von dort aus in die Rote Armee eingezogen wurden. Das entspricht etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung am Vorabend des Krieges und ist damit eine der höchsten Todesraten des Weltkriegs.

Die ersten Opfer

Parallel zum Holocaust begann in der besetzten Sowjetunion ein weiterer Massenmord, der in Deutschland weit weniger bekannt ist: der gezielt herbeigeführte Tod von Millionen Kriegsgefangenen, die in offenen Lagern an Hunger und Typhus sowie infolge willkürlicher Gewalt starben. Auf dem heutigen Gebiet der Republik Belarus ermordeten die deutschen Besatzer 700.000 bis 800.000 sowjetische Kriegsgefangene. In der gesamten besetzten Sowjetunion verstarben 3,1 Millionen Soldat:innen der Roten Armee in deutscher Kriegsgefangenschaft – die meisten von ihnen wurden systematisch zu Tode gehungert.

Die interessanten Schilderungen gehen hier weiter:
https://zeitgeschichte-online.de/node/58484
Interessierter
 

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